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Allgemeine Anatomie
1
Kopf
2
Hals
3
Rumpf
4
Situs
5
Obere Extremität
6
Untere Extremität
7
Muskeltrainer Anhang
MT A
Bernhard N. Tillmann
Atlas der Anatomie des Menschen 2., überarbeitete Auflage Mit 1363 Abbildungen Mit Zeichnungen von C. Sperlich, C. Franke, A. Cornford
123
Prof. Dr. med. Bernhard N. Tillmann Anatomisches Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Olshausenstr. 40 24098 Kiel
Mit Zeichnungen von C. Sperlich, Kiel C. Franke, Kiel A. Cornford, Reinheim
Unter Verwendung von Abbildungen aus: Braus H (1954) Anatomie des Menschen. Ein Lehrbuch für Ärzte und Studierende. Fortgeführt von Elze C, 3. Aufl, Bd I. Springer Berlin Braus H (1956) Anatomie des Menschen. Ein Lehrbuch für Ärzte und Studierende. Fortgeführt von Elze C, 3. Aufl, Bd II. Springer Berlin Braus H (1960) Anatomie des Menschen. Fortgeführt von Elze C, 2. Aufl, Bd III. Springer Berlin Hafferl (1957) Lehrbuch der topographischen Anatomie, 2. Aufl. Springer Berlin Lanz T von, Wachsmuth W (1955) Praktische Anatomie. Ein Lehr- und Hilfsbuch der anatomischen Grundlagen ärztlichen Handelns. Bd I/2: Hals. Springer Berlin Lanz T von, Wachsmuth W (1959) Praktische Anatomie. Ein Lehr- und Hilfsbuch der anatomischen Grundlagen ärztlichen Handelns. 2. Aufl Bd I/3: Arm. Springer Berlin Lanz T von, Wachsmuth W (1938) Praktische Anatomie. Ein Lehr- und Hilfsbuch der anatomischen Grundlagen ärztlichen Handelns. Bd I/4: Bein und Statik. Springer Berlin Lanz T von, Wachsmuth W (1993) Praktische Anatomie. Ein Lehr- und Hilfsbuch der anatomischen Grundlagen ärztlichen Handelns. Bd II/6: Bauch/von Loeweneck, Feifel G, Springer Berlin Lanz T von, Wachsmuth W (1982) Praktische Anatomie. Ein Lehr- und Hilfsbuch der anatomischen Grundlagen ärztlichen Handelns. Bd II/7: Rücken, Springer Berlin Lanz T von, Wachsmuth W (1984) Praktische Anatomie. Ein Lehr- und Hilfsbuch der anatomischen Grundlagen ärztlichen Handelns. Bd II/8: Becken, Springer Berlin
ISBN 978-3-642-02679-9 Springer Medizin Verlag Heidelberg Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer Medizin Verlag springer.de © Springer Medizin Verlag Heidelberg 2004, 2010 Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literarturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Planung: Renate Scheddin, Heidelberg Projektmanagement: Axel Treiber, Heidelberg Layout und Umschlaggestaltung: deblik Berlin Satz: Fotosatz-Service Köhler GmbH – Reinhold Schöberl, Würzburg Umschlagfoto: Th. Mischke Fotodesign, Kiel-Holtenau Reproduktion der Abbildungen: am-productions GmbH, Wiesloch SPIN: 11515050 Gedruckt auf säurefreiem Papier 15/2117 – 5 4 3 2 1 0
V
Danksagung Es ist mir eine angenehme Pflicht und Freude, allen zu danken, die mir bei der Entstehung des Atlas geholfen haben. Als Grundlage für neue Abbildungen dienten Präparate der wissenschaftlichen Sammlung des Anatomischen Instituts, die unter meiner Anleitung von Herrn G. R. Klaws und von Frau St. Gundlach in höchster Qualität angefertigt wurden. Frau C. Sperlich hat nach den Präparaten den größten Teil der Abbildungen gezeichnet und sich mit dem Ergebnis ihrer Arbeit in die erste Reihe der wissenschaftlichen Zeichner gestellt. Die Zeit der Zusammenarbeit mit der Künstlerin war anregend und spannend. Die Abbildungen des „Muskeltrainers“, der Leitungsbahnen sowie schematische Zeichnungen hat Herr C. Franke einfühlsam im Hinblick auf das Gesamtkonzept angefertigt. Ein Teil der Schemata wurde von Herrn A. Cornford erstellt. Für die Bereitstellung von Präparaten und von Originalabbildungen danke ich den Herren Professores Dr. A. F. Holstein, Hamburg, Dr. J. Koebke, Köln, Dr. H. Loeweneck, München, Dr. R. Nitsch, Berlin und Dr. K. Zilles, Düsseldorf. Bei der Zusammenstellung der klinischen Abbildungen habe ich großzügige Hilfe von Kolleginnen und Kollegen erfahren: Zu danken habe ich Frau Prof. Dr. L. Mettler, Frau Prof. Dr. I. Schreer, Kiel und Frau Prof. Dr. C. Schmolke, Bonn sowie den Herren Prof. Dr. Dr. H.-K. Albers, Dr. H. Bertermann, Priv. Doz. Dr. B. Bewig, Priv. Doz. Dr. J. Biederer, Dr. J. Blume, Dr. H. Bolte, Dr. M. Bosse, Dr. W. Brenner, Dr. J. M. Doniec, Prof. Dr. U. R. Fölsch, Prof. Dr. M. Heller, Dr. C. Hilbert, Dr. M. Höpfner, Prof. Dr. O. Jansen, Dr. U. Kampen, W. Klüglein, Dr. W. Kroll, Prof. Dr. St. Müller-Hülsbeck, Dr. F. Pries, Dr. S. Schmidt, Dipl. Mathem. A. Schumm, Priv. Doz. Dr. A. Thale, (alle Kiel) und Herrn Dr. R. Löning, Lübeck. Bei Auswahl und Inhalt der klinischen Hinweise berieten mich: Frau Dr. U. Thale, und die Herren Dr. M. Ayub, Priv. Doz. Dr. A. Böhle, Priv. Doz. Dr. A. Böning, Dr. G. Brademann, Dr. J. M. Doniec, M. Föge, Prof. Dr. Dr. F. Härle, Prof. Dr. J. Pfisterer, Dr. Ch. Schmidt, Priv. Doz. Dr. A. Thale, Dr. D. Varoga, Dr. H. Wilms. Unterstützung erfuhr ich im Anatomischen Institut durch Frau Prof. Dr. R. Lüllmann-Rauch, Herrn Prof. Dr. F. Paulsen (jetzt Halle) und durch Herrn Prof. Dr. J. Sievers, deren Rat ich oft eingeholt habe. Die Damen H. Siebke, H. Waluk und R. Worm halfen mir durch Arbeiten im Fotolabor beim Erstellen der Vorlagen für die Anordnung der Bilder auf den Doppelseiten. Frau B. Schierhorn schrieb die Tabellen und einen großen Teil des Manuskriptes, das von Frau M. Kock in gleicher Umsicht und Kompetenz abgeschlossen wurde. Mein besonderer Dank gilt Frau St. Gundlach; sie hat eine große Zahl exzellenter Präparate als Grundlage für Fotos und Zeichnungen angefertigt sowie sämtliche Fotoarbeiten betreut. Frau Gundlach half bei der Zusammenstellung und Auswahl des Bildmaterials für das Layout und las mit großer Sachkenntnis und Sorgfalt Korrekturen. Auf die Zeit der engagierten und harmonischen Zusammenarbeit während der Entstehung des Atlas blickt der Autor gern zurück. Mein Dank gilt allen Studierenden, die die Entstehung des Atlas von Anfang an mit konstruktiver Kritik und guten Vorschlägen begleitet haben. Stellvertretend für alle, die beratend mitwirkten, danke ich meinen ehemaligen Studenten Dr. Ph. Steven und Th. Zantopp. Dem Springer Verlag danke ich für das mir entgegengebrachte Vertrauen, ein so umfangreiches Projekt ausführen zu dürfen. Frau A. Repnow brachte den Atlas auf den Weg. Frau S. Spägele und Herr Dr. Th. Hopfe haben sich nachfolgend sofort mit dem Projekt identifiziert und die richtigen Weichen für das vorliegende Produkt gestellt. Kontinuierlich war die sorgfältige Betreuung im Lektorat durch Frau E. Blasig, die in der Endphase eine hilfreiche und fachmännische Unterstützung durch Herrn P. Bergmann erfuhr. Die Fertigung lag zunächst in den Händen von Frau M. Uhing. Frau M. Berg übernahm nach dem Ausscheiden von Frau Uhing dankenswerterweise das Projekt und führte es zielstrebig und kompetent zu Ende. Die harmonische Zusammenarbeit mit Frau Berg war vor allem in der Endphase sehr fruchtbar. Frau Dr. U. Osterkamp-Baust hat mit großer Sorgfalt das Register erstellt. Mein Dank für die engagierte Arbeit bei der Fertigung gilt auch Herrn A. Metter (Fa. am-productions) und Frau B. Döring (medio Technologies AG). Kiel, im Frühjahr 2004
Bernhard N. Tillmann
Vorwort zur 1. Auflage Die meisten anatomischen Atlanten blicken auf eine lange Tradition hinsichtlich ihrer Abbildungen zurück. Als ich vom Springer Verlag gefragt wurde, ob ich bereit sei, einen neuen Atlas der Anatomie herauszugeben, habe ich meine Zusage an die Bedingung geknüpft, von der konventionellen Form eines Anatomieatlas abweichen zu können. Der Atlas sollte im Hinblick auf die neue Approbationsordnung inhaltlich und didaktisch den Veränderungen und Anforderungen im anatomischen Unterricht angepasst sein. Oberstes Qualitätsmerkmal eines anatomischen Atlas sind seine Abbildungen. Das Ziel bei der Erstellung neuer Abbildungen für den vorliegenden Atlas war darauf gerichtet, die enge Verbindung von vorklinischen und klinischen Inhalten vor Augen zu führen. Die neuen Abbildungen entstanden an anatomischen Präparaten, die aus praktischklinischer Sicht angefertigt wurden. Die auf ihre klinische Anwendung hin gezeichneten Bilder fügen sich zwanglos in die übernommenen klassischen Abbildungen des „v. Lanz/Wachsmuth“ ein, dessen Zielsetzung im Titel als „Praktische Anatomie“ ausgewiesen ist. Den anatomischen Bildern werden beispielhaft Darstellungen moderner bildgebender Verfahren zur Seite gestellt. Der Systematik der Leitungsbahnen liegen größtenteils Abbildungen der „Anatomie des Menschen“ von Braus und Elze zugrunde, die mit Hilfe moderner Bildtechniken didaktisch überarbeitet und ergänzt wurden. Trotz der systematischen Darstellungsweise bleibt die dreidimensionale Zuordnung gewahrt und erlaubt deren Einbindung in die topographisch-klinischen Abbildungen. Bei der Darstellung des Skelettsystems wurde dem Wunsch der Studierenden entsprochen und das Foto statt der Zeichnung gewählt. Dankenswerterweise hat der Verlag die Abbildungen von Muskelursprüngen und -ansätzen sowie von Tabellen der Muskelfunktionen, der Innervation und Blutversorgung in einem separaten Anhang nochmals zusammengestellt. Der auf diese Weise entstandene umfassende „Muskeltrainer“ soll das unbeliebte Erlernen der Materie durch die Trennung sowie unterschiedliche farbliche Markierung von Ursprungs- und Ansatzzonen am Knochen erleichtern. Ohne das gewohnte didaktische Anliegen eines Atlas sprengen zu wollen, wurden Lernhilfen sowie an ausgewählten Beispielen klinische Hinweise in den Atlas aufgenommen. Ein „Navigationssystem“ in Form farbiger Markierungen in den Abbildungshinweisen sowie in allen Tabellen erleichtert z.B. das Erlernen von Astfolgen der Gefäße oder die Zuordnung motorischer und sensibler Nerven. Die klinischen Hinweise haben eine unmittelbare Beziehung zum Inhalt des dargestellten Bildes; sie sollen neugierig machen und die im vorklinischen Abschnitt Studierenden zum eigenständigen, weiterführenden Studium anregen, das in der neuen Approbationsordnung ausdrücklich gefordert wird. Den bereits klinisch tätigen Ärztinnen und Ärzten mögen die ihnen bekannten klinischen Hinweise wieder „Lust“ auf Anatomie, der Wurzel ärztlichen Handelns, machen. Dem Atlas liegt als Nomenklatur die „Terminologia Anatomica“ des „Federative Committee on Anatomical Terminology“ 1998 zugrunde, von der nur abgewichen wurde, wenn offensichtlich Fehler der lateinischen oder griechischen Sprache Eingang gefunden haben. In der Klinik gebräuchliche Termini und mit Eigennamen belegte Begriffe wurden dem anatomischen Namen hinzugefügt. Autor und Verlag übergeben den Atlas Studierenden der Medizin sowie Ärztinnen und Ärzten mit dem Wunsch, er möge ihnen bei der Vorbereitung auf den Beruf oder in der praktischen Tätigkeit nützlich und hilfreich sein. Der Autor bittet die Leserinnen und Leser um Anregungen und konstruktive Kritik. Kiel, im Frühjahr 2004
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Bernhard N. Tillmann
VII
Vorwort zur 2. Auflage Die erste Auflage des Atlas fand in schriftlichen und mündlichen Äußerungen seitens der Studierenden sowie von Kolleginnen und Kollegen – auch aus dem klinischen Bereich – erfreulichen Zuspruch. Das didaktische Konzept und die Einbeziehung klinischer Aspekte haben sich bewährt. Der Atlas fand aus inhaltlichen Gründen und wegen seines moderaten Preises auch Zugang zu den Sportwissenschaften, zur Physiotherapie sowie zur Krankenpflege. In der vorliegenden, überarbeiteten Neuauflage bleibt der Aufbau des Atlas prinzipiell erhalten; allerdings wird der Muskeltrainer – wie in den Lizenzausgaben – als fester Bestandteil integriert. Fehler in den Abbildungsbeschriftungen, auf die uns aufmerksame Leser dankenswerter Weise hingewiesen haben, wurden korrigiert. Zahlreiche Abbildungen wurden neu gezeichnet oder überarbeitet; Tabellen erfuhren eine neue Gestaltung. Die klinischen Hinweise wurden aktualisiert und erweitert. Bei der Vorbereitung der Neuauflage habe ich vielfältige Hilfe erfahren, für die ich mich herzlich bedanke: Bei Frau H. Hensler-Fritton und bei Frau R. Scheddin, die das Projekt im Springer-Verlag auf den Weg brachten; bei Frau C. Sperlich für die in bewährter Qualität erstellten Neuzeichnungen; bei der Fotosatz-Service Köhler GmbH – Reinhold Schöberl in Würzburg für die professionelle Umsetzung meiner Korrekturen. Mein besonderer Dank gilt Herrn A. Treiber, der mit großem persönlichem Einsatz Dank seiner Erfahrung diese Auflage in denkbar kurzer Zeit in den Druck begleitete. Mit dem Wunsch einer weiterhin guten Verbreitung und freundlichen Aufnahme übergeben Autor und Verlag die 2. Auflage des Atlas der interessierten Leserschaft. Kiel, im Herbst 2009
Bernhard N. Tillmann
Professor Dr. med. Bernhard N. Tillmann geboren 1939 Studium der Humanmedizin in Köln, Graz und München 1965 Staatsexamen, 1966 Promotion in Köln 1973 Habilitation für Anatomie und Entwicklungsgeschichte 1974 Ernennung zum Wissenschaftlichen Rat und Professor an der Universität zu Köln 1977 Berufung auf den Lehrstuhl für Anatomie und zum Direktor des Anatomischen Institutes der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Ernennung zum ordentlichen Professor 1989 Ruf auf den Lehrstuhl für Anatomie an die Universität zu Köln, Ablehnung des Rufes 2004 Emeritierung Forschungsgebiete: Funktionelle Anatomie, Biomechanik und Zellbiologie der Organe des Bewegungsapparates, Klinische Anatomie des Kopf- Halsbereiches und der Organe des Bewegungsapparates Zahlreiche Forschungspreise u.a. Konrad Biesalski-Preis, Carl Rabl-Preis, Albert Hoffa-Preis, Schoberth-Preis, Pauwels-Medaille Korrespondierendes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Traumatologie sowie der Deutschen Gesellschaft für Hals, – Nasen – Ohrenheilkunde/Kopf – und Gesichts-Chrirurgie; Ehrenmitglied der Rumänischen Anatomischen Gesellschaft Verfasser mehrerer anatomischer Lehrbücher und Atlanten Rang 1 unter den evaluierten Lehrveranstaltungen der Medizinischen Fakultät der CAU Kiel seit Einführung der Evaluierung bis zur Emeritierung Weiterhin aktiv im akademischen Unterricht an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel sowie als Dozent an der Akademie Damp (Sportmedizin und Physiotherapie) 1994 Gründung des Zentrums für Klinische Anatomie, Durchführung von Operationskursen gemeinsam mit verschiedenen klinischen Disziplinen Mitglied des Vorstandes der Anatomischen Gesellschaft, 2005 Vorsitzender der 100. Versammlung der Anatomischen Gesellschaft in Leipzig Persönliche Interessen: Musik, darstellende und bildende Kunst, Gartengestaltung
VIII
IX
Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeine Anatomie
6
Skelett . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gelenke und Bänder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Muskeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leitungsbahnen und Topographie . . . . . . . . . . . . . . . .
2 Kopf Skelett und Gelenke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Muskeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gesicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mund und Mundhöhle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Auge und Augenhöhle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ohr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gehirnsitus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gehirn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
21 42 46 57 69 77 92 104 116
3 Hals Muskeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leitungsbahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schilddrüse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kehlkopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Topographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
149 156 167 170 176 181
Untere Extremität
Skelett . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gelenke und Bänder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Muskeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leitungsbahnen und Topographie . . . . . . . . . . . . . . . .
465 474 492 516
Kopfmuskeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halsmuskeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rumpfmuskeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beckenbodenmuskeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Armmuskeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beinmuskeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
556 562 572 592 594 616
Anhang 187 204 232 239
5 Situs Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brustsitus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bauchsitus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Retroperitonealraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beckensitus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7
391 396 405 428
Muskeltrainer
4 Rumpf Skelett und Gelenke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Muskeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leitungsbahnen und Topographie . . . . . . . . . . . . . . . . Rückenmark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Obere Extremität
249 253 291 333 346
Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bildnachweis und Quellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
638 646 649 654 656
1
Allgemeine Anatomie Regionen des Körpers
2
Regionen des Körpers
3
Orientierungslinien und -ebenen
4
Orientierungslinien und -ebenen
5
Achsen, Ebenen und Richtungen
6
Achsen, Ebenen und Richtungen
7
Skelett
8
Knochenformen
9
Kreislauforgane
10
Fetaler Kreislauf Lymphsystem
11 12
Peripheres Nervensystem Hirnnerven
14
Hirnnerven
15
Sympathikus
16
Parasympathikus Haut
18
17
13
Regionen des Körpers 1 2 3 4 5 6 7 A
2
Regionen des Körpers
3
1
Orientierungslinien und -ebenen 1 2 3 4 5 6 7 A
4
Orientierungslinien und -ebenen
5
1
Achsen, Ebenen, Richtungen 1 2 3 4 5 6 7 A
6
Achsen, Ebenen, Richtungen
7
1
Skelett 1 2 3 4 5 6 7 A
8
Knochenformen
9
1
Kreislauforgane 1 2 3 4 5 6 7 A
10
Fetaler Kreislauf
11
1
Lymphsystem 1 2 3 4 5 6 7 A
12
Peripheres Nervensystem
13
1
Hirnnerven 1 2 3 4 5 6 7 A
14
15
1
Sympathikus 1 2 3 4 5 6 7 A
16
Parasympathikus
17
1
Haut 1 2 3 4 5 6 7 A
18
2
Kopf
Skelett und Gelenke Schädel: Osteogenese Schädel
22
Schädel
23
Gefäße von Zunge und Mundboden
21
Innervation Zunge, Zähne, Mundhöhle Speicheldrüsen · Innervation
Schädelknochen · Schädeldach Schädelbasis: Außenansicht
Gehirnsitus Schädelbasis: Arterien und ihre Durchtrittsstellen
66
Unterzungenregion, Mundboden
67
104
Schadelbasis: Nervendurchtrittsstellen
68
Subarachnoidalraum
28
29
106
Harte Hirnhaut und Sinus durae matris
Nase
27
105
Oberflächliches Venensystem · Hirnhäute,
25
26
Schädelbasis: Innenansicht Schädelbasis: Knochen
24
64
65
Unterkiefer-, Unterzungenregion · Mundboden
Bezugsebenen, anthropologische Messpunkte
Stirnbein
63
Nerven von Mundhöhle, Rachen und Zähnen
107
Harte Hirnhaut · Sinus durae matris · Liquorräume
108
Nasenskelett · Schleimhautrelief
69
Nasenskelett · Schleimhautrelief
70
Liquorräume · MRT
71
Hirnhäute, Meningeal- und Hirngefäße
109
Scheitelbein
30
Nasenhöhle, Nasennebenhöhlen
Schläfenbein
31
Nasennebenhöhlen: Projektion · Mündung 72
Gehirnsitus: Balken und Ventrikel
Nasennebenhöhlen
73
Gehirnsitus: Ventrikel und Kleinhirn
112
Nasennebenhöhlen
74
Hirnstamm; Hirnnerven, Mittelhirn
113
Hinterhauptsbein Keilbein
32
33
Siebbein · Nasenmuschel · Tränenbein
34
Arterielle · Sensible Versorgung
Pflugscharbein · Nasenbein · Jochbein
35
Nasenhöhlen, Nasennebenhöhlen: Bildgebung
Gaumenbein · Oberkiefer Oberkiefer · Unterkiefer
Kiefergelenk
76
Auge und Augenhöhle
38
Orbitaregion · Augenlider
39
40
Kiefergelenk: Kapsel, Bänder
41
77
Muskeln
78
Gehirn: Entwicklung, Gliederung
79
Großhirnrinde
117
Großhirnrinde
118
42
Augenmuskeln: Topographie, Funktion 43
Augenmuskeln, Leitungsbahnen
Mimische Muskeln und Kaumuskeln
44
Auge, Augenhöhle: Arterien · Nerven
82
85
Venen · Lymphsystem
46 48
N. trigeminus: Hautäste · Durchtrittsstellen
49
A. maxillaris · N. trigeminus
Oberflächliche Leitungsbahnen, Speicheldrüsen Oberflächliche Leitungsbahnen, Fossa retromandibularis Fossa infratemporalis
Zähne
89
Hirnstamm, Zwischenhirn, Hirnnerven Hirnnervenkerne · sensible Bahnen
90
55
57
56
Zungenmuskeln
61
Zunge · Gaumen
62
Gehörknöchelchen
60
92
Ventrikelsystem
94
Histologische Frontalschnitte
131
Histologische Frontalschnitte
132
Histologische Frontalschnitte
133 134
Histologischer Horizontalschnitt Histologische Sagittalschnitte
95
129
130
Histologischer Horizontalschnitt 93
Hirnarterien
127 128
135 136
137
Paukenhöhle · Trommelfell
96
Hirnbasis: Arterien u. Venen
Paukenhöhle · Trommelfell
97
Gehirn: Arterien u. Venen · Arteriogramm
Labyrinthorgan
98
Knöchernes Labyrinth
59
91
Ohr Mediale Paukenhöhlenwand
58
Mundhöhle · Mundboden
53
Ohr: Übersicht · äußerer Gehörgang
Mund und Mundhöhle Zähne
Augapfel
Ohrmuschel: Aufbau · Arterien
54
Fossa infratemporalis, pterygopalatina
Mund · Lippen
Kleinhirn: Gliederung · Projektionsfasern
51
52
126
88
Augenhintergrund, Gefäße der Retina
Flügelgaumengrube: Knochen
124 125
Augapfel
Augapfel: Blutversorgung
50
123
Kommissuren, Balkenstrahlung und Cingulum ·
Kleinhirn
47
N. trigeminus: Äste, Schema N. facialis
Hippocampus · Assoziationsbahnen
Motorische Bahnen
87
121
122
visuelles System
86
Augenhöhle: Topographie · MRT
Gesichtsregion: Arterien
120
Hirnrindenareale
84
Augenhöhle: Lagebeziehungen · Frontal-, Sagittalschnitt
Organe
Gehirn von basal, Hirnnerven
83
Innervation Augenmuskeln, Tränendrüse
Gesicht
99
Hirnarterien
140
Hirnarterien
141
Knöchernes Labyrinth: Ausguss
100
Hirnarterien
Knöchernes Labyrinth · Cochlea
101
Hirnvenen
143
Hirnvenen
144
Bildgebung · Blutversorgung des Gehör- und Gleichgewichtsorgans
102
Schläfenbein: Verlauf der Nerven
119
Mediansagittalschnitt · zirkumventrikuläre
81
Mimische Muskeln und Kaumuskeln 45
116
Insel, Temporallappen · akustisches System
80
Bindehaut und Tränenwege
115
Gehirn
Knöcherne Augenhöhle orbitale, Tränendrüse
Kaumuskeln: Funktion
114
Knöcherne Augenhöhle
Augenlider: Leitungsbahnen · Septum
Mimische Muskeln
basis
95. Sinus cavernosus · A. carotis interna
37
Schädel: Röntgenbilder
Hirnnerven und Gefäße der inneren Schädel-
75
36
Unterkiefer · Zungenbein
110
111
142
Hirnvenen: Bildgebung 103
145
138 139
Schädel: Osteogenese
21
2
und Ä Schädelnähte Fontanellen sind die Orientierungsmarken bei der Beurteilung der Lage und des Standes des kindlichen Kopfes unter der Geburt. Die kleine Fontanelle (Fonticulus posterior) ist führender Teil des Kopfes bei der normalen Hinterhauptslage.
Skelett und Gelenke
Schädel 1 2 3 4 5 6 7 A
des Mittelgesichts werden Ä Frakturen entsprechend der Lokalisation der Frakturlinien unterteilt: Le Fort I = horizontaler Oberkieferbruch (nasomaxillärer Komplex); Le Fort II = zentraler Mittelgesichtbruch (nasoethmoidaler und dentoalveolärer Komplex); Le Fort III = Abriss des Oberkiefers von der Schädelbasis (zygomaticoorbitaler Komplex).
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Schädel
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Skelett und Gelenke
Bezugsebenen, anthropologische Messpunkte 1 FrankÄ Tragus-Augenwinkelebene, furter Horizontale, Camper’sche
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Ebene und Kauebene sind Bezugsebenen bei der Wiederherstellung des Gebisses sowie bei der Aufstellung einer Zahnprothese.
3 4 5 6 7 A
anthropologischen Ä Die Messpunkte dienen als Grundlage des Behandlungskonzeptes im Rahmen kieferorthopädischer Maßnahmen.
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Schädelknochen · Schädeldach
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Biegebrüchen des SchädelÄ Bei daches ist die dünne Lamina interna (vitrea) bevorzugt betroffen (A Abb. 2.6b). Bei Mitverletzung der im Sulcus arteriae meningeae mediae der Lamina interna laufenden Äste von A. und V. meningea media kommt es zu einem epiduralen Hämatom (A Abb. 2.153, 2.154b).
Skelett und Gelenke
Schädelbasis: Außenansicht 1 2 3 4 5 6 7 A
starker Atrophie des Knochens im Ä Bei Bereich der Fossa mandibularis kann es beim Sturz oder beim Schlag auf das Kinn zu einer zentralen Luxation des Caput mandibulae in die mittlere Schädelgrube kommen.
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Schädelbasis: Innenansicht
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treten bevorzugt an den schwachen Stellen der Schädelbasis auf: Dach der Ä Schädelbasisfrakturen Orbita, Lamina cribrosa des Siebbeins, vorderer Abschnitt der Sella turcica, Region über der Fossa mandibularis, Paukenhöhlendach und Zentrum der hinteren Schädelgrube. Schwachstellen sind außerdem die Öffnungen im Bereich der Fossa cranii media. Bei Mitverletzung von intrakraniellen Gefäßen und Hirnhäuten können Blut und Liquor aus Nase, Mundhöhle und Ohren treten.
Skelett und Gelenke
Schädelbasis: Knochen 1 2 3 4 5 6 7 A
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Stirnbein
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Skelett und Gelenke
Scheitelbein 1 2 3 4 5 6 7 A
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Schläfenbein
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Skelett und Gelenke
Hinterhauptsbein 1 2 3 4 5 6 7 A
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Keilbein
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2
Skelett und Gelenke
Siebbein · Nasenmuschel · Tränenbein 1 2 3 4 5 6 7 A
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Pflugscharbein · Nasenbein · Jochbein
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Skelett und Gelenke
Gaumenbein · Oberkiefer 1 2 3 4 5 6 7 A
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Oberkiefer · Unterkiefer
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Skelett und Gelenke
Unterkiefer · Zungenbein 1 2 3 4 5 6 7 A
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Schädel: Röntgenbilder
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Skelett und Gelenke
Kiefergelenk 1 2 3 4 5 6 7 A
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Kiefergelenk: Kapsel, Bänder
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Skelett und Gelenke
Mimische Muskeln 1 2 3 4 5 6 7 A
einer Parese des M. orbicularis Ä Bei oculi (Schädigung des N. facialis) fließt Tränenflüssigkeit über den Rand des ektropionierten Unterlides (Ektropion paralyticum, Lagophthalmus). Aufgrund des fehlenden Lidreflexes wird der Tränenfilm nicht aufgebaut und die Hornhaut trocknet aus (Gefahr der Keratitis). Der normale Tränenabfluss über die Tränenwege in die Nase ist gestört, da die Tränenpünktchen nach außen gedreht sind und nicht in den Tränensee eintauchen können.
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Mimische Muskeln und Kaumuskeln
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Muskeln
Mimische Muskeln und Kaumuskeln 1 2 3 4 5 6 7 A
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Kaumuskeln: Funktion
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in den Ä Abszesse Faszienlogen der Kaumuskeln führen zur Kieferklemme: Unvermögen den Mund zu öffnen. (Kiefersperre: Unvermögen den Mund zu schließen).
Muskeln
Gesichtsregion: Arterien 1 2 3 4 5 6 7 A
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Venen · Lymphsystem
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dem Gesichtsbereich Ä Aus können Entzündungen über die klappenlose V. angularis und über die V. ophthalmica superior bis zum Sinus cavernosus fortgeleitet werden und zu einer Sinusphlebitis und Sinusthrombose führen (A Abb. 2.167).
Nodi preauriculares, I Die infraauriculares und intraglandulares werden zur Gruppe der Nodi parotidei profundi zusammengefasst. Zur Gruppe der Nodi faciales gehören die Nodi buccinatorius, nasolabialis, malaris und mandibularis.
Gesicht
N. trigeminus: Äste, Schema 1 2 3 4 5 6 7 A
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N. trigeminus: Hautäste · Durchtrittsstellen
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Gesicht
N. facialis 1 2 3 4 5 6 7 A
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Flügelgaumengrube: Knochen
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Gesicht
A. maxillaris · N. trigeminus 1 2 3 4 5 6 7 A
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Oberfl. Leitungsbahnen, Speicheldrüsen
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den geburtstraumatischen Schäden bei der vaginalen Entbindung zählen: Ä Zu Caput succedaneum, subgaleale Blutung und Kephalhämatom. Als Geburtsgeschwulst oder Caput succedaneum bezeichnet man ein hämorrhagisches Ödem zwischen Kopfhaut und Galea aponeunrotica im Bereich des „vorangehenden“ Kopfteiles. Bei der subgalealen Blutung sammelt sich Blut zwischen Galea aponeurotica und Pericranium an. Durch Abscherung des Pericranium im knöchernen Geburtskanal kann es zur Blutung zwischen Knochen und Pericranium kommen, Kephalhämatom. Ein Kephalhämatom überschreitet die Schädelnähte nicht; es kann mit einer Schädelfraktur vergesellschaftet sein.
der operativen Behandlung von Ä Bei Parotistumoren sind die Äste des N. facialis gefährdet (sog. periphere Fazialisparese, A Abb. 2.55).
Gesicht
Oberflächliche Leitungsbahnen, Fossa retromandibularis 1 2
der sog. peripheren Fazialisparese kann der Ort der Ä Bei Schädigung zwischen Nucleus nervi facialis und seinen peripheren Ästen liegen; dabei sind alle von ihm innervierten Muskeln auf der betroffenen Seite gelähmt (A Abb. 2.36, 2.54, 2.56, 2.148).
3 4 5 6 7 A
einseitige Schädigung des 1. Neurons des N. facialis Ä Eine (sog. zentrale supranukleäre Fazialisparese) beruht häufig auf Blutungen oder auf Infarzierung im Bereich des Tractus corticonuclearis der inneren Kapsel der kontralateralen Seite. Aufgrund der kontra- und ipsilateralen Beeinflussung der Neurone im Nucleus nervi facialis für die Rami temporales können die Stirnmuskeln und der M. orbicularis oculi im Oberlidbereich auf beiden Seiten kontrahiert werden (A Abb. 2.49). Auf der kontralateralen Seite fallen die von den Rami zygomatici, buccales, marginales mandibulae und colli innervierten Muskeln (sog. untere Fazialisparese) aus.
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Fossa infratemporalis
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Frakturen der Mandibula sind Ä Bei der Gelenkfortsatz sowie die Regionen des Kieferwinkels und des Eckzahns am häufigsten betroffen. Bei der operativen Versorgung der Unterkieferfrakturen von extraoral ist der Ramus marginalis mandibulae des N. facialis gefährdet. Durch Verletzung des Nervenastes kommt es zur Lähmung der Muskeln im Bereich der Unterlippe; der Mundwinkel hängt herab (Speichelfluss).
Gesicht
Fossa infratemporalis, Fossa pterygopalatina 1 2 3 4 5 6 7 A
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Mund · Lippen
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Mund und Mundhöhle
Zähne 1 2 3 4 5 6 7 A
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Zähne
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Mund und Mundhöhle
Mundhöhle · Mundboden 1 2 3 4 5 6 7 A
Parodontopathie ist Ä Die eine weit verbreitete Erkrankung des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates (Gingivitis, Parodontitis) A Abb. 2.61.
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Zungenmuskeln
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Mund und Mundhöhle
Zunge · Gaumen 1 2 3 4 5 6 7 A Entzündung der GaumenmanÄ Die deln (Angina tonsillaris) zählt zu den häufigen Erkrankungen im Bereich des Waldeyer’schen Rachenringes.
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Gefäße von Zunge und Mundboden
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sowie Karzinome Ä Lippenkarzinome im vorderen und mittleren Bereich der Zunge können in die submentalen und submandibulären Lymphknoten metastasieren.
Mund und Mundhöhle
Nerven von Mundhöhle, Rachen und Zähnen 1 2 3 4 5 6 7 A
der Leitungsanästhesie des Ä Bei Oberkiefers werden N. infraorbitalis (Frontzähne und Prämolaren), N. nasopalatinus (Frontzähne) und N. palatinus major (Molaren) blockiert.
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Innervation Zunge, Zahnfleisch, Mundhöhle
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Mund und Mundhöhle
Speicheldrüsen · Innervation 1
Patienten mit TumorÄ Bei kachexie oder HIV-Infektion sind die Wangen in Folge eines Abbaus des Bichat’schen Wangenfettkörpers eingefallen.
2 3 4 5 6 7 A
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Unterkiefer-, Unterzungenregion · Mundboden
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Mund und Mundhöhle
Unterzungenregion, Mundboden 1 2 3 4 5 6 7 A
Schädigung des N. hypoglossus erscheint die Zungenoberfläche Ä Bei der betroffenen Seite in Folge einer Atrophie der Zungeneigenmuskeln gerunzelt. Bei einseitiger Parese der Muskeln weicht die Zunge beim Herausstrecken zur gelähmten Seite ab.
(Sialolithiasis) entstehen am häufigsten in Ä Speichelsteine der Glandula submandibularis (schmerzhafte stauungsbedingte Speichelsteinkolik).
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Nasenskelett · Schleimhautrelief
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Nase
Nasenskelett · Schleimhautrelief 1 2 3 4 5 6 7 A
operativen Eingriffen im Sinus sphenoidalis Ä Bei sind die A. carotis interna (Tuberculum arteriae carotidis internae) und der N. opticus (Tuberculum nervi optici) aufgrund ihrer engen Beziehung zur lateralen Sinuswand gefährdet.
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Nasenhöhle, Nasennebenhöhlen
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Septumdeviation kann Ä Eine die Nasenatmung behindern und mit Hyposmie oder Anosmie sowie mit Kopfschmerzen einhergehen. Septumhämatome sind meistens Folge eines stumpfen Traumas (häufig bei Kindern), aus denen sich durch Infektion ein Septumabszess entwickeln kann.
Nase
Nasennebenhöhlen: Projektion, Mündung 1 2 3 4 5 6 7 A der NasennebenÄ Entzündungen höhlen (Sinusitis) sind eine häufige Erkrankung in Mitteleuropa. Beim Erwachsenen ist die Kieferhöhle, beim Kind sind die Siebbeinzellen am häufigsten betroffen.
mittlere Nasengang ist der Ä Der Zugangsweg bei endoskopischen Operationen zur Behandlung einer chronischen Sinusitis an Stirnhöhle, Kieferhöhle und Siebbeinzellen.
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Nasennebenhöhlen
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der Cellulae ethmoidaÄ Entzündungen les können durch die dünne Lamina orbitalis = papyracea des Os ethmoidale in die Orbita durchbrechen. Aufgrund ihrer topographischen Nähe können Entzündungen im hinteren Bereich der Siebbeinzellen oder der Keilbeinhöhle auf den Canalis opticus übergreifen und zu einer Schädigung des Sehnerven führen.
klinischen und entwicklungsgeI Unter schichtlichen Gesichtspunkten gibt es keine mittleren Siebbeinzellen.
Nase
Nasennebenhöhlen 1 2 3 4 5 6 7 A
starker Ausdehnung der StirnÄ Bei höhle nach okzipital über das Orbitadach (Recessus supraorbitalis, gefährliche Stirnhöhle) kann sich eine Entzündung des Sinus frontalis durch die dünne knöcherne Wand in die vordere Schädelgrube ausdehnen (Epiduralabszess, Hirnabszess). Bei endoskopischen Eingriffen an der Stirnhöhle kann die dünne Knochenlamelle leicht verletzt und die vordere Schädelgrube eröffnet werden.
Ursache einer einseitigen KieferÄ Die höhlenentzündung ist häufig odontogen durch Überleitung einer Entzündung aus dem Bereich des 2. Prämolaren oder des 1. Molaren (odontogene Sinusitis maxillaris).
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beachte die weite I Man Ausdehnung der Sinus frontales über das Orbitadach nach okzipital und in die Stirnbeinschuppe nach kranial (knöcherne Defekte im Orbitadach altersbedingte Rarefizierung).
Arterielle · Sensible Versorgung
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einer Schädelbasisfraktur im Ä Bei Bereich der Lamina cribrosa mit
EntstehungsÄ Häufiger ort des Nasenblutens (Epistaxis) ist der Locus Kiesselbach im Nasenseptum.
Verletzung der Aa. ethmoidales anterior und posterior blutet es in die Nasenhöhle. Bei lebensbedrohlichen Blutungen im Bereich der Nase muss die A. sphenopalatina im Notfall unterbunden werden.
Nase
Nasenhohle, Nasennebenhohlen: Bildgebung 2.97 (omputertomographie (en, Nasenhohle, Nasennebenhohlen und Orbita. (1 01
, I
Sinus ffonta lis
Cellulae ethmoidales anteriores 1
Osethmoidale
Infundibulum ethmoidale
infrao rbitale Zelle (Val.)
" medius
Halle~S(he
"
CaM lis infraorbitalis Processus uncinatus
- 1:OOI,h,"", me