2,372 264 32MB
Pages 113 Page size 612.121 x 842.087 pts Year 2008
Lukas Lehmeyer
URBAN & FISCHER ELSEVIER URBAN & FISCHER
München· Jena
Zuschriften und Kritik an:
Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag, Lektorat Medizinstudium, z. Hd. Willi Haas, Karlstraße 45, 80333 München
Vorwort
Wichtiger Hinweis für den Benutzer
Liebe Studentinnen, liebe Studenten!
~ie ;~ennmisse in der Medizin umerliegen laufendem Wandel durch Forschung und klinische Erfahrungen. Herausaeber und Autoren dieses Wer-
~n große S.0r~alt darauf verwendet, dass die in diesem Werk gemachten therapeutischen Angaben (insbesonder~ hinsichtlich Indikation, Dosiep~cgh~ng un~~S~hte~ V:lfk~gen! dem derzeItigen WIssensstand emsprechen. Das entbindeT den Nutzer dieses Werkes aber nicht von der Verr es
abwei~he~ und sem' e~~erOerldPnaunc ae,ne zu vel\'sr.Chreibender Präparate zu überprüfen, ob die don gemachten Angaben von denen in diesem Buch VI b m eIgener erantwonung zu rreffen,
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Narionalbibliografie' detaillierte bibliografische 0 t . d' I http://dnb.ddb.de abrufbar. ' a en sm 1m nternet unter
Alle Rechte vorbehalten
I. Auflage April 2006 © Elsevier GmbH, München
Der Urban & Fischer Verlag ist ein Imprint der Elsevier GmbH. 06
07
08 09 10
5 4 3 2 I
0
u:
Für Copyright Bezug auf das verwendete Bildmaterial siehe Abbildungsnachweis. :r;erlaghafthat slfüh~~ bemüht, sämtliche Rechteinhaber von Abbildungen zu ermittein. Sollte dem Verlag gegenüber dennoch der Nachweis der Rechtserse ge rt werden, Wlfd das branchenübliche Honorar gezahlt. Das Werk.einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwenung außerhalb der enaen Grenzen des Urh b h ._ 0m:e Zusummung des Verlages unzulässig und srrafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen Übers~tzunaen Mikrover~ errec tsg~S~~e~.lsl speIcherung und Verarbeitung in elekrronischen Systemen. ' b , ungen un le mProgrammleitung: Dr. Dorothea Hennessen Lektorat: Willi Haas Redaktion: Dagmar Reiche Herstellung: Christine Jehl, Rainald Schwarz Satz: Käsel, Krugzell Druck und Bindung: Printer Trento, Itallen Covergestaltung: Spieszdesign, Büro für Gestaltung, Neu-Ulm Bildquelle: © DigitalVision/GettyImages, München Gedruckt auf Nopacoat Edition 100 g mit 1,1 Volumen Printed in ltaly ISBN- I0: 3-437-42106-9 ISBN-13: 978-3-437-42106-8 Aktuelle Informationen finden Sie im Internet unter www.elsevier.com und www.elsevier.de
"Ein guter Mediziner stellt bis zu 90% richtige Diagnosen mit seiner Sprache und seinen Händen!", konstatierte einmal ein erfahrener Professor in einem meiner Untersuchungskurse eine Aussage, die sich in meiner weiteren Ausbildung bis jetzt bestätigt hat. Das ärztliche Gespräch und die klinische Untersuchung gehören zu den essentiellen, ja selbstverständlichen Grundlagen der ärztlichen Tätigkeit. Neben dem theoretischen Wissen über operative und nichtoperative Fachgebiete gelten sowohl die Anamnese als auch die praktisch-klinische Untersuchung des Patienten als das "Handwerk" jedes Arztes. In der universitären Lehre nimmt das Üben von Anamneseerhebung und Untersuchungsfähigkeiten am Krankenbett einen zentralen Teil der ersten klinischen Semester ein. Zudem gelten diese Grundfertigkeiten auch in der heute hoch technisierten und kostenintensiven Medizin noch immer als verlässliches und effizientes Diagnostikum. BASICS SO heißt die neue Buchreihe, die von Studenten für Studenten geschrieben ist und darauf abzielt, einen Einund Überblick zu einzelnen medizinischen Fachgebieten zu geben. Mit diesem Buch kommt es mir vor allem darauf an, kurz und prägnant die "Basics" der Anamnese und klinischen Untersuchung anschaulich und verständlich darzustellen. Der Aufbau über eine, manchmal auch mehrere
IV
IV
Doppelseiten pro Thematik sowie zahlreiche Tabellen und Bilder, Merke-Kästen und Zusammenfassungen am Ende jedes Kapitels tragen wesentlich zum Erfassen der "Essentials" bei. Es versteht sich von selbst, dass ein Buch dieses Umfangs kein ausführliches Lehrbuch ersetzen kann. Es soll vielmehr als Arbeitsbuch dienen, vor Untersuchungskursen, Famulaturen oder auch Prüfungen die wichtigsten Aspekte nahe bringen und vor allem Spaß machen. Meinen herzlichen Dank möchte ich Frau Dr. Eva Hellstem für die inhaltliche und fachliche Überarbeitung dieses Buches aussprechen. Ebenso möchte ich mich an dieser Stelle bei unserer Redakteurin Dagmar Reiche sowie den verantwortlichen Mitarbeiterinnen vom Elsevier, Urban & Fischer Verlag, Willi Haas und Nathalie Blanck, für die Initialisierung des Projekts und für die hervorragende Zusammenarbeit bei der Entstehung dieses Buches bzw. der gesamten BASICS-Reihe bedanken. Ich hoffe, dass dieses Buch eine Hilfe für das Studium ist. Über Kritik und Anregungen freue ich mich und bitte jede Leserin und jeden Leser, diese dem Verlag mitzuteilen.
München, im Herbst 2005
Lukas Lehmeyer
Inhalt
VI
A Allgemeiner Teil ...................... .
2-29
Urogenitaltrakt . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . .
Arzt-Patienten-Kommunikation .......... .
2-11
Begegnung zwischen Arzt und Patient ........... . Anamnese 1 ........... Anamnese I! ..... Anamnese III .................... . Gesprächsführung, Dokumentation und Patientenvorstellung ................... .
2 4
I I I I I I
0
O'
••••••••••••••••••••
•••••
00
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
••
Allgemeine körperliche Untersuchung 00
00
10 12-29
Die Grundlagen der körperlichen Untersuchung .... 11 Der Gesamteindruck ....................... . Kopf und Gesicht . . . . . . . . . . . . Augen I ................................ . 11 Augen I! ......................... . Ohren und Nase ...... . ......... . I Mund· und Rachenraum ...... I Hals und Schilddrüse ..................... . Lymphknoten ....... . ............... . 00
6 8
••
•••••••••••
•••••••••••••••
12 14 16 18 20 22 24 26 28
B Spezieller Teil ....................... . 30-189 Kardiovaskuläres System ............... . 11 I I I I I I I I I
Leitsymptome kardiovaskulärer Erkrankungen I ..... Leitsymptome kardiovaskulärer Erkrankungen I! Kardiovaskuläre Untersuchung 1 ........... . Kardiovaskuläre Untersuchung [[ ....... . Kardiovaskuläre Untersuchung III Grundlagen der Auskultation .... Auskultationsbefunde I ...................... . Auskultationsbefunde [[ ..................... . Auskulationsbefunde III ................. . Häufige kardiovaskuläre Erkrankungen 00
00
•••••••••••
••••••
Respirationstrakt ............ . I I I I I I
I I I I I I I I
32 34 36 38 40 42
44 46 48 50 52-63
Grundlagen und respiratorische Leitsymptome ..... . Untersuchung des Respirationsuakts I ........... . Untersuchung des Respirationstrakts I! .......... . Untersuchung des Respirationsrrakts III .......... . Häufige Lungenerkrankungen I ............ . Häufige Lungenerkrankungen I! ...... o• • • • • • • • • •
Abdomen ........
32-51
52 54 56 58 60 62 64-79
0• • • •
Abdominelle Leitsymptome I ................. . Abdominelle Leitsymptome [[ ............ . Untersuchung des Abdomens I ............ . Untersuchung des Abdomens I! ........ . Untersuchung des Abdomens III ....... . Häufige abdominelle Erkrankungen I ......... . Häufige abdominelle Erkrankungen I! ........... . Häufige abdominelle Erkrankungen III ....... 00
•••
64 66
68 70 72 74 76 78
80-91
Leitsymptome des Urogenitaltrakts I ............. Leitsymptome des Urogenital trakts I! . . . . . . . . . . . . . Leitsymptome des Urogenital trakts III .... . . Urologische Untersuchung .................. Gynäkologische Untersuchung .............. Untersuchung der ableitenden Harnwege .........
80 82 84 86 88 90
Nervensystem. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
92-123
I I I I I I I I I I I I I I I I
Neurologische Grundlagen I .................. . Neurologische Grundlagen I! ................. . Neurologisches Screening und Leitsymptome ...... . Hirnnerven I und I! ................... . Hirnnerven III, IV und VI ............... . Hirnnerven V, VII und VII! ................... . Hirnnerven IX, X, Xl und XI! ................. . Motorik ............................. . Sensibilität .. Koordination ............................. . Reflexe I ................................ . Reflexe I! Nervendehnungszeichen und Artikulation ........ . Der bewusstlose Patient ..................... . Häufige neurologische Krankheitsbilder I ......... . Häufige neurologische Krankheitsbilder I! 0
••••
00
•
•
••••
•
•
•
",.
•
•
•
•
•
u.""
••
•
•••••
•••••
"
••
".""" ••
92 94 96 98 100 102 104
106 108 110 112 114 116 118 120 122
Muskuloskeletales System ............... 124-145 I I I I I I I I I I I
Grundlagen des Bewegungsapparats ............. Leitsymptome muskuloskeletaler Beschwerden ..... Untersuchung der oberen Extremität I . . . . . . . . . . . . Untersuchung der oberen Extremität I! ........... Untersuchung der oberen Extremität III . . . . . . . . . . . Untersuchung der unteren Exuemität I . . . . . . . . . . . Untersuchung der unteren Extremität I! .......... Untersuchung der unteren Extremität III . . . . . . . . . . Untersuchung der Wirbelsäule ................. Häufige muskuloskeletale Erkrankungen I .... Häufige muskuloskeletale Erkrankungen [[ . . . . . . . . .
124 126 128 130 132 134 136 138 140 142 144
Haut .................................... 146-169 I I I I I I I I I I I I
Grundlagen der Dermatologie ... Dermatologische Untersuchung I Dermatologische Untersuchung I! Infektionen der Haut I ....... . Infektionen der Haut [[ .... Intoleranzreaktionen . Hautläsionen und reduzierter Allgemeinzusland I Hautläsionen und reduzierter Allgemeinzustand [[ ... Nägel und Haare .................. . Tumoren der Haut ........... Weitere wichtige Hauterkrankungen I .... . Weitere wichtige Hauterkrankungen [[ .......... . 00
O'
00
•••••••••••
••••••
••••••••••••••••
o• • • • • • • •
00
••
146 148 150 152 154 156 158 160 162 164 166 168
Spezielle Themen ........................ 1'70-189 I I I I I I I
Leitsymptome in der Pädiatrie. . . . . . . . . . . . . . . . . . Pädiatrische Untersuchung I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pädiauische Untersuchung Il Pädiatrische Untersuchung III . Pädiatrische Untersuchung IV . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geriatrische Untersuchung .................. Psychiatrische Untersuchung I ................. o• •
00
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
1'70 172 1'74 1"76 178 180 182
I Psychiatrische Untersuchung Il ................ . I Häufige psychiatrische Krankheitsbilder ......... . I Untersuchung von Verstorbenen ............... .
I VII 184 186 188
190-195 .......................... 196-214
VIII
Abkürzungsverzeichnis A., Aa. Abb. ACE AC-Gelenk AGS AF ALS A.p. ASD ASR ASS AVK AZ
Arteria, Arteriae Abbildung Angiotensin-converting-Enzyme Akromioklavikulargelenk adrenogenitales Syndrom Atemfrequenz amyotrophe Lateralsklerose Angina pectoris Atrioseptaldefekt Achillessehnenreflex Acetylsalicylsäure arterielle Verschlusskrankheit Allgemeinzustand
BB BC BGA BMI BSG BSR BWS bzw.
Blutbild Bronchialkarzinom Blutgasanalyse Body-Mass-Index Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit Bizepssehnenreflex Brustwirbelsäule beziehungsweise
Ca CADASIL
CCT CML CMV COPD
cr CTS CVI
Karzinom cerebrale autosomal-dominante Arteriopathie mit subkortikalen Infarkten und Leukenzephalopathie kranielle Computertomographie chronisch-myeloische Leukämie Zytomegalievirus chronic obstructive lung disease Computertomographie, Computertomogramm Karpaltunnelsyndrom chronisch-venöse Insuffizienz
d d.h. Diff-BB dpt DSM
Tag (lat. dies) das heißt Differentialblutbild Dioptrien diagnostic and statistic manual of mental disorders
Echo HA HG
Echokardiographie exogen-allergische Alveolitis Elektroenzephalographie, Elektroenzephalogramm Elektrokardiographie, Elektrokardiogramm Elektrokrampftherapie Elektromyographie, Elektromyogramm endoskopische retrograde CholangioPankreatikographie et cetera eventuell
EKG EKT EMG ERCP ete. evt!.
GCS GFR ggf. GI GIT
Glasgow-Coma-Scale glomeruläre Filtrationsrate gegebenenfalls gastrointestinal Gastroin testinal trakt
h Hb HN HP HPV HRS HSV HT HWI HWS
Stunden Hämoglobin human immunodeficiency virus Helicobacter pylori humanes Papillomavirus Herzrhythmusstörungen Herpes-simplex-Virus Herzton Harnwegsinfekt Halswirbelsäule
ICD ICR Ld.R. IE Ig INR LS. i. v.
International Classification of Diseases Interkostalraum in der Regel internationale Einheit Immunglobulin International Normalized Ratio im Serum intravenös
KG KHK
Körpergewicht; Krankengymnastik koronare Herzkrankheit
Lj LWK LWS
Lebensjahr Lendenwirbelkörper Lendenwirbelsäule
M. M.,Mm. MCL MCP Min. Mio. MKP MÖT MRT MS
Morbus Musculus, Musculi Medioklavikularlinie Metakarpophalangealgelenk Minute Million(en) Mitralklappenprolaps Mitralklappenöffnungston Magnetresonanztomographie. Magnetresonanztomogramm multiple Sklerose
N., Nn. NAP NN NNH NSAR NW
Nervus, Nervi Nervenaustri ttspunkt Neutral-Null Nasennebenhöhlen nichtsteroidale Antirheumatika Nebenwirkungen
o.Ä. OSG
oder Ähnliches oberes Sprunggelenk
PSR
periphere arterielle Verschlusskrankheit proximale Interphalangealgelenke Pulmonalklappeninsuffizienz Phenylketonurie Polyneuropathie per os Protonenpumpeninhibitor( en) prolongiertes reversibles ischämisches neurologisches Defizit Patellarsehnenreflex
RA RF RG RKI Rö-Thorax RR
rheumatoide Arthritis Risikofaktor Rasselgeräusch Robert-Koch-Institut Röntgen-Thorax Riva Rocci
SAB Sek. SLE sog. STD Std. STIKO s. u.
Subarachnoidalblutung Sekunden systemischer Lupus erythematodes so genannt sexually transmitted disease Stunden Ständige Impfkommission siehe unten
pAVK PIP PKI PKU PNP p.o. PPI PRIND
Supp. Syn.
Suppositorium Synonym
Tab. Tbc Tb!. TIA TPR Trpf. TSR
Tabelle Tuberkulose Tablette transitorische ischämische Attacke Tibialis-posterior-Reflex Tropfen Trizepssehenenreflex
u.a. USG u.U.
unter anderem unteres Sprunggelenk unter Umständen
v., Vv. v.a. V.a. VSD VZV
Vena, Venae vor allem Verdacht auf Yen trikelseptumd efekt Varicella-Zoster-Virus
Wo. WS
Woche Wirbelsäule
Z.n. ZNS z.T.
Zustand nach zentrales Nervensystem zum Teil
I IX
2 Begegnung zwischen und Patient 4 Anamnese I 6 nese II 8 mnese 1II 10 Gesprächsführung, Dokumentation und Patientenvorstellung
12 14 16 18 20 22 24 26 28
Die Grundlagen der körperlichen Untersuchung Der Gesamteindruck Kopf und Gesicht Augen I Augen II Ohren und Nase Mund- und Rachenraum Hals und Schilddrüse Lymphknoten
Arzt-Pati enten-Kom m uni katio n
Begegnung zwischen Arzt und Patient Die Begegnung zwischen Arzt und Patient hat in erster Linie das Ziel, Beschwerden zu lindern oder den Patienten davon zu befreien. Grundsätzlich betrachtet konsultiert ein leidender Mensch den Fachmann in gesundheitlichen Fragen und erwartet von ihm eine kompetente Auseinandersetzung mit seinen Problemen und einen Lösungsvorschlag. Diese Tatsache birgt für die untersuchende und behandelnde Person neben einer großen Verantwortung auch eine gewisse Erwartungshaltung und Gefahren. So lässt sich gerade heute beobachten, dass sich ein zu hohes Maß an Autorität genauso wie ein zu belehrendes Verhalten und ein dem Patienten vermittelter Zeitdruck negativ auf die Beziehung und das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten auswirken. Die Patienten sehen hierin oft eine Überheblichkeit und Arroganz des Arztes und verweigern, sich gerade auf emotionaler Ebene zu öffnen. Hingegen fördern aufmerksames Zuhören und Fragen, ein empathisches Verhalten und das Vermitteln klarer Perspektiven das für eine effiziente Therapie benötigte Vertrauensverhältnis. Dies sollte von der ersten Begegnung an durch ein freundliches und höfliches Verhalten praktiziert werden. Denn gerade die ersten Konsultationen und diagnostischen Maßnahmen sind entscheidend für die erfolgreiche weitere Behandlung. Die Begegnung zwischen Arzt und Patient bringt ein hohes Maß an Intimität und Vertrauen mit sich, welches durch inadäquates Verhalten leicht zerstört werden kann.
Beruf, ethische Abstammung und Familienstand auch mögliche medizinische Vorbefunde wie Überweisungsgründe, bestehende Diagnosen oder auch Therapien. So kann nicht nur viel Zeit gespart werden, sondern es wird dem Patienten im folgenden Gespräch auch vermittelt, dass der Arzt sich auf ihn vorbereitet hat. Nicht außer Acht lassen sollte man allerdings, dass bereits vorliegende Kranken- und Arztberichte subjektive Beobachtungen von Kollegen sind und diese die Beziehung zum Patienten durchaus beeinflussen können. Rolle des Arztes
Vor dem Zusammentreffen mit dem Patienten sollte sich der Untersucher seiner Aufgaben und Zielsetzungen als Arzt bewusst werden. Ist man als Student auf eine möglichst vollständige und detaillierte Anamnese und Untersuchung für spätere Patientenvorstellungen bedacht, ist das Ziel später als Arzt wesentlich umfangreicher. So liegt das Hauptaugenmerk eines Allgemeinmediziners neben dem Kennenlernen des Patienten und seiner Beschwerden auf der diagnostisch-therapeutischen Koordination und der lebensbegleitenden Betreuung, während z. B. der Facharzt seine fachliche Kompetenz in dem jeweiligen Spezialgebiet besitzt. Aufgrund dieser unterschiedlichen Aufgaben und Ziele ergibt sich eine immer individuelle Anamnese- und Untersuchungsstruktur im Umgang mit Patienten. Auftreten und Verhalten
Das äußere Erscheinungsbild und Verhalten besonders bei Erstkonsultationen prägen den ersten Eindruck des Patienten. Deshalb ist die Einhaltung von Vorbereitung auf den Patienten gesellschaftlichen Normen und HöflichEin gut strukturiertes ärztliches Gekeiten eine unbedingte Voraussetzung spräch und besonders die erste Begegfür den Einstieg in eine vertrauensvolle nung mit dem Patienten erfordern eine Zusammenarbeit mit dem Patienten. gründliche Planung und Vorbereitung Hierzu zählen neben Pünktlichkeit und seitens des Arztes. einem gepflegten Auftreten auch ein offener und ehrlicher Umgang. Das VorInformationsüberblick stellen erfolgt mit Namen und Funktion Vor dem Beginn der Erstanamnese sollte (Student, PJler, behandelnder Arzt) in sich der Arzt mit den verfügbaren Daten formaler Anrede und mit Händedruck, des Patienten auseinander setzerl. während des Gesprächs sollte AugenHierzu gehören neben grundsätzlichen kontakt gehalten werden. Bereits am Angaben wie Name, Alter, Wohnort, Anfang soHte dem Patienten der unge-
fähre Ablauf der anstehenden Anamnese und Untersuchung bzw. der weiteren diagnostischen Maßnahmen erläutert werden. Um die vertrauensvolle Basis für die weitere Beziehung weiterhin zu fördern, sollte der Arzt dem Patienten Empathie entgegenbringen, d. h. bereit sein, sich in dessen Problematik und Beschwerden hineinzufühlen. Im Sinne der professionellen Berufsausübung und einer logischen Problemfindung sind allerdings allzu überschwängliche Affekte bzw. Übertragungen aus dem privaten Bereich nicht angebracht. Das heißt natürlich nicht, seine Persönlichkeit um des Patienten willen zu verbiegen und die eigenen Grundsätze in der Patientenbehandlung beiseite zu lassen. Vielmehr sollten diese in beratender Weise in die Behandlung mit einfließen und so dem Patienten als Vorbild zu dienen. Es ist wichtig, den Patienten auf "seiner Ebene" abzuholen und mit ihm gemeinsam eine optimale Therapie zu erarbeiten. Nicht mit jedem Patienten lässt sich ein vertrauensvolles und damit therapeutisch effizientes Verhältnis aufbauen. Dieser Tatsache muss mit dem nötigen Maß an Professionalität begegnet werden.
Umgebung
Grundsätzlich sollte bei jedem ärztlichen Gespräch für ein ungestörtes Umfeld gesorgt sein. Viele Patienten empfinden Störungen wie durch Telefonate, Funkpiepser oder medizinische Mitarbeiter als unangenehm und können dann ihre körperlichen, seelischen oder sozialen Probleme nicht artikulieren. Sowohl räumlich als auch zeitlich sollte die Umgebung angenehm sein, genügend Licht erleichtert besonders die körperliche Untersuchung ungemein. Aus forensischen und praktischen Gründen sollte bei der gynäkologischen bzw. zuweilen auch bei der urologischen Untersuchung eine Person des Pflegepersonals anwesend sein. Über die Anwesenheit von Familienmitgliedern bei der Konsultation entscheidet der Patient i. d. R. selbst (Ausnahme: Erziehungsberechtigte, Betreuer).
213
Abb. 2: Einige Aspekte fUr ein vorbildliches ärztliches Verhalten. [1]
,,~'~{i'..:$:l-:1.
::.J
Z·;;{i'1s,·:; i':~f"'::::::'~
E"".R:l:-~:n
SR o.::m ?o.t'H1:an a,i~("l;:;:;1L&itii
Abb. 1: Patientenfreundliches AnamneseSetting. [8]
Arzt-Patienten-Kommunikation
Die Verständigung zwischen Arzt und Patient ist für einen diagnostischen und therapeutischen Erfolg die wohl wichtigste Komponente. Ein Patient, der sich von seinem behandelnden Arzt sowohl sprachlich als auch emotional und fachlich verstanden fühlt, ist umso empfänglicher für den ärztlichen Rat und Maßnahmen. Der Arzt wird mit der Befriedigung belohnt, die sich bei einem effizienten Behandlungs- und Folgegespräch einstellt, und mit der Zufriedenheit des Patienten, der sich von seinem Therapeuten verstanden und adäquat behandelt fühlt. Dieser Zustand sollte das Ziel jeder ärztlichen Behandlung sein. Schon als Student kann im Krankenhaus diese Befriedigung durch ein offenes und empathisches Verhalten erreicht werden und zu einer besseren Behandlung des Patienten beitragen.
Da der Student bereits mit dem Erlernen der Anamnese und Untersuchungstechniken mit unterschiedlichsten Patienten zu tun hat, sollte er schon üben, mit den verschiedensten Menschen und deren Intellekt umzugehen. So erfordert z. B. ein 70-jähriger Diabetiker wahrscheinlich einen anderen Umgang als eine 30-jährige Patientin mit Kinderwunsch. Um die Einstellung und das Verständnis des Patienten zu seinen Beschwerden kennen zu lernen, lässt man ihn am Anfang der Anamnese über den Grund des Arztbesuches frei berichten. Aus der Schilderung des aktuellen Beschwerdebildes lassen sich neben dem Sprach-
niveau auch die Emotionalität und Einstellung des Patienten zu den jeweiligen Beschwerden herausfiltern, um dann weitere Beschwerdeaspekte zu erfragen (11 Anamnese, s. S. 4). Der Untersucher geht einerseits klar und strukturiert in seiner Anamneseerhebung vor, lässt andererseits aber auch Freiräume für Fragen und Aussagen des Patienten. Auch mögliche unangenehme Themen sollten nicht abstrahiert, sondern klar, jedoch mit Feingefühl angesprochen werden. Medizinische Fachausdrücke und Klinikjargon sollten vermieden werden, da dies bei dem medizinischen Laien i. d. R. Unverständnis und Misstrauen auslöst. Eine einfache und auch anschauliche Erklärung ist meist die beste Art und Weise, schwierige medizinische Sachverhalte darzustellen (IIAbb.2). In der täglichen Praxis finden sich gerade heutzutage mehr und mehr
informierte Patienten. Die kommunikative Herangehensweise unterscheidet sich hier. Während sich die medizinisch uninformierten Patienten in den medizinischen Angelegenheiten, meist mit der Begründung: "Sie sind doch der Arzt", in die Obhut des Behandlers begeben und "autoritätshörig" dessen Anweisungen folgen, kommt der informierte Patient mit einem Wissen aus verschiedensten Medien (Internet, 1V, Zeitschriften) zum Arzt. Hier gilt es, in einem fundierten und verständlichen Gespräch die einzelnen Aspekte der Beschwerden und deren Behandlung zu diskutieren. Neben dem aktuellen medizinischen Stand sollte hier auch den Sinn und Unsinn verschiedenster diagnostischer und therapeutischer Methoden einfließen gelassen und zusammen mit dem Patienten die weitere Behandlung durchgesprochen werden.
Zusammenfassung Oberstes Ziel der ärztlichen Behandlung ist die Linderung von Beschwerden körperlicher und seelischer Art. Aufmerksames Zuhören, empathisches Verhalten und eine klare Perspektivengebung sind grundlegende Aspekte einer effizienten Arzt-PatientenBeziehung. Die ärztliche Behandlung sollte in einem ruhigen Umfeld stattfinden. Begegnen Sie dem Patienten besonders sprachlich auf seinem Niveau. • Versuchen Sie, medizinische Sachverhalte möglichst einfach zu erklären. Unterrichten Sie Ihren Patienten über den ungefähren Ablauf der bevorstehenden Anamnese und Untersuchung bzw. weiterer diagnostischen Maßnahmen.
F
Anamnese I Die Anamnese als Gespräch zwischen Arzt und Patient dient in erster Linie dem Erfassen der Krankengeschichte des Patienten. Diese Informationen werden zusammen mit der anschließenden körperlichen Untersuchung unter patho· physiologischen Überlegungen zu einer späteren Arbeitsdiagnose geformt, nach welcher sich die weiteren diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen richten. Zudem kommen in diesem, optimalerweise interaktiv geführten Gespräch auch der psychosoziale Hintergrund, persönliche und berufliche Konflikte und das subjektive Krankheitsverständnis des Patienten zu Tage. Der Patient eröffnet dem behandelnden Arzt einen Einblick in intime Lebensbereiche. Medizinstudenten haben gerade am Anfang Probleme, einerseits die erhaltenen Informationen und Eindrücke zu überblicken und zu strukturieren, andererseits dem Patienten gleichzeitig das nötige Maß an Zuwendung zu bieten. Dieses Dilemma legt sich mit der Zeit! Mit steigender Anzahl der durchgeführten Untersuchungen nehmen auch die Routine und Erfahrung zu. Durch häufiges Üben einer strukturierten Patientenbefragung und -untersuchung werden die einzelnen diagnostischen Schritte schnell verinnerlicht, und man kann sich auf weitere Aspekte der Kommunikation, z. B. die nonverbale Ebene, konzentrieren. Die Ziele der Anamnese sind die Erhebung von Sachinformationen, der Einblick in die Persönlichkeit des Patienten und der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses.
Generelle Aspekte der Anamnese
Die Grundvoraussetzung einer guten Anamnese ist eine ungestörte und für Untersucher und Patienten angenehme Gesprächssituation. Dem Patienten sollte nicht das Gefühl vermittelt werden, dass der Arzt unter Zeitdruck steht, eine wahrlich schwierige Aufgabe bei dem anfallenden Arbeitspensum in Klinik und Praxis. Trotzdem wertet ein ungestörtes Setting das Anamnesegespräch ungemein auf. Nicht nur das Vorstellen des Untersuchers ist wichtig,
Arzt-Pati enten-Kom m uni kati on
sondern auch das Behalten des Namens des Patienten während des Gesprächs! Mit einem Anamnesebogen, der während des Gesprächs ausgefüllt wird, bleiben alle Aspekte des Gesprächs in Erinnerung, und dieser hilft dabei, den Patienten problemlos einem Kollegen (Assistenz-, Oberarzt) vorzustellen. Anamnesetechniken
Beim Erfragen der Krankheitssymptome und der Krankheitsgeschichte sollte man als Untersucher strukturiert vorgehen. Dabei kommt es neben der Verwendung bestimmter Fragetechniken und Fragetypen auch auf die nonverbale Auseinandersetzung mit dem Patienten an. Verbale Kommunikation
Grundsatz jedes ärztlichen Gesprächs mit Patienten ist eine deutliche und klare Aussprache in angemessener Lautstärke. Sprachgeschwindigkeit und -lautstärke müssen bei alten oder schwerhörigen Menschen angepasst werden. Offene Fragestellung
Das Gespräch sollte möglichst mit einer "offen" gestellten Frage begonnen werden. Fragen wie" Mit welchem Problem kommen Sie zu mir?" oder "Wie können wir Ihnen helfen?" geben dem Patienten die Möglichkeit, sein Anliegen frei formuliert und mit eigenen Worten vorzutragen. Wichtig ist dabei ausreichend Zeit. Dem Patienten muss eine Vertrauen fördernde Aufmerksamkeit gezeigt und Geduld beim Zuhören bewahrt werden. Genügt die Schilderung nicht, wird gezielt nachgefragt (Beispiel: "Können Sie mir diese Herzbeschwerden noch ausführlicher schildern?"). Geschickt gesetzte Zusammenfassungen der geschilderten Symptomatik bzw. Reflexionen der Krankengeschichte wahren eine ständige Rückkopplung zwischen Arzt und Patient. Geschlossene Fragestellung
Mit Hilfe einer geschlossenen Fragestellung können die ungefilterten Informationen des Patienten genauer einge-
grenzt und so das Beschwerdebild "eingekreist" werden. Fragen wie "Wo haben Sie den Schmerz empfunden?" oder "Wie lange hat der Schmerz gedauert?" geben die Möglichkeit, genauer und gezielter auf wichtige Symptome einzugehen. Der Patient ist dadurch aufgefordert, ausführlicher und detaillierter von den wichtigen Beschwerdesymptomen zu berichten. Die Extremform der geschlossenen Fragetechnik belässt dem Patienten lediglich eine Ja-Nein-Antwortmöglichkeit, was z. B. bei unpräzisen Angaben von Vorteil ist. Es versteht sich von selbst, dass in Kenntnis der Krankheitsbilder dieser Teil sehr strukturiert gestaltet wird. Weitere Fragetechniken
Mit Katalogfragen wird dem Patienten eine Auswahl von Antwortmöglichkeiten angeboten. "Waren die Schmerzen eher ziehend, drückend oder reißend?" ist ein Beispiel für diese Fragetechnik. Zu viele Antwortmöglichkeiten können allerdings den Patienten leicht überfordern. Suggestivfragen wie z. B. "Aber im Nacken hatten Sie keine Schmerzen, oder?" bzw. "Sie können doch sicherlich noch 2 Etagen zu Fuß laufen, oder?" sollten vermieden werden - da ein Großteil der Patienten es nicht wagt, dem Arzt zu widersprechen, besteht die Gefahr, keine verlässlichen Antworten zu bekommen. Außerdem sollten auch unscharfe und vage Formulierungen der Fragen unterlassen werden, da der Patient entweder Unwissenheit des Arztes oder eine potentielle Bagatellisierung (z. B. bei Tumorleiden) vermuten kann. Unangenehme Fragen zu Thematiken wie z. B. Abhängigkeit (Alkohol, Medikamente, Drogen), Sexualität, körperlicher Behinderung oder finanziellen Problemen sollten dem Patienten begründet, allerdings auch die Notwendigkeit bzw. Vertraulichkeit der Beantwortung verdeutlicht werden. Mit Hilfe von Konfrontationsfragen lässt sich dem Patienten seine Einstellung bzw. sein Verhalten v. a. bzgl. heikler Themen wie z. B. Rauchen oder Compliance vergegenwärtigen. Fragen wie "Glauben Sie, dass das Rauchen einer Schachtel pro Tag den Heilungs-
prozess Ihrer Bronchitis beschleunigt?" können bei dem Patienten über ein Einaeständnis des eigenen Fehlverhaltens b eine potentielle Verhaltensänderung bewirken. Einige Patienten können diese direkte Kommunikationsform allerdings als beleidigend empfinden. Für das Kennenlernen des Krankheitsverständnisses des Patienten eignen sich Interpretationsfragen gut. Hier kann der Patient selbst eine Begründung seiner medizinischen Beschwerden anführen, was besonders bei V. a. psychosomatische Ursachen von Beschwerden weiterhilft. Bei jeder Anamnese sollten dem Patienten sowohl Pausen als auch Zwischenfragen zugestanden werden.
Nonverbale Kommunikation
Unter nonverbaler Kommunikation versteht man die Interaktion zwischen Arzt und Patient zusätzlich zur sprachlichen Auseinandersetzung. Hierzu zählen neben Erscheinungsbild und Körperhaltung auch Gestik, Mimik, Körperkontakt und der Sprachduktus beider Seiten. Genau wie die verbale Auseinandersetzung ist auch die nonverbale Kommunikation eine Interaktion zwischen Arzt und Patient. Der Untersucher muss sich deshalb seiner eigenen Körpersprache bewusst sein und versuchen, diese empathisch und geschickt einzusetzen. Die Körperhaltung des Patienten vermittelt viele Aspekte und Stimmungen wie Gelassenheit, Nervosität, Angst, Anspannung oder Introvertiertheit. Am Gesichtsausdruck lassen sich die Übereinstimmung zwischen verbalen und nonverbalen Äußerungen erkennen. Wichtig ist das Beibehalten des Augenkontaktes während der Anamnese. Hier zeigen sich Charakteristika wie Aufgeschlossenheit, Angst, Verwirrung oder Interesse. Um gewisse Ängste, Barrieren oder Distanzen abzubauen bzw. Empathie oder Zuneigung zu zeigen, sollte Körperkontakt bewusst eingesetzt werden. Dieser kann allerdings missgedeutet und als zu offensiv bzw. beleidigend interpretiert werden.
Spezielle Anamnesebedingungen Fremdanamnese
In manchen Situationen ist ein direktes Befragen des Patienten unmöglich, so z. B. bei Babys, Kleinkindern, älteren, behinderten, bewusstlosen oder psychotischen Patienten. Hier ist man auf die anamnestischen Aussagen und die Hilfe Fremder angewiesen. Kinder und Jugendliche
Bei der Anamnese von Babys und Kleinkindern werden i. d. R. alle medizinisch relevanten Informationen von den Eltern oder Erziehungsberechtigten bezogen. Interessant und aufschlussreich ist hierbei die Interaktion zwischen Eltern und Kind. Älteren Kindern und Jugendlichen sollte die Möglichkeit gegeben werden, sich selbst zu artikulieren, ggf. kann dies bei delikaten Themen auch ohne das Beisein der Eltern stattfinden. Alte Menschen
Die Anamnese von alten Menschen ist bei oftmals multiplen chronischen Krankheitsbildern und eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten der Patienten eine besondere Herausforderung. Meist müssen sowohl die Sprache (laut, deutlich, langsam), als auch die Untersuchungsgeschwindigkeit (bei bettlägerigen Patienten) der erschwerten Situation angepasst werden. Fremdanamnestische Angaben von betreuenden und pflegenden Personen sind sehr hilfreich. Ein nötiges Maß an Höflich-
415
keit, Respekt und Empathie ist ebenso selbstverständlich wie das Verständnis für die meist außergewöhnlichen Situationen (z. B. Partnerverlust, soziale Isolation) alter Menschen. Ausländische Patienten
Grundliegendes Problem bei der Anamnese und Untersuchung von ausländischen Patienten ist die Sprachbarriere, welche eine fundierte Erhebung der Krankengeschichte meist unmöglich macht. Hilfreich ist, sich mit dem Patienten auf eine gemeinsame Sprache der Verständigung, z. B. Englisch, zu einigen. Ist dies nicht möglich, sollte eine dolmetschende Person mit Einverständnis des Patienten für das Gespräch hinzugezogen werden. Emotionale Patienten
Bei Gesprächen mit Patienten erlebt man die unterschiedlichsten emotionalen Reaktionen. Gerade beim Überbringen von negativen Nachrichten muss mit überschießender Trauer, Verzweiflung, Weinen, Wut und sogar Aggressivität gerechnet und entsprechend reagiert werden. Solche emotionalen Äußerungen müssen immer ernst genommen und dem Patienten die Möglichkeit gegeben werden, seine Gefühle in einem ungestörten, ruhigen und unvoreingenommenen Gespräch zu artikulieren. Ein abwehrendes Verhalten gegenüber solchen Situationen oder ein Übergehen der emotionalen Äußerungen ist absolut unangebracht und kann das Vertrauensverhältnis zerstören.
Zusammenfassung Bei der ärztlichen Konsultation eröffnet der Patient einen Einblick in intime Lebensbereiche. Der Name des Patienten sollte nie vergessen werden. Grundsatzjeder Kommunikation mit Patienten ist eine deutliche und klare Aussprache in angemessener Lautstärke. Suggestivfragen sollten vermieden werden. Die nonverbale Ebene ist eine entscheidende Grundlage im Aufbau des Vertrauensverhältnisses zwischen Arzt und Patient. Gerade bei bewusstlosen Patienten sind fremdanamnestische Angaben zum Vorfall sehr wichtig.
F
Arzt-Patienten-Kom muni kation
Anamnese 11 Die medizinische Anamnese
schwerden einteilen. Die geschilderten Unfälle und Operationen. Diese sollten Symptome können sich entweder auf möglichst genau (Ort, Datum, BehandDie medizinische Anamnese ist ein eine zugrunde liegende Erkrankung lungsdauer, Komplikationen) strukturiertes Herangehen des Arztes an beziehen oder gleichzeitig und nebendokumentiert und ggf. die Befunde von die Beschwerden und Erkrankungen einander auftreten. Diese Entscheidung der damalig behandelnden Institution des Patienten. Dieser hat hier einerseits muss allerdings nicht sofort getroffen in Form eines Arztbriefes angefordert die Möglichkeit, von seinen Beschwerwerden, sondern kann auch nach dem werden. Es kommt oft vor, dass sich den frei und beschreibend zu erzählen, ärztlichen Gespräch mit dem GesamtPatienten erst im Verlauf der weiteren andererseits bietet gerade die Systembild des Patienten überdacht werden. Anamnese und Untersuchung an Vorübersicht dem Arzt ein genaues Abhan- Anhand einer genauen Beschreibung erkrankungen bzw. wichtige vergandeln von einzelnen Organsystemen und von Schmerzen als Hauptsymptom kann gene medizinische Aspekte erinnern. ein gezieltes Erfragen von charakteristi- man in Tab. 1 die detaillierte BeAuffällige Befunde wie Narben, Verschen Krankheitssymptomen. schreibung und Tiefe des diagnostischen brennungen oder Fehlstellungen sollten Art und Charakter eines AnamneseGesprächs erkennen. deshalb direkt angesprochen und nach gesprächs sind letztlich immer wieder Unter Verwendung von spezifischen der Ursache gefragt werden. neu und sehr stark von Patient und und gezielten Fragen kann dann Untersucher abhängig. Faktoren wie weiteren Symptomen des vermuteten Systemübersicht der Zeitaufwand oder der Umfang der Krankheitsbildes nachgegangen und Untersuchung variieren ebenfalls erheb- versucht werden, mögliche Differential- Die anschließende systematische Erhelich. Für die klinische Diagnostik eines diagnosen auszuschließen. Bei einer bung eines Systemüberblickes bzgl. der komplexen Krankheitsbildes wie Diabe- kurzen Zusammenfassung des aktuellen einzelnen Organsysteme ermöglicht es, tes mellitus oder einer pAVK braucht es Beschwerdebildes hat der Patient noch- sich einen umfassenden Eindruck über einfach mehr Zeit als beispielsweise für mals die Möglichkeit für Ergänzungen den Gesundheitszustand des Patienten eine Fraktur. und Erläuterungen. zu verschaffen. Symptome (I Tab. 2), die mit den Hauptbeschwerden in Zusammenhang stehen könnten, werden Medizinische Vorgeschichte Sowohl der Zeit- als auch der Untersuchungsumfang werden mit häufigen so gezielt und detailliert erhoben. Anamnesen und Untersuchungen sowie Die medizinische Vorgeschichte ist im zunehmender Routine geringer. Hinblick auf Zusammenhänge zu dem Medikamentenanamnese aktuellen Beschwerdebild von besonDer Untersucher sollte stets eine strukderem Interesse. So muss beispielsweise Die Frage nach Impfungen und der derturierte Vorgehensweise beibehalten. bei operativ versorgten Tumorleiden zeitigen Medikamenteneinnahme muss Die folgenden Punkte sind essentieller immer an ein Rezidiv gedacht werden, Bestandteil jeder Anamnese sein. Diese Bestandteil einer ausführlichen und oder chronifizierte Schmerzen müssen ermöglicht einerseits Rückschlüsse auf guten medizinischen Anamnese. Eine diagnostisch und therapeutisch anders den möglichen Erkrankungsgrund, auch chronologische Abfolge dieser Teile behandelt werden als akute Schmerzwenn der Patient nur spärliche Angaben innerhalb eines Gesprächs ist empfehsymptome. Wichtig sind neben den phy- machen kann, andererseits kann nur so lenswert. sischen und psychischen Vorerkrankun- die pharmakologische Therapie kontrolgen auch Krankenhausaufenthalte bzw. liert und adäquat weitergeführt werden. Leitsymptome und aktuelle Beschwerden Charakteristikum Fragestellung Der Grund des Arztbesuchs steht meist am Anfang des Anamnesegesprächs. Mit Sätzen wie "Herr Doktor, ich komme wegen meiner Schmerzen ... " oder" Mir ist seit Tagen immer wieder übel" erzählen die Patienten oft schon bei der Begrüßung von ihrem medizinischen Problem. Der Patient sollte mit seinen eigenen Worten in chronologischer Abfolge erzählen, was ihn plagt, und dieses ggf. auch mit exaktem Wortlaut notiert werden. Falls es mehrere subjektive Beschwerden gibt, sollte der Patient diese in Haupt- und Nebenbe-
Ort, Ausstrahlung
Wo genau haben Sie die Schmerzen? Strahlen diese in einen anderen Khrrlerhprpir
aus?
die Schmerzen. Sind sie eher brennend, scharf, stechend, ziehend, dumpf, drückend oder kolikartig? Ist es ein oberflächlicher oder eher tiefer Schmerz? entwickelt? des Schmerzes auf einer Skala von 1 bis 10 an schwächsten, 10 der am stärksten vorstellbare Schmerz Krankheitszeichen wie
1 ist der am
Organsystem Allgemeinbefinden
Subjektives Gesundheitsbefinden, Müdigkeit! Abgeschlagenheit, Fieber, Nachtschweiß, GewichtsveJiust, -schwankungen, Appetit, körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, Hautverände,ungen, Haarwuchs, Nägel
Kopf
Kopfschmerzen, Konzentrations-, Sehstörungen, Synkopen, Krampfanfälle, Augenschmerzen, Visusstörungen, Ohrenschmerzen, Höreinschränkungen, Tinnitus, Nasennebenhöhlenentzündung
Mund-Hals
Mundgeruch, Geschmacksstörungen, Zahnstatus, Zahnfleischbluten, ulzeröse/aphthöse Ve,änderungen, Halsschmerzen, Entzündungen, Lymphknotenschwellungen
Respir ationstrakt
Schmerzen bei Ein-/ Ausatmung, Husten, Auswurf, Dyspnoe, Orthopnoe, Asthma, Heiserkeit, Stridor, Giemen
Kardiovaskuläres
Brust- und Thoraxschmerz, Dyspnoe, Herzrhythmusstörungen, Palpitationen, Hypertonus,
System
Synkopen, Ödeme, Nykturie, Orthopnoe, Fieber, Claudicatio intermittens, chronisch-venöse Insuffizienz
Gastrointestinaltrakt Abdominalschmerz (Ober-, Unterbauch), Dysphagie, Schluckstörungen, Sodbrennen, Durchfälle, Obstipation, Veränderungen des Stuhls in Farbe, Form und Konsistenz, Blut im Stuhl, Ikterus Urogenitaltrakt
Miktionsfrequenz, -volumen, -beschwerden (Dysurie, Aigurie), Hämaturie, Infektionen, Inkontinenz, sexuelle Aktivität Mann: Anzahl der Kinder, Impotenz, erektile Dysfunktion, Hodenschwellung, -entzündungen, urethraler Ausfluss, Prostatabeschwerden Frau: letzte Periode, Menstruationsprobleme, Menarche, Klimakterium, Juckreiz, Ausfluss, Blutungen, Anzahl der Schwangerschaften, Komplikationen, Aborte und Schwangerschaftsabb,üche, Anzahl der Kinde" Schmerzen, Entzündung, Selbstuntersuchung der Mammae,
Vorsor gebewusstsein Muskuloskeletales
Muskuläre, ligamentäre, ossäre Schmerzen, Anlauf-, Ruheschmerz, Bewegungseinschränkun-
System
gen, Gelenkschwellungen, -deformitäten, Arthritiden, Verletzungen, Knochenfrakturen, Muskelschwäche, Gicht
Neurologie/
Synkopen, Bewusstlosigkeit, Kopfschmerzen, Epilepsien, Schlaganfall, Koordinations-
Psychiatrie
störungen, Sensibilitätsstörungen, motorische Störungen, kognitive Störungen, Konzentrationsstörungen, Veränderung der Stimmungslage, Suizidgedanken
Es sollten die vom Patienten eingenommenen Medikamente mit aktueller Dosis, dem Grund der Einnahme, der Häufigkeit und dem Zeitraum der Einnahme erfragt werden. Dies trifft nicht nur auf verschreibungspflichtige, sondern auch auf die nicht verschreibungspflichtigen und meist vom Patienten selbst gekauften Medikamente zu. Viele Patienten sehen diese Arzneimittel nicht als Medikamente und vernachlässigen deren Neben- und Wechselwirkungen. Kann sich der Patient nicht an seine Medikation erinnern, so bittet man ihn, die Verpackungen der Medikamente zum nächsten Besuch mitzubringen.
Neben- und Wechselwirkungen. Diese können auch der Grund für das aktuelle Beschwerdesymptom sein.
Wird der Schmerz besser, wenn Sie sich bewegen/ruhen, wenn es warm/kalt ist?
Faktoren
I!I Tab . 1: Charakteristika und Fragestellungen bei Schmerzen
wirkungen, Kontraindikationen und Besonderheiten von Medikamenten. Denn nur ein überzeugter Patient wird der ärztlichen Verordnung folgen. Zudem sollte in regelmäßigen Abständen die Medikation hinterfragt und ggf. anpasst werden.
Zusammenfassung Die medizinische Anamnese ist eine strukturierte Herangehensweise an die Beschwerden des Patienten. Besonders bei komplexen Krankheitsbildern ist das strukturierte Abarbeiten der einzelnen Punkte sehr hilfreich. Der Patient sollte in freier Rede von seinen aktuellen Beschwerden
Mit gezielten Fragen lassen sich die Beschwerden dann näher einzugrenzen. Der Systemüberblick gibt weitere wichtige differentialdiagnostische Hinweise bzgl. Haupt- und Nebenerkrankungen.
jetzt gegen die Schmerzen unternommen (Kälte, Wärme, Medikamente)? Modifizierende
lässt bei vielen und v. a. bei älteren Patienten (z. B. bei dementiellen Erkrankungen) oft zu wünschen übrig. Sie muss daher regelmäßig überprüft und sichergestellt werden. Der beste Weg hierfür ist in erster Linie eine ausführliche Information über Wirkung, Neben-
berichten.
Erbrechen, Schwindel, Fieber oder
(Tageszeit)?
11 Tab. 2: Systemübersicht über die einzelnen Organsysteme .
Fragen nach ...
Husten? ~chme"zen immer, treten sie intermittierend auf, gibt es Schwankungen
617
Die Medikamenten-Compliance der Patienten, also eine regelrechte Einnahme der verordneten Medikation,
Die Medikamentenanamnese ist obligater Bestandteil jeder Erstanamnese und sollte in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden.
F nikation
819
Anamnese 111 Hintergrund spielen für das KrankAllergien heitsverständnis und die Bewältigungsversuche eine wesentliche Rolle bzw. Allergien und Unverträglichkeitsreaksind für die weiteren Therapieentscheitionen stellen ein ernst zu nehmendes dungen sehr relevant. Man denke z. B. Problem in der täglichen Praxis dar. Da nur an die Verweigerung von Bluttransdie Bandbreite von allergischen Reakfusionen bei den Zeugen Jehovas. tionen von einer Hautrötung bis hin zu Medizinische Beschwerden können einer anaphylaktischen Reaktion mit außerdem durch die Wohnsituation Herz-Kreislauf-Versagen sehr groß und des Patienten beeinflusst sein. So sind zudem nicht einzuschätzen ist, sollten die Patienten immer nach allergieauslö- Personen ohne Obdach oder in unhysenden Stoffen und ihrer Erfahrung mit gienischem Wohnumfeld für Infektionskrankheiten wie Tbc exponiert. Das der entsprechenden Reaktion (HautHalten von Haustieren ist im Hinblick rötung, Urtikaria, Angioödem, Schock) auf Zoonosen (Übertragung von Krankbefragt werden. Potentielle Auslöser sind neben Nahrungsmitteln auch Medi- heiten von Tier -+ Mensch) ebenfalls kamente wie Antibiotika, ACE-Hemmer, ein wichtiger Anamneseaspekt. Analgetika, Kontrastmittel (Iod) oder auch Pflaster (Konservierungsmittel). Berufsanamnese Wichtig ist das Gespräch mit dem Patienten über seine derzeitige berufliche Sozialanamnese Tätigkeit. Hat er derzeit eine Arbeit, Die Sozialanamnese ermöglichte es dem oder ist er arbeitslos? Ist er zufrieden Arzt, seinen Patienten näher kennen zu mit der Arbeit, und macht sie ihm Spaß? lernen, etwas über dessen privaten und Ist die Besoldung bzw. der Freizeitausgleich angemessen? Gibt es belastende beruflichen Hintergrund zu erfahren bzw. auch potentielle psychosoziale Fak- (Stress) oder auch motivierende (Eustress) Faktoren? Für viele Patienten hat toren als Ursache von Beschwerden zu ergründen. Hierunter fallen neben dem der berufliche Werdegang für ihre sozialen Umfeld auch die beruflich-wirt- Persönlichkeit einen immens hohen schaftliche Situation, Lebensgewohnhei- Stellenwert, was sich oft durch stressbezogene psychische Beschwerden austen (Genussmittelkonsum, Reiseanadrückt. Aber auch im Hinblick auf evtl. mnese) und das Sexualleben. Berufskrankheiten (I Tab. 3) sind die früheren Tätigkeiten mit möglicher und Der Einfluss psychosozialer Faktoren relevanter Exposition gegenüber (z. B. seelische Störungen, soziale Konfliktsituationen) auf vom Patienten geäuphysikalischen, chemischen oder infekßerte Beschwerden ist ungemein groß tiösen Noxen zu erfragen. Hier müssen und sollte, v. a. wenn die festgestellten genaue Angaben zu der potentiell objektiven Erscheinungen das Verhalten schädigenden Noxe, der Expositionszeit des Kranken nicht ausreichend erklären, unbedingt abgeklärt werden. und -dauer, Arbeitsplatzbedingungen
und Voruntersuchungen gemacht und ggf. auch angefordert (z. B. bei Berufsgenossenschaften) werden. Lebensgewohnheiten
Unter die Anamnese der Lebensgewohnheiten fallen die Angaben über Ernährung (Essgewohnheiten, Diäten, Essstörungen), körperliche Betätigung, aber auch über den Kaffee-, Nikotin-, Alkohol- und Drogenkonsum. Besonders bei übergewichtigen Patienten ist ein genaues Erfragen bzgl. Anzahl und Zusammensetzung der einzelnen Mahlzeiten und Getränke durchzuführen. Bei körperlich aktiven Patienten sollte man sich nach der betriebenen Sportart und deren Belastungsumfang erkundigen. Da der Nikotingenuss grundsätzliCh einen gesundheitsgefährdenden Risikofaktor (KHK, pAVK, Bronchial-Ca) darstellt, sollte neben dem Aktivrauchen auch das Passivrauchen (Rauchverhalten von Rauchern in der Familie) erfragt werden. Bei aktiven Rauchern sind besonders Beginn und Dauer der Exposition relevant. Die Angabe erfolgt in sog. "pack-years" (s. Merkekasten). Ebenfalls ein wichtiger Bestandteil jeder Anamnese ist die Frage nach der Menge, Art (Wein, Bier, harte Spirituosen) und Häufigkeit des Alkoholkonsums. Die Erfahrung zeigt, dass eine Vielzahl von Patienten hier keine genaue Auskunft geben kann. Dies mag einerseits am unregelmäßigen Alkoholkonsum liegen, andererseits kann hinter vagen Angaben seitens der Patienten auch eine Suchtproblematik stecken. Hier ist besonderes Fingerspitzengefühl gefragt. Einen potentiellen suchtkran-
Soziales Umfeld
Bei Fragen nach der sozialen Integration des Patienten ist es wichtig, ob er ledig, verheiratet oder verwitwet ist oder ob er/sie Kinder hat. Hat er Kontakt zu seiner Familie, und wie intensiv ist dieser Kontakt? Empfindet er einen sozialen und emotionalen Rückhalt über die Familie, Freunde oder Mitgliedschaft in Vereinen? Besonders bei chronischen Erkrankungen findet man bei genauer Betrachtung des sozialen Umfeldes oft wichtige Einflussfaktoren. Aber auch der kulturelle und religiöse
Berufskrankheiten
Auslöser
Adenokarzinome der Nasenhaupt- und Nasennebenhöhlen
Stäube von Eichen- oder Buchenholz
Exogen-allergische Alveolitis
Organische Stäube
Silikose
Ouarzstaub
Mesotheliom des Rippenfells, des Bauchfells oder des Perikards
Asbest
Lärmschwerhörigkeit
Lärm
Polyneuropathie, Enzephalopathie
Organische Lösungsmittel oder deren Gemische
Hautkrebs
Ruß, Rohparaffin, Teer, Anthrazen, Pech
Strahlenschäden
Ionisierende Strahlen
Infektionskrankheiten
Vielfältige virale, bakterielle, parasitäre Krankheitserreger
I! Tab . 3: Auswahl anerkannter Berufskrankheiten in Deutschland.
ner, natürlicher und wertfreier diese ken Patienten zu einer wahrheitsgeThematiken angesprochen werden, mäßen Auskunft zu bewegen, ohne desto leichter fällt es meist dem Patiendessen - fast immer vorhandenen Schuldgefühle zu provozieren, ist sicher ten, Hemmungen oder Schamgefühle keine leichte Aufgabe, zumal auch viele abzulegen. Es sollte allerdings immer begründet werden, warum nach solch alkoholkranke Menschen ihre Suchtintimen Lebensbereichen gefragt wird. problematik oft selbst nicht er~ennen. Es bietet sich an, die Sexualanamnese Neben dem Einschätzen der dIagnoschronologisch der gynäkologischen tischen und therapeutischen Relevanz bzw. urologischen Anamnese (s. S. 7, der exakten Angaben empfiehlt 1 Tab. 2) anzuschließen. sich der sog. CAGE-Test (s, S. 183, Tab. 1) für ein erstes Screening bzgl. Reiseanamnese einer möglichen Alkoholabhängigkeit. Besonders bei Erkrankungen, die mit Zudem können Angaben von privaten unklarem Fieber, Übelkeit/Erbrechen, und beruflichen Konflikten erste HinDurchfällen, Lymphknotenschwellunweise auf eine bestehende Suchtproblegen einhergehen, kann die Frage nach matik sein. Ebenfalls ein sehr heikles Auslandsreisen oder -aufenthalten Thema ist die Frage nach Drogenkonsum bzw. übermäßiger Medikamenten- diagnostisch weiterhelfen. Gerade im einnahme. Angesichts steigender Zahlen Hinblick auf Malaria, Cholera oder Hepatitis sollte der Untersucher sich die von Drogen- und Medikamentenabhängigen sollte bei geringstem Verdacht Lebensumstände (Hygiene, Insektenprophylaxe, sexuelle Kontaktpersonen) behutsam, jedoch akribisch in der Anamnese nachgeforscht werden. Auch hier in dem jeweiligen Land näher erläutern lassen. Zudem ist der aktuelle Impfist es wichtig, wahrheitsgemäße Angastatus des Patienten von besonderer ben als Voraussetzung für eine erfolgBedeutung. reiche Therapie herauszustellen und dem Patienten professionelle Hilfe anzubieten. I Das Rauchen von einer Schachtel pro Tag über 15 Jahre hinweg ergibt (1 Schachtel x 15 Jahre) 15 pack-years.
Sexualanamnese
Familienanamnese
Besonders im Hinblick auf genetische Erkrankungen wie die Mukoviszidose oder beobachteter familiärer Häufung wie z. B. bei Diabetes mellitus, koronarer Herzkrankheit, Paraneoplasien (z. B. bei Darm- oder Brustkrebs), Atopie oder auch Depressionen ist die Anamnese der familiären Umgebung bedeutend. Die sog. positive Familienanamnese bedeutet, dass ein Krankheitsbild innerhalb einer Familie (Eltern, Großeltern, Geschwister) gehäuft auftritt, dass also eine gewisse Vorbelastung für den Patienten existiert. Gefragt wird also nach Krankheiten, Todesalter und Todesursache von Vater, Mutter und Geschwistern. Während der Befragung ist es durchaus hilfreich, sich bei auffälligen genetischen Krankheitsbildern einen Stammbaum zu skizzieren (I Abb. 1), um die erhaltenen Informationen später auf eine mögliche Vererbung abzuklären. Die Familienanamnese bietet zudem die Möglichkeit, bedeutende Einblicke in das Familiengeschetlen und das Beziehungsgeflecht zu bekommen. Diese Informationen helfen gerade bei der Diagnostik psychosomatischer Erkrankungen sehr weiter.
1
II III
111 GV G!
Hämophilie A Konduktorin
Iil Abb . 1: StammbaumDie Erhebung der Sexualanamnese ist Wahrscheinlichkeit skizze bei Hämophilie ein weiterer Aspekt des ärztlichen IV Ä. [2] x defektes Gen Gesprächs, der ein großes Maß an Einfühlungsvermögen und Taktgefühl erfordert. Jedoch können Informationen Zusammenfassung bzw. Beschwerden bzgl. des SexualDer Patienten sollte immer nach bekannten Unverträglichkeitsreaktionen lebens wichtige diagnostische Hinweise und Allergien gefragt werden. geben. Beispielsweise können erektile Dysfunktionen als Nebenwirkung von Das soziale Umfeld eines Patienten hat immense Auswirkungen auf den ß-Blockern der Grund für eine NonKrankheitsverlauf. Compliance eines Patienten sein, Der Die Berufsanamnese ist für die Diagnostik von potentiellen BerufsHinweis auf häufig wechselnde Geschlechtspartner lässt bei einer unklaren erkrankungen sehr detailliert zu erheben. Infektion an ein mögliches Vorliegen seDer CAGE-Test dient der ersten Einschätzung einer möglichen Alkoholxuell übertragbarer Erkrankungen denabhängigkeit. ken. Erfragt werden Häufigkeit des Die Sexualanamnese erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen. Geschlechtsverkehrs und Sexualpartner, evtL Störungen (wie z. B. Die Familienanamnese hat im Hinblick auf Erbkrankheiten einen hohen Schmerzen, Libidoverlust), VerhüStellenwert. tungsmethoden und Schutz vor infektiösen Geschlechtskrankheiten. Je offe-
Gesprächsführung, Dokumentation und Patientenvorstellung Gesprächsführung
Als Student und später als Arzt sollte man sich bei der Kommunikation mit dem Patienten immer ein Ziel setzen. Sowohl bei der Erstanamnese als auch bei den Verlaufsvisiten und Entlassungsgesprächen muss man sich des Ziels der Problemerfassung und dessen Lösung bewusst sein. So sollte z. B. dem Patienten bei der stationären Entlassung der weitere Behandlungsweg klar erläutert und das Gespräch auf diesen wichtigen Rat gelenkt werden. Viele Menschen können sich nur etwa ein Drittel des Gehörten merken. Ist der gehörte Sachverhalt zudem noch sehr komplex und schwierig, so wird noch weniger behalten und erinnert. Deshalb ist es wichtig, dem Patienten zunächst in einer ihm verständlichen Sprache das weitere Vorgehen zu vermitteln und zudem auf Rückfragen zuvorkommend und gründlich einzugehen. Bildliche Hilfestellungen mit Beispielen aus dem alltäglichen Leben helfen beim Verstehen des medizinischen Sachverhalts bzw. des Befundes. Hiervon hängt in entscheidendem Maße die CompliarlCe des Patienten ab. Falls ein ärztliches Gespräch nicht den gewohnten Verlauf nimmt bzw. zu keinem Ergebnis kommt, sollte man dennoch versuchen, freundlich und verständnisvoll zu sein, so dass der Patient sich immer ernst genommen fühlt. Bei bestimmten Patienten kann es vorkommen, dass aufgrund einer persönlichen Antipathie eine objektive Haltung nicht beibehalten werden kann. Ist es nicht möglich, auch diese Patienten gleichwertig und unvoreingenommen zu behandeln, sollte dies einern Kollegen überlassen werden.
Dokumentation
Die Dokumentation als schriftliche Erfassung hat neben dem juristischen Aspekt eine entscheidende Bedeutung in der kontinuierlichen Behandlung des Patienten. Eine klare und übersichtliche Dokumentation hilft, eine Wiederholung bestimmter Untersuchungen zu vermeiden, und unterstreicht somit die Effizienz der Diagnostik und Therapie. Bei handschriftlichen Ausführungen ist ein klares Schriftbild wichtig, um Missverständnissen vorzubeugen.
Arzt-Patienten-Kom m uni kati on
selbst und Kollegen visuell festzuhalten. Mit der Unterschrift und dem aktuellen Datum unter den Untersuchungsbogen erklärt der Student, dass er die Befunde am Patienten persönlich erhoben hat. Die Vorstellung des Patienten bestätigt der approbierte Arzt seinerseits ebenfalls mit seiner Unterschrift. In den meisten Unterrichtskursen am Krankenbett wird ein Patient von einer Gruppe Studenten untersucht und dann dem Tutor vorgestellt. Verteilen Sie die Aufgaben des Untersuchens und der Dokumentation, um so effizienter arbeiten zu können.
Erstanamnese und klinische Untersuchung
Für die Dokumentation der Erstanamnese und Untersuchung gibt es mittlerweile in fast allen Krankenhäusern standardisierte Aufnahmebögen, die die Struktur des Gespräches auch weitgehend vorgeben. Anfänger sollten sich bereits während der Anamnese und Untersuchung Notizen machen und den Bogen ausfüllen. Der medizinische Sachverhalt (aktuelle Beschwerden, Systemüberblick, Untersuchung) sollte bei der Dokumentation so klar, exakt und kurz wie möglich dargestellt werden. Oft hilft es, sich bestimmte, allerdings allgemein verständliche, Abkürzungen wie "d" für Tage oder ,,~", ,,1', t", ,,+, -" anzueignen. Bei der Erhebung der aktuellen Beschwerden ist auf eine möglichst chronologische Aufzählung der Ereignisse zu achten. Meist sind für die Untersuchung bestimmter Organsysteme Sklzzen in den Untersuchungsbogen eingefügt. Die erhobenen pathologischen Befunde können in diese eingezeichnet werden, um sie für sich
Verlaufsdokumentation
Für die stationäre und ambulante Kontrolle des Krankheitsverlaufs und für die Dokumentation des Behandlungserfolges empfiehlt sich eine kurze und klar strukturierte Einteilung. Hier hat sich aus dem angloamerikanischen Sprachraum die "SOAP"Verlaufs dokumentation bewährt (I Tab. 1). Epikrise
Grundsätzlich steht die Epikrise als Abschlussbericht über die ärztlichen Diagnostik- und Therapiernaßnahmen am Ende der Patientenbehandlung, i. d. R. bei Entlassung aus dem Krankenhaus. In diesem Bericht sollte der Student, der einen Patienten im Rahmen von Famulaturen oder des PJ allein oder mitbetreut hat, den weiterbehandelnden Arzt in angemessener Form und Länge über seine Befunde und Maßnahmen unterrichten. Grundlagen der Epikrise sind der dokumen-
tierte Aufnahmebefund und die täglichen Verlaufskonuollen. Die Epikrise kann während der ärztli~hen Ausbildung zwar angefertigt werden - und soll es der Ubung wege~ auch-, muss allerdings immer einem approbierten Arzt (1. d. R. dem Oberarzt) zur Korrektur und Fehlerverbesserung vorgelegt werden. Das Anfertigen einer Epikrise hat aufgrund der nachhaltigen Aufarbeitung des gesamten Krankheitsbildes und der Rücksprache mit einem erfahrenen Arzt einen ungemeinen Lerneffekt und sollte deshalb so oft wie möglich geübt werden.
Patientenvorstellung
Neben dem Erfassen der Beschwerden und dem Erstellen einer Arbeitsdiagnose gehört es zu den ärztlichen Aufgaben, das weitere Procedere in Diagnostik und Therapie festzulegen und zu verfolgen. Zu diesem Zweck ist eine effiziente Vorstellung des Patienten und dessen Krankheitsgeschichte obligat. Entscheidend ist hierbei, die Anamnese und erhobenen Befunde möglichst kurz, prägnant und präzise zu präsentieren. Beim Bericht über die aktuellen Beschwerdesymptome und Krankheitsgeschichte sollten nur die für das Beschwerdebild relevanten Angaben des Patienten erwähnt werden. Ausschweifende Erläuterungen wie z. B. Hernienoperationen in der Vorgeschichte bei aktuellen Beschwerden im HWS-Bereich sind hier unangebracht und für den Zuhörer verwirrend. Allerdings sollten wichtige negative Informationen, wie z. B., dass der Patient bei den vorliegenden HWS-Beschwerden kein Trauma in der Vorgeschichte hatte, nicht vergessen werden. Das gleiche Prinzip gilt für das Vorstellen des Untersuchungsbefundes. Wichtige, zum Beschwerdebild passende Informationen müssen erwähnt werden. Der Zuhörer kennt den Patienten nicht, so dass sein Kommentar und Rat zu dem jeweiligen Beschwerdebild von der Klarheit der Vorstellung bzw. der Fragestellung abhängig ist. Deshalb sollten Studenten die Patientenvorstellung so oft wie möglich üben und durchführen.
10
I
Anamnese
Das Vorstellen beginnt mit dem Namen, Alter und BeruflTätigkeitsfeld des Patienten. Der Zeitpunkt der ambulanten oder stationären Aufnahme und das aktuelle Beschwerdebild (eng!.: chief complaint) mit Beschreibung der Haupt- und Begleitsymptome kommen als Nächstes. Fortgefahren wird mit relevanten Angaben der medizinischen Vorgeschichte. Die derzeit eingenommenen Medikamente mit Präparatname und Dosis sind anzufügen. Auch die in der Sozial- und Familienanamnese wichtigen Befunde werden angegeben. Zum Abschluss der Anamnesevorstellung werden die Hauptbeschwerden des Patienten nochmals zusammengefasst. Klinische Untersuchung
Zunächst wird die körperliche Untersuchung mit Angaben über Größe und Gewicht des Patienten vorgestellt, anschließend werden die erhobenen Vitalparameter Blut· druck, Puls, Atemfrequenz, Temperatur und grob orientierender neurologischer Status erwähnt. Anschließend wird über die relevanten und mit dem Beschwerdebild in Zusammenhang stehenden körperlichen Untersuchungsbefunde berichtet. Die bisherige Diagnostik (Labor, Bildgebung, Interventionen) wird erläutert und dann - basierend auf allen Informationen die Arbeitsdiagnose formuliert und das weitere Vorgehen vorgeschlagen. Es versteht sich von selbst, dass man als Anfänger in der Anamnese und klinischen Untersuchung zunächst die untersuchten Patienten vorstellt und die Arbeitsdiagnose zusammen mit dem erfahrenen Tutor stellt. Während der klinischen Ausbildung bekommt man allerdings einen guten Überblick über die einzelne Krankheitsbilder und deren Untersuchungsbefunde und kann somit selbst Arbeitsdiagnosen stellen und sich das weitere diagnostisch und therapeutische Procedere durchdenken. Ein guter und erfahrener Kliniker kann am Krankenbett bis zu 90% der späteren Diagnosen stellen!
Zusammenfassung Wichtig bei der Kommunikation mit dem Patienten ist das Ziel des Untersuchers. Eine klare und übersichtliche Dokumentation trägt wesentlich zu einer
Subjektives Befinden
Der Patient gibt sein aktuelles Befinden und sein Beschwerdebild an; er berichtet über eine Verbesserung/Verschlimmerung seines Gesundheitszustandes
effizienten Weiterbehandlung des Patienten bei.
Objektive Befunde
Vitalzeichen, Untersuchungsbefunde (Inspektion, Palpation, AuskUltation)
Für die tägliche Verlaufsdokumentation eignet sich das sog.
Analyse
Zusammenfassung der wiChtigsten Informationen zum Krankheitsbild und deren Differen ti aIdiagnose
SOAP-Schema.
Procedere
Zusammenfassen des weiteren Vorgehens. Hierbei werden nicht nur die medizinische (z. B. Röntgen, EKG, MRT), sondern auch psychosoziale (Reha, Entlassung, Verlegung) Maßnahmen angeführt
11
Der Patient wird kurz, prägnant und präzise vorgestellt.
# Bei der Patientenvorstellung muss bedacht werden, dass der Zuhörer den Patienten i. d. R. nicht kennt.
Allgemeine körperliche Untersuchung
12
I
13
Die Grundlagen der körperlichen Untersuchung Der ausführlichen Anamnese folgt die körperliche Untersuchung. Diese ermöglicht es, die zuvor erhobenen Beschwerdesymptome und differentialdiagnostischen Überlegungen an den einzelnen Organsystemen zu untersuchen und zu überprüfen. Die klinische Untersuchung basiert grundsätzlich auf vier Säulen: & Inspektion: Betrachten des Patienten & Palpation: Betasten
Perkussion: Beklopfen " Auskultation: Abhorchen mit Hilfe eines Stethoskops Grundsätzlich sollte man für die körperliche Untersuchung ein ruhiges und angenehmes Klima für den Patienten schaffen. Mögliche Ängste und Schamgefühle lassen sich durch ein kompetentes, ruhiges Auftreten und eine systematische und dem Patienten erklärende Vorgehensweise abbauen. Sofern es die räumlichen und zeitlichen Möglichkeiten zulassen, sollte die Untersuchung in einem ruhigen Zimmer mit möglichst
guten Lichtverhältnissen durchgeführt werden. Bei der ersten Untersuchung sollte sich der Patient bis auf die Unterwäsche entkleiden.
der körperlichen Untersuchung
Die Abfolge der körperlichen Untersuchung sollte klar strukturiert sein, jeder Untersuchungsteil systematisch abgearbeitet werden. Grundsätzlich enthält jede Erstuntersuchung möglichst alle Informationen jedes Patienten. Neben der inhaltlichen Vollständigkeit ist zudem ein zeitlich effizientes Vorgehen wünschenswert. Die vollständige Untersuchung inklusive Anamnese sollte im besten Fall 20-30 Min. dauern. Nach anfänglich langen Untersuchungssitzungen wird der Student mit zunehmender Zahl an Patienten die benötigte Zeit optimieren lernen. Der Gesundheitszustand des Patienten hat ebenfalls erhebliche Auswirkungen
auf Länge und Genauigkeit der klinischen Untersuchung. Ist der Patient bettlägerig oder bewegungseingeschränkt, muss auf seine Möglichkeiten des Mitwirkens eingegangen werden. Körperliche Behinderungen, Fehlbildungen oder auch Schmerzen können u. U. eine adäquate Untersuchung unmöglich machen. Hier gilt es, eine ausführliche Dokumentation zu verfassen. In Tab. I werden die einzelnen Organsysteme und deren Untersuchungsschritte angeführt. Dieses Schema bietet gerade am Anfang eine Leitstruktur und kann später beliebig modifiziert werden. Der schon erwähnte Anamnese- und Untersuchungsbogen bietet einen Anhaltspunkt für die einzelnen Untersuchungsschritte. Das konsequente Einhalten der einzelnen Untersuchungsschritte hat eine entscheidende Bedeutung für die Diagnose.
Ein ambulanter Routinebesuch bei bekannter Patientengeschichte erfordert genauso wie die Befundung eines Lokal-
pErhebung Bewusstsein , , muno von Größe und Gewicht p Bestlm " " , des Alloemein- und Ernahrungszustandes P' BestImmung 0 . .' d s Ivlundhöhle mit Beurteilung des Rachennngs ~ Inspek[lon e '" ' , I L hk ten , d r zervikalen klavikulären, axillaren, tngUina en ymp no ,palpation e ' , Perkussion und Auskultafton der Lunge • Auskultation des Herzens , Inspektion und Palpation des Abdomens ) Inspektion der Beine und Füße
-
2 M'ndestumfang und -dokumentation einer körperlichen
I Tab. :
I
Untersuchung
Abb. 1: Ausgewählte Gebrauchsutensilien für die körperliche Untersuchung,
[8J
befundes natürlich weitaus weniger Zeit, sollte aber mindestens die in Tab. 2 gezeigten Aspekte beinhalten. Die Kunst einer guten Untersuchung ist es, höchste Effekt~~ität zu erzielen. Dies bedeutet, mit einem Minimum an Aufwand fur den Patienten das Maximum an Diagnostik zu betreiben. Nach Abschluss der Untersuchung sollten jed~r Patient kurz über die erhobenen Befunde informiert und alle weiteren Untersuchungen besprochen werden.
Ausrüstung
Gesamteindruck Name, Alter, Geschlecht, Beruf, Gewicht, Größe, Allgemein-, Ernährungszustand, Habitus, Konstitution, Mimik, Gestik, Sprache, Haut, Schleimhäute, äußeres Erscheinungsbild, Hygiene Vitalparameter
Puls, Blutdruck, Atemfrequenz, Temperatur, Bewusstsein
Kopf
Inspektion/Palpation des Schädels
Bei der körperlichen Untersuchung bedarf es für den ~zt einer qualitativ guten und vollständigen Ausr~stu~g. HIerzu zählen neben Einmalhandschuhen eine Uhr fur dIe Puls- und
Inspektion der Augenlider, Bulbi, Konjunktiven, Skleren, Untersuchung der Pupillenreaktion,
Atemfrequenzmessung, ein Stethoskop für die Au~kultati~n, ein Blutdruckmessgerät, ein Fieberthermometer, eme Pupll~ lenleuchte ein Glas- bzw. Holzspatel, ein Reflexhammer, eme Einmalnadel eine Stimmgabel und ein Maßband. Für ein Oto- Rhino-'und Ophthalmoskop empfiehlt es sich, ein Kombinatlonsgerät mit unterschiedlichen Aufsätzen zu benu.tzen. Für die rektale Untersuchung benötigt man i. d. R. Vaselme. Diese Utensilien sollten in einem Untersuchungsraum griffbereit sein, so dass unnötige Pausen, z.B. während der Patient entkleidet ist , vermieden werden (I Abb. 1). . Natürlich wird und sollte der Student am Anfang semer Ausbildung nicht alle diese Geräte immer bei sich tragen. Für die Mitnahme im Kittel empfehlen sich neben dem Stethoskop eine Pupillenleuchte, der Reflexhammer und ein Mundspatel.
Uberprüfen der Sehschärfe (Visus), evtL Fundoskopie Inspektion der äußeren Nase und der Nasenschleimhäute, Beklopfen der Nasennebenhöhlen, Palpation der Nervenaustrittspunkte Inspektion der Ohren (Gehörgang, Trommelfell), Überprüfen des Hörvermögens (Versuch nach Rinne/Weber)
Zusammenfassung ~ Die klinische Untersuchung basiert auf Inspektion, Palpation, Perkussion
Inspektion von Lippen, Mundhöhle, Zunge, Gaumen, Rachen, Tonsillen, Zähne, Zahnfleisch Hals
HWS-Beweglichkeit, Palpation der Lymphknoten, Inspektion der zervikalen und klavikulären Halsvenen, Inspektion/Palpation der Schilddrüse
und Auskultation.
Lunge
Inspektion/Palpation/Perkussion/Auskultation der Lunge
~ Häufig nicht inspizierte Areale sind die Ohren und die Rima ani.
Herz
Palpation des Herzspitzenstoßes, Auskultation des Herzens (Frequenz, Rhythmus, Herztöne,
~ Für die Untersuchung sollte ein möglichst ruhiges und ungestörtes Umfeld
Herzgeräusche), Auskultation der A carotis Mammae
Inspektion/Palpation der Mammae auf Größe und Konsistenz
Abdomen
Inspektion der Bauchdecke, Auskultation der Darm-, Gefäßgeräusche, Perkussion, Palpation
zur Verfügung stehen.
~ Bei einer Erstuntersuchung sollten möglichst viele und umfassende
(oberflächlich/tief) Gefäßsystem Extremitäten
Information und Befunde erhoben werden, und der Patient sollte bis auf
Palpation/Auskultation der Arterien und Venen Inspektion/Palpation/Funktionsprüfung der Arme und Hände
die Unterwäsche ausgezogen sein.
Inspektion/Palpation/Funktionsprüfung der Beine und Füße
Folge- und Verlaufsuntersuchungen sind zeitlich wesentlich kürzer und
Inspektion/Palpation/Perkussion Funktionsprüfung der Wirbelsäule Neurologische
Untersuchung der Hirnnerven
Untersuchung
Funktionsuntersuchung der Reflexe
gezielter.
~ Zur Basisausrüstung für die klinische Untersuchung gehören Stift,
Überprüfen der Kraft und Motorik
Dokumentationsblatt, ein Stethoskop, ein Mundspatel, eine Stablampe
Überprüfen der Sensibilität Überprüfen der Koordination Rektum,
Inspektion des Anus, Palpation des Rektums
Genitale
Inspektion/Palpation des äußeren Genitales, Palaption der inguinalen Lymphknoten
und ein Reflexhammer. Il Tab . 1: Vorgehensweise bei der körperlichen Untersuchung
Der Gesamteindruck Bevor sich der Arzt mit den einzelnen Organsystemen im Speziellen befasst, sollte er sich einen ersten Gesamteindruck über den Patienten verschaffen. In diesen ersten Eindruck fließen sowohl die physische Konstitution (Alter, körperliches Erscheinungsbild, Krankheitszustand) als auch der psychischemotionale Zustand (Angst, Unruhe, Apathie) des Patienten mit ein. Schon beim Betreten des Zimmers können diverse Aspekte wie Gang, Haltung, Gestik oder auch Konstitutionstyp beurteilt und diese später in Zusammenhang zu den angegebenen Beschwerden gesetzt werden. Bei der namentlichen Vorstellung werden die übrigen Aspekte wie Sprache oder Alter erfasst Alter
Das Alter des Patienten ist im Hinblick auf die Ursachenfindung von Erkrankungen ein wichtiger Baustein. Für nahezu alle Krankheiten gibt es bzgl. des Erkrankungsalters einen Häufigkeitsgipfel. So ist z. B. das Auftreten von Basaliomen oder auch der Riesenzellarteriitis stark mit einem hohen Lebensalter assoziiert. Natürlich bestätigen auch hier Ausnahmen die Regel, grundsätzlich kann man die differentialdiagnostischen Überlegungen in Vergleich mit dem Alter des Patienten modifizieren. Ebenso kann eine Diskrepanz zwischen dem kalendarischen und dem biologischen Alter auf verschiedene Erkrankungen hinweisen. Abb. 1 zeigt einen deutlich vorgealterten 42-jährigen Patienten bei zugrunde liegender COPD nach Zigarettenabusus.
Der pyknische Typ hat Probleme mit Erkrankungen wie Hypertonie, KHK oder auch Gicht. Er gilt als redseliger, aufgeschlossener und genießender Mensch. Der athletische Typ ist muskulös mit breiten, kräftigen Schultern und durchtrainiertem Körper. Somatisch betrachtet lebt dieser Konstitutionstyp im Vergleich zu den anderen beiden am gesündesten, für ihn gibt es keine" typisehen" Krankheitsbilder. 11 Abb. 2 zeigt die drei verschiedenen Typen.
&
-
5Q~
",.~...
•
'Z
R&ii
*
& s±
,~
v,
iiGR&ii
&
ci
Vitalparameter
Normwerte
PathologisChe Werte
BMI
Gewichtsdefinitionen
Puls (Imin)
60 - 80
Tachykardie: ;, 100
,; 18
Untergewicht, Kachexie
Bradykardie: ,; 50 Blutdruck (mmHg)
Atemfrequenz
100Diastolisch: bis 85
Hvo,,,ton;le: syst ;, Hypotonie: syst. ,; 100
;, 30
Adipositas, Grad 11
15
Tab. 2: Body-MassIndex und Normwerte
~
40
Adipositas permagna, Grad 111
Bis 37,5 Subfebril: 37,5 - 38,5
axillär Irektal Bewusstseinslage
Normalgewicht Adipositas, Grad I
I
7 - 16 Bradypnoe: ,; 7
Temperatur ('C), Messung oral!
18- 25 > 25
0&ffi
14
Fieber: ;, 38,5 Wacher, aufmerksamer Patient
Eingeschränkter, somnolenter, soporöser, komatöser Patient
Tab. 1: Vitalparameter mit Normwerten und Pathologien
Vitalparameter Abb. 1: Deutlich vorgealterter Patient bei COPD
[1]
das Turner-Syndrom mit einem Minderwuchs (s 150 cm) einher. Der Psychiater Kretschmer hat in seinem Werk drei grundsätzliche Körperbautypen definiert, welche für den Untersucher ein Anhaltspunkt zur Beurteilung des Patienten sein können. Zwar stellt diese Einteilung keine streng objektive Bewertung dar, dennoch sollte man sie kennen. Der asthenische oder leptosome Körperbautyp ist nach Kretschmer ein dünner, lang aufgeschossener Typ mit schmalen Schultern, flachem Brustkorb und länglichem Gesicht. Dieser idealistische Konstitutionstyp leidet körperlich mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit an Hypotonie, orthostastischer Dysregulation oder auch an Ulkuserkrankungen. Der pyknische Konstitutionstyp ist klein und gedrungen, mit Bauchansatz bzw. Adipositas und rundlichem Gesicht.
Die Erhebung der Vitalparameter Puls, Blutdruck, Atemfrequenz, Temperatur und Bewusstseinslage sollte am Anfang jeder Patientenuntersuchung stehen, um sich einen Überblick über die derzeitige Verfassung des Patienten zu verschaffen und potentielllebensbedrohliche Zustände rechtzeitig therapieren zu können. 1 Tab. 1 gibt sowohl die Normwerte als auch Pathologien der Vitalparameter für Erwachsene wieder. Bewusstseinslage, Orientierung
Eine Beurteilung des Bewusstseinszustandes und der Orientierung des Patienten gehört grundSätzlich zu den zu erhebenden Vitalparametern. Mit Fragen zu Person, Ort und Zeit können neuropsychiatrische Einschränkungen schon zu Beginn der Untersuchung eingeschätzt werden. Von einem somnolenten Patienten spricht man bei einer abnormen Schläfrigkeit, aber Erweckbarkeit des Patienten. Reagiert der Patient nur auf starke Reize (z. B.
Habitus und Konstitutionstyp
Unter dem Habitus eines Patienten versteht man dessen körperliches Erschä nungsbild, d. h. Körpergröße, Körperhaltung, proportionale Verteilung und eventuelle anatomische Besonderheiten. Hieraus lassen sich Rückschlüsse auf angeborene oder erworbene Krankheiten ziehen. Während Erkrankungen wie das Marfan-Syndrom oder Hypophysenstörungen mit einem Hochwuchs (2 186 cm) assoziiert sind, geht z. B.
rliche Untersuchu
All
Schmerz) mit Abwehrbewegungen bei einem schlafähnlichen Zustand, so bezeichnet man dies als Sopor. Ist der Patient im Koma, so zeigt er keinerlei Reaktion auf äußere Reize, kann keine willkürlichen Bewegungen ausführen und gibt keine oder nur ungezielte Abwehrbewegungen als Reizantwort. Eine genauere Differenzierung erlaubt die Glasgow-KomaScale (s. S. 118,11 Tab. 1). Fieber
Fieber ist eine Begleiterscheinung vieler Erkrankungen. So findet sich Fieber als Symptom bei Infektionen, Tumorerkrankungen, Kollagenosen und Vaskulitiden, aber auch infolge medikamentöser Therapie oder selbst induziert bei psychiatrischen Patienten. Grundsätzlich kann man Fieber aurikulär (Ohr), oral (Mund), axillär (Achseln) oder rektal messen, Zwischen den Messorten können durchaus Schwankungen bis zu 1 oe gemessen werden. Für die Beurteilung und Erstellung eines Fieberverlaufs sollte man deshalb immer am selben Ort die Temperatur messen.
Anämie, Pigmentstörungen ), Gefäßzeichnungen, Blutungen oder Effloreszenzen (s. Kap. "Untersuchungen der Haut", S. 148 ff.). Hygienischer Zustand
Das Hygienebewusstsein des Patienten lässt sich am äußeren Erscheinungsbild, am Körpergeruch oder auch arn Zahnstatus des Patienten festmachen. Hieraus können Rückschlüsse auf die allgemeinen Lebensumstände und Ernährungsgewohnheiten der jeweiligen Person gezogen werden, eine Beobachtung, die für die Entstehung und Ursachenfindung etwaiger Erkrankungen von entscheidender Rolle sein kann. So können beispielsweise Infektionskrankheiten wie die Tuberkulose hygienisch schlechten Lebensbedingungen zugeordnet werden. Ein ausgeprägter Azetongeruch kann ein Hinweis auf eine diabetische Grunderkrankung sein, der Foetor (Mundgeruch) hepaticus ist ein Zeichen für ein Leberversagen,
Ernährungszustand
Der Ernährungszustand ("EZ") eines Patienten wird möglichst objektiv beurteilt. Die Erfassung des Body-Mass-Index (BMI) dient hierzu als allgemeiner Standard (I Tab. 2). Dazu wird das Gewicht und die Größe des Patienten ermittelt und der BMI nach der Formel Körpergewicht (kg)/Körpergröße (m 2 ) berechnet. Zur Beurteilung des Ernährungszustandes gehört auch die Überprüfung des Wasserhaushaltes. Als klinische Zeichen einer Dehydrierung, die besonders häufig bei alten Menschen zu finden ist, gelten trockene Schleimhäute, eine trocken belegt Zunge sowie "stehende Hautfalten" , zu sehen am besten am Handrücken der Patienten. Ebenso können periphere oder zentrale Ödeme beobachtet werden.
Zusammenfassung )t
unterschiedlichen Alterstufen zuordnen. )t
Haut Athletiker
Leptosomer
Abb. 2: Die verschiedenen Konstitutionstypen nach Kretschmer Nach [35]
Verliebter
Die Beschaffenheit der Haut und auffällige Veränderungen können ebenfalls wichtige Hinweise auf Erkrankungen geben. Wichtig ist hier ein Erfassen von Farbveränderungen (Ikterus,
Nach Kretschmer lassen sich der leptosome, pyknische und athletische Konstitutionstyp unterscheiden.
)t
Die Erhebung der Vitalparameter umfasst Puls, Blutdruck, Atemfrequenz, Temperatur und Bewusstseinslage. Fieber ist ein Begleitsymptom von vielen Erkrankungen.
)t
Pykniker
Viele Erkrankungen lassen sich epidemiologisch
Die Haut ist bei vielen Erkrankungen ebenfalls betroffen. Das äußere Erscheinungsbild verrät i. d. R. viel über die Lebensumstände des Patienten.
F All
Kopf und Gesicht Die Kopfform und das Gesicht eines Patienten geben dem Untersucher viele erste Informationen über dessen Verfassung, ohne überhaupt mit ihm gesprochen zu haben. So lassen sich in der Mimik und Gestik neben dem allgemeinen Gesundheitszustand und Emotionen auch Schmerzen oder Leiden herauslesen. In puncto Größe, Form und Proportionen des Kopfes gibt es eine große Variationsbreite. Eine pathologische Vergrößerung wird als Makrozephalie bezeichnet. Hauptursache hierfür ist der Hydrozephalus, dem eine Liquorabflussstörung zugrunde liegt. Eine Verkleinerung des Kopfes wird als Mikrozephalie bezeichnet. Das sehr häufig angegebene Symptom Kopfschmerzen hat die in I Tab. 1 gezeigten Differentialdiagnosen.
rliehe Untersuehun
16
I
17
Perkussion Kopfschmerzart
Klinik
Spannungskopf-
Häufigste Kopfschmerzform, dumpfer, drückender Dauerkopfschmerz im Nacken- und
schmerz
Hinterkopfbereich, Ausstrahlung über Schädelkalotte bis zur Stirn, mögliche Ursachen sind Verspannungen kopfnaher Muskeln
r~igräne
Meist halbseitiger, pulsierender, heftiger Kopfschmerz im Stirn-, Orbital-, Schläfenbereich, Verstärkung durch Licht oder Geräusche, vegetative Begleitsymptome (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Geräuschempfindlichkeit, Lichtscheu), psychische Begleitsymptome (Reizbarkeit, Affektlabilität), Triggerfaktoren sind Anspannung, Angst, Stress, endokrinalogische Faktoren, Nahrungsmittelintoleranzen (Alkohol, Käse, Schokolade), Wetterumschwung (Föhn). Schlafmangel
Clusterkopfschmerz
Anfallsartige, heftigste Schmerzen um Auge, Stirn, Schläfe; gerötetes, tränendes Auge,
Abb. 3: Charakteristisches Gesicht bei a) Hyperthyreose bzw. b) Hypothyreose . [3]
verstopfte Nase, besonders einseitiges Auftreten, meist sind junge Männer betroffen Kopfschmerzen
Meist akut beginnender, dumpfer Kopfschmerz mit Begleitsymptomen (Fieber,
infektiöser Genese
Nackensteifigkeit, Photophobie, Krampfanfälle)
Kopfschmerzen
Akuter "Vernichtungskopfschmerz" bei SUbarachnoidalblutung, unilateraler plötzlicher
vaskulärer Genese
heftiger Kopfschmerz bei Sinusvenenthrombose, Sehstörungen und Druckschmerz über der A temporalis bei Arteriitis temporalis
Medikamentös indu-
Nach Absetzen von Analgetika oder als Reaktion auf Nitrate
zierter Kopfschmerz Tumorbedingter
Vom Tumorwachstum abhängiger Kopfschmerz (plötzlich oder langsam progredient) mit
Kopfschmerz
Erhöhung des Hirndrucks (Hirndruckzeichen: schwallartiges Erbrechen, Krampfanfälle)
(N. supratrochlearis), infraorbitale (N. infraoritalis) und mentale (N. mentalis) aus (I Abb. 4). Bei Druckempfindlichkeit bzw. Schmerzen über dem Foramen supraorbitale sollte an eine Sinusitis frontalis, über dem Foramen infraorbitale an eine Sinusitis maxillaris und über dem Foramen
mentale an entzündliche Zahnerkrankungen gedacht werden. Besonders bei älteren Menschen ist auch die temporal verlaufende A. temporalis auf evtl. Druckschmerzhaftigkeit oder Verhärtungen als Hinweis auf eine Riesenzellarterütis zu prüfen.
Mit Hilfe der Perkussion fahndet der Untersucher nach Frakturen, entzündlichen und neoplastischen Prozessen. Hierfür beklopft er mit seinem Zeigeoder Mittelfinger die einzelnen Regionen der Schädelkalotte, das Mastoid Abb. 5) und die Projektionsareale der Nasennebenhöhlen (NNH) und achtet auf die Angabe eines Klopfschmerzes. Funktionsüberprüfung
Das Überprüfen der einzelnen Organe des Kopfes und der Hirnnerven wird in den entsprechenden Kapiteln abgehandelt.
Tab. 1: Differentialdiagnosen zum Kopfschmerz
Inspektion
Eine genaue Inspektion lässt neben offensichtlichen Grunderkrankungen auch Rückschlüsse auf diskretere Veränderungen zu. So kann der geübte Untersucher aus dem Gesicht seiner Patienten eine Anämie (blasse Haut), eine Zyanose (Blaufärbung bei Oz-Mangel), eine Polyglobulie (Rotblaufärbung) oder auch einen Ikterus (Gelbfärbung bei Lebererkrankungen) als Hinweise für entsprechende Grunderkrankungen lesen. Aber auch endokrine Störungen lassen sich im Gesicht des Patienten erkennen. So wirkt das Gesicht bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose, 11 Abb. 3a) aufgrund des Phänomens des Exophthalmus oft angespannt und ängstlich. Bei einer Hypothyreose (11 Abb. 3b) hingegen ist es aufgedunsen, die Haare wirken stumpf, struppig und spröde. Das typische Äußere eines Menschen mit Akromegalie zeigt Jj Abb. 1. Das Gesicht eines Patienten mit M. Parkinson wirkt mimisch starr, blass und wächsern (auch "Maskengesicht" genannt, Jj Abb. 2). Das Cushing-Gesicht, als Folge einer Überfunktion der Nebennierenrinde oder einer Kortisontherapie, imponiert als hochrotes Vollmondgesicht. Xanthelasmen, gelblich gefärbte und beetartige Hauteinlagerungen im Oberlidbereich, sind mit einer Hyperlipoproteinämie assoziiert. Als pathognomonisches Bild
eines Lupus erythematodes gilt ein blaurotes "Schmetterlingserythem" um Nasenrücken und Wangen. Zu achten ist auf Asymmetrien als Zeichen von Tumoren und auf Muskeloder Nervenlähmungen (z. B. Fazialisparese). Brillen- oder Monokelhämatome sind Einblutungen in das periaurikuläre Gewebe und weisen auf eine Schädelbasisfraktur hin. Palpation
Für die Palpation werden beide Hände genommen. Zunächst wird die Schädel-
kalotte auf Unebenheiten, Vorwölbungen (Stirnbein bei M. Paget), Eindellungen (DD Plasmozytom) und Druckschmerzhaftigkeit abgetastet. Durch ein Beklopfen und Betasten der einzelnen Regionen (frontal, parietal, okzipital) lässt sich ein bis dahin diffuser Kopfschmerz näher lokalisieren. Die Palpation der Nervenaustrittspunkte (NAP) des N. trigeminus erlaubt eine Aussage über eine bestehende Trigeminusneuralgie bzw. entzündliche Prozesse der jeweiligen Nasennebenhöhlen. Der Untersucher übt leichten Druck auf die Foramina supraorbitale Abb . 4: Palpation der Nervenaustrittspunkte (NAP). [8]
Zusammenfassung Aus dem Gesicht des Patienten lassen sich viele wichtige Information über dessen physische und psychische Verfassung ablesen. Spannungskopfschmerzen sind die wohl am häufigsten behandelten Beschwerden. Verschiedene endokrinologische Erkrankungen (Hyper-, Hypothyreose) lassen sich bereits im Gesicht des Patienten erkennen. Abb . 5: Perkussion des Mastoids bei Verdacht auf Mastoiditis [8]
Die Palpation der Nervenaustrittspunkte dient der Diagnostik von Neuralgien und Nasennebenhöhlenentzündungen. Die Perkussion einzelner Regionen des Schädels dient der Diagnostik von
lI! Abb 1: Charakteristisches Gesicht bei Akrome-
~ Abb. 2: Charakteristisches Gesichtsprofil bei
galie. [1]
M. Parkinson. [1]
Frakturen, Entzündungen und Tumoren.
Augen I Für die detaillierte Untersuchung der Augenvorderkammer bzw. des Augenhintergrundes bedient man sich technischer Gerätschaften (Spaltlampe, Ophthalmoskop). Zwar fallen diese Untersuchungstechniken meist in das Gebiet des Facharztes, dennoch sollte jeder praktizierende Mediziner die Grundlagen kennen.
18 Hypertonie und Infektionskrankheiten sollten zudem erfragt werden. Auch eine ausführliche Medikamentenanamnese ist wichtig, da eine Vielzahl von Pharmaka, beispielsweise Steroide oder Neuroleptika, die Augen sowohl reversibel als auch irreversibel schädigen kann. Inspektion
Anamnese
Die Hauptbeschwerden von Patienten im Bereich der Augen äußern sich einoder beidseits in einer Abnahme des Sehvermögens, in Schmerzen, Schwellungen und Rötungen. ~ Ein für die Patienten sehr belastendes Ereignis ist hierbei der Visusverlust. Die detaillierte Schilderung über Beginn, Art, Dauer und Begleitsymptome gibt schon erste Hinweise auf die Pathogenese. Sowohl für den plötzlichen als auch für einen langsam progredienten Visusverlust gibt es verschiedenste differentialdiagnostische Ursachen (I Tab. 1). Die Frage nach Erstmaligkeit oder Rezidiven der Beschwerden, d. h. ob der Patient diese Art von Beschwerden kennt, ist in diesem Zusammenhang zudem wegweisend. ~ Doppelbilder (Diplopie) weisen i. d. R. auf eine Augenmuskellähmung infolge von Traumen, Entzündungen (z. B. Orbitaphlegmone) oder auch degenerativen Erkrankungen (z. B. multiple Sklerose) hin. ~ Blitze oder Flimmern werden als Photopsie bezeichnet und lassen an eine Glaskörpereinblutung denken. ~ Geben Patienten an, bestimmte Gegenstände nur noch verzerrt (Metamorphopsie ) wahrzunehmen, liegt normalerweise eine Netzhautablösung vor. ~ Das Phänomen der "fliegenden Mücken" (Mouches volantes) ist beweisend für eine Glaskörpertrübung.
Begleitsymptome wie Kopfschmerzen, Doppelbilder, frühere Operationen, die Verwendung von Hilfsmitteln wie Brille oder Kontaktlinsen und für die ophthalmologische Anamnese wichtige Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus,
Eine gründliche Inspektion des Augenapparates beginnt mit dem Blick auf die äußere Augenregion. Das Verhältnis der Stellung des Augenbulbus zum Orbitalrand gibt die Möglichkeit, einen Ex- oder Enophthalmus (z. B. bei Horner-Syndrom mit der Trias Ptosis, Myosis, Enophthalmus) zu befunden. Das "blaue Auge" ist meist die Folge eines Traumas auf die Orbita und kann evtl. auch durch eine Nasen- oder Schädelfraktur hervorgerufen werden. Augenbrauen
Eine auffällige Pathologie an den Augenbrauen ist ein Haarverlust am lateralen Rand. Dieses Herthoge-Zeichen kann Ausdruck eines atopischen Ekzems sein, aber auch bei einer Hypothyreose oder einer Thalliumvergiftung auftreten. In-
Plötzlicher
Zentralarterien-
Visusverlust
verschluss Zentralvenenverschluss Akuter Glaukomanfall
folge einer Chemotherapie oder einer Alopecia totalis können sämtliche Augenbrauen ausfallen. Vorderer Augenabschnitt
Zum vorderen Augenabschnitt gehören die Augenlider, Bindehaut, Hornhaut, Iris, Vorderkammer, Pupille und Linse. Für die Beurteilung des vorderen Augenabschnitts bedient man sich neben der klinischen Untersuchung auch der technischen Spaltlampenuntersuchung. Augenlider Bei der Beurteilung der Augenlider ist zunächst auf die LidsteIlung und die Lidspaltenweite zu achten. Diese beträgt normalerweise ca. 1 cm. Eine Verengung kann durch einen Enophthalmus, d. h. ein Zurückfallen des Augenbulbus in die Augenhöhle, bedingt sein. Eine Erweiterung findet sich hingegen bei einem Exophthalmus oder einer N. -facialis-Parese. Bei einem extremen Exophthalmus entwickelt sich ein unvollständiger Lidschluss, welchen man als auch als Lagophthalmus bezeichnet. Hier kann man das BellPhänomen beObachten - versucht der Patient einen Lidschluss, kann der Untersucher die Bulbusdrehung nach
Plötzlicher, innerhalb von Sekunden eintretender; schmerzloser Visusverlust Plötzlicher, schmerzloser Visusverlust, Patient berichtet von einem "Schleier vor dem Auge" Plötzlicher, sehr schmerzhafter Visusverlust, Nebelsehen, rotes Auge, weite Pupille, Begleitsymptome (Übelkeit, Erbrechen)
Amaurosis fugax
Schmerzloser, nur vorübergehender Sehverlust infolge eines embolischen
Arteriitis temporalis
Schmerzloser Sehverlust, druckschmerzhafte A temporalis, Schmerzen beim Kauen
oder spastischen Verschlusses der A. centralis retinae
Netzhautablösung
Anfangs Gesichtsfeldausfälle, blitzende liChter (sog. Rußregen), dann Vorhang von oben bei Ablatio retinae von unten nach oben, Mauer von unten bei Ablatio retinae von oben nach unten
Langsamer
Glaskörperblutung
Schmerzloser Vorgang, Patient sieht kleine schwarze Punkte/Ringe
Katarakt
Schmerzlose, langsam fortschreitende Sehverschlechterung, "Schleiersehen"
Optikusneuritis
Sich über Stunden bis Tage entwickelnde Sehverschlechterung mit Schmerzen beider Augen
Visusverlust
Stauungspapille
Lange normale Sehschärfe und Gesichtsfeld, erst bei der folgenden Optikusatrophie kommt es zu Visuseinschränkungen und Gesichtsfeldausfällen
Makuladegeneration
Visusverlust
VerSChleChterung des zentralen Visus, Metamorphopsien (Verzerren der Objekte)
bei plötzlichem und langsam progredientem
kranial erkennen. Ein beidseitiger Exophthalmus spricht für eine endokrine Orbitopathie, meist beim M. Basedow. Der Lidschlag erfolgt normalerweise in einem Abstand von 2-3 Sek. Eine seltener Lidschlag weist, zusammen mit weiteren Augenzeichen (I Tab. 2), auf einen M. Basedow hin. Ein häufiger Lidschlag findet sich bei Tic-Störungen. Umer einem Entropium versteht man eine Einwärtsdrehung des Lides und den daraus resultierenden Kontakt der Wimpern mit Kornea und Konjunktiven. Dies kann zu Entzündungen und Erosionen führen. Ein Ektropium ist eine Auswärtsdrehung, besonders des Unterlides bei älteren Menschen (Ectropium senile). Hier kann es zu einem erhöhten Tränenfluss (Epiphora, s. u.) kommen. Zu achten ist auch auf die Konsistenz und Beschaffenheit der Ober- und Unterlider. Diese können bei Vorliegen eines Gerstenkorns (Hordeolum), eines Hagelkorns (Chalazion) oder eines Lidödems (bei allergischer Reaktion) verändert sein. Außerdem sind die Augenlider als sonnenexponierte Stellen im Gesicht Prädilektionsorte für Basaliome, Spinaliome und Melanome. Bindehaut (Konjunktiva) Bei der Untersuchung der Bindehäute achtet man besonders auf Rötungen, Schwellungen oder Konsistenzveränderungen. Das untere Augenlid wird hierfür mit beiden Daumen vorsichtig nach unten gezogen. Für die Untersuchung des oberen Augenlides muss dieses ektropioniert werden. Hierzu wird der Patient gebeten, nach unten zu sehen, die Wimpern des Oberlides werden zwischen Zeigefinger und Daumen der einen Hand gefasst und mit einem Stiel tupfer wird Druck auf die Mitte des oberen Augenlides ausgeübt. Die Vorderkante des Lides klappt dadurch nach oben, und die Bindehaut ist einsehbar. Typische Beschwerden bei Nfektion der Konjunktiven sind Jucken, Brennen, Fremdkörpergefühl, Lichtscheu oder auch vermehrter Tränenfluss. Während konjuktivale Injektionen als hellrote, oberflächliche Gefäßhyperämie imponieren und auf
bU-AE
~+
He
Zeichen
Charakteristika
Graefe-Zeichen
Fehlende Oberlid senkung bei Blicksenkung
Moebius-Zeichen
Konvergenzschwäche
Dalrymple-Zeichen Weißer, über der Hornhaut sichtbarer Sklerenstreifen Stellwag-Zeichen
Seltener Lidschlag
I Tab. 2: Typische Augenzeichen bei M.. Basedow.
eine Konjunktivitis hinweisen, entstehen ziliare Injektionen (bläulich-rötliche Färbung) infolge schwerer Infektionen wie Keratitiden oder Iritiden. Hornhaut (Kornea)/Lederhaut (Sklera) Bei der Untersuchung von Kornea und Sklera beurteilt man den Durchmesser (Erwachsener ca. 11 12 mm), die Oberflächenbeschaffenheit (Normalbefund: glatt, glänzend), die Transparenz und evtl. Farbveränderungen. Mit dieser Vorgehensweise lassen sich beispielsweise Hornhauterosionen bzw. ulzera, aber auch trophische Veränderungen (z. B. Kayser-Fleischer-Kornealring bei M. Wilson) diagnostizieren. Die Hornhautsensibilität wird mit dem auf S. 102 gezeigten Kornealreflex überprüft. Pupillen Die Pupillen eines gesunden Menschen sind normalerweise seitengleich und in ihrer Größe von den vorherrschenden Lichtverhältnissen abhängig. Eine Entrundung kann nach Trauma oder bei erhöhtem intraokulären Druck beobachtet werden. Unter einer Anisokorie versteht man eine Seitendifferenz der
I
19
beiden Pupillen, die durch eine Entzündungen oder intrakranielle Druckerhöhung verursacht sein kann. Verschiedene Ursachen für eine Miosis, eine Verengung beider Pupillen:; 2 mm, sind physiologisch (durch entsprechenden LichteinfalI), aber auch entzündlicher (z. B. Iritis), neurologischer (z. B. Horner-Trias, s.o.) oder medikamentöser (Opiate, Narkotika) Genese. Häufige Gründe für eine Mydriasis (Erweiterung beider Pupillen 2: 5 mm) sind u. a. Angst, akute Glaukomanfälle, aber auch Kokain, Atropin oder Amphetamine. Hinterer Augenabschnitt (Glaskörper, Papille, Netzhaut; s. S. 21) Tränenorgan
Das Tränenorgan umfasst beidseits die Tränendrüsen, die oberen und unteren Tränenpünktchen, die Tränenkanälchen, den Tränensack und Ductus nasolacrimalis. Ein zu starker Tränenfluss, der durch lokale Reizung oder Stenosen der Tränenpünktchen entstehen kann, wird als Epiphora bezeichnet. Ein zu geringer Tränenfluss hingegen lässt sich mit zunehmendem Alter, nach Verbrennungen oder bei Autoimmunerkrankungen feststellen. Schmerzen und Schwellungen im Bereich des medialen Lidwinkels sind meist Zeichen einer Dakrozystitis (Entzündung des Tränensacks), im temporalen Lidwinkelliegt meist eine Dakroadenitis (Entzündung der Tränendrüse mit S-förmiger Lidspalte, sog. Paragraphenform ) vor.
Zusammenfassung Der Visusverlust ist für die meisten Patienten ein sehr belastendes Ereignis. Verschiedenste Phänomene (Photopsie, Metamorphopsie) sind diagnostisch wegweisend und somit Bestandteil jeder Anamnese. Augenzeichen des M. Basedow sind neben dem Exophthalmus das Graefe-, Stellwag-, Möbius- und Dalrymple-Zeichen. Bestimmte Medikamente können zu reversiblen und irreversiblen Augenschäden führen. Der Begriff Anisokorie beschreibt eine Pupillendifferenz zwischen linkem und rechtem Auge.
F Augen 11
All
SR
so
IR+SQ
D
D
PnmiirpoSI!mn
D
Kardmi'llposlticn
Abbo 1: Palpation der Augenbulbi bei Verdacht auf einen GlaukomanfalL [8J
Palpation
Die seitenvergleichende Palpation des Bulbus kann einen klinischen Hinweis auf einen erhöhten Augeninnendruck geben. Hierfür sollte der Patient die Augen schließen und nach unten blicken. Nun drückt der Untersucher mit beiden Daumen vorsichtig die beiden Augenbulbi leicht ein und versucht dabei, deren Imprimierbarkeit zu beurteilen Abb. 1). Der Bulbusdruck ist erhöht bei einem akuten Glaukomanfall (Konsistenz: steinhart), erniedrigt bei perforierenden Verletzungen (meist einseitig) bzw. bei Patienten im diabetisehen Koma (meist doppelseitig).
tens 15 mm des Streifens befeuchtet sein (I Abb. 2). Augenbewegung Klagt der Patient über Doppelbilder bzw. besteht ein Veracht auf Schielbeschwerden, ist es notwendig, die Stellung beider Augen zueinander und die MOtilität zu überprüfen. Zunächst werden die Augen beleuchtet, und es wird beurteilt, ob die Lichtreflexe auf
0
Schritte 100 Beide Augen offen o,Schauen Sie auf meine Nase Fehlt ein Teil meines Gesichts?'o Erkennen eines zentralen Skotoms, einer Hemianopie
20 Jedes Auge abwechselnd
Ziel in linker Hand
a) Fingerzählen nach Quadranten "Wie viele Finger sehen Sie?" Erkennen von Hemianopien oder Quadrantanopien b) Vergleiche Rund L Halbfelder simultan mit einem Finger () "Weicher Finger ist schärfer . zu sehen?" Erkennen von weniger ausgeprägten Hemianopien 3. Jedes Auge abwechselnd Das Ziel von der Peripherie nach innen führen "Ab wann Ziel in sehen Sie das Ziel?" rechter Erkennen von QuadrantanHand opien, oberen und unteren Abb. 4: Prüfung Gesichtsfeldausfällen, des Gesichtsfelds mit parazentralen Skotomen Anleitungo. [4J
I
V
T A
F
Z
s c
Gesichtsfeld Abb. 4 beschreibt die einfache Überprüfung des Gesichtsfelds. VisusprüfungjFarbsehen Eine Überprüfung des Visus kann mittels Sehtafeln erfolgen. Hierzu werden Landolt-Ringe (Ringe mit Aussparungen unterschiedlicher Stellung), Pflüger-Haken (E-Haken in unterschiedlicher Drehung), Zahlen-, Text- oder Bildtafeln verwendet (I Abb. 5). Das Farbensehen lässt sich ebenfalls mit speziellen Tafeln (Ishiara-, StillingTafeln) überprüfen. Augenhintergrundspiegelung (Ophthalmoskopie) Der Augenhintergrund sollte grundsätzlich bei jedem Patienten mit einer Sehverschlechterung untersucht werden. Bei Krankheiten wie Diabetes mellitus oder Hypertonie ist eine Fundoskopie Standard. Am besten wird der Patienten in einem abgedunkelten Raum untersucht. Der Untersucher sitzt ihm gegenüber und "spiegelt" mit Hilfe eines Ophthalmoskops mit seinem rechten Auge das rechte Patientenauge. Ebenso wird mit dem linken Auge verfahren. Um sowohl die Peripherie des Augenhintergrundes als auch die Gefäße beurteilen zu können, empfiehlt es sich, die Pupille mit einem Tropfen eines Mydriatikums (Syrnpathomimetikum, Parasympatholytikum) zu erweitern.
0
Spezielle Untersuchungen
Schirmer-Test Ein Verdacht auf Störungen der Tränensekretion lässt sich mit Hilfe des Schirmer-Tests diagnostisch weiter abklären. Hierbei wird ein Papierfilterstreifen in das temporale Unterliddrittel beidseits eingelegt. Nach 5 Min. sollten mindes-
der Hornhaut beider Augen symmetrisch ist. Der Aufdecktest hilft bei der Unterscheidung zwischen manifestem und latentem Schielen. Hierfür sitzt der Untersucher dem Patienten gegenüber, lässt diesen einen Gegenstand hinter ihm fixieren und deckt dann ein Auge ab. Lässt sich beim Aufdecken dieses Auges eine blitzschnelle Einstellreaktion beobachten, spricht das für ein Schielen. Je nach der Richtung der Einstellbewe-
Prinzip Arzt und Patient sitzen auf gleicher Höhe, Gesichter etwa 1 m voneinander entfernt Patient und Arzt verdecken ein Auge mit der Hand und fixieren das Auge des GegenObers Man vergleicht das Gesichtsfeld des Patienten mit dem eigenen: R des Patienten mit eigenem L und umgekehrt Das Ziel (Kugelschreiber 00 A) soll langsam in der Mitte zwischen Arzt und Patient bewegt werden
Hilfreich ist, die Palpation der Augenbulbi oft an gesunden Menschen zu üben und sich diesen Augeninnendruck einzuprägen.
E E
U
B
0
P
N
A
c
E
Z
H
F
Mlttet!:nievertlka!
Abboo 3: Diagnostische Blickpositionen [4J
Bei der ophthalmologische Untersuchung gibt es neben der Bulbuspalpation zur Glaukomdiagnostik zudem einige spezielle Untersuchungstechniken, die im Folgenden näher erklärt werden.
gung kann zwischen konvergentem (innen ---7 außen) und divergentem (außen ---7 innen) unterschieden werden. Um eine Fehlstellung mit Augenmuskellähmung zu erkennen, wird der Patient schließlich aufgefordert, in verschiedene Richtungen zu blicken (IAbb. 3).
erliche Untersuchu
Die Fahrtauglichkeit des Patienten nach Gabe eines Mydriatikums ist eingeschränkt. Er darf nach der Untersuchung nicht Auto fahren!
B
Z
U
A
R
H C
V
D
PEUObZHTF ~
C
IJ "
T
"
l'
,f
~
$
e C
tl [
A
0
~ Abbo 5: Gängige Sehprobentafeln für Erwach-
sene. [5J
Indirekte Ophthalmoskopie (bei Spiegelung des rechten Patientenauges ) I) Der Untersucher hat den Augenspiegel in seiner rechten Hand an seinem
111
20
rechten Auge. In der linken ausgestreckten Hand hält er eine Sammellinse mit 12 dpt in ca. 7 cm Abstand vor das Patientenauge. Es entsteht ein seitenvertauschtes, virtuelles Bild. 4fache Vergrößerung, dienlich für einen groben Überblick über die Netzhaut Direkte Ophthalmoskopie (bei Spiegelung des rechten Patientenauges ) Der Untersucher hält den Augenspiegel in seiner rechten Hand. Der Augenspiegel wird möglichst nah an das Patientenauge herangeführt. Der Patient soll einen Fernpunkt fixieren. I) Es entsteht ein seitengleiches, reelles Bild. I) l6fache Vergrößerung zur detaillierten Beurteilung von Papille, Makula und Gefäßen
Abb . 6: Beispiel für einen a) gesunden sowie b) pathologischen (Stammvenenverschluss mit
Cotton-Wool-Spots) Augenhintergrundo [4J
Zusammenfassung
Mit der Bulbuspalpation lässt sich eine Druckdifferenz beider Augen beurteilen. Der Schirmer-Test ist ein objektiver Test zur Beurteilung bei Verdacht auf eine Störung der Tränensekretion. Mittels des Aufdecktests kann man latentes bzw. manifestes Schielen beurteilen.
Bei der Spiegelung des Augenhintergrundes kann man folgende zwei Vorgehensweisen unterscheiden:
I 21
Zu den Funktionstests des Auges gehören die Überprüfung des Visus, des Farbsehens, der Augen motilität und des Gesichtsfeldes. Mit der Ophthalmoskopie lässt sich der hintere Augenabschnitt nach pathologischen Veränderungen beurteilen.
f e Untersuchu
Ohren und Nase Die detaillierte Untersuchung von Nase und Ohren gehört genauso wie die Untersuchung von Mund und Rachen in das HNO-ärztliche Fachgebiet. Für eine orientierende Untersuchung bedarf es lediglich bestimmter Instrumente wie z. B. des Rhinoskops, Otoskops bzw. eines Holzspatels.
?b*
=
=
~Z7S6
Mögliche Erkrankungen Vestibulär
M, Meniere (attackenartiger Drehschwindel), Neuritis vestibularis (akuter Drehschwindel), paroxysmaler Lagerungsschwindel
Kardiovaskulär
Hypotonie, Herzinsuffizienz, orthostatische Dysregulation
Zentral
Tumoren, Enzephalitis, Meningitis, multiple Sklerose
Weitere
Für die Spiegeltechnik sitzt der Untersucher, ausgerüstet mit einem Kopfspiegel, dem Patienten gegenüber und schaut ihn frontal an. Rechts über dem Kopf des Patienten befindet sich eine Lichtquelle. Mit Hilfe dieses homogenen Lichts und des Spiegels lässt sich das Arbeitsumfeld fokussieren und mit beiden Händen frei arbeiten.
Ohren
Die häufigsten Beschwerdesymptome im Bereich der Ohren sind Schmerzen, Schwerhörigkeit, Schwindel und Tinnitus. In der differentialdiagnostischen Abklärung von Ohrenschmerzen sollte nach Beginn (akut/langsam), Art, Lokalisation, Sekretion und Begleitsymptomen (Lymphknotenschwellung, Fieber, Hörverlust) gefragt werden. Außerdem entscheidend sind aktuelle Infekte der oberen Luftröhre (Fortleitung durch die Tuben), hygienische Maßnahmen (Wattestäbchen) oder auch Grunderkrankungen mit Prädisposition für Ohrenentzündungen (z. B. Diabetes mellitus). Eine Verminderung oder sogar ein Verlust der Hörfähigkeit kann in jeder Altersstufe auftreten und viele Ursachen wie Ohrenentzündungen, Medikamenteneinnahme oder Durchblutungsstörungen haben. Als Tinnitus bezeichnet man vorn Patienten subjektiv wahrgenommene Geräusche oder Töne im Ohr. Mögliche traumatische, vaskuläre, toxische, otogene oder neoplastische Ursachen sind auszuschließen. Schwindel ist eine primäre Störung des vestibulären Anteils des Hör- und Gleichgewichtorgans. Die oft als sehr unangenehm empfundene Störung der Orientierung im Raum kann auch andere Ursachen haben (I Tab. 1) und sollte ebenfalls nach Beginn, Dauer, Auslöser, Besonderheiten und Begleitsymptomen anamnestiziert werden.
Kinetosen, Angstschwindel, Phobien
Ursachen
liI Tab. 1: Häufige Differentialdiagnosen zu Schwindel
Inspektion/Palpation
Die äußeren Strukturen der Ohren werden nach Fehlbildungen, Narben, Tumoren, Ekzemen, Entzündungszeichen, Konsistenzvermehrungen in Knorpel und Haut (z. B. Tophi bei Gicht) und Sekretionen, z. B. von Blut als Zeichen einer Schädelbasisfraktur, begutachtet. Dann werden Ohrmuschel, Tragus, Mastoid sowie die regionalen Lymphknoten palpiert und auf Druckschmerzhaftigkeit überprüft. Ein Tragusdruckschmerz spricht beim Erwachsenen für eine Otitis externa, bei Säuglingen evtl. auch für eine Otitis media. Spezielle Untersuchung/ Funktionstests Otoskopie
Die otoskopische Untersuchung dient der Inspektion des Gehörgangs und des Trommelfells und wird mit Hilfe eines Otoskops durchgeführt. Für die Untersuchung des linken Patientenohres sitzt der Untersucher links neben dem Patienten, zieht mit seiner linken Hand das Ohr nach hinten oben und führt mit seiner rechten Hand vorsichtig das Otoskop ein. Jetzt lassen sich sowohl der Gehörgang als auch das Trommelfell beurteilen (I Abb. 1). Wichtige Trommelfellpathologien sind eine Rötung und Vorwölbung bei Otitis media, eine Retraktion des Trommelfells bei Mittelohrkatarrh, eine Perforation nach Trauma, eine Ergusslinie bei vorliegendem Paukenerguss und ein randständiger Defekt bei Cholesteatom.
Druckausgleichstest
Mit dem Versuch des Druckausgleichs zwischen Nasen-Rachen-Raum und Mittelohr kann man die Durchgängigkeit der Tuben (Eustach-Röhren) überprüfen. Beim Valsalva-Versuch lässt man den Patienten mit zugehaltener Nase und geschlossenem Mund Luft in die Paukenhöhle pressen. Der Patient spürt hier ein Knacken im Ohr, das mit der Vorwölbung des Trommelfells synchron ist. Der Politzer-Versuch (GummibalIon in Nasenloch, Wasser schlucken) und der Toynbee-Versuch (Inspektion des Trommelfells bei Schlucken und zugehaltener Nase) dienen ebenfalls der Durchgängigkeitsüberprüfung der Tuben. Hörtest
Die klassische Hörweitenprüfung erfolgt in einern Abstand von 6 m zum zu untersuchenden Ohr. Der Patient hält sich selbst das andere Ohr zu, der Untersucher flüstert viersilbige Zahlenwörter (z. B. "Sechs-und-sech-zig"), und der Patient wiederholt diese. Eine Unterscheidung zwischen Schallleitungs- und Schallempfindungsstörung erfolgt über den Rinne- und den WeberVersuch. Hierfür wird eine 440-HzStimmgabel benötigt. Rinne-Versuch Mit dem Rinne-Versuch werden die Luft- und Knochenleitung des jeweiligen Ohres verglichen. Die Stimmgabel wird angeschlagen und auf das Mastoid hinter dem Ohr aufgesetzt. Wenn der Patient nichts mehr hört, wird die Stimmgabel dicht vor den Meatus acusticus gehalten. Normalerweise hört der Patient den Stimmgabel ton wieder, so-
fortsatz Hammergriff
Lichtreflex Pars tensa
Abb. 1: Aufsicht auf ein normales Trommelfell. [6] .
i
23
Sprache des Patienten ist ebenfalls ein wichtiges Diagnostikum. So lässt eine sehr näselnde Sprache an einen Verschluss der Nase (Rhinolalia clausa), Inspektion/Palpation eine sehr klanglose Sprache an einen unvollständigen Rachenabschluss (RhiDie äußere Struktur der Nase wird im Hinblick auf Fehlstellungen (Deviation nolalia aperta) denken. Schließlich ernach Trauma), Schwellungen (z. B. bei folgt die Palpation, um VVeichteil- und Hauttumoren (z. B. Basaliome) aufzuFurunkeln), Farbe (Rötung) und spüren. Konsistenzveränderungen (z. B. bei Weber-Versuch Rhinophym) betrachtet. Für die UnterDer Weber-Versuch vergleicht die Hörsuchung des Naseneingangs wird die Spezielle Untersuchung fähigkeit der Knochenleitung beider Nasenspitze vorsichtig nach oben Ohren. Die Stimmgabel wird angeschlaDie Überprüfung der Riechfunktion gedrückt. So lassen sich Fremdkörper, gen und in die Mitte des Schädels gesetzt. Der gesunde Patient hört den Ton Nasenseptumdeviationen, Septumhäma- (s. S. 98) erfolgt mit bestimmten Riechstoffen (Olfaktorius-, Trigeminusriechauf beiden Ohren gleich laut. Bei Vorlie- tome (bläulich rote Schwellung) oder stoffe ). Eine spezielle Untersuchungsauch Polypen erkennen. Besonders zu gen einer einseitigen Schallleitungsstötechnik für eine Beurteilung des achten ist auf potentielles Nasensekret rung hört der Patient den Ton auf der Naseninneren ist die Rhinoskopie. Mit und dessen Farbe und Konsistenz. Die kranken Seite lauter, die Knochenleider vorderen Rhinoskopie (Rhinoscotung ist hier dominant. Bei einer einsei- Bandbreite reicht von serös (z. B. bei pia anterior, 1 Abb. 2) lassen sich NasenHeuschnupfen) über mukös (z.B. bei tigen Schallempfindungsstörung hört bakteriellen Entzündungen), blutig (z. B. boden, Nasengang, die Nasenrnuscheln der Patient den Ton auf der gesunden und das Septum beurteilen und Pathonach Trauma) bis klar wässrig (z. B. bei Seite lauter, hier ist meist eine irreverlogien wie Septumdeviationen, Polypen, Liquorrhö). sible Innenohrschädigung der Grund. Um die Durchgängigkeit zu überprüfen, Borkenbildung oder Muschelschwellungen diagnostizieren. Die hintere lässt man den Patienten durch ein Gleichgewichtsprüfung (Rhinoscopia posterior, Rhinoskopie Nasenloch ausatmen, während das anFür die DiagnosesteIlung des Schwin1 Abb. 3) erfolgt vom Nasen-Rachendere Nasenloch zugehalten wird. Die dels ist eine genaue Anamnese Raum aus. Hier lassen sich die NasenTab. 1) unabdingbar. Einfache Unterrnuscheln von hinten und die Einsuchungsverfahren sind hier der mündungsgänge der Eustach-Röhre Unterberger-Tretversuch bzw. der Rombeurteilen und Adenoide diagnostizieberg-Versuch oder der Seiltänzergang ren. (s. S. 110). Die Untersuchung des Nystagmus (= ruckartige, unwillkürliche Augenbewegungen, Definition immer nach der schnell schlagenden Komponente) erfolgt mittels der Frenzel-Brille, die mit mind. 15-dpt-Linsen ausgestattet ist und an deren Seiten zwei Lämpchen befestigt sind. Bei liI Abb . 3: Hintere Rhinoskopie. [7] ~ Abb. 2: Vordere Rhinoskopie. [6] abgedunkeltem Raum wird der Patient mit aufgesetzter Brille einern Drehreiz ausgesetzt und der Nystagmus im Zusammenfassung Anschluss überprüft. Die HNO-ärztliche Untersuchung mittels Spiegeltechnik ist meist den HNO-
bald diese ihm vor das Ohr gehalten wird - die Luftleitung ist lauter als die Knochenleitung, der Rinne-Versuch wird als positiv gewertet. Bei negativem Befund liegt eine Schallleitungsstörung vor, welche durch eine Mittelohrentzündung oder einen Tubenkatarrh verursacht sein kann.
Nase, Nasennebenhöhlen kurzer Hammer·
22
nahme von Medikamenten zu einem vermehrten Nasenbluten führen.
Ärzten vorbehalten. Neben vestibulären Ursachen kann Schwindel auch mit kardiovaskulären
Die Hauptbeschwerde im Nasen- und Nasennebenhöhlenbereich ist das Nasenbluten (Epistaxis). Häufigster Grund ist eine mechanische Reizung oder Gefäßverletzung des Locus Kiesselbachii, eines Venen plexus am vorderen Nasenseptum. Allerdings können auch hämatologische, paraneoplastische oder entzündliche Ursachen bzw. die Ein-
oder zentral nervösen Erkrankungen assoziiert sein. Die Otoskopie dient der Inspektion des Gehörgang und des Trommelfells. Häufigster Grund für Nasenbluten ist eine Verletzung des Locus Kieselbachii im vorderen Nasenseptumbereich. Die Rhinoskopie dient der genauen Inspektion der Schleimhäute im Naseninneren.
All
Mund- und Rachenraum Der Mund- und Rachenraum sollte in einer systematischen Reihenfolge unter· sucht werden. Man nehme sich ausreichend Zeit, um die einzelnen Bestandteile Lippen, Mundschleimhaut, Zähne, Zahnfleisch, Zunge, Speicheldrüsen und Tonsillen zu beurteilen. Der Untersucher sitzt dem Patienten am besten gegenüber und untersucht die einzelnen Strukturen mit Lichtquelle, Holzspatel und Einmalhandschuhen bei weit geöffnetem Mund des Patienten. Gelegent· lich wird ein Mundgeruch (Foetor ex ore) des Patienten auffallen. Neben be· kannten Nahrungseinflüssen wie Nikotin, Kaffee oder Knoblauch kommen hier als Ursache auch Erkrankungen der Zähne oder des Zahnfleisches, Entzündungen im Mund- und Rachenraum, aber auch fehlende Mundhygiene in Frage. Unter Halitosis versteht man einen üblen Geruch der Atemluft. Ursachen hierfür sind Erkrankungen des Ver· dauungstrakts (z. B. Ösophagusdivertikel), der Lunge (z. B. Bronchitis) oder Stoffwechselstörungen (z. B. Urämie, diabetische Azidose). Inspektion
Bei der Inspektion werden Veränderungen an Zähnen und Zahnfleisch, der Wangenschleimhaut, der Zunge, den Tonsillen, dem Gaumen und der Rachenhinterwand beurteilt. Lippen
Es werden Farbe und Form beurteilt. Es lassen sich beispielsweise Blässe (bei Anämie), eine Blaufärbung bei Zyanose bzw. auch Entzündungen erkennen. Bräunliche Pigmentflecken weisen auf das Vorliegen eines Peutz-Jeghers-Syndroms hin, Mundwinkelrhagaden (Cheilitis) finden sich bei Eisenmangel. Eine Herpes-simplex-Infektion imponiert i. d. R. mit herpetiform gruppierten Bläschen perioral. Auch die Oberflächenstrukturen müssen begutaChtet werden, insbesondere die der Unterlippe. Ulzerationen oder Hyperplasien können auf potentielle Malignome wie Lippenkarzinome hinweisen. Eine Asymmetrie der Lippen ist ein Hinweis auf eine evtl. vorliegende Fazialisparese, was mittels eines vollständigen Lippenschlusses
gen. Eine Hyperplasie kann Folge der Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Phenytoin) sein. Pigmentveränderungen können bei bestimmten Krankheitsbildern (z. B. M. Addison) oder bei Vergiftungen (z. B. mit Blei oder Cadmium) auftreten.
rliche Untersuchun
24125
Erkrankung
Beschreibung
Streptokokkenangina
Vergrößerung und Rötung der Tonsillen, weißlich gelbe Stippchenauflagerungen,
Diphtherie
Weiß-gräuliche, fibrinöse Beläge auf den Tonsillen, der Uvula und dem Gaumen
Peritonsillarabszess
Vorwölbung in der Tonsillenumgebung mit flammend roter Schleimhaut und Fluktuationen
Mononukleose
Rötung und Schwellung der Tonsilien, fibrinöser Belag, zusätzlich Lymphknotenschwellung
Chronische Tonsillitis
Meist vergrößerte und zerklüftete Tonsillen
Lymphknotenvergrößerungen
und Splenomegalie, charakteristische Blutbildveränderungen
Zunge lii Abb. 1: Plattenepithelkarzinom (spinozelluläres Karzinom) an der Unterlippe. [2J
überprüft wird. Als Zeichen für eine Sklerodermie gilt der sog. Tabaksbeutel· mund. WangenschleimhautjZähnej Zahnfleisch
Die Wangenschleimhaut lässt sich mit Hilfe eines Holzspatels bei leicht geöffnetem Mund des Patienten gut beurteilen. Auffällige Befunde sind hier Aphthen (ovale, rötliche Erosionen), Ulzerationen, Leukoplakien oder auch Candida-Besiedelung. Ein pathognomonisches Krankheitszeichen für Masern sind die Koplik-Flecken - kleine, weißliche Beläge in der Schleimhaut gegenüber den unteren Molaren, die ca. 4 Tage nach Infektion auftreten. Bei der Inspektion der Zähne wird auf die Vollständigkeit der Zahnreihen geachtet. Der Zustand der Zähne ist vielfältig und kann evtl. Rückschlüsse auf das hygienische Umfeld des Patienten geben. Beurteilt wird auch der Zustand des Zahnfleisches (Gingiva). Übermäßiges Zahnfleischbluten findet sich bei Entzündungen oder Gerinnungsstörun-
Der Untersucher lässt den Patienten die Zunge herausstrecken und achtet dabei auf deren Größe, Form, Oberflächenbeschaffenheit und eine evtl. Abweichung zu einer Seite hin. Eine zu große Zunge tritt bei bestimmten Krankheitsbildern wie dem Down-Syndrom oder der Akromegalie auf. I Tab. 1 zeigt unterschiedliche Beschaffenheiten und Konsistenzen der Zunge und damit assoziierte Erkrankungen. Der Patient soll die Zunge in alle Richtungen bewegen bei einer Abweichung von der Mittellinie muss an eine mögliche Lähmung des XII. Hirnnervs (N. hypoglossus) gedacht werden. Speicheldrüsen
Die Untersuchung der Speicheldrüsen Glandulae parotis, sublingualis unö submandibularis erfolgt meist erst bei schmerzhaften Beschwerden und Schwellungen. Bei der Inspektion und Palpation wird auf die Größe und Form im Seitenvergleich, auf Druckdolenzen, Rötungen und vergrößerte benachbarte Lymphknoten geachtet. Ursachen für Beschwerden der Speicheldrüsen sind neben Entzündungen Speichelsteine, aber auch autoimmune Erkrankungen und Paraneoplasien. Assoziierte Erkrankungen
Belegte Zunge
Weißlich gelber Belag
Trockene Zunge
Fehlender Glanzaspekt
Landkartenzunge
Unregelmäßig verteilte
lLingua geographica)
rote Flecken
Faltenzunge lLingua plicata)
Furchige Zungenoberfläche
Himbeerzunge
Tiefrote Zungenfarbe
Lackzunge
Lackrote, glatte Zunge
Candida
Weißliche, abwaschbare Beläge
ID Abb.
Normalbefund, Fieber, Parodontitis Dehydration, Exsikkose Keine Pathologie
2) Keine Pathologie
Scharlach Leberhautzeichen (z. B. bei Leberzirrhose) Candida-Infektion, möglicherweise
auf der Zungenoberfläche
assoziiert mit Immundefekten
Leukoplakie
Weißlicher, nicht abwasch barer Zungenbelag
Präkanzerose
Haarleukoplakie
Unscharfe, weißliche, nicht abwaschbare Beläge am Zungen rand
HIV-Infektion
an der Zunge und assoziierte Erkrankungen
Tab 2: Pathologien bei Tonsillenveränderungen
Abb. 2: Lingua geographica. [2J
Tonsillen
Für die Inspektion der Tonsillen und der Rachenhinterwand wird die herausgestreckte Zunge des Patienten mit einem Holzspatelleicht nach unten gedrückt. Dabei muss umsichtig vorgegangen werden, da viele Patienten auf diese Manipulation mit einem Husten- oder Würgereiz reagieren. Beide Tonsillen werden nach Größe, Farbe, Form und Oberfläche beurteilt (I Tab. 2). Der Patient soll laut "ahhhh" sagen, dabei wer· den Uvula und Gaumensegel auf eine regelrechte Bewegung hin inspiziert. Lähmungen in diesem Bereich sind auf eine Läsion des X. Hirnnervs (N. vagus) zurückzuführen.
ren (Würgereflex!). Nun lassen sich die Ulzerationen und Fremdkörper an den Stimmlippen in Respirationsstellung Stimmbändern sowie eine partielle oder betrachten (I Abb. 3). Für die Überprüandauernde Phonationsstellung der fung der Phonationsstellung wird der Stimmbänder bei ein- oder beidseitiger Patienten aufgefordert, laut "hiii" zu sa- Rekurrensparese (N. recurrens innergen. Physiologischerweise wandern die viert die Stimmlippen motorisch), wie Stimmlippen dabei zusammen. Wichtige sie v. a. nach Strumektomien vorkommt. pathologische Befunde sind Rötungen,
I Abb. 3: Laryngoskopisches Bild mit Aufsicht auf die Stimmritze in Respirationsstellung und Phonationsstellung. [2J
Spezielle Untersuchungen
Bei entsprechenden klinischen Beschwerden wie Heiserkeit, Fremdkörper- oder Globusgefühl sowie Stridor ist eine spezielle Untersuchungstechnik mittels Laryngoskopie erforderlich. Dabei wird die bei weit geöffnetem Mund herausgestreckte Zunge des Patienten mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand umfasst (Einmalhand· schuhe tragen!) und fixiert. Mit einem Kehlkopfspiegel in der rechten Hand geht der Untersucher in die Mundhöhle hinein an der Uvula vorbei bis zur Rachenhinterwand, ohne diese zu berüh-
Zusammenfassung Bei der Untersuchung der Lippen ist besonders auf Epithelveränderungen als Zeichen von Neoplasien zu achten. Die Koplik-Flecken sind pathognomonisch für die Masernviruserkrankung. Landkartenzunge und Faltenzunge haben keinen pathologischen Krankheitswert. Die Leukoplakie ist eine obligate Präkanzerose. Bei der Rekurrensparese bleiben die Stimmlippen in Phonationsstellung.
.p Tl
rliche Untersuchun
26
Hals und Schilddrüse Hals Die Untersuchung beginnt mit der Inspektion auf Hautveränderungen, Fehlhaltungen, Schwellungen, Deformitäten und Pulsationen. Sehr auffällige Befunde sind der Schiefhals (Tortikollis, Abb. 1), eine meist angeborene Verkürzung des M. sternocleidomastoideus, sowie das Pterygium colli, eine flügelartige Hautfalte zwischen Akromion und Processus mastoideus (bei Ullrich -Turner-Syndrom). Bewegungseinschränkungen lassen sich feststellen, wenn der Patient den Kopf in alle Richtungen durchbewegt (s. S. 141). Beim Krankheitsbild des M. Bechterew kommt es z. B. in fortgeschrittenen Stadien zu degenerativen Veränderungen im Bereich der HWS. Bei genauer Betrachtung des Schildknorpels und des M. sternocleidomastoideus können u. U. mediane bzw. laterale Halsfisteln als Überreste des Ductus thyreoglossus bzw. der Kiementaschen auffallen. Inspiziert werden auch die den Hals durchziehenden Gefäße, in erster Linie natürlich die Karotisarterien beidseits. Neben der Palpation zur Erhebung des Pulsstatus sollten diese auch auf evtl. Stenosegeräusche oder fortgeleitete Herzgeräusche hin auskultiert werden (I Abb. 2). Die Beurteilung der Halsvenenfüllung und des Halsvenenpulses wird auf S. 39 genauer beschrieben. Schließlich wird der Hals auf Schwellungen und mögliche Druckdolenzen hin palpiert. Da sich in diesem Körperbereich besonders viele - zervikale Lymphknoten befinden, stellt der Hals eine Prädilektionsstelle für Lymphome (z. B. Hodgkin-Lymphom, I Abb. 3) dar. Die Schwellungen bzw. die Lymphknoten werden entsprechend der Beschreibung auf S. 28 f. nach Anzahl, Größe, Konsistenz, Verschieblichkeit und Druckschmerzhaftigkeit beurteilt.
I Abb. 1: Tortikollis. [8]
drüsenüberfunktionen (Hyperthyreosen) und -unterfunktionen (Hypothyreosen). Für beide Stoffwechsellagen gibt es eigentümliche und charakteristische Symptome. Hyperthyreotiker wirken oft unruhig, hektisch und nervös, sind i. d. R. dünne Personen (Gewichtsverlust) mit vermehrtem Appetit. Kardiale Symptome sind Tachykardien, Hypertonie sowie Herzrhythmusstörungen. Zu weiteren vegetativen Eigenheiten gehören die Wärmeintoleranz, ständiges Schwitzen, vermehrt Durchfälle und
Muskelschwäche. Hypothyreote Menschen leiden oftmals an Antriebslosigkeit und Müdigkeit, haben uockene Haut bzw. brüchiges Haar und frieren häufig. Hinzu kommen Gewichtszunahme, Appetitlosigkeit, Bradykardie und Hypotonie. Patienten mit einer vergrößerten Schilddrüse, einer sog. Struma (umgangssprachlich: "Kropf", I Abb. 4), bemerken diese meist aufgrund eines subjektiven Globusgefühls und Schluckbeschwerden. Im Rahmen der Ursachenforschung sollte hier anamnestisch die Möglichkeit einer autoimmun (z. B. M. Basedow ~ Familienanarnnese) oder medikamentös induzierten Struma (z. B. Lithium ~ Medikamentenanamnese) in Erwägung gezogen werden. Die Mehrzahl der Strumaerkrankungen ist allerdings auf einen Iodmangel zurückzuführen (Iodmangelgebiet ~ Sozialanamnese ). Inspektion Das ventrale Halsareal wird in normaler Halsstellung sowie in Reklina"tionsstellung (der Patient legt den Kopf in den Nacken) betrachtet. Man fordert den Patienten auf zu schlucken und achtet auf eine sichtbare Vergrößerung. Diese Struma wird klinisch in vier
Bei großen Knotenstrumen, die mit der Umgebung verwachsen sind, kann die Schluckverschieblichkeit aufgehoben sein. Abb. 4: Struma nodosa . [3]
Auskultation Findet sich bei der Palpation eine Vergrößerung der Schilddrüse, so sollte mit Hilfe des Stethoskops nach auffälligen Geräuschen auskultiert werden. Hierfür wird die Membran an beide Schilddrüsenlappen gelegt und auf systolischdiastolische Strömungsgeräusche oder ein Schwirren geachtet. Ein positiver Befund kann Zeichen einer verstärkten Vaskularisierung der Schilddrüse z. B. bei M. Basedow sein.
Stadien eingeteilt (I Tab. 1), wobei auch nicht tastbare Vergrößerungen mittels Ultraschall nachgewiesen werden können. Palpation Bei der bimanuellen Palpation muss auf eine korrekte Position des Patienten geachtet werden. Während der Patient sitzt, umfasst der Untersucher von hinten seinen Hals, legt beide Daumen in den Nacken und versucht vorsichtig, mit den Fingern 2-4 die Schilddrüse etwas kaudal des Schildknorpels, entlang dem Vorderrand des M. sternocleidomastoideus, abzutasten. Kriterien, nach denen die Schilddrüse beurteilt wird, sind Größe, Form und Symmetrie sowie Verschieblichkeit, Schmerzhaftigkeit und Konsistenz. Diese sollten sowohl in Ruhe als auch während des Schluckaktes überprüft werden. Ein normale Schilddrüse lässt sich kaum ertasten, fühlt sich homogen weich an, ist nicht druckschmerzhaft und ist verschieblieh. Eine Größenzunahme, Asymmetrie, knotige Veränderungen und eine Druckschmerzhaftigkeit sprechen für eine Pathologie. Hierbei kann zwischen einer diffusen Vergrößerung
I Abb. 5: Bimanuelle Untersuchung der Schilddrüse von dorsal [8]
Zusammenfassung Schiefhals und Pterygium colli sind auffällige Befunde in der Halsregion. Hodgkin-Lymphome sind meist in der Halsregion lokalisiert. Zeichen eine Hyperthyreose sind Wärmeintoleranz, ständiges Schwitzen, Nervosität, Unruhe, Gewichtsverlust, Durchfälle, Herzrhythmusstörungen, Hypertonie. Zeichen einer Hypothyreose sind Kälteintoleranz, häufiges Frieren, Müdig-
Schilddrüse Erkrankungen der Schilddrüse zählen zu den häufigsten Stoffwechselstörungen überhaupt. Grundsätzlich kann man die meisten Schilddrüsenerkrankungen einteilen in Schild-
(Struma diffusa) und einem klar abgrenzbaren Knoten (Struma uninodosa/multinodosa) unterschieden werden. Eine rasche Größenzunahme, mangelnde Verschieblichkeit und eine harte Konsistenz sind malignomverdächtig.
I 27
keit, Abgeschlagenheit, Gewichtszunahme, Appetitlosigkeit, Obstipation,
Grad
Charakteristika
o
Keine Vergrößerung
trockene Haut, Bradykardie, Hypotonie.
Tastbare Vergrößerung lediglich bei
lodmangel ist in Deutschland die häufigste Ursache für die Entwicklung
Reklination des Kopfes
einer Struma.
Tastare Vergrößerung, sichtbar
111
I!I Abb. 2: Palpation und Auskultation der A carotis. [8]
I Abb. 3: Darstellung eines Hodgkin-Lymphoms im Halsbereich . [2]
Normalhaltung des Kopfes
Eine rasche Größenzunahme und harte, knotige Veränderungen im Bereich
Sichtbare Vergrößerung der
der Schilddrüse sind malignomverdächtig.
I Tab. 1: Stadieneinteilung einer Struma
All
Lymphknoten Eine genaue Untersuchung aller Lymphknotenstationen Abb. 1) mit der Suche nach vergrößerten Lymphknoten ist ein obligater Bestandteil jeder klinischen Untersuchung. Diese kann je nach Gewohnheit des Untersuchers entweder als Ganzes im Rahmen einer Status erhebung (für Anfänger aufgrund des Merkeffektes gut geeignet) oder im Rahmen der Untersuchung der einzelnen Organe erfolgen. Schwellungen der Lymphknoten kann man i. d. R. sehr häufig, besonders aber bei jungen Menschen und Kindern ertasten und beobachten. Diese treten dann meist in Zusammenhang mit entzündlichen Erkrankungen wie Tonsillitis, Pharyngitis oder Sinusitiden auf. Als wichtige Differentialdiagnose gelten Tumorerkrankungen. Hier sind zur Abgrenzung v. a. das Alter der Lymphknotenvergrößerung und des Patienten sowie weitere Symptome (B-Symptomatik: Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust) von Tumorerkrankungen entscheidend. Anamnese
Berichtet ein Patient über neu aufgetretene "Knoten" oder "Schwellungen" unter der Haut an entsprechenden Lymphknotenarealen, so liegt die Annahme einer LymphkrlOtenvergrößerung sehr nahe. Wichtige Fragen im weiteren Gespräch für eine erste, grobe Differenzierung dieser Schwellung sind die nach Beginn und Dauer der Schwellung. Aber auch die Größenzunahme und Schmerzhaftigkeit des betroffenen Areals können einen ersten Eindruck über die Dignität der Vergrößerung vermitteln. Schließlich ist der Zusammenhang zu gleichzeitig bestehenden Krankheitssymptomen entscheidend. Wichtig ist also die Frage, ob diese Schwellung Begleiterscheinung einer Systemerkrankung, z. B. einer Entzündung oder eines Tumors, ist oder lediglich lokal begrenzt auftritt. Jeder neu aufgetretene Lymphknoten, der länger als 3 Monate besteht, sollte vollständig exzidiert und histologisch abgeklärt werden.
/
Okzipital \
\
________ Zervikal
Aurikulär
Y
____________ 00 _______
o
/
/
-~I
\\
Submandi/ bulär
1I ~~
/AXillär
o
zervikal ~ , Supraklavi- ' " ~" kulär
~ •
0-
Epilrochlear
00 00
&-.- Submental
Postero-
0
o
00
Superzervikal! zervikal ______
~. ~
28
I 29
Für einen groben Überblick lässt man den Patienten in stehender Position beide Arme abduzieren und versucht, mit dem Zeige- und Mittelfinger tief in beide Achseln zu fassen. Die Orientierung erfolgt dabei am Innenrand des M. pectoralis major. Um noch tiefer in die Achselhöhle einzudringen, wird dann der Patient aufgefordert, die Arme hängen zu lassen. Bei der einseitigen, genaueren Methode gibt der Untersucher dem Patienten die Hand, eleviert den Arm und versucht mit der anderen Hand tief in die Axilla hineinzutasten (IAbb.3).
Tonsillär Supraklavikulär
/
rliehe Untersuehu
Inguinalregion Tief zervikal
Die oberflächlichen inguinalen Lymphknoten liegen knapp unterhalb des Leistenbandes und verlaufen zu diesem parallel. In diese drainiert die Lymphe aus der Analregion, dem äußeren und inneren Genitale und der Bauchhaut aus der Hüftregion. Diese Lymphknoten sind bei tumorösen und entzündlichen Erkrankungen des Genitaltraktes vergrößert und druckschmerzhaft. Mit den Fingern der linken und rechten Hand wird nach Schwellungen und knotigen Strukturen getastet (I Abb. 4).
Inguinal
Abb. 1: Die verschiedenen Lymphknotenstationen am Körper und im Speziellen am Hals. [1]
Inspektion
Besonders zu achten ist auf die Beschaffenheit und Farbe der Schwellung und der umgebenden Haut. Bei einer Entzündung der Lymphbahnen (Lymphangiitis, im Volksmund "Blutvergiftung") kann man in dem entzündeten Gebiet (häufig Unterarm oder Unterschenkel) einen rötlichen, nach proximal verlaufenden Streifen erkennen. Eiternde oder fistelbildende Lymphknoten sind Merkmal einer Tuberkulose oder von Entzündungen strepto- oder staphylogener Ursache. Palpation
Für die Palpation der Lymphknoten muss der Patient eine entspannte sitzende oder liegende Position einnehmen. Der Untersucher verwendet für eine genaue Erfassung und Beurteilung der subdermalen vergrößerten Resistenzen seine Fingerspitzen. Eine symmetrische Untersuchung mit beiden Händen erlaubt eine seitenvergleichende Beurteilung. Bei einem gesunden Menschen sind die Lymphknoten nicht vergrößert und nicht druckschmerzhaft. Wird eine Schwellung ertastet, sollte diese genauer nach folgenden Kriterien charakterisiert werden:
Anzahl der Lymphknoten (solitärer Knoten, mehrere Lymphknoten, Lymphknotenpakete ) Größe (in cm) Konsistenz, Beschaffenheit (weich, derb, hart, fluktuierend) Verschieblichkeit gegenüber dem umliegenden Gewebe Druckschmerzhaftigkeit (nicht, leicht, mäßig, stark druckschmerzhaft)
Eine Dokumentation im Verlauf, d. h. eine tägliche Beurteilung, verschafft einen Überblick über die Progredienz der Schwellung. Kopf, Hals Im Kopf-Hals-Bereich werden die meisten Lymphknotenschwellungen getastet. Neben akuten Erkrankungen kann es auch nach durchgemachten Erkrankungen zu sog. postentzündlichen Lymphknotenschwellungen kommen. Für die Untersuchung sollte der Patient sitzen. Der Untersucher sollte in dieser Reihenfolge vorgehen: Aurikulär: zuerst die Lymphknoten hinter und dann vor dem Ohr Sub okzipital: Die sub okzipitalen Lymphknoten findet man am Ansatz des M. trapezius am Os occipitale. ~ Submandibulär: von dorsal nach ventral kurz kaudal der Mandibula
Abb. 2: Untersuchung der zervikalen, supraklavikulären und intraklavikulären Lymphknotenstationen. [8]
Submental: Die submentalen Lymphknoten finden sich direkt unter dem Os mentale. Zervikal: Die Orientierung und Palpation erfolgt am M. sternocleidomastoideus ventral und dorsal des Muskels von kranial nach kaudaL Supralctavikulär: Die Orientierung und Palpation erfolgt am Verlauf der Klavikula von medial nach lateral. Infra1ctavikulär: Getastet wird unterhalb der Klavikula, ebenfalls von medial nach lateral.
Il Abb. 4: Untersuchung der inguinalen Lymphknoten. [8]
Zusammenfassung Lymphknoten können im Rahmen einer Statuserhe-
Axilla
bung oder auch bei den einzelnen Organsystemen
Für die Palpation der axilllären Lymphknoten eigenen sich die beiden folgenden Untersuchungsmöglichkeiten:
untersucht werden. Wichtig sind Angaben zu Beginn, Dauer und Schmerzhaftigkeit der Lymphknotenvergrößerung. Zeichen einer Lymphangiitis (meist am Arm) ist ein rötlicher, die Lymphbahn entlang ziehender Streifen von distal nach proximal. Entscheidende Faktoren bei der Palpation der Lymphknoten sind Anzahl, Größe, Konsistenz, Verschieblichkeit und Druckschmerzhaftigkeit. Lymphknoten bei einem gesunden Menschen sind
III Abb. 3: Untersuchung der Axilla . [1]
nicht vergrößert und nicht druckschmerzhaft.
Kardiovaskuläres System
104 106
32 34
36 38 40 42 44 46 48 50
Leitsymptome kardiovaskulärer Erkrankungen I Leitsymptome kardiovaskulärer Erkrankungen 11 Kardiovaskuläre Untersuchung I Kardiovaskuläre Untersuchung 11 Kardiovaskuläre Untersuchung 111 Grundlagen der Auskultation Auskultationsbefunde I Auskultationsbefunde 11 Auskultationsbefunde 111 Häufige kardiovaskuläre Erkrankungen
108 110 112 114 116 118 120 122
Muskuloskeletales System
124 126 Respirationstrakt
52 54 56 58 60 62
Grundlagen und respiratorische Leitsymptome Untersuchung des Respirationstrakts 1 Untersuchung des Respirationstrakts 11 Untersuchung des Respirationstrakts 111 Häufige Lungenerkrankungen I Häufige Lungenerkrankungen 11
Hirnnerven IX, X, XI und XII Motorik Sensibilität Koordination Reflexe I Reflexe 11 Nervendehnungszeichen und Artikulation Der bewusstlose Patient Häufige neurologische Krankheitsbilder 1 Häufige neurologische Krankheitsbilder II
128 130 132 134 13q 138 140 142 144
Grundlagen des Bewegungsapparats Leitsymptome rnuskuloskeletaler Beschwerden Untersuchung der oberen Extremität I Untersuchung der oberen Extremität 11 Untersuchung der oberen Extremität 111 Untersuchung der unteren Extremität 1 Untersuchung der unteren Extrernität 11 Untersuchung der unteren Extremität 111 Untersuchung der Wirbelsäule Häufige muskuloskeletale Erkrankungen I Häufige muskuloskeletale Erkrankungen 11
Abdomen Haut
64 66
68 70 72
74 76 78
Abdominelle Leitsymptome I Abdominelle Leitsymptome 11 Untersuchung des Abdomens I Untersuchung des Abdomens 11 Untersuchung des Abdomens 111 Häufige abdominelle Erkrankungen I Häufige abdominelle Erkrankungen 11 Häufige abdominelle Erkrankungen 111
146 148 150 152 154 156 158 160
Urogenitaltrakt
80 82 84 86 88 90
Leitsyrnptome des Urogenitaltrakts I Leitsymptome des Urogenitaltrakts 11 Leitsyrnptome des Urogenitaltrakts 111 Urologische Untersuchung Gynäkologische Untersuchung Untersuchung der ableitenden Harnwege
162 164 166 168
Spezielle Themen
170 Nervensystem 92 94 96 98
100 102
Neurologische Grundlagen I Neurologische Grundlagen 11 Neurologisches Screening und Leitsymptome Hirnnerven I und II Hirnnerven 111, IV und VI Hirnnerven V, VII und VIII
Grundlagen der Dermatologie Dermatologische Untersuchung I Dermatologische Untersuchung 11 Infektionen der Haut I Infektionen der Haut 11 Intoleranzreaktionen Hautläsionen und reduzierter Allgerneinzustand I Hautläsionen und reduzierter Allgerneinzustand II Nägel und Haare Turnoren der Haut Weitere wichtige Hauterkrankungen I Weitere wichtige Hauterkrankungen II
172
174 176 178 180 182 184 186 188
Leitsyrnptome in der Pädiatrie Pädiatrische Untersuchung I Pädiatrische Untersuchung 11 Pädiatrische Untersuchung 111 Pädiatrische Untersuchung IV Geriatrische Untersuchung Psychiatrische Untersuchung I Psychiatrische Untersuchung 11 Häufige psychiatrische Krankheitsbilder Untersuchung von Verstorbenen
Kardiovasku läres
leitsymptome kardiovaskulärer Erkrankungen I I
Abb. 1: Ausstrahlungsgebiete des Angina-pectoris-Schmerzes. [1]
Kardiovaskuläre Erkrankungen sind durch spezifische Leitsymptome und Beschwerden der Patienten charakterisiert. Hierzu zählen neben dem Brust-/ Thoraxschmerz auch Palpitationen, Atemnot sowie Ödeme, Nykturie, Synkopen oder auch die "Claudicatio intermittens". Auf den folgenden Doppelseiten werden diese Leitsymptome und deren Differentialdiagnosen näher erklärt.
•
Brust- oder Thoraxschmerzen können sich auf dem Boden verschiedenster Erkrankungen entwickeln und müssen deshalb schon in der Anamnese differenziert, d. h. deren Beginn, Dauer, Verlauf, Ausstrahlung und Begleitsymptomatik erfragt werden. In der Mehrzahl der Fälle liegt dem thorakalen Schmerz eine koronare Herzerkrankung (KHK) auf dem Boden einer generalisierten Arteriosklerose zugrunde, welche sich in Form eines Angina-pectoris-Anfalls oder Myokardinfarkts äußern kann. Weitere kardiale Ursachen sind eine Entzündung der Herzschichten, die Aortendissektion und funktionelle Herzbeschwerden. Bei der Präsentation einer thorakalen Schmerzsymptomatik kommen allerdings nicht nur kardiovaskuläre Ursachen in Frage. In ca. 20% der Fälle sind die Schmerzen durch pulmonale, gastrointestinale, muskuloskeletale oder auch neurologische Störungen bedingt. 1 Tab. 1 zeigt die differentialdiagnostischen Erwägungen bei noch nicht näher definierten thorakalen Schmerzen.
einengend ., Ausstrahlung in
Schulter. Arm. Hals
Herzinfarkt als "akutes Koronarsyndrom " bezeichnet.
"
Besserung durch
Ruhe
Der Angina-pectoris-Anfall ist klinisch charakterisiert durch ein kurzzeitiges retrosternales Schmerzempfinden, ein Brennen bzw. ein Druck- oder Engegefühl in der Brust mit unterschiedlich ausgeprägter Ausstrahlung in den linken Arm, die Schulter, den Kiefer oder auch das Epigastrium (I Abb. 1). Pathophysiologische Grundlage ist eine 02-Minderversorgung des Herzmuskelgewebes aufgrund einer meist progredienten stenotischen Verengung der Koronararterien, auch Koronarinsuffizienz genannt (I Abb. 2). Es gibt eine Vielzahl von Auslösern wie körperliche oder emotionale Belastung, fettreiche Mahlzeiten oder kalte Luft. Aber auch in Ruhe kann die Angina pectoris auftreten (Prinzmetal-Angina). Charakteristischerweise bessern sich die Schmerzen innerhalb 5-10 Min. bei Ruhe bzw. nach Gabe von Nitroglyzerin (Nitrolingual®). Bei einer stabilen Angina pectoris sind die Schmerzen durch die genannten Faktoren wiederholt auslösund behandelbar. Von einer instabilen Angina pectoris spricht man bei einern Erstereignis, wenn die Schmerzen bereits in Ruhe auftreten oder einen progredienten Schmerzverlauf haben. Dieser Zustand wird zusammen mit dem
Kardiovaskulär
Angina-pectoris-Anfall, Myokardinfarkt, Aortendissektion,
Mykoardinfarkt
Beschwerdefreiheit bei normaler körperlicher Belastung
Der Herzinfarkt ähnelt dem Angina-pectoris-Anfall bzgl. der Schmerzsymptomatik und der auslösenden Faktoren. Die Schmerzen werden allerdings wesentlich intensiver empfunden und oft als "Vernichtungsschmerz" beschrieben. Sie dauern länger als 10 Mir\. und bessern sich nicht bei Ruhe oder nach Gabe von Nitrolingual®. Hinzu kommen meist vegetative Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Dyspnoe, Kaltschweißigkeit und Todesangst. Pathophysiologisch liegt hier bereits eine Nekrose des Herzmuskelgewebes aufgrund einer absoluten 02-Minderversorgung vor. Die Patienten haben meist schon mehrere Angina-pectoris-Anfälle in der medizinischen Vorgeschichte. Besonderheiten und weitere klinische Symptome sind auf S. 50 angeführt.
Beschwerdefreiheit bei leichter körperlicher Belastung, Beschwerden bei
Aortendissektion
Eine Aortendissektion wird meist als wandernder Schmerz im Thorakolumbalbereich lokalisiert und als sehr schmerzhaft empfunden. Charakteristisch ist ein plötzlicher Beginn, die Patienten berichten ebenfalls von einern "Vernichtungsschmerz" , welcher bei fortschreitender Dissektion von den Schulterblättern bis in die Kreuzbeingegend wandert. Perikarditis
Bei dieser entzündlichen Erkrankung des Herzbeutels sind häufig die angren-
Pulmonal
Pneumonie, Pneumothorax, Pleuritis
Gastrointestinal
Gastroösophageale Refluxkrankheit, Ösophagitis, Ulcus ventriculi, Ulcus duodeni
Muskuloskelettal Interkostal neuralgie, Rippenfraktur
Hyperventilation, Angst-jPanikstörung
starker körperlicher Belastung
I
zenden Herzschichten beteiligt, und es besteht die Gefahr einer Herzbeuteltamponade. Bei einern akuten Verlauf klagen die Patienten v. a. über einen retrosternalen oder linksthorakaIen stechenden Schmerz, der sich bei Bewegung oder tiefer Atmung verstärkt und von vegetativen Symptomen wie fieber und Tachykardie begleitet ist. Funktionelle Herzbeschwerden
Patienten mit funktionellen Herzbeschwerden verspüren v. a. unter emotionaler Belastung Herzklopfen, Herzrasen bzw. auch ein Druck- oder Schmerzgefühl in der Brust. Der Hauptschrnerz ist eher in Nähe der HerzspiIZe lokalisiert, die Dauer der Schmerzen erstreckt sich u. U. über mehrere Tage und bessert sich meist, wenn die Patienten "abgelenkt" sind. Die Diagnose lässt sich oft nur über einen Ausschluss der potentiellen organischen Ursachen stellen und muss v. a. bei einern Erstereignis durchaus ernst genommen werden.
I Tab. 1: Differentialdiagnose zum thorakalen Schmerz
111 Abb . 2: a) Normales Durchflusslumen b) Verengung der Koronararterien. [1]
111
Beschwerden bei leichter körperlicher Belastung
IV
Beschwerden in Ruhe
Tab. 2: NYHA-Klassifikation der Herzinsuffizienz.
ten und Dyspnoe. Unterschieden wird zwischen einer sog. Belastungsdyspnoe bei körperlicher Anstrengung und einer Atemnot, die bereits in Ruhe (Ruhedyspnoe ) auftritt. Von einer Orthopnoe spricht man, wenn der Patient bei flachem Liegen aufgrund einer Volumenüberlastung des Herzens und ungenügender Kompensationsmöglichkeit eine Atemnot entwickelt, welche sich bei aufrechtem Sitzen wieder zurückbildet. Dies klärt man am besten mit der Frage nach einer erhöhten Schlafposition des Patienten ("Wie viele Kissen benötigen Sie?"). Gemäß der New York Heart Association (NYHA) wird der Schweregrad einer Herzinsuffizienz je nach Klinik in unterschiedliche Stadien eingeteilt (I Tab. 2).
Zusammenfassung
x Palpitationen Als Palpitationen werden für den Patienten bewusst wahrgenommene und somit als unangenehm empfundene Herzschläge bezeichnet. Diese können im Einzelnen als zu schnell ("Herzrasen"), zu langsam oder als unrhythmisch ("Herzstolpern") empfunden werden. Kardiale Ursache sind zumeist Vorhofflimmern, Tachykardien oder Extrasystolen (I Abb. 3), extrakardiale Ursachen können neben einer Hyperthyreose auch Fieber, bestimmte Genussmittel (z. B. Kaffee) oder auch eine orthostatische Anpassung sein. Die elektrokardiographische Untersuchung (Ruhe- und LangzeitEKG) hilft hier bei der differentialdiagnostischen Abklärung weiter. Atemnot
Perikarditis, funktionelle Herzbeschwerden
Sonstige
Stadium Charakteristische Beschwerden
bei Belastung/Kälte
Erkrankung
Zosterneuralgie
I 33
I Abb. 3: EKG mit Vorhofflimmern, Tachykardien und Extrasystolen [9]
• Verschlechterung
Störung
Neurologisch
32
Zervikaler Brust~ schmerz: bandförmig
Angina pectoris ("Brustenge")
Brust-jThoraxschmerz
5 . .!2:CJ
m
Unter der Annahme eines kardiovaskulären Beschwerdebildes ist die Atemnot ein wichtiger Hinweis auf eine akute oder chronische Linksherzinsuffizienz. Die linke Herzkammer ist bei diesem Krankheitsbild nicht in der Lage, einen adäquaten Volumenoutput zu bewältigen, es kommt zu einern Volumenrückstau in die Lunge mit erhöhter Atemfrequenz des Patien-
Thoraxschmerzen müssen bereits in der Anamnese differenziert nach Beginn, Dauer, Lokalisation und Verlauf differentialdiagnostisch eingegrenzt werden.
X Die Schmerzausstrahlung infolge einer Koronarischämie kann sehr variieren. X Stabile Angina pectoris: Schmerzen treten ab einer bestimmten Belastung des Herzens auf; instabile Angina pectoris: jede Erstangina, pektangiöse Beschwerden bereits in Ruhe, progredient zunehmender Schmerzverlauf; Myokardinfarkt: lang anhaltende intensive Schmerzen, welche in Ruhe und nach NitroGabe nicht abklingen. X Palpitationen werden vom Patienten oft als "Herzrasen" oder "Herzstolpern" empfunden. X Belastungsdyspnoe: Atemnot ab einer bestimmten körperlichen Belastung, Ruhedyspnoe: Atemnot in Ruhe, Orthopnoe: Atemnot im Liegen.
leitsymptome kardiovaskulärer Erkrankungen 11 Periphere Ödeme
Kard iovasku lä res
111 Abb, 4: Ödem am Unterschenkel., [1]
Ödeme beschreiben den Zustand einer schmerzlosen Schwellung, hervorgerufen durch eine Flüssigkeitsansammlung im interstitiellen Raum. Grundsätzlich gibt es viele Ursachen einer Ödembildung. Kardiovaskuläre Ödeme entwickeln sich zumeist in der Peripherie, genauer in der unteren Extremität infolge eines zu hohen hydrostatischen Drucks bei einer Rechtsherz- oder Globalinsuffizienz. Klinisch lassen sich diese Ödeme feststellen, indem man nach Druck auf die Haut im Tibia- oder im Sakralbereich eine "Hautdelle" beobachten kann (111 Abb. 4).
Grad
Schmerzfreie Gehstrecke Beschwerdefreiheit, asymptomatisch
111 Tab, 4: Stadieneinteilung der pAVK nach Fontaine
Ischämischer Belastungsschmerz a) Gehstrecke " ZOO m b) Gehstrecke < 200 m 111
Ischämischer Ruheschmerz
IV
Nekrose/Gangrän
__ v_1&--\----
A. axillaris
(8%) iII-l--
A. brachialis
(6%)
Claudicatio intermittens Aorta - - - + + { - - - - I
Nykturie
Unter einer Nykturie versteht man ein vermehrtes nächtliches Wasserlassen. Bei Patienten mit einer kardiovaskulären Erkrankung ist dies ein Zeichen einer Herzinsuffizienz. Pathophysiologisch liegt die Bildung von Ödemen in der Peripherie zugrunde, welche sich tagsüber aufgrund der Volumenüberlastung des Körpers bei eingeschränkter Pumpfähigkeit des Herzens entwickeln. Nachts werden dann einerseits die Nieren besser durChblutet, andererseits werden aufgrund der horizontalen Lage des Körpers die eingelagerten Ödeme ausgeschwemmt und ausgeschieden, und es kommt zum Harndrang.
I 35
34
Synkope
Eine Synkope ist gekennzeichnet durch ein plötzliches, kurzzeitiges Aussetzen des Bewusstseins mit Verlust des Körpertonus. Neben kardialen Ursachen müssen differentialdiagnostisch auch andere Gründe in Erwägung gezogen werden (111 Tab. 3).
Als Claudicatio intermittens werden belastungsabhängige, ischämische Muskelschmerzen der unteren Extremität bezeichnet, welche Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) nach einer bestimmten Gehstrecke zum Stehenbleiben zwingen. Sehr treffend ist dieses Phänomen durch den Begriff der "Schaufensterkrankheit" beschrieben. Die Patienten bleiben oft stehen, um sich von den belastungsabhängigen Schmerzen zu erholen. Die Angabe der schmerzfreien Gehstrecke nutzt man diagnostisch im sog. Gehtest (s. S. 40) für die Stadieneinteilung der pAVK nach Fontaine (111 Tab. 4).
(8%) A. iliaca ---I--/---+---1Ir-1
\+---- A. radialis und A. ulnaris
(15%)
(1%)
A. femoralis - - - 1 - - 1
(46%) A. poplitea
(13%) Aa. tibiales -----+1-+-11 und/oder A. fibularis
(3%)
Akuter embolischer Verschluss
Ein akuter embolischer Verschluss entsteht zu 80% aufgrund einer Verschleppung eines Thrombus bei Vorhofflimmern bzw. durch eine Ablösung von thrombotischem Material aus arteriellen Aneurysmen. Die charakteristischen Symptome werden im englischen Sprachraum als ,,6P" beschrieben und sollten bei Anamnese und klinischer Untersuchung nicht fehlen:
Ursache
Erkrankungen
Kardiogen
Asystolische oder
AV-Block, SA-Block, Karotissinus-
Oft bei KHK oder anderen
bradykarde HRS
syndrom, Sick-Sinus-Syndrom
kardialen
Ventrikuläre oder supraventrikuläre
Dokumentierte Tachykardie
Tachykardie
während der
~
Klinik einer myokardialen
~
Beispiele
leitbefunde
Herzinfarkt
~
Dysfunktion ventrikulären Ausflusstraktes
Aorten-, Pulmonalstenose,
~
Klinik der Grunderkrankungen
pulmonale Hypertonie Emotional belastende Situationen
bedingt
~ ~
Symptomatischer RR-Abfall bei
Pain --:) blitzartiger, starker Schmerz Pallor --:) Blässe Paresthesia --:) gefühllose Extremität Paralysis --:) Bewegungsverlust Prostration --:) Schock Pulselessness --:) Pulslosigkeit
Kipptischversuch Positionswechsel vom Dysregulation
liegen zum Stehen
TIA, Apoplex, Subclavian-Steel-
Zusammenfassung • Periphere Ödeme lassen an eine Herzinsuffizienz denken. • Durch Druck auf die Tibiakante bleibt bei Ödemen
Die hauptsächliche Lokalisation der akuten peripheren Verschlüsse zeigt 111 Abb. 5. Besonders betroffen ist die A. femoralis, gefolgt von der A. iliaca und der A. poplitea.
Pathologischer Schellong-Test
Medikamentenanamnese
Erkrankungen
I Abb 5: Lokalisation embolischer Arterienverschlüsse . [5J
eine "Hautdelle" bestehen. • Die Nykturie ist Folge der nächtlichen Ausschwemmung von im Gewebe eingelagerter Flüssigkeit.
Neurologische Untersuchung
Syndrom
• Die häufigsten kardial verursachten Synkopen sind
Typisch einseitige Kopfschmerzpsychiatrisch
mit Herzrhythmusstörungen assoziiert.
symptomatik. evtl vegetative
• Die Claudicatio ist DAS leitsymptom der peripheren Hysterischer Anfall, Affektkrampf
Normaler
Befund
arteriellen Verschlusskrankheit.
Typische Anfalls- und
• Die ,,6P" des akuten arteriellen Verschlusses:
Begleitsymptomatik (Aura, Metabolisch
Pain, Pallor, Paresthesia, Paralysis, Prostration, Konzentrationsstörungen, Kalt-
Pulselessness.
schweißigkeit, Bewusstlosigkeit
I Tab . 3: Differentialdiagnosen der Synkope.
36
Kardiovaskuläre Untersuchung I Die kardiovaskuläre Untersuchung beschäftigt sich mit der Anamnese und klinischen Untersuchung des Herzens und des peripheren Gefäßsystems. Grundlegender Bestandteil in ~er gemeinsamen Anamnese ist die Uberprüfung des kardiovaskulären Risikoprofils des Patienten für die Entwicklung einer aeneralisierten Arteriosklerose und einer b koronaren Herzerkrankung (I Tab. 1). In dieses Erhebung fließen natürlich sowohl die Sozial- und Familienanamnese als auch die Medikamenten- und Genussmittelanamnese mit ein. Untersuchung des Herzens Anamnese Ganz entscheidend bei der kardialen Anamnese ist das Abklären von Vorerkrankungen, so z. B. eine bestehende KHK, Klappenvitien, ein arterieller Hypertonus oder etwaige venöse thrombotische Geschehen. Um eine Progredienz kardialer Erkrankungen feststellen zu können, sind die bereits erfolgten diagnostischen Untersuchungen (EKG, Röntgen-Thorax, Herzechokardiographie) zu erfragen und einzufordern wurde der Patient wegen Herz- oder Gefäßproblemen bereits stationär behandelt oder ggf. operiert? Klinische Untersuchung Die klinische Untersuchung des Herzens erfolgt i. d. R. am sitzenden bzw. am liegenden Patienten bei entkleidetem Oberkörper. Während sich der Patient für die Inspektion und die Erhebung der Vitalparameter Puls, Blutdruck, Atemfrequenz und Temperatur auf die Untersuchungsliege setzen kann, sollte er bei der Palpation und Auskultation in ca. 30 -0berkörperhochlage entspannt liegen. 0
Beeinflussbare RF
1 Ordnung
Inspektion
sehen Untersuchung gehört eine ausführliche Begutachtung der Extremitäten. Auffällig sind hier bei einer Rechtsherzinsuffizienz i. d. R. Ödeme der unteren Extremität (Knöchel-, Fußrücken- und Prätibialregion), ebenso die permanente Füllung der Handvenen (auch bei Anheben über das Herzniveau) oder gestaute Halsvenen. Sog. Trommelschlägelfinger und Uhrglasnägel (I Abb. 1) sind typische Zeichen einer chronischen Hypoxämie bei angeborenen Herzfehlern oder auch schweren Lungenerkrankungen.
Bei der Inspektion sind zunächst der Gesamteindruck und der Allgemeinzustand des Patienten richtungweisend. Ein Blick auf den Ernährungszustand (Adipositas, Kachexie), evtL Anzeichen für Nikotinkonsum oder auch das Hautkolorit (z. B. roter Kopf bei Hypertonikern) erlauben erste Rückschlüsse auf eine kardiale Erkrankung. Mimik, Haltung und Gestik spielen v. a. bei akuten Situationen eine große Rolle. Patienten mit einem Myokardinfarkt oder Lungenödem sind z. B. in höchstem Maße emotional agitiert, ängstlich und angespannt. Bei der Begutachtung Palpation der Haut kann man ebenfalls erste differentialdiagnostische Überlegungen Die Palpation umfasst neben der anstellen. So spricht eine bläuliche Erhebung des Pulsstatus und der BlutVerfärbung der Haut für eine druckmessung auch die Beurteilung 02-Unterversorgung des jeweiligen des Jugularvenenpulses und -drucks Gewebes. Ist diese Zyanose an den (s. S. 39). Für die Tastuntersuchung Zehen oder Fingern zu sehen, deutet des Herzspitzenstoßes liegt der dies auf eine gesteigerte Ausschöpfung Patient mit freiem Oberkörper in ca. des Blutsauerstoffs in der Peripherie 30° -Oberkörperhochlage entspannt hin (periphere Zyanose), wie sie z. B. auf der Untersuchungsliege. Physiologibei einer Herzinsuffizienz vorkommt. scherweise tastet man den systolischen Die zentrale Zyanose mit einer Impuls der Herzaktion im 5. ICR der Verfärbung der Schleimhäute, Lippen linken MCL (I Abb. 2). Verstärkt lässt und Zunge ist Folge einer Minderoxyer sich palpieren, wenn sich der Patient genierung des Blutes in der Lunge und vornüberbeugt bzw. in Linksseitenlage imponiert z. B. bei einer Lungenstauung liegt. Eine Verbreiterung und Linksoder Herzvitien. Bei Inspektion des auf verlagerung sind Hinweise auf eine Didie Thoraxwand projizierten Herzareals latation der linken Kammer, ein hebenkönnen v. a. bei jungen Patienten der der Herzspitzenstoß lässt an eine Herzspitzenstoß (5. ICR, medioklavilinksventrikuläre Hypertrophie denken. kular links), aber auch epigastrisehe Pulsationen im Abdominalbereich Pulsationen sichtbar sein. Ein Herzkönnen ein Hinweis für eine Rechtsbuckel ("Voussure") kann Folge angeherzvergrößerung bzw. ein Aortenborener oder in der Jugend erworbener aneurysma sein. Ebenfalls ein Hinweis Herzfehler sein. Bei sehr selten vorauf eine Rechtsherzbelastung sind kommenden Herzbeutelverwachsungen "Anasarka", lageabhängige Hautkann es zudem zu ebenfalls sichtbaren ödeme im Rumpfbereich und systolischen Einziehungen des HerzWassereinlagerungen in der unteren areals kommen. Zu jeder kardiologiExtremität. Diese zeigen sich nach
1 Gesamtcholesterin (I LDL-Cholesterin, 1 HDL-Cholesterin), 1 Triglyzeride, arterieller Hypertonus, Diabetes mellitus, metabolisches Syndrom, Zigaretten konsum
2 . Ordnung Bewegungsmangel, negativer Stress,
lipoprotein (a), Hyperfibrinogenämie,
Hyperhomocystinämie, genetisch bedingte tPA-Defekte Unbeeinflussbare RF
Familiäre Disposition, männliches Geschlecht, Lebensalter
11 Tab. 1: Kardiovaskuläre Risikofaktoren (RF). I Abb 1: Trommelschlägelfinger und UhrglasnägeL
[1]
Die Investition in ein qualitativ hochwertiges Stethoskop als Student zahlt sich langfristig in jedem Fall aus. Dieses erfüllt von Anfang an den hohen Anspruch an eine gute Akustik und kann deshalb lange verwendet werden.
räusche. Zusätzlich zu den Auskultationspunkten sollte über den Karotiden bzw. auch über dem Epigastrium auskultiert werden, um evtl. Fortleitung von Herzgeräuschen oder lokale Stenosen zu erfassen.
Grundsätzlich muss erwähnt werden, dass die Auskultation "praktisch", d. h. am Patienten erlerm werden muss, idealerweise nach Anleitung eines erfahrenen und versierten Kollegen oder Tutors. Während der Auskultation soll der Untersucher systematiSCh folgende Aspekte des Herzschlages erarbeiten:
11 Abb. 2: Palpation des Herzspitzenstoßes in der MCL mit Beurteilung der Lage, Größe, Ausdehnung und Stärke. [8]
Druckausübung als bestehende Druckstellen in dem jeweiligen Bereich (s. S. 34, Leitsymptome). Bei einer ausgeprägten Aortenstenose oder einem Ventrikelseptumdefekt (VSD) kann man mit der auf den Thorax aufgelegten Hand Vibrationen, das sog. präkordiale Schwirren, fühlen. Perkussion
Die Perkussion mit Bestimmung der relativen und absoluten Herzdämpfung war früher eine vielfach verwendetes diagnostisches Mittel, wird jedoch aufgrund der Ungenauigkeit im Vergleich zu den bildgebenden Verfahren (Röntgen-Thorax, Herzecho) kaum mehr durchgeführt. Auskultation
I 37
Fast alie Herztöne und Geräusche lassen sich am besten in Exspirationssteliung beurteilen.
Bei einem Verdacht auf das Vorliegen bestimmter Herzgeräusche kann für eine differenziertere Beurteilung die Position des Patienten verändert werden. So wird z. B. bei der Untersuchung einer Mitralinsuffizinez in Linksseiten~ Herzfrequenz: Tachy-, Bradykardie, lage der typische Auskultationsbefund Norrnofrequenz? verstärkt. Die Aorteninsuffizienz lässt ~ Herzrhythmus: regelmäßig, unregelsich arn besten bei vornübergebeugtem mäßig, Extrasystolen? Körper des Patienten hören. ~ Herztöne: Beurteilung des 1./2. Herztones, evtl. Extratöne (3./4. Herzton)? ~ Herzgeräusche: systolische bzw. diastolische Geräusche und deren Charakter Um die einzelnen Herztöne und potentielle Herzgeräusche gut auskultieren zu können, muss in bestimmten Arealen auskultiert werden. 1 Abb. 3 gibt die den Herzklappen entsprechenden Auskultationspunkte und deren Projektion auf die Thoraxwand wieder. Der "ErbPunkt" im 3. ICR parasternallinks liegt im Bereich der absoluten Herzdämpfung und eignet sich am besten für eine Gesamtbeurteilung der Herztöne und -ge-
I
Abb. 3: Schemazeichnung der auf den Thorax
projizierten Auskultationspunkte. [3]
Zusammenfassung ~
Unbeeinflussbare kardiovaskuläre RF: familiäre Disposition, Alter, männliches Geschlecht; beeinflussbare kardiovaskuläre RF 1.
Die Auskultation ist ein etabliertes und wertvolles klinisches Diagnosemittel und lässt besonders den geübten Untersucher bisweilen eindeutige Rückschlüsse auf Erkrankungen ziehen. Hierfür bedient man sich eines Stethoskops, welches mit einer Membran und einer Glocke ausgestattet sein sollte. Mit Hilfe der Membran lassen sich hochfrequente Töne gut auskultieren. Für niederfrequente Töne eignet sich die Glocke besonders gut.
Ordnung:
i
CholesterinjTriglyzeride, Hypertonus, Diabetes mellitus,
metabolisches Syndrom, Zigaretten rauchen. ~ Eine Zyanose ist eine bläuliche Verfärbung der Haut, die für eine
02-Unterversorgung des jeweiligen Gewebes spricht. ~ Der Herzspitzenstoß kann beim Gesunden im 5. ICR der MCllinks
getastet werden. ~ Die systematische Beurteilung der Herzauskultation umfasst Herzfrequenz,
Herzrhythmus, Herztöne und Herzgeräusche; der Erb-Punkt eignet sich am besten für eine Gesamtbeurteilung der Herztöne und -geräusche.
m
Ka rd iovaskuläres
38 I 39
Kardiovaskuläre Untersuchung 11
11 Abb 6 : Schemadarstellung des
Die folgenden Untersuchungen sind im Rahmen der Erhebung der Vitalparameter essentieller Bestandteil jeder körperlicher Untersuchung. Während die Messung der Vitalparameter allerdings zur Erfassung des aktuellen Zustandes des Patienten bzw. auch zum Ausschluss eines lebensbedrohlichen Zustandes dient, wird bei der kardiovaskulären Unter· suchung im Sinn der differentialdiagnostischen Überlegungen differenzierter, genauer und detaillierter vorgegangen. Pulsmessung
Die routinemäßige Messung des Pulses erfolgt über die Palpation der A. radialis mit den Fingerkuppen des Zeige- bzw. Mittelfingers (I Abb. 4). Ist der Radialispuls nicht zugänglich, können auch andere Pulsstationen palpiert werden (s. S. 40). Für eine zügige Untersuchung wird die Pulsfrequenz über 1/2 Min. gezählt und dann auf 1 Min. hochgerechnet. Ist der Puls arrhythmisch, empfiehlt es sich, die HF über eine volle Minute zu messen. Bei der gewissenhaften Pulsmessung werden Frequenz, Rhythmus und Pulscharakter beurteilt. Frequenz
Die normale Pulsfrequenz liegt bei Erwachsenen zwischen 60 und 1OO/Min., ist jedoch u. a. vom körperlichen Trainingszustand abhängig. So werden bei Leistungssportlern Ld. R. niedrigere Pulsfrequenzen (teilweise::; 50/Min.) gemessen. Die Tachykardie (Pulsus frequens) ist definitionsgemäß eine Herzfrequenz von über 100/Min. und ist Folge von Anstrengung, aber auch von Herzversagen, Hyperthyreose, Anämie, Schmerzen oder Fieber. Als Bradykardie (Pulsus rarus) bezeichnet man eine Frequenz von< 60/Min. Hier ist ursächlich neben dem schon erwähnten niedrigen Ruhepuls bei Sportlern an eine Hypothyreose, einen Erregungsleitungsblock, eine medikamentöse Therapie (Digitalisüberdosierung, ß-Blocker-Therapie) zu denken. Rhythmus
Der Pulsrhythmus kann entweder als regelmäßig (Pulsus regularis) oder als unregelmäßig (Pulsus irregularis) beurteilt werden. Ein unregelmäßiger Puls kann neben der physiologischen respiratorischen Arrhythmie (Pulsbeschleunigung bei
111 Abb. 4: Pulsmessung an der A radialis . [8J
a-Welle (atriale Welle) fehlt bei Vorhofflimmern
Inspiration) auch durch Extrasystolen oder Vorhofflimmern bedingt sein. Extrasystolen fallen in den regelmäßigen, normalen Pulsschlag ein und ziehen u. U. eine kompensatorische Pause, d. h. eine Pause bis zur nächsten systolischen Herzaktion nach sich. Vorhofflimmern ist charakterisiert durch eine völlig unregelmäßige Abfolge von Ventrikelkontraktionen, die keinen Grundrhythmus erkennen lassen (Arrhythmia absoluta). Ein Puls defizit kann bei gleichzeitiger Auskultation und Palpation der Herzaktion erhoben werden. Hier kommt bei einer durch eine Tachykardie verkürzten Diastolendauer nicht jede zentral erregte Herzaktion in der Peripherie an.
Blutdruckmessung
Die Blutdruckmessung erfolgt mittels indirekter, unblutiger Messmethode nach Riva Rocci (RR). Hierzu benötigt man eine aufblasbare Manschette, welche der Größe und Dicke des Oberarms angepasst werden muss. Eine normale Manschettenbreite für Erwachsenen liegt bei 12 -14 cm. Für Patienten mit dicken Oberarmen und Kinder gibt es Extragrößen und -breiten. Mit einem Manometer wird die Manschette aufgeblasen, bis der systolische Puls an der A. radialis nicht mehr palpiert werden kann. Der Manschettendruck wird dann langsam abgelassen, während gleichzeitig mit Hilfe des Stethoskops über der A. brachialis auskultiert wird (I Abb. 5). Ab einem gewissen systolischen Druck sind Strömungsgeräusche (Korotkow-Geräusche) zu hören. Deren Verschwinden definiert den diastolischen Blutdruckwert. Der Blutdruck sollte bei jeder Erstuntersuchung an beiden Armen gemessen werden, um evtl. Seitendifferenzen als möglichen Hinweis auf Gefäßstenosen auszuschließen. So ist bei einem Blutdruckunterschied von mehr als 20 mmHg an eine Aortenisthmusstenose oder eine Stenose der A. subclavia an dem zu niedrig gemessenen Arm zu denken. 1 Tab. 2 zeigt die Einteilung der Blutdruckwerte nach JNC (Joint National Committee on Detection of High Blood Pressure) und das daraus resultierende Vorgehen. Da sowohl der normale als auch ein chronisch erhöhter Blutdruck situativen, emotionalen und körperlichen
v-Welle (valvuläre Welle) - Füllung
_ _ _- - - des rechten
Jugularvenenpulses im physiologischen Zustand. [1 J
Füllung des rechten Ventrikels
Pulscharakter
Für eine genaue Bezeichnung des Pulscharakters stehen dem Untersucher verschiedene Beschreibungen zur Verfügung. So kann die Druckamplitude hoch (altus) oder niedrig (parvus), der Pulsschlag schnell (celer) oder langsam, träge (tardus) sein. Die Kombination der unterschiedlichen Qualitäten kann charakteristisch für bestimmte Krankheiten sein. Ein Pulsus parvus et tardus spricht am ehesten für eine Aortenstenose, während ein Puisus celer et altus einer Aorteninsuffizienz zugeordnet wird. Bei einem Pulsus alternans liegt eine von Pulsschlag zu Pulsschlag wechselnde Pulsstärke vor, wie es auf eine schwere Herzinsuffizienz zutrifft. Als Puisus paradoxus bezeichnet man eine inspiratorische Abnahme der Pulsamplitude um mehr als 10 mmHg. Dieser Pulscharakter tritt u. a. bei einer Herzbeuteltamponade auf.
Übertragene Karotispulsation bzw. Sch!us~ der Trikuspida!klappe
I
Abb. 5: Blutdruckmessung am Oberarm nach
Riva RoccL [8J
Einflüssen unterliegen, sollte für die Abklärung einer arteriellen Hypertonie mindestens dreimal im Sitzen zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten gemessen werden.
rechten Herzen an, wie sie bei Rechtsherzinsuffizienz, Trikuspidalinsuffizienz, Herzbeuteltamponade oder Lungenembolie vorkommen kann. Auch bei dieser Untersuchung liegt der Patient in 45°-0berkörperhochlage, den Kopf leicht zur Seite gedreht. Zunächst bestimmt man den Manubriosternalgelenkwinkel (I Abb. 7) und misst dann den Abstand zum höchsten Punkt der Venenfüllung. Bei Normalbefund liegt die Venenfüllung bei weniger als 4 cm über dem Manubriosternalwinkel. Ein Halsvenenfüllung über 4 cm wird als pathologisch gewertet und muss weiter abgeklärt werden.
Beurteilung des Jugularvenenpulses
Die Inspektion des Jugularvenenpulses kann bei der kardiovaskulären Untersuchung wichtige Hinweise über den Rückstrom des Blutes zum rechten Herzen geben. Hierfür liegt der Patient in 45°-0berkörperhochlage auf der Untersuchungsliege und neigt seinen Kopf etwas zur Seite. Lateral des M. sternocleidomastoideus und oberhalb der Klavikula kann der Jugularvenenpuls inspektorisch beurteilt werden (I Abb. 7). Bei Vorhofflimmern oder einer absoluten Arrhythmie fehlt aufgrund der nicht vorhandenen Vorhofkontraktion die a-Welle. Bei einer Trikuspidalinsuffizienz imponiert eine eingipflige hohe Welle durch den Rückstrom des Blutes in die V cava.
Kategorie
I
JVP 1
4 cm v
I
Abb< 7: Bestimrnung des Jugularvenendruckes
(NP). [lJ
Systolischer
Diastolischer
Wert (mmHg)
Wert (mmHg)
,; 130
,; 85
Empfohlenes Vorgehen
Kontrolle alle 2 Jahre
Hochnormal
131
139
86-89
Stadium I (milde Hypertonie)
140 - 159
90-99
Bestätigung innerhalb von 2 Monaten
Stadium 11 (mittelschwere Hypertonie)
160 - 179
100 - 109
Abklärung innerhalb von 1 Monat
Stadium 111 (schwere Hypertonie)
180-209
110- 119
Abklärung innerhalb von 1 Woche
Stadium IV (sehr schwere Hypertonie)
" 210
" 120
Sofortige Abklärung
Tab . 2: Einteilung der Hypertonie nach JNC und empfohlenes Vorgehen.
Zusammenfassung ~ Puls- und Blutdruckmessung sind als Vitalparameter Bestandteil jeder kör-
perlichen Untersuchung. ~ Mögliche Ursachen einer Tachykardie sind Anstrengung, Herzversagen,
Hyperthyreose, Anämie, Schmerzen oder Fieber. ~ Mögliche Ursachen einer Bradykardie sind ein Ruhepuls bei Sportlern, Hy-
pothyreose, Erregungsleitungsblock oder medikamentöse Therapie (z. B.
Messung des Jugularvenendruckes
Die Blutfüllung der Halsvenen korreliert mit der dem zentralvenösen Druck. Somit zeigt eine Stauung der Halsvenen eine Einflussstauung am
Digitalis, ß-Blocker). ~ Ein Pulsus parvus et tardus spricht für eine Aortenstenose, ein Pulsus celer
et altus für eine Aorteninsuffizienz. ~ Der RR unterliegt situativen, emotionalen und körperlichen Einflüssen.
Kardiovaskuläre Untersuchung 111
=-__=-______-=__________-=____
~~ __-----------=--=---------=--=--------------~K~a~r~d-io~v~a~s~k~u~l~ä~re~s~s~y~s~t~e~m
40
I 41
if
...
Untersuchung der peripheren Gefäße
Die Untersuchung des Gefäßsystems ist ein wichtiger Bestandteil der kardiovaskulären Untersuchung. Sowohl Inspektion als auch Palpation des arteriellen und venösen Gefäßsystems erfolgen stets im Seitenvergleich. Arterielles Gefäßsystem
Symptom
Beschreibung
Beispiel
Beinglatze
Fehlende Beinbehaarung
Schwere pAVK
Trockene Gangrän
Schwarzer, trockener, klar abgrenzbarer Gewebedefekt
pAVK (Stadium IV)
Feuchte Gangrän
Feuchter, infizierter, unscharf begrenzter Gewebedefekt
Diabetische Mikroangiopathie
Venöses Ulkus
Oberhalb des Innen- oder Außenknöchels mit typischen
CVI
Ulkus
Schmerzhaftes, "ausgestanztes", scharf begrenztes Ulkus an
Hautveränderungen pAVK, Tropenkrankheiten
schlecht durchbluteten Bereichen wie Fuß rücken Innen- und Außenballen
I
Der häufigste Leitbefund arterieller Durchblutungsstörungen ist der Schmerz ("Claudicatio"). Aber auch eine abgeschwächte Sensitivität, Missempfindungen und Kältegefühl können Ausdruck einer schweren Durchblutungsstörung sein. Diese Symptome sind - wie die Risikofaktoren für Gefäßerkrankungen - bereits anamnestisch zu erfragen.
'
Tab. 3: Trophische Störungen der Haut
Symptom
Beschreibung
Blässe
Verminderter arterieller Zustrom bei normaler Entleerung
pAVK, Raynaud-Syndrom,
der Venen
akuter arterieller Verschluss
Marmorierung
Beispiel
Blasse Haut mit felderartiger rötlich-bläulicher Zeichnung
pAVK, Schock, aber auch Normalbefund
Heiße Röte Kalte Röte
Zyanose
Entzündlicher Prozess
Diabetiseher Fuß, Erysipel
Schwere Minderdurchblutung mit maximaler Weitstellung
Ischämische Lähmung der
der postkapillären Venen
vasalen Innervation
Blaufärbung der Haut bei hoher Sauerstoffausnutzung
Funktionelle Durchblutungs-
des Blutes, auch bei eingeschränktem venösen Abfluss
störungen, Herzinsuffizienz, Phlebothrombosen
Inspektion
Bei der Inspektion muss als mögliches Resultat einer Durchblutungsstörung besonders auf Hautfarbe und Hauttrophik geachtet werden. Während die gestörte Hauttrophik Zeichen einer chronisch eingeschränkten Sauerstoffbzw. Nährstoffzufuhr ist (I Tab. 3), zeigt eine pathologisch veränderte Hautfarbe (I Tab. 4) meist eine akute lokale oder systemische Störung an. Palpation/ Auskultation
An den in 1 Abb. 8 gezeigten Stellen wird der Patient von kranial beginnend im Seitenvergleich palpiert und auskultiert. Bei der Palpation werden in jedem Fall die A. carotis, A. subclavia, A. ulnaris, A. radialis, A. femoralis, A. poplitea, A. tibialis posterior und A. dorsalis pedis untersucht. Wichtig ist die Beurteilung der Pulsstärke, welche als sehr kräftig, normal, abgeschwächt oder fehlend charakterisiert werden kann. So kann beispielsweise die Lokalisation einer Gefäßstenose oder auch die Ausdehnung einer pAVK bestimmt werden. Ein Puls lässt sich i. d. R. erst bei einer 90%igen Lumeneinengung des Gefäßes nicht mehr tasten.
I
Tab . 4: Pathologische Veränderungen der Hautfarbe
Mit Hilfe des Stethoskops werden die Arterien auf evtl. Strömungsgeräusche hin auskultiert. Diese entstehen durch die Erhöhung der Blutflussgeschwindigkeit aufgrund von Stenosen (ab 70% Lumeneinengung) oder arteriosklerotisehen Wandveränderungen. Hierbei achtet man auf den Geräuschcharakter und die Frequenz des Geräusches. Je höherfrequent das auskultierte Strömungsgeräusch ist, desto hochgradiger ist die Stenose einzustufen.
dauer und Gehstrecke bis zum Auftreten der ersten Beschwerden werden zur Stadieneinteilung der pAVK nach Fontaine (s. S. 35,1 Tab. 4) herangezogen. Allen-Test Mit dem Allen-Test überprüft man den regelrechten Durchfluss der A. radialis
Auskultation
Spezielle Funktionstest
Gehtest Der Patient läuft auf einer abgemessenen Strecke mit einer Geschwindigkeit von 1 Doppelschritt/Sek. Liegt eine arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) vor, zeigt sich nach einer bestimmten Gehstrecke ein belastungsinduzierter Schmerz ("Claudicatio intermittens"), der ein Weitergehen unterbindet. Zeit-
der oberflächlichen Venen, erkennen. Bei einer Stammvarikose kann man Varizenstränge entlang der Innenseite des Beines tasten.
Perthes-Test Dieser Test dient der Überprüfung der Vv. perforantes sowie der tiefen Beinvenen. Nach Anlage eines StauschlauTrendelenburg-Test ches oberhalb des Knies geht der Patient Dieser Test überprüft die Klappenfunkeine Weile umher. Eine Entleerung der tion der Vv. saphenae magna, parva soVarizen aufgrund der Muskelpumpe wie der Perforansvenen und dient der beweist funktionierende Vv. perforantes Der Allen-Test muss vor jeder Punktion Diagnostik einer Stammvenen- oder Perder A. radialis durchgeführt werden! und tiefe Beinvenen. Eine ausbleibende foransvenenvarikose. Hierbei werden Entleerung der Varizen weist auf eine beim mit erhobenen Beinen liegenden Abflusshinderung der tiefen Beinvenen Patienten die Varizen nach proximal Lagerungsprobe nach Ratschow hin. ausgestrichen und die V. saphena magna Diese kann sowohl an den Armen unterhalb der Leiste mit Hilfe eines als auch an den Beinen durchgeführt Stauschlauches komprimiert. Anschliewerden und gibt einen bedeutenden ßend steht der Patient unter BeobachHinweis auf ein arterielles Strombahntung der Venenfüllung auf. Während es hindernis. Der Patient hebt seine Extremitäten (je nach Fragestellung entweder beim Gesunden aufgrund funktionierender Vv. perforantes zu einer langsamen Arme oder Beine) für ca. 1 Min. maximal an und führt gleichzeitig in den Sprung- bzw. Handgelenken Kreisbewegungen durch. Danach werden Arme/ Beine hängen gelassen (I Abb. 10). Normalerweise sollte es nach 5- 7 Sek. zu einer reaktiven Hyperämie mit anschließender Venenfüllung kommen. Ist dies nicht der Fall, so ist von einem Strombahnhindernis auszugehen. Bei Verdacht auf eine schwere pAVK ist dieser Test kontraindiziert!
I
Palpation
- - - - A carotis
A. renalis--f--+--4 Aorta ---I--!---J A. iliaca -~--!--- lOO/Min.
Grundtonus
Schlaff
Mäßig
Aktive Bewegung
Aussehen
Zentrale Zyanose
Zyanotische Extremitäten
Rosige Haut
Reflexe beim
Keine Reaktion
Grimassieren
Kräftiges Schreien,
Kräftiges Schreien
Gruppe 11: Atmung gering oder fehlend Herzakdon $1 OO/min
Husten, Niesen
Absaugen
11 Tab . 9: Apgar-Index.
lang abnabeln (Säure-Basen-Haushalt)
U2-Untersuchung
Die U2-Untersuchung setzt als gründlicher "Körpercheck" auf die Feststellung evtL akuter Erkrankungen des Kindes. Außerdem wird in diesem Rahmen auch ein Stoffwechselscreening aus entnommenem Fersenblut durchgeführt (I Tab. 12). Dieses dient zur Früherkennung der Phenylketonurie (PKU), Hypothyreose, des adrenogenitalen Syndroms (AGS), der Galaktosärnie und Homozystinurie. Für die klinische Untersuchung sollte das Kind möglichst wach sein.
lang abnabeln (Säure-Basen-Haushalt)
I
Wärmelampe und warme Unterlage I Absaugen
»Gewicht> 2. 500 g, Länge> 48 cm »Feste Ohr- und Nasenknorpel
I 02 über Maske eines Beatmungsbeutels (Inhalation)
D Schulterumfang > Kopfumfang
DLanugobehaarung nur noch an Schultern/Oberarmen
»Subkutane Fettpolster DGuter Hautturgor DNägel überragen Fingerkuppen
»Die Hoden sind deszendiert bzw. die großen Labien bedecken die kleinen Labien 11 Tab. 10: Reifezeichen bei Neugeborenen
Fehlbildungen/Geburtsschäden Meningomyelozele (Spina bifida) Herzfehler
VVärmelampe und warme Unterlage Absaugen
I
Maskenbeatmung a) prtmäre Lungenentfalwng:1 4-5 Züge mit 3 Rngern am Beutel (zähle) 21, 22, 23, 24, 25 beim ersten Hub ' b)danach mit zwei Rngem am Beutel Frequenz 30-40fmin
" Die U2-Untersuchung erfolgt zwischen dem 3. und 10. Tag nach der
HA 5 % (Nabelvene): 5 mllkg/KG bei Bedarf: NV-Katheter (Ch.rr 3,5)
Geburt. " Das Neugeborene wird gleich nach der Geburt und 5 Min. danach mit
Konservativ oder operativ, abhängig von Herz-
Hydrozephalus
Drainage des Ventrikels
Hypo-, Epispadie
Operative Versorgung
Omphalozele (I Abb. 6)
Operative Versorgung
Ösophagusatresie
Operative Versorgung
Laparoschisis (I Abb. 7)
Operative Versorgung
Klumpfüße
Redression mit Gips
Hüftgelenksdysplasie
Konservativ oder operativ, je nach Schweregrad
Sc hl üsse Ibeinfra ktur
Operative Versorgung
Vitalparameter Entscheidend - und deshalb am Anfang jeder Untersuchung zu bestimmen - sind die Vitalparameter. Beim Neugeborenen finden sich andere Normwerte als beim Erwachsenen (I Tab. 13).
" Die U1-Untersuchung findet direkt nach der Entbindung statt.
Behandlung Operative Versorgung
Da das Kind zudem ausgezogen untersucht wird, empfiehlt sich gegen eine rasche Auskühlung eine warme Untersuchungsdecke oder die Verwendung eines Heizstrahlers.
Zusammenfassung
Intubation 1000-1500 g: Charr 12 (Code 2,5) ;, 1500 g: Charr 14 (Code 3,0) a) Primäre Lungenentfaltung b) Beatmung
NaHC03 (NV-Katheter) bei pH < 7,20 und schwerer Beeinträchtigung
fehler
I
Tab . 13: Normwerte der Vitalzeichen bei Neugeborenen.
2
dem Apgar-Schema untersucht: Atmung, Puls, Grundtonus, Aussehen, Reflexe.
Suprarenin 0,1 mlfkgderLösung 1 :10000
I
" Geburtsgewicht, -größe, Kopfumfang und Reifezeichen sind Bestandteil
Abb . 5: Schema der Erstversorgung und Reanimation bei Neugeborenen
der U1.
[28]
" Je früher Geburtsschäden und Fehlbildungen erkannt werden, desto besser ist die Prognose. " Wichtiger Bestandteil der U2 ist ein Screening auf Stoffwechselkrankheiten.
Tab. 11: Wichtige Fehlbildungen und Behandlungsmöglichkeiten.
,.
Geriatrische Untersuchung Die grundsätzlichen Anamnese- und Umersuchungstechniken finden auch bei älteren Menschen Anwendung. Allerdings lassen sich in der Auseinandersetzung mit älteren Menschen oft multiple und auch chronische Krankheitsbilder eruieren, bei denen es primär gilt, den Überblick zu wahren und möglichst kausal und konsequent zu therapieren. Da viele alte Menschen sowohl körperlich als auch kognitiv eingeschränkt sind, bedarf es besonderer Zuwendung, um ihre Probleme zu verstehen und sie adäquat betreuen zu können. AnarnnesejFrerndanarnese
Bei der oft schwierigen Kommunikation sollte man geriatrischen Patienten immer ein gutes Maß an Respekt und Höflichkeit entgegenbringen und den Diagnoseprozess geduldig durchführen. Bevormundende und herablassende Bemerkungen, etwa um den Anamneseund Untersuchungsprozess voranzuueiben, sind hier ebenso unangebracht wie ein Übergehen von für die Patienten wichtigen Aspekte ihres Befindens. So haben alte Menschen v. a. bei einer Änderung ihrer Lebensumstände (z. B. Partnerverlust, Wohnungsaufgabe und Umzug in ein Altenheim) häufig große Umstellungsschwierigkeiten. Auf die damit verbundenen sozialen und emotionalen Probleme muss mit Geduld und Empathie eingegangen werden. Der Untersucher sollte langsam, deutlich und in einer Lautstärke sprechen, in der der Patient trotz evtl. Hörminderung - ihn verstehen kann. Wichtig ist eine angenehme Umgebung und das Ausschalten potentiell störender Faktoren, wie z. B. das Fernsehgerät. Bei Kommunikationsproblemen aufgrund kognitiver Einschränkungen des alten Patienten empfiehlt es sich, eine Bezugsperson wie den Ehepartner oder einen Angehörigen zu dem ärztlichen Gespräch und der klinischen Untersuchung hinzuzuziehen. Eine Fremdanamnese kann in dem diagnostischen und therapeutischen Procedere entscheidende Hinweise liefern - allerdings sollte der ältere Patient damit einverstanden sein. Ein Bericht über das all-
180
tägliche Leben hilft oft, sich über die Vitalität und über das Ausmaß einer vorherrschenden Erkrankung einen Überblick zu verschaffen. Die standardisierte Erhebung der Alltagsverrichtungen (11 Tab. 1) erlaubt eine Einschätzung der Aktivität bzw. ggf. eine Beurteilung der Pflegebedürftigkeit (11 Tab. 2). Multiple Pathologien
Vielfältige Krankheitsbilder und multiple Pathologien sind bei alten Menschen relativ häufig vorzufinden. Der Grund hierfür ist eine Addition über Jahre hinweg envorbener, chronischer Krankheiten wie z. B. Hypertonie, Diabetes mellitus oder Gefäßerkrankungen. Bei diesen teilweise kompensierten Erkrankungen bedarf es oft nur eines kleinen Anstoßes, dass alte Menschen vollständig dekompensieren und eine Kaskade an unterschiedlichsten Krankheitssymptomen ausgelöst wird. Das gründliche Aufarbeiten der gesamten Krankheitsgeschichte und ihrer Zusammenhänge ist von entscheidender Bedeutung, um therapeutisch einerseits kausal, andererseits symptomatisch agieren zu können und damit eine ausreichende Effizienz zu erreichen.
Unspezifische Syrnptorne
Medikarnente
Alte Menschen haben häufig eine sehr geringe Erwartungshaltung an ihre Gesundheit und erklären sich viele Beschwerden und Symptome über das "Altwerden ". Die Konsequenz ist, dass sich diese Störungen kumulieren und sich dann mit einer Fülle von diffusen und nicht zuzuordnenden Symptomen dem Arzt präsentieren. Ein klassischer Diagnoseweg ist somit nicht mehr durchführbar, ein Aspekt, welcher eine gute medizinische Arbeit erschwert. Folgende unspezifischen Symptome finden sich als Beispiele:
Bei alten Menschen muss sowohl die Medikation als auch die Compliance in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Der Arzt sollte sich von dem Patienten bei einer Erstkonsultation immer die derzeit eingenommenen Medikamente inkl. Verpackungen mitbringen lassen und gemeinsam den Einnahmerhythmus besprechen. Bei Unklarheiten sollte man den sich entweder den Arztbrief des letzten Krankenhausaufenthalts besorgen oder einen mitbetreuenden Kollegen konsultieren. Da ältere Patienten oft viele Medikamente verschiedener Wirkstoffklassen einnehmen, müssen Wechselwirkungen oder Kontraindikationen beachtet und die Medikation ggf. modifiziert werden. Das oberste Gebot bei der Therapie älterer Menschen ist jedoch die Compliance der Medikamenteneinnahme. Nötigenfalls muss die richtige Medikamenteneinnahme über Bezugspersonen wie Pflegedienst oder Angehörige sichergestellt (11 Abb. 1) und dies auch bei Routineuntersuchungen angesprochen werden. Nur so ist eine effiziente Behandlung möglich.
• Infektionen bei alten Menschen müssen nicht immer fieberhaft verlaufen, sondern können auch mit einer Hypothermie einhergehen. • Alte Patienten mit Lungenentzündungen zeigen nicht immer die klassischen Symptome (Fieber, produktiver Husten). • Hinter jeder neurologischen und psychiatrischen Auffälligkeit von alten Menschen kann eine Schilddrüsenfehlfunktion stehen. • Bei alten Menschen kann eine Depression eine wichtige Ursache für eine körperliche Dekompensation sein.
I
181
dem Patienten und der Pflegeperson helfen und dabei verschiedene Untersuchungsschritte bereits integrieren. Der Patient wird so nicht ein weiteres Mal unnötig belastet Ein "Erfühlen" der motorischen Fähigkeiten bzw. funktioneller Behinderungen kann zudem bei der Diagnosestellung weiterhelfen. I Abb. 1: Arzneimitteltablett mit Dispensern für Patienten . [31J
Spezielle Aspekte 111 Abb . 2: Hilfe beim Anziehen des Schlafgewandes [1 J
Gründliche Untersuchung
I
Rein körperliche Alltagsverrichtungen
Instrumentelle Alltagsverrichtungen
Baden
Telefonieren
Ankleiden
Einkaufen
Körperpflege
Essen zubereiten
Sich fortbewegen
Haushaltsarbeiten verrichten
Harn- und Stuhlausscheidung kontrollieren
Wäsche waschen
Essen
Öffentliche Verkehrsmittel benutzen
Medikamente einnehmen
Mit Geld umgehen
Da alte Menschen häufig verschiedene und für eine Krankheit unlogische und nicht vereinbare Symptome bieten, kann eine Arbeitsgrundlage nur über eine komplette und gründliche Untersuchung aller Organsysteme geschaffen werden. Hierbei hilft es am Anfang ungemein, den kognitiv-mentalen Status zu überprüfen, um sich der Mitarbeit des Patienten zu vergewissern. Mit Fragen zu Ort, Zeit, Person und einfachen Rechenaufgaben (z. B. von 100 immer 7 abziehen) kann man sich einen ersten Überblick über die kognitiven Fähigkeiten verschaffen, bevor man mit der gründlichen Anamnese und Untersuchung weitermacht.
Tab. 1: Test zu den Alltagsverrichtungen von alten Menschen
Pflegestufe
Hilfebedarf Hilfebedürftigkeit " 90 Min. bei der Körperpflege, der Ernährung oder der Mobilität; mindestens 1 x täglich mit mindestens zwei Verrichtungen aus einem der drei in D Tab. 1 genannten Bereiche Hilfebedürftigkeit " 180 Min. bei der Körperpflege, der Ernährung oder der Mobilität; mindestens 3 x täglich zu verschiedenen Tageszeiten
111
Hilfebedürftigkeit " 270 Min. bei der Körperpflege, der Ernährung oder der Mobilität;
Bettlägerige Patienten
Hilfebedürftigkeit " 420 Min. bei der Körperpflege, der Ernährung oder der Mobilität;
Ein Problem, das besonders bei bettlägerigen Patienten auftritt, ist das Ent- und Bekleiden (11 Abb. 2). Hier sollte man
täglich rund um die Uhr, auch regelmäßig nachts; nachts mindestens 120 Min.
I
~ Neben körperlichen Beschwerden stellen sich bei vielen alten Menschen
auch kognitive Defizite ein. " Die Multimorbidität vieler alter Menschen verhindert den klassischen Diagnoseweg. ~ Alte Patienten fordern vom Arzt ein hohes Maß an Geduld und Empathie. ~ Oft genügen banale Erkrankungen für eine körperliche und geistige
Dekompensation alter Menschen. ~ Auf die Behandlungscompliance, v. a. bei der Medikamenteneinnahme, ist
besonders zu achten. Die Medikamenteneinnahme ist ggf. durch Pflegepersonen sicherzustellen. ~ Eine gründliche Untersuchung ist für eine objektive und differenzierte
täglich rund um die Uhr, auch regelmäßig nachts Härtefallregelung
Zusammenfassung
Tab. 2: Einteilung der Pflegebedürftigkeit
+
Befunderhebung unerlässlich. ~ Bettlägerige Patienten bedürfen besonderer Zuwendung und Behandlung.
S ezielle Themen
Psychiatrische Untersuchung I Die psychiatrische Befunderhebung orientiert sich im Gegensatz zu der systemisch-formalen Vorgehensweise der klinischen Anamnese und Untersuchung an einer direkten interpersonellen Aktion zwischen Patient und Therapeut. Die diagnostische Symptomerhebung resultiert hier meist aus einem in freier Rede geführten Gespräch und einer genauen Beobachtung von Verhaltens-, Denkweisen und Affekt des Patienten. Das vorrangige Ziel des Therapeuten ist primär ein Vertrauens aufbau seitens des Patienten, was von dem Arzt neben Flexibilität und geduldigem Zuhören auch immer einen Gesamtüberblick über die Beratungssituation verlangt. 1 Abb. 1 zeigt einige wichtige Aspekte, die der Arzt in einem psychiatrischen Beratungsgespräch beachten und einschätzen muss. Die folgenden, ausführlicher beschriebenen Anamneseteile dienen dem Therapeuten als Strukturhilfe. Die Anamnese Aktuelles Beschwerdebild
Zu Beginn des Gesprächs erfolgt auf eine offen gestellte Frage (z. B. "Wie geht es Ihnen?", "Mit welchem Problem kommen Sie zu mir?") eine Schilderung der aktuellen Beschwerden mit subjektiver Beschreibung der Symptome. Hier ist eine Dokumentation von Beginn und zeitlichen Verlauf sowie vom Patienten definierbare Auslöser der Symptome wichtig. Gerade die erste Schilderung des Patienten über seinen Zustand ist meist von wegweisender Bedeutung für die Diagnose. Deshalb sollte der Patient bei seinem Bericht nicht unterbrochen oder gestört werden. Für ein späteres Rekapitulieren ist ein Notieren des exakten Wortlautes des Patienten meist hilfreich.
Sexualleben zufrieden? Ist der Partner damit zufrieden, oder gibt es Konflikte?
gegesprächen einen Überblick über die Familienverhältrlisse zu haben. Des Weiteren müssen psychiatrische Auffälligkeiten in der Familie (psychiatrische Störungen, Suizidversuche, Suizide, Suchterkrankungen, Missbrauch) und Erbkrankheiten erfragt werden.
182
I
183
somit effektiver zu behandeln. Allerdings müssen Datenschutz und das Arztgeheimnis beachtet und eingehalten werden.
Abhängigkeitsanamnese
Bei einem Verdacht auf eine Abhängigkeits- oder Suchterkrankung sollte nochmals intensiv auf diese Problematik eingegangen werden. Es kann vorkommen, dass der Patient hier zunächst eine Abwehrhaltung einnimmt, was durchaus einen Vertrauensverlust nach sich ziehen kann. Allerdings ist es gerade eben dann die Abhängigkeit oder Sucht, die der Grund für eine psychiatrische Beratung ist. Bei der Diagnose einer Alkoholkrankheit eignet sich beispielsweise der CAGE-Test (I Tab. 1), der ein Gefährdungspotential für Abhängigkeit des Patienten aufzeigt.
Biographische Anamnese
Um sich ein möglichst umfassendes Bild vom Patienten zu machen, sollte man v. a. bei einer Erstanamnese eine Beschreibung der subjektiv wichtigsten Ereignisse in der Lebensgeschichte vom Patienten erfragen. Der Patient erzählt zunächst von seiner Kindheit ("Gab es in ihrer Kindheit Probleme?", "Waren Sie ein geplantes/ungeplantes Kind?") und Schulzeit. Er soll von für ihn belastende Ereignisse (Verlust einer Person, Scheidung, Streit/Konflikte) berichten. Die schulische Entwicklung und die Wahl der Ausbildung sind weitere Meilensteine der persönlichen Entwicklung. Während dieser oft ausführlichen Schilderungen kann man sich als Therapeut ein Bild von der Persönlichkeit (extrovertiert! introvertiert), von Affekt und Stimmungszustand (fröhlich, aufgeschlossen, betrübt, resignativ) des Patienten machen.
Suizidalität
Eine potentielle Suizidalität des Patienten muss in jedem Fall abgeklärt werden, da sich das weitere Vorgehen entscheidend danach richtet. Es hat sich bewährt, den Patienten mit einer direkten Frage nach Selbstrnordgedanken, -absichten oder bereits unternommenen Versuchen zu fragen. Gewinnt der Therapeut den Eindruck einer suizidalen Absicht des Patienten, so muss er unverzüglich protektiv handeln und den Patienten ggf. stationär und unter Zwang einweisen.
Fremdanamnese
Schließlich hat die Befragung von Angehörigen wie Ehepartner, Eltern, Kindern oder Betreuungspersonen einen hohen Stellenwert in der Beurteilung der Patienten, da man die Konflikte und Probleme des Patienten aus einem anderem Blickwinkel mitbekommt. Außerdem ist die Beteiligung des Umfeldes des Patienten ein therapeutisch wichtiger, integrativer Schritt. Hier besteht die Möglichkeit, durch Aufklärung eine psychiatrische Erkrankung multimodal und
Beruflich-soziale Anamnese
Anschließend kann der Patient über seine derzeitige berufliche und soziale Situation berichten. Folgende Fragen sollten hier Bestandteil sein: Ist der Patient zufrieden/unzufrieden mit seiner beruflichen Entwicklung? Wünscht er sich mehr Freizeit, mehr Arbeit? Hat der Patient ein eigene Familie mit Kindern, lebt er in einer Beziehung, oder ist er Single? Hat der Patient Hobbys, denen er nachgeht? Ist er in Vereine involviert? Wie sind seine Wohnverhältnisse, wie sind die wirtschaftlichen Verhältnisse?
Abk.
Bedeutung (engi.)
Mögliche Frage
Warnsymptome eines präsuizidalen Syndroms ~
Sozialer Rückzug Schuldgefühl ~ Aggressionsverhalten gegen sich selbst (z. B. durch selbstverfetzende Handlungen) ~ Suizidphantasien ~ Einengung der Gedanken auf den bevorstehenden Suizid ~ Suizidankündigung (.. letzter Hilfeschrei").
~
C
Cut down
Haben Sie schon einmal versucht, ihren Alkoholkonsum zu reduzieren?
A
Annoyed
Haben Sie sich schon mal geärgert, weil Ihr Trinken kritisiert wird?
G
Guilty
Haben Sie schon einmal Schuldgefühle wegen Ihres Trinkens gehabt?
Eye opener
Benötigen Sie manchmal Alkohol, um morgens in Gang zu kommen?
Ein Verdacht auf eine Alkoholabhängigkeit besteht, wenn mindestens zwei der gestellten Fragen mit "Ja" beantwortet werden
11
Tab. 1: CAGE-Test
bei Verdacht auf Alkoholismus.
Medizinische/psychiatrische Vorgeschichte
Aus psychiatrischer Sicht versteht sich die Frage nach der Neuartigkeit oder einem Bekanntsein der Symptome von selbst. Bisherige Interventionen sollten vom Patienten genau beschrieben und auch beurteilt werden. Hierzu zählt auch die Frage nach suizidalen Absichten in der Vergangenheit. Ein Abklären dieses Sachverhaltes ist besonders für die Einschätzung des aktuellen Befindens des Patienten von Bedeutung. Aber auch ein Überblick über medizinische Vorerkrankungen, stattgehabte Traumen, Behinderungen oder Operationen ist obligatorischer Bestandteil der Anamnese. Die aktuelle Einnahme von Medikamenten, Alkohol- und Nikotinkonsum, evtl. Abusus von Alkohol und Drogen und Entzugsversuche werden ebenso erfragt und dokumentiert.
Sexualanamnese
Ein oft für den Patienten delikates Thema ist das Gespräch über seine Auffassung und Einstellung zur Sexualität. Da allerdings auch hier oft Konflikte verborgen sind, muss über die Sexualität des Patienten offen gesprochen werden. Welche sexuelle Entwicklung hat der Patient durchgemacht? Wie sind seine sexuellen Neigungen? Ist er mit seinem
Zusammenfassung
x
Die psychiatrische Anamnese ist in der Befunderhebung nicht so systematisiert wie die organisch-klinische Anamnese.
X Freie Rede des Patienten und empathisches Zuhören sind wichtige Bestandteile einer psychiatrischen Beratung. X Die aktuelle Beschwerdeanamnese beinhaltet Beginn, Auslöser und Verlauf der psychischen Symptome.
Intellektuelle Fähigkeiten
Gedankenprozess
Gefühle
X Die psychiatrische und medizinische Vorgeschichte sind v. a. bei Erstkonsultation wichtig. X Die Familienanamnese ergibt oft innerfamiliäre Konfliktsituationen.
Familienanarnnese
"Wie ist ihr Verhältnis zu Vater, Mutter oder Geschwistern?", ist eine prObate Einstiegsfrage in die Familienanamnese. Eine konfliktbehaftete Familienkonstellation ist ein häufiger Grund für psychiatrische Erkrankungen und sollte behutsam über eine Beschreibung der Familiensituation herausgearbeitet werden. Hier ist es oft hilfreich, sich einen kleinen Stammbaum über 2-3 Generationen mit Alter, Familienstand und Beruf der Familienmitglieder zu skizzieren, um auch bei Fol-
X Die berufliche, soziale und sexuelle Situation beeinflussen meist die aktuelle Stimmung des Patienten.
Verhalten
Persönlichkeit
X Die Fremdanamnese ist für den Gesamteindruck des Arztes von entscheidender Bedeutung. X Suizidale Absichten des Patienten müssen zu jedem Zeitpunkt ernst KrankheItserleben
111
Su!:zidaHtiH
Abb 1: Aspekte eines psychiatrischen Beratungsgesprächs.
genommen werden.
[11
I
1
Psychiatrische Untersuchung 11 Die psychopathologische Befunderhebung
Eine eingehende psychopathologische Untersuchung schließt sich meist an das Anamnesegespräch an. Im Folgenden sind die wichtigsten Bestandteile dieser Untersuchung angeführt und erklärt. Diese sollten angesprochen, durchgeführt und für effektive Weiterbehandlung auch ausreichend dokumentiert werden. Allgemeines Erscheinungsbild Das äußere Erscheinungsbild gibt häufig schon vor der Anamneseerhebung erste Hinweise auf psychische Auffälligkeiten. Habitus, Statur und Körperhygiene (z. B. übermäßig sauber, korrekt, verwahrlost, Alkoholgeruch) des Patienten können schon bei der Begrüßung beobachtet werden. Aber auch die Psychomotorik (z. B. unruhig, zappelig, Stereotypien, Automatismen) ist von wegweisender differentialdiagnostischer Relevanz. Zu dem allgemeinen Erscheinungsbild gehören auch das verbale Ausdrucksvermögen, Sprachverhalten und -verständnis des Patienten. So lassen sich beispielsweise depressive Patienten über eine gleichförmige, monotone Stimmlage von manischen Patienten mit affektierter, übertriebener Ausdrucksweise abgrenzen. Kontaktaufnahme Entscheidend bei der Beurteilung der Kontaktaufnahme und für eine effektive Weiterbehandlung ist die Motivation des Patienten. Sucht er freiwillig ärztlichen Rat, oder wurde er zwangsweise (z. B. aufgrund von Selbst- oder Fremdgefährdung) eingewiesen? Wie ist das zwischenmenschliche Verhalten zu beurteilen? Verhält sich der Patient dem Arzt gegenüber adäquat, distanzlos oder unanständig? Ebenso ist die emotionale Kontaktfähigkeit wichtig. Nimmt der Patient Blickkontakt zum Therapeuten auf? Welche Anrede verwendet er? Ist ein Rededrang (Logorrhö) oder eine Redeverweigerung (Mutismus) spürbar? Affektivität und Stimmungslage Der Verlauf des anamnestischen Gesprächs gibt dem Untersueher i. d. R. einen Überblick über die aktuelle Stimmungslage (z. B. depressiv, subdepressiv, normal, submanisch, manisch) und den Antrieb des Patienten. Bei Unsicherheiten sollte der Patient danach gefragt werden. Auffällig sind hier erhebliche Unterschiede zwischen einer ausgeprägten Depression und Manie. Während der depressive Patient einen deutlich eingeschränkten Antrieb und eine gedrückte Stimmung präsentiert, ist der Manische deutlich antriebsgesteigert, teilweise auch motorisch enthemmt und überschwänglich. Die Erfassung der Affektivität klärt, ob der Patient schwingungsfähig ist, d. h. ob er emotional dem Therapeuten folgen kann und an der emotionalen Interaktion teilnimmt. Mnestische Funktionen Zur Prüfung der mnestischen Funktionen gehören neben dem Erfassen der Bewusstseinslage und der Orientierung (Ort, Zeit, Person) der Patienten auch seine Aufmerksamkeit,
Wahrnehmung, Merkfähigkeit und sein Gedächtnis. Hier bekommt man auch bei der Anamnese schon erste Anhaltspunkte. Beeinträchtigungen der Merkfähigkeit oder der Aufmerksamkeit lassen sich aus dem freien Bericht über die aktuellen Beschwerden heraushören. Jedoch kann man auch Gedächmis, Denken und Aufmerksamkeit gut überprüfen, indem man dem Patienten Aufgaben (Namen rückwärts buchstabieren, Rechenaufgaben) stellt, auf die er sich konzentrieren muss. Amnesien Als auffällig gelten Erinnerungslücken nach stattgefundenen psychischen oder physischen Traumen bei Erzählungen. Hier unterscheidet man zwischen kongraden (Zeit während des Traumas), anterograden (Zeit nach dem Trauma) und retrograden (Zeit vor dem Trauma) Amnesien. Intelligenz Ein erster Eindruck über das Intelligenzlevel und die Differenziertheit des Patienten ergibt sich ebenfalls aus dem Erstgespräch. Um bei dem Verdacht einer Intelligenzminderung einen objektiven Eindruck zu erhalten, bedient man sich standardisierter Testverfahren mit möglichst hoher Relabilität, z. B. der Harnburg-Wechsler-Intelligenz-Test (s. u.). Wahrnehmung Störungen im Bereich der Wahrnehmung sind kein seltenes Symptom bei psychiatrischen Patienten. Hier gilt es, zwischen Wahnwahrnehmung, Halluzinationen und Illusionen zu differenzieren und dies zu dokumentieren: ~ Wahnwahrnehmung: ein in Oualität oder Intensität verändertes Wahrnehmen realer Situationen. Hierunter fallen v. a. Farbigsehen, Verschwommensehen oder Verzerrtsehen bestimmter Situationen oder Gegenstände. ~ Halluzination: eine Wahrnehmung von Sinneseindrücken ohne vorhandene Reize. Es können alle Sinnesqualitäten betroffen sein. So gibt es in diesem Rahmen neben optischen (z. B. Farben, Lichter, Personen) auch akustische (häufig Stimmen) und zönästhetische (Körpermissempfindungen) Halluzinationen. ~ Illusion/illusionäre Verkennung: Bei einer Illusion werden reale Sinneseindrücke fehlgedeutet, also tatsächlich Vorhandenes für etwas anderes gehalten, z. B. ein Busch im Dämmerlicht für ein böses Tier.
Denken und Ich-Erleben Bei Störungen des Denken lassen sich formale von inhaltlichen Denkstörungen unterscheiden. Während bei formalen Denkstörungen der Denkvorgang, beispielsweise durch Gedankenabreißen, Zerfahrenheit oder Denkhemmung, betroffen ist, sind es bei inhaltlichen Denkstörungen überwiegend Zwangs gedanken und Wahnideen, die den Patienten belasten. Das Ich-Erleben kann besonders bei schizophrenen Krankheitsbildern erheblich beeinträchtigt sein. Dies äußert sich in der Ansicht des Patienten, dass seine Persönlichkeit
184 und seine Gedankenwelt transparent und somit für Mitmenschen beeinflussbar wird. Störungen des Ich-Erlebens sind: ~
Gedankeneingebung ~ Gedankenentzug ~ Gedankenausbreitung ~ Willensbeeinflussung KrankheitsgefühljKrankheitseinsichtj Therapiemotivation Wichtig für eine effektive Behandlung und den Therapieerfolg ist das Abklären der Krankheitseinsicht und der Therapiemotivation. So ist z. B. bei manischen Störungen oft weder ein Krankheits gefühl noch eine Krankheitseinsicht des Patienten zu erkennen, was das therapeutische Procedere natürlich erschwert. Es ist u. a. die Aufgabe des Arztes, dem Patienten nach Erstellung der Arbeitsdiagnose die zugrunde liegende Störung nahe zu bringen und zusammen mit ihm ein therapeutisches Konzept zu erarbeiten. Nur unter Einbeziehung des Patienten wird eine ausreichende Compliance erreicht. Suizidalität (s. S. 183) Testpsychologische Untersuchungen
Mit psychologischen Testverfahren lassen sich verschiedene intellektuelle und Persönlichkeitsaspekte überprüfen: ~ Hamburg-Wechsler-Intelligenz-Test: Leistungs- und Intelligenztest, der sowohl für Erwachsene als auch für Kinder angeboten wird ~ Benton-Test: Test zur Auffassungsgabe und Persönlichkeit ~ Leistungsprüfsystem: Prüfung der Leistungsfähigkeit, Intelligenz und Willensstärke ~ Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI), Minnesota Multiphasic Personality Inventory (MMPI): Fragebögen zur Ermittlung der Persönlichkeitsstruktur ~ Rorschach-Test: Formdeutung von vorgegebenen Figuren zur Beurteilung der Persönlichkeitsstruktur und -dynamik.
I
185
Apparative Diagnostik
Die apparative Diagnostik wird im Rahmen psychiatrischer Erkrankungen v. a. zum Ausschluss organischer Ursachen verwendet. Hier kommen neben dem Routine-Labor, Röntgen und EKG Untersuchungen des Nervensystems wie Liquoranalyse, HG, ccr und MRT, SPECT oder die Szintigraphie zum Einsatz. Einteilung psychiatrischer Diagnosen
Die Einteilung psychiatrischer Krankheitsbilder ist wegen der Präsenz vielfältigster Symptome und der meist nur schwer abgrenzbaren Diagnosen nicht einfach. Über die Jahre haben sich drei Schemata entwickelt, die eine Einordnung der psychiatrischen Störungen ermöglichen: Triadisches System Dieses System teilt die Erkrankungen nach ihren Ursachen ein. Hierbei entstehen die sog. exogenen Störungen auf dem Boden einer körperlichen (z. B. hirnorganischen) Erkrankung, bei endogenen Störungen spielen biologische Anlagefaktoren eine Rolle. Ursache der psychogenen oder psychoreaktiven Störungen sind psychodynamische Faktoren. DSM IV (Diagnostic and Statistic Manual of Mental Disorders) Dieses Manual ist zusammen mit dem ICD-l O-System ein weltweit anerkanntes Diagnoseschema, basierend auf Ein- und Ausschlusskriterien für eine optimale Diagnosezuordnung (Prinzip der operationalisierten Diagnostik), der Möglichkeit eines gleichzeitigen Auftretens verschiedener Krankheiten (Komorbiditätsprinzip) und multiaxialer Diagnostik. ICD 10 (International Classification of Diseases) Das ICD-Diagnoseschema ist jedem Studenten und Arzt hinlänglich bekannt. Hier finden sich die gleichen Einteilungsmerkmale wie in dem DSM-Schema wieder.
Zusammenfassung
" Das allgemeine Erscheinungsbild des Patienten gibt schon erste Hinweise auf die Art der psychischen Störung. " Mnestische Störungen können gezielt herausgearbeitet werden. " Wahrnehmung und Ich-Erleben geben wichtige differentialdiagnostische Hinweise auf das vorliegende KrankheitSbild. " Eine objektive Beurteilung von intellektuellen Fähigkeiten und Persönlichkeitsstrukturen erfolgt mit testpsychologischen Verfahren. " Die apparative Diagnostik dient bei psychiatrischen Erkrankungen zum Ausschluss organischer Ursachen.
s
Häufige psychiatrische Krankheitsbilder Angststörungen Angststörungen können sich grundsätzlich als zielgerichtere (phobische Angst) und diffuse Angst (Angstneurose) präsentieren. Manifestiert sich die Angst attackenartig, so spricht man von einer Panikstörung. Epidemiologisch gesehen sind Angststörungen mit 5-10% sehr verbreitet, überwiegend sind Frauen betroffen. 1 Abb. 1 zeigt wichtige Symptome der Angststörung. ~
Generalisierte Angststörung: Der Patient kann nicht thematisieren, warum oder wovor er Angst hat. Die Angst ist nicht zielgerichtet, sondern eher ein diffuses, für ihn schwer charakterisierbares Gefühl. ~ Panikattacken: Diese unvorhersehbaren Angstanfälle sind von vegetativer Symptomatik wie Herzklopfen, -rasen, Schweißausbrüchen, Kopfschmerzen, Zittern und Schwindel begleitet. ~ Phobien: Diese sind zielgerichtet, d. h. an etwas Bestimmtes (Gegenstand, Situation, Person) gebunden. Der Patient entwickelt hier ein Vermeidungsverhalten bzgl. der Ursache. Mögliche Formen sind z. B. die Agoraphobie (Angst vor öffentlichen Plätzen), die soziale Phobie (Angst, sich zu blamieren), Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen), Akrophobie (Höhenangst) und die Zoophobie (Tierphobie ).
Als Komplikationen kann sich bei Angststörungen neben den erwähnten vegetativen Symptomen als psychische Komponente auch die Hyperventilationstetarlie mit Karpopedalspasmen ("Pfötchenstellung" der Arme und Hände) und evtl. Bewusstlosigkeit entwickeln. Aber auch eine Chronifizierung und die Entwicklung einer depressiven Verstimmung ist therapeutisch zu beachten. Depressive Verstimmung/Depression Depressive Patienten weisen i. d. R. eine Kombination aus psychischen und vegetativen Symptomen auf, die es abzuklären gilt (I Tab. 1). Die Erhebung einiger dieser Symptome lässt, nach Ausschluss einer organischen Ursache (z. B. dementielle Erkrankungen, Medikamentennebenwirkungen oder Infektionen), an eine depressive Episode denken. Die Präsenz der Symptome über mindestens zwei Wochen erhärtet die Diagnose maßgebend. Die durchschnittliche Zeit bis zur endgültigen DiagnosesteIlung einer Depression beträgt allerdings ca. 6 Monate.
Psychisches Befinden Nervosität Konzentrationsschwierigkeiten Depression Rastlosigkeit
Nervensystem Sehstörungen (Verschwommensehen) Spannungskopfschmerz Schlafstörungen Abgeschwächtes Reflexniveau Respiratorisches System Kurzatmigkeit Hyperventilation Atemlosigkeit
Paranoid
I
J
) /)
)(
(
I
\~
!
I
!
I
/
r; ( 11 CUiJi
/
) ) I"
~
1\
I
\
111
Abb . 2: Potentielle Auslöser einer reaktiven
(exogenen) Depression. [1]
\
I\! !I [ (!
I
/
(\
Muskelverspannungen
Unsoziales, abweisendes Verhalten, Introvertiertheit, emotional kühl, einzelgängerisch
Dissozia!
Unsozial, verantwortungslos, aggressiv, niedrige Frustrationstoleranz, Missachtung sozialer Nor-
Emotional instabil
Aggressiv, wechselhafte Stimmung, niedrige Kritiktoleranz, gewalttätig, unüberlegtes Handeln
Borderline
Selbstverletzende Handlungen, gestörtes Eigenbild, emotionale Krisen, Neigung zu intensiven,
(
Histrionisch
Labile und oberflächliche Affektivität, Verlangen nach Anerkennung, Geltungssucht, erhöhter
(hysterisch)
Anspruch an das eigene Erleben
Anankastisch
Zwanghafte Kontrolle und Uberprüfung des eigenen Handeins, Gewissenhaftigkeit, Pedanterie, Ordnungsliebe
Asthenisch
Hilfesuchend, von anderen Personen abhängig, Verlassensängste, verminderte Leistungs- und Belastungsfähigkeit
Ängstlich
Unsicher, wenig Selbstvertrauen, Bedürfnis nach Sicherheit, Minderwertigkeitsgefühle, Angst vor Ablehnung
Erhöhter Harndrang Psychosexuelle Probleme
0~ \
Sensitiv, querulant, misstrauisch, eifer- und streitsüchtig, unbelehrbar, übersteigertes Selbst-
Schizoid
,\
\II I )
Merkmale und entscheidende Charakteristika
aber unbeständigen Krisen
II~ Urogenitales System
11 \i
I
Narzisstisch
Übersteigertes Selbstwertgefühl, "Ich-Verliebtheit", Rücksichtslosigkeit gegenüber anderen
Haltlos
Willensschwäche, leichte Beeinflussbarkeit, Probleme mit sozialen Normen
Tab 2: Verschiedene Persönlichkeitsstörungen und ihre Merkmale.
I
Allgemeinbefinden Leichte Schweißneigung Gewichtsverlust Zittern Abb 1: Mögliche Symptome einer Angststörung. [1]
Reaktive Depression
Potentielle Auslöser einer reaktiven Depression sind äußere Einflüsse (I Abb. 2). Hier entsteht infolge eines bestimmten Auslösers oder einer akuten Belastungssituation eine depressive Störung. Neurotische Depression
Ein wichtiger Aspekt bei der Diagnostik einer Depression ist die Frage nach Suizidgedanken und eine Abklärung der Suizidalität (häufigste Todesursache)!
Endogene Depression
Bei der endogenen Depression gibt es keine erkennbare exogene Ursache_ Die Ätiologie ist noch unbekannt. Man vermutet eine genetische Disposition, da das Risiko für die Entwicklung dieser Erkrankung bei "belasteten" Familien (Depressionen in der Familie) ca. 15 x höher liegt als bei "Unbelasteten". Der Erkrankungsgipfelliegt zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr, die Lebenszeitprävalenz ist mit ca. 17% sehr hoch! Patienten mit einer endogenen Depression klagen im Allgemeinen über eine ständige Müdigkeit, ein "Gefühl der Gefühllosigkeit" und Interessenverlust. Auch die anderen in 1 Tab. 1 erwähnten Symptome treten auf.
Das Entstehen einer neurotischen Depression schreibt man neben erblichen Faktoren auch einer frühkindlichen Entwicklungsstörung (z. B. durch Verlust, Trennung, Überprotektion) mit einem Konfliktaufbau zu. Mit den klinischen Symptomen einer chronischen depressiven Verstimmtheit dauert diese Form der Depression meist länger als 2 Jahre. Persön Iich keitsstöru ngen Persönlichkeitsstörungen (Charakterneurosen) sind tief greifende, schwere Störungen der charakterlichen Konstitution, die mit persönlichen und sozialen
Anpassungsstörungen des Betroffenen an seine Umwelt einhergehen. Eine psychosozial ungünstige Entwicklung, v. a. in der Kindheit bzw. im Jugendalter gilt als prädisponierender Faktor. Klinisch äußert sich diese Erkrankung in einer dauerhaften Unausgeglichenheit in Verhalten, Antrieb und Affekt. Es wird auch ein Defizit in der Impulskontrolle beobachtet. Je nach den auffälligsten Verhaltensmustern lassen sich verschiedene Formen der Per-
sönlichkeitsstörung klassifizieren (I Tab. 2). Die Therapie der Persönlichkeitsstörungen gestaltet sich in den meisten Fällen sehr schwierig, da zwar Akutsymptome behandelbar sind, die zugrunde liegende Störung allerdings häufigst therapieresistent ist. Grundsätzlich wird über eine sozio- und psychotherapeutische Vorgehensweise eine Stabilisierung des Patienten in seinem sozialen Umfeld verfolgt.
Zusammenfassung )( Angststörungen können diffus oder zielgerichtet sein. X Bei einer generalisierten Angststörung ist die Angst vom Patienten nicht thematisierbar. X Phobien gibt es in verschiedenster Ausprägung. X Depressionen können neben psychischen auch vegetative Symptome aufweisen. X Ein Hauptsymptom der Depression ist das "Gefühl der Gefühllosigkeit".
Vegetativ
Psychisch
Schlafstörungen (Einschlaf- und Durchschlafstörungen),
Gedrückte Stimmung, Freudlosigkeit, Antriebs-, Aktivi-
Gewichtsverlust, Appetitverlust, Libidoverlust,
tätsminderung, Interessenverlust, vermindertes
andauernde Müdigkeit, Schweregefühl, Brust-, Bauch-,
Selbstwertgefühl, Konzentrations-, Merkfähigkeitsstä-
Kopf-, Leibschmerzen, "Gefühl der Gefühllosigkeit"
rungen, pessimistische Einstellung, Verlust von
X Prädisponierendes Alter einer Persönlichkeitsstörung ist die Kindheit bzw. die Adoleszenz. X Zwischen den einzelnen Persönlichkeitsstörungen sind die Übergänge fließend.
Lebensfreude, Pseudodemenz, Suizidgedanken (!)
11
187
men, Beziehungsdefizite
~ ~ '\@'J
\
Gastrointestinales System Mundtrockenheit Globusgefühl im Hals Dysphagie Erhöhte Stuhlfrequenz
,\ \
//
I
wertgefühl, übertriebene Empfindlichkeit gegenüber Kritik
'~
Kardiovaskuläres System ~ Palpitationen i \ Herzrasen 1\ \ Atypischer Brust!" '\ \ schmerz I. ,
186
störungen
\.
;
I
Persönlichkeits-
ielle Themen
Tab. 1: Mögliche Symptome einer Depression.
S ezielle Themen
Untersuchung von Verstorbenen Hautveränderungen Haurveränderungen können in vielfältiger Weise auftreten. So entstehen beispielsweise durch Wasserentzug aus dem Gewebe nach Todeseintritt einzelne Vertrocknungen, die als braunrote, lederartige Flecken imponieren. Abschürfungen zeichnen sich postmortal durch braunrote, teils helle, teils dunkle Vertrocknungen aus. Verfärbungen infolge intravital zugefügter Hämatome erscheinen bis zu 6 Std. nach dem Tod als blauviolett und wandeln sich nach ca. 8 Tagen über eine grünliche zu einer gelblichen Verfärbung um.
Jeder vollapprobierte Arzt ist im Rahmen seiner ärztlichen Tätigkeit verpflichtet, eine Leichenschau auf Verlangen beispielsweise von Angehörigen vorzunehmen und den Verstorbenen zu untersuchen. Bestandteil dieser Begutachtung ist die Feststellung des Todes, des Todeszeitpunktes, der Todesart und der Todesursache. Das Ergebnis der Untersuchung wird auf einer Todesbescheinigung (I Abb. 1), die der Beurkundung des Sterbefalles dient, festgehalten. Todeszeichen
Jede Leiche muss vollständig entkleidet und bei ausreichend guten Lichtverhältnissen begutacht werden. Der Tod eines Menschen kann grundsätzlich nur bei Vorliegen von mindestens einem sicheren Todeszeichen festgestellt werden. Bei V. a. ungeklärte oder nicht natürliche Todesursachen geben auch äußere Umstände (Lage, Bekleidung der Leiche, Spritzen) Hinweise auf die Todesursache. t Sichere Todeszeichen: Zu den
sicheren Todeszeichen zählen neben den Leichenflecken (Livores) und der Totenstarre (Rigor mortis) auch späte Leichenveränderungen, wie z. B. Autolyse oder Fäulniserscheinungen. Mindestens eines dieser Todeszeichen muss am Leichnam für die Feststellung des Todes vorhanden sein. tUnsichere Todeszeichen: Als unsichere Todeszeichen werden neben dem Atem- und Herz-Kreislauf-Stillstand auch Hautblässe, Hautvertrocknungen, eine Abkühlung des Leichnams, eine Areflexie und Pupillenreaktion angesehen. Bei diesen Zeichen muss von einem klinischen Tod ausgegangen werden, bei dem eine Reanimationspflicht gegeben ist.
Späte Leichenveränderungen 11 Abb 1: Todesbescheinigung. [31]
nimmt bei einer Umgebungstemperatur von 18-20 oe stündlich um 1 oe ab und gleicht sich im späteren Verlauf der Umgebungstemperatur an. Allerdings ist die Abkühlung der Leiche von vielen Faktoren abhängig und erfolgt beispielsweise durch Strahlung (z. B. frei hängende Leiche) langsamer als durch Leitung (Wasserleichen, Verschüttete). Äußere Faktoren, wie z. B. Kleidung, Unterhautfettgewebe, Außentemperaturen und Wetterverhältnisse, sind ebenfalls von Bedeutung.
livide Verfärbung. Nach ca. 2 Std. beginnen sie zu konfluieren und sind dann mit fortschreitender Zeit nicht mehr wegdrückbar.
Totenstarre (Rigor mortls) Durch einen postmortalen intramuskulären Abbau von Adenosintriphosphat (ATP) entsteht nach etwa 30 Min. bis 4 Std. die Totenstarre (I Abb. 3). Diese beginnt mit den am meisten beanspruchten Muskeln (Unterkiefer-, Halsund Nackenmuskulatur) und steigt dann abwärts. Nach ca. 2-6 Tagen löst sich die Starre bei Eintritt der Fäulnis in Totenflecken (Livores) Totenflecken entwickeln sich postmortal umgekehrter Reihenfolge. Gegen die Schwerkraft erhobene Körperteile deudurch das Absinken des Blutes in tiefer ten also auf eine Veränderung der Lage gelegene Körperteile (I Abb. 2). Mit der Leiche nach mindestens 9 Std. hin Ausnahme der Aufliegestellen und (I Tab. I). der Stellen, an denen die Haut unter Druck ist, sind die Totenflecken nach 20-60 Min. deutlich ausgeprägt und imponieren durch eine blauviolette,
Späte Leichenerscheinungen sind durch Autolyse, Verwesung bzw. Fäulnis gekennzeichnet. Sie sind sehr stark von der Todesart und den Umgebungsbedingungen abhängig und eignen dich daher nur schlecht zur Todeszeitbestimmung. Fäulnis zeigt sich zuerst durch eine Grünverfärbung der Haut im Unterbauchbereich, ein Durchschlagen des Venennetzes und durch ein aufgetriebenes Aussehen des Leichnams. Die Verwesung setzt im Anschluss an die Fäulnis ein. Oxidative Prozesse führen hier zu einem Schrumpfen der Haut und schließlich zu einer völligen Skelettierung der Leiche. Todeszeitpunkt
der supravitalen Reaktionen, beispielsweise die mechanische und elektrische Erregbarkeit der Muskulatur ("ideomuskulärer Wulst"), die Pupillenreaktion auf Medikamente und die frühen Leichenveränderungen (I Tab. 1). Ggf. können allerdings auch Veränderungen in der Umgebung der Leiche, z. B. Pflanzenwuchs oder Wetterveränderungen, als Hinweis fungieren.
Nicht natürliche (unnatürliche) Ursache
Todeszeichen
Zeitspanne
Beschreibung
Abkühlung
Stündlich
Um 1
Nach ca. 20 bis 60 Min.
Deutlich an herabhängenden Körperpartien sichtbar
oe (bei einer Umgebungstemperatur von
18 - 20°C)
(rektal gemessen) Totenflecken
Totenstarre
Nach ca. 2 Std.
Konfluieren
Bis 2 Std
Vollständig umlagerbar
Bis 12 Std.
Unvollständig umlagerbar, aber vollständig wegdrückbar
Bis 36 Std.
Mittels starken Drucks noch teilweise wegdrückbar
Nach ca. 30 Min. bis 4 Std.
Erstarrung der gesamten Muskulatur
Nach 6 - 9 Std.
Vollständig ausgeprägt
Nach 2 - 3 Tagen Ideomuskulärer Wulst Bis max . 6 Std.
Pupillen reaktion
Spontane Lösung Durch Beklopfen erregbar
Bis 8 Std
Durch elektrische Reizung erregbar
Bis 5 Std.
Durch Eintropfen von Atropin in die Augen auslösbar Durch Einspritzen von Atropin in die vordere Augenkammer auslösbar
liI Tab. 1: Charakteristika supravitaler Reaktionen und früher Leichenerscheinungen bezogen auf den Todeszeitpunkt
Zusammenfassung ~
Jeder Arzt ist verpflichtet, auf Verlangen eine Leichenschau durchzuführen.
~
Das Ausstellen einer Todesbescheinigung nach der Leichenschau ist
~
Leichenveränderungen
Abkühlung Obwohl die Abkühlung nicht zu den sicheren Todeszeichen gehört, kann sie zur Bestimmung der Todeszeit herangezogen werden. Die Rektaltemperatur
Bestandteil der Todesbescheinigung sind die Todesfeststellung, der Todeszeitpunkt, die Todesart und die Todesursache.
~
Totenflecken, Totenstarre und späte Leichenveränderungen zählen zu den sicheren Todeszeichen.
• Der Todeszeitpunkt lässt sich aus den frühen Leichenveränderungen ungefähr eingrenzen. I
Abb 2: Leichenflecken mit Dekubitus [32]
11 Abb. 3: Totenstarre, Rigor mortis. [15]
189
von einer natürlichen Todesursache. Der untersuchende Arzt stellt hier die Todesbescheinigung aus und gibt den Leichnam somit zur Bestattung frei.
obligat.
Frühe Leichenveränderungen
I
Jeder durch fremdes (z. B. Verkehrunfall, Körperverletzung, Vergiftung) oder eigenes Verschulden (z. B. Suizid) verursachte Tod ist als nicht natürlich anzuseTodesursache hen. Hier muss der untersuchende Natürliche Ursache Arzt die Polizei verständigen und den Ist der Tod aus innerer Ursache (z. B. Fundort möglichst unberührt belassen. Krankheit, Lebensschwäche ) und unab- Es erfolgt eine gerichtlich angeordnete hängig von rechtlich relevanten äußeren Obduktion zur Feststellung der genauen Einflüssen eingetreten, so spricht man Todesursache.
Bis ca. 17 Std.
Der Todeszeitpunkt als endgültiger, nicht behebbarer Ausfall aller Hirnfunktionen (Hirntod) spielt besonders in der forensischen Medizin bei der Aufklärung von Verbrechen eine wichtige Rolle. Zur ungefähren Schätzung des Todeseintritts dienen die Auslösbarkeit
188
Anhang
192
Normalwerte
URBAtI & FISCHER
,JUS Innere Medizin. 5 Auf!: Classen. Dieh!, Kochsitk. Berdt:!. Böhm. Schmiegel ACE (51 ACTH (PI ADH (PI
18-55 U/I
< 18 pmol/I (80 ng/I)
Adrenalin (24U) AFP (51 Albumin (SI Albumin (24U) Albumin-Quat.
M·l
Lj5 Aldosteron (sj
P·l
P-2
M-2
< 6,7 pg/ml < 0, 15 ~molfd (< 27 mg/d) < 10 ng/ml 3,5-5,5 g/dl(35-55 g/II < 20 mg/l 1,3 ASl(51 < 1:80
ATIU [CB)
80-120 %; 0,19-0,3 gll ß,·Mikroglobulin (5) < 2,5 mgll
M-3
f1,-~likroglobu[in
< 0,4 mg/dl
Bi;;rubin, ges.(5) Bilirubin, dir. (5) Bilirubin, ind. (SI
0,2-1,1 mgldl (3.4-18,8 umol/I) 0,05-0,3 mg/dl (0,9-5,1 umol/I) < 0,8 mg/dl « 13,7 umol/I)
Blutungszeit (CB} -n. IV)' 2-6 min
P-4
-1l.Simplate BSG n. West.
3-9 min
NB) 1h;o:3-Smm; 9:6-11 mm 2h: 0: 5-1Smm; 9: 6-20mm
Calcitonin (P) CA 15-3 (SI CA 19-9 (5) CA 125(5)
< 28 U/ml 50 mgldl (> 1,3010101/1) 'lp (a) < 25 mgldl Cholinesterase (5) 3000-8000 U/I Chymotrypsin > 31EIg CK (5) 0: < 80 UII; 2: 250 x 10' Iml Spermatozoenkonzentration
Teratozoospermie
< 30% normale Morphologie
Azoospermie
Keine Spermatozoen im Ejakulat
Oligoozoospermie
< 20 x 10' Iml Spermatozoenkonzentration
Asthenozoospermie
Verminderte Beweglichkeit « 25% lebhaft progressiv oder < 50% Progressivmotilität [Kategorie a + b])
Tab. 2: Spermatogramm.
[I] Welsby, Ph.: Clinical History 1aking and Examination. Churchill Livingswne, 2nd Edition 2002. [2] Mediscript Examensbände, 03/1995 bis 0812005. [3] Renz-Polster, H./Krautzig, S./Braun, J.: Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, 3. Auflage 2004. [4] Patzelt, J.: BASICS Augenheilkunde. Urban & Fischer; 2005. [5] Liebseh, R.: Kurzlehrbuch Augenheilkunde. Urban & Fischer, 1999. [6] Nagel, P.: BASICS Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Urban & Fischer, 2005. [7] Grevers, G.: Klinikleitfaden Hals-, Nasen·, Ohrenheilkunde. Urban & Fischer, 2. Auflage 1997. [8] Lukas Lehmeyer, München. [9] Classen, M./Diehl, V./Kochsiek, K.: Innere Medizin. Urban & Fischer, 5. Auflage 2003. [10] Souza·Offtermatt, G.: Intensivkurs Chirurgie. Urban & Fischer, 2004. [lI] Rassner, G.: Dermawlogie. Urban & Fischer, 7. Auflage 2002. [12] Goerke, K./Steller, J./Valet, A: Klinikleitfaden Gynäkologie, Geburtshilfe. Urban & Fischer, 6. Auflage 2003. [13] Goerke, K./Valet, A.: Gynäkologie und Geburtshilfe. Urban & Fischer, 5. Auflage 2002. [14] Eichenauer, R./Sandmann, J./Vanherpe, H.: Klinikleitfaden Urologie. Urban & Fischer, 3. Auflage 2003. [15] Emminger, HA: Exaplan. Urban & Fischer, 4. Auflage 2003. [16] Putz, R./Pabst, R.: Sobotta Atlas der Anatomie des Menschen Band 2. Urban & Fischer, 22. Auflage 2005. [17] Moll, K.-J./Moll, M.: Anatomie. Urban & Fischer, 18. Auflage 2005.
194
!
195
[18] Trepel, M.: Neuroanatomie. Urban & Fischer, 3. Auflage 2003. [19] Liebsch, R.: Kurzlehrbuch Neurologie. Urban & Fischer, 2. Auflage 2001. [20] Deetjen, P. ISpeckmann, E.-J./Hescheler, l: Physiologie. Urban & Fischer, 4. Auflage 2004. [21] Busse, H.: Augenerkrankungen. Urban & Schwarzenberg, 1990. [22] Klingelhöfer, J./Remrop, Ivt: Klinikleitfaden Neurologie Psychiatrie. Urban & Fischer, 3. Auflage 2003. [23] Epstein, O./Perkin, G. D./Cookson, lide Bono, D. P.: Clinical Examination. Mosby, 3rd Edition 2003. [24] Rössler, H./Rüther, W.: Orthopädie und Unfallchirurgie. Urban & Fischer, 19. Auflage 2005. [25] Roche Lexikon Medizin. Urban & Fischer, 5. Auflage 2003. [26] Thomas, R./Harvey, D.: Paediatrics and Neonatology In Focus. Churchill Livingswne, 2004. [27] Terhorst, D.: BASICS Dermatologie. Urban & Fischer, 2005. [28] Muntau, A: Imensivkurs Pädiatrie. Urban & Fischer, 3. Auflage 2003. [29] Altrneyer, P./Dirschka, T./Hartwig, R.: Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, 2. Auflage 2002. [30] Jelinek, A./Grabs, S.lRitter, A: Pflege konkret Arzneimittel. Urban & Fischer, 2005. [31] Baumgartner, L./Kirstein, R./Möllmann, R.: Häusliche Pflege heute. Urban & Fischer, 2003. [32] Bühling, K. J./Lepenies, J./Witt, K.: Intensivkurs Allgemeine und Spezielle Pathologie. Urban & Fischer, 3. Auflage 2004. [33] Seiderer, J./Schlamp, A./Christ, E: Anamnese und körperliche Umersuchung. Lehmanns Media - LOB.de, 2003. [34] Gleixner, C./Müller, M./Wirth, S.: Neurologie und Psychiatrie für Studium und Praxis 2002103. Medizinische Verlags· und Informationsdienste, 2002. [35] www.bildungsfunk.de
Register
ABCD-Regel, Melanom, malignes 165 Abdecktest, Strabismus 100 Abdomen - akutes '16 - Anamnese 68 - Auskultation '11 - bretthartes, Peritonitis 69 - gespanntes, Ileus, mechanischer '18 - - Magen-Darm-Beschwerden 69 - Perkussion 70 - Puisationen 36 - Undulationsphänomen 70 Untersuchung 68-73 Kindesalter 176 Abdominalerkrankungen 68, 74-79 Leitsymptome 64-67 - Stuhlgang 68 Abdominalschmerzen 64 - Alkoholabhängigkeit 65 - Alkoholkonsum 65 - Anamnese 68 - Ausstrahlung 64 - Charakter 64 - Ereignisse, auslösende/verstärkende 65 Head-Zonen 64 Kehr-Zeichen 64 Kindesalter 170 - Medikamente 65 - Nahrungsaufnahme 65 - Operationen, frühere 65 - psychische/psychosoziale 68 - somatische 65 viszerale 64 Abduzensparese 102 Bulbusabweichung 101 Abhängigkeitsanamnese, Psychiatrie 183 Abkühlung, Todeszeichen 188 Abschürfung (Erosio) 146 Abwehrspannung - Ileus, mechanischer 78 - Magen-Darm-Beschwerden 69 Achillessehne - Sehnenruptur, traumatische 138 Untersuchung 138 Achillessehnenreflex (ASR) 114 Acne - comedonica 166 - congiobata 166 - fulminans 166 - inversa 166 - medicamentosa 166 - nodosa 166 - papulopustulosa 166 - 167 - venenata 166 - vulgaris 166 ACR-Diagnosekriterien, Arthritis, rheumatoide 142
198 Adduktorenreflex 113 Adiadochokinese 111 Adnexitis 82 ärztliches Gespräch, Umgebung 2 Affektivität, Untersuchung, psychopathologische 184 Agoraphobie 186 Akanthosis nigricans 158-159 Akinese, Parkinson-Syndrom 122 Akne 166-167 Akromegalie, Gesichtsprofil 16 Akromioklavikulargelenk, Untersuchung 128 Akrophobie 186 aktinische Keratose 164 Albumin-Mekonium-Test, Kindesalter 179 Algurie 84 Alkoholabhängigkeit 183 Bauchschmerzen 65 Alkoholentzugsdelir 121 Alkoholtremor 121 Allen-Test 40-41 Allergene, Exposition 54 Allergiediagnostik 151 Allergien 148 -Anamnese 8 - Coombs-Gell-Klassifikation 156 Kindesalter 173 Allgemeinzustand Kindesalter 174 reduzierter, Hautläsionen 158-161 Allodynie 109 Alopezie 162 -163 - androgene tische 163 - vernarbende 163 alte Menschen/Alter 14 - Anamnese 5 Test zu den Alltagsverrichtungen 180 Altersweitsichtigkeit 98 Alveolitis, exogen-allergische, Berufskrankheiten 8 Alzheimer-Demenz 120 Amaurosis fugax, Visusverlust 18 Amenorrhö 83 - Niereninsuffizienz, chronische 90 Amnesie anterograde 184 kongrade 184 retrograde 184 Untersuchung, psychopathologische 184 Anämie blasse Haut 16 Hautfarbe 148 Niereninsuffizienz, chronische 90 - perniziöse, Cobalaminmangel 123 Anästhesien 108 Anagenhaare 163 Analabszess 73
I
199
Analbereich, Schmerzcharakter 65 Analfissuren 73 Analfistel 73 Analgesie 109 Analgetikaabusus 90 Analprolaps 73 Analreflex 115 Anamnese 4-9 - Allergien 8 - alte Menschen 5 - Augenuntersuchung 18 - ausländische Patienten 5 - Bedingungen 5 beruflich-soziale, Psychiatrie 182 biographische, Psychiatrie 182 emotionale Patienten 5 generelle Aspekte 4 Geriatrie 180 - Harnwege, ableitende 90 - Herz 36 - Kinder und Jugendliche 5, 172 - Lebensgewohnheiten 8 - Medikamenteneinnahme 6-7 - medizinische 6 neurologische 96 pädiatrische 172 Patientenvorstellung 11 psychiatrische 182 - Respirationstrakt 54 sexuelle 9 - Techniken 4 - Urologie 86 anaphylaktische Reaktion, Allergien 156 Anasarka 36 Aneurysmen dissezierende 74 echte/falsche 74 Anfallsleiden 120 Angina pectoris 32 - Brust-/Thoraxschmerzen 32 - instabile 32 - stabile 32, 50 Angina tonsillaris, Scharlach 152 Angiome 164 Angioödem 157 Angststörungen 186 generalisierte 186 Symptome 186 Anisokorie 19 Anonychie 162 Anorexie, Niereninsuffizienz, chronische 90 Anosmie 98 Antriebsschwäche, Niereninsuffizienz, chronische 90 Anurie 85 Aortenaneurysma 74 Aortendissektion 32 - 33 Aortenfehler, Auskultation 44
Register Aortenisthmusstenose 44 - Mesosystolikum 44 Aortenklappe, Herzton, zweiter 42 Aortenklappeninsuffizienz 44 - Auskultation 44 Aortenklappenstenose 44 - Auskultation 44 Apfelsinenhaut, Brustdrüse 83 APGAR-Index 178 Aphasie 117 - amnestische 117 - globale 11 7 - motorische/sensible, Broca/Wernicke 117 Aphonie 117 Apley-Zeichen 137 Apoplexie 120 apparative Diagnostik 185 Appendizitis 74 - Lanz-Punkt 74 - McBurney-Punkt 74 - Schmerzpunkte 69 - Situs inversus 74 -Zeichen 69 Zökum-Hochstand 74 Appetitveränderungen, Abdominalerkrankungen 68 Apraxie 110 ideatorische, ideomotorische bzw. konsekutive 110 Armvorhalteversuch, Parese 106 Arrhythmie, Jugularvenenpuls 39 arterielle Durchblutungsstörungen, zerebrale 120 arterielle Verschlusskrankheit, periphere (pAVK) 50, 161 - Claudicatio intermittens 35 - embolische 35 - Gehtest 40 Arterien - Auskultation/Palpation 40 - Untersuchung 40 Arteriitis temporalis, Visusverlust 18 Arthralgien 126 Arthritis 126 - rheumatoide 90, 142 - ACR-Diagnosekriterien 142 - Finger-, Hand- bzw. Fußdeformitäten 142 Fuß 139 Handgelenk 132 Rheumafaktoren 142 urica 142-143 Großzehengrundgelenk 139 Arthrose 143 Daumensattelgelenk 143 Fingerendgelenke 143 Fingermittelgelenke 143 Artikulation 116-117 Arzneiexanthem, morbilliformes 157
200 Arzneimittelreaktionen 157 ArZt - Aufueten und Verhalten 2 - Rolle 2 Arzt-Patienten-Kommunikation 3 Asterixis 97 asthenischer Körperbauryp 14 Asthma bronchiale 63 exogen-allergisches 63 - Kindesalter 173 Aszites 70 - chylöser 70 - hämorrhagischer 70 - Lebererkrankungen 79 - Rechtsherzinsuffizienz 50 Ataxie 110 - Romberg-Versuch 110 - zerebelläre, Gangbilder 111 Atembeschwerden, Kindesalter 170 Atemexkursionen 56 Atemfrequenz 11 Atemgeräusche 58 Atemnot 33, 54 Atemverschieblichkeit, Lungengrenzen 57 athletischer Typ 14 Atmen/Atmung - alveoläres/vesikuläres 55, 58 - bewusstloser Patiem 119 - Typen, pathologische 55 atopisches Ekzem 156 Atrioseptaldefekt 48 Atrioventrikularklappen, Herzton, erster 42 Atrophie 147 Aufdecktest 20 Auflösungsvermögen, räumliches 109 Aufmerksamkeit 96 Auge, blaues 18 Augenabschnitt, vorderer 18 Augenbewegung, Untersuchung 20-21 Augenbrauen 18 Augenhintergrundspiegelung 21 Augenkontakt 5 Augenlider 18 Augenmotorik - Divergenz, horizontale/vertikale 101 -N. abducens/trochlearis 101 - N. oculomotorius 100 Augenuntersuchung 18-21 - Arlamnese 18 Inspektion 18 Ausatmung 52 Ausfluss, Urethra 81 Auskultation 12, 42 -49 - Abdomen 71 - Aortenisthmusstenose 44 Aortenklappeninsuffizienz 44 - Aortenklappenstenose 44 - Arterien 40
- Asthma bronchiale 63 - Ductus arteriosus Botalli, persistierender 48 - Fallot-Tetralogie 48 - Herz 37 Herzklappen 37 - Herztöne 42 -Ileus, paralytischer 78 - Koronarsyndrom, akutes 50 - Leber 72 - Linksherzinsuffizienz 50 - Lunge 58 - Miualklappenfehler 44-45 - Miualklappeninsuffizienz 45 - Mitralklappenprolaps 46 Miualklappenstenose 44-45 Perikarditis 49 Perikard tamponade 48 Pulmonalklappenfehler 46 Pulmonalklappeninsuffizienz 46 - Pulmonalklappenstenose 46 - Schilddrüse 27 - Trikuspidalklappenfehler 46 - Trikuspidalklappeninsuffizienz 47 - Trikuspidalklappenstenose 47 - Ventrikelseptumdefekt 48 - Vorhofseptumdefekt 48 ausländische Patienten, Anamnese 5 Auspitz-Phänomen 151 Ausrüstung, Untersuchung, körperliche 13 Austin-Flint-Geräusch 44 Auswurf 53 Axilla, Lymphknoten 29
B Babinski-Reflex 115, 177 Bahnen 94 - extrapyramidale 94 - motorische 94 - pyramidale 94 - sensible 94-95 Baker-Zyste 127, 136 Balanitis, Penis 86 Balanoposthitis 80 Bandscheibenvorfall 144-145 lumbalerlzervikaler 144-145 Basaliom 164 Augenlider 19 Basalzellkarzinom 164-165 Basedow-Syndrom 26 Bauch s. Abdomen Bauchaorta, Schmerzcharakter 65 Bauchatmung 52 Bauchbehaarung, reduzierte, Lebererkrankungen 79 Bauchglatze 72 Bauchhautreflex 114- 115
Bauchhautvarizen, Lebererkrankungen 79 Bauchschmerzen s. Abdominalschmerzen Beau-Reil-Furchen 162 Beckenstand, Untersuchung 134 Befunderhebung - psychiatrische 182 - psychopathologische 184 Begleitschielen 100 - 101 Begleitsymptome Abdominalerkrankungen 68 Erbrechen 66 Übelkeit 66 Beinhalteversuch 106 Beinumfang, Venenerkrankungen 41 Beinvenenthrombose, tiefe 51 Belastungsdyspnoe 33, 53 - Bronchitis, chronische 62 - Lungenemphysem 63 - Niereninsuffizienz, chronische 90 Bell-Phänomen 18 Fazialisparese, periphere 103 Benton-Test 185 Beriberi-Krankheit 123 Berührungsempfinden - Gesichtssensibilität 102 - Untersuchung 108 Berufsanamnese 8 - respiratorische Erkrankungen 54 Berufskrankheiten, Auslöser 8 Beschwerdebild, aktuelles 6 Kindesalter 172 Psychiatrie 182 bettlägerige Patienten, Untersuchung 181 Bewegungsapparatserkrankungen 124-145 - Anamnese 124 - Beginn und zeitlicher Verlauf 124 degenerative 143 Entzündungszeichen 125 Funktionsprüfung 125 - Inspektion 124-125 - klinische Untersuchung 124-128 - Lokalisation 124 - Palpation 125 - Schmerzen 124 - Schmerzskala, visuelle 124 Schwellungen 125 Bewegungsschmerz 124 bewusstloser Patient 118 -119 - Atmung 119 Diagnostik, apparative 1 19 - gastrointestinales System 119 - Haut 119 - Herz-Kreislauf-System 119 - Inspektion 118 - Untersuchung, körperliche 118 Bewusstseinslage 96 Untersuchung 118
Bilirubin 79 Bindegewebsneubildungen, überschießende 164 Bindehaut (Konjunktiva), Untersuchung 19 Binswanger-Syndrom 120 Biot-Atmung 55 Biotinidaseaktivität in den Erythrozyten, Kindesalter 179 Bisgaard-Zeichen, Beinvenenthrombose, tiefe 51 Bizepssehne 129 Bizepssehnenreflex (BSR) 112-113 Blähbauch 66 Bläschen (Vesikula) 146 Blässe -Anämie 16 - Niereninsuffizienz, chronische 90 Venenerkrankungen 41 Blase (Bulla) 146 blaue Flecken, Niereninsuffizienz, chronische 90 Blaufärbung, Zyanose 16 Blickpositionen, diagnostische 20 Blue bloater 55, 62 Blut im Stuhl 67 Blutdruck 11 - Hypertonie, Einteilung 39 Blutdruckmessung 38-39 nach Riva Rocci (RR) 38 Blutungen gastrointestinale 75 - vaginale 82 - zyklusunabhängige 88 Blutungscharakter, Auffälligkeiten 88 Blutungsdauer, -häufigkeit bzw. -stärke, Störungen 83 Body-Mass-Index 15 Böhler-Zeichen 137 Bogenzeichen, Schultergelenk 128 -129 Borborygmi-Geräusche 71 Borderline-Störung 187 Borrelia burgdorferilBorreliose 152 Bouchard-Arthrose 143 Bouchard-Knoten 124 Bowen-Syndrom 164 Brachioradialisreflex 113 Brachymenorrhoe 83 Brachyzephalus 175 Bradydiadochokinese 111 Bradykardie, Pulsfrequenz 38 Bradypnoe 55 Bragard·Test 141 Bragard-Zeichen, Bandscheibenvorfall 145 Brennen, Bindehaut 19 Brennschmerzen, Beine 123 Bridenbildung, Ileus, mechanischer 78 Brillenhämatom 16 Broca-Aphasie 117
I 201
Bronchialatmen 58 Bronchiektasien 54 Bronchitis - akute 62 - chronische 62 Lungenemphysem 62 Bronchophonie 59 Brown-Sequard-Syndrom 109 Brudzinski-Zeichen 116 Brummen 58 Brust, Untersuchung 89 Brustatmung 52 Brustdrüse - Apfelsinenhaut 83 - Selbstuntersuchung 89 Veränderungen 83 Brustenge 32 Brustschmerz 32 atemabhängiger 53 - respiratorische Erkrankungen 53 B-Symptome 124 Bulbus, Palpation 20 Bulbusabweichung, Abduzensparese 101 Bulla (Blase) 146 Bursa subacromialis/subdeltoidea 129 Bursitis 126 Ellenbogengelenk 130 BWS, Untersuchung 141
c CADASIL-Erkrankung 120 CAGFlest 9 Calor 147 Candida albicans/Candidose 155 - interdigitale/intertriginöse 155 Carcinoma in situ 164 Cerebrum 92 Chaddock-Reflex 115 Charakterneurosen 187 Charcot-Trias, Multiple Sklerose 122 Cheyne-Stokes-Atmung 55 Chiray-Handgriff, Cholezystitis 72 Chlamydien, Ausfluss, urethraler 81 Chloasma 168 Cholezystitis - Chiray-Handgriff 72 Murphy-Zeichen 72 Chondropathia patellae 136 chronisch-venöse Insuffizienz (CVI) 161 Chvostek-Zeichen 103 Claudicatio intermittens 35 Cobalaminmangel 123 Colitis ulcerosa 76 Lokalisationen 76 Manifestationen, extraintestinale 77 Compliance, Medikamenteneinnahme 7
Register Condylomata acuminata 153 - Penis 86 lata 160 Coombs-Gell-Klassifikation, Allergien 156 COPD (chronic obstructive lung disease) 52,62 Courvoisier-Zeichen 72 Pankreas karzinom 72 Cozen-Test (umgekehrter) 131 Crescendo-Geräusch 43 Crohn-Krankheit 76 Manifestationen, extraintestinale 77 Crossover-Test 129 Crusta (Kruste) 147 Cubitus valgus/varus 130 Cullen-Zeichen 68-69 Cushing-Gesicht 16
Dakryoadenitis 19 Dakryozystitis 19 Darmerkrankungen, chronisch-entzündliche 77 Darmgeräusche - Dämpfung 71 - Ileus, mechanischer 78 - metallisch klingende 71 - Totenstille 71 - tympanitischer Klopfschall 71 Daumen, Beweglichkeitsmessung, globale 133 Daumengelenk - Bewegungsprüfung 132 Untersuchung 132 Daumensauelgelenk, Arthrose 143 Decrescendo-Geräusch 43-44 degenerative Erkrankungen, Bewegungsapparat 143 Delirium tremens 121 Demenz 120 - Alzheimer-Erkrankung 120 MMST (Mini-Mental-State-Test) 121 Denkstörungen 184 Depression 186 - endogene 186 - neurotische 187 - reaktive 187 Dermatitis 156 - herpetiformis Duhring 168 Dermatologie 146-169 dermatologische Untersuchung 148-151 Dermatome 93, 95 Dermatomykosen 154-155 Dermatophyten, D-H-S-Gruppe 155 Dermatoskop 148 Dermographismus 150-151 ruber 150-151
202 I 203 Diadochokinese 111 Diagnostik - apparative, bewusstloser Patient 119
- psychiatrische, Einteilung 185 Diarrhö 67 - Niereninsuffizienz, chronische 90 Diastolikum 43 Dienzephalon 92 Diplopie 18 Diskusprolaps/-protrusion 144-145 Dispareunie 82 Distorsionen 127 Divergenz - horizontale, Augenmotorik 101 - vertikale, Augenmotorik 101 Divertikulitis 74-75 Un terbauchschmerzen 74 Divertikulose 74-75 Stuhlunregelmäßigkeiten 74 Dokumentation 10-11 Dolor 147 Doppelbilder 18, 20 Dornwarze 138 Douglas-Raum, Untersuchung, rektovaginale 88 Dranginkontinenz 84 Drehmann-Zeichen 135 Drehschwindel 66 Drop-Arm-Test, Rotatorenmanschettenruptur 129 Druckausgleichstest 22 Druckempfinden, feines/grobes 95 Druckschmerzhaftigkeit Kopf/Gesicht 16 Skrotum 87 umschriebene, Ellenbogengelenk 130 DSM N (Diagnostic and statistic manual of mental disorders) 185 Duchenne-Zeichen 135 Ductus arteriosus Botalli, persistierender (PDA) 48 Dünndarm, Schmerzcharakter 65 Duhring-Dermatitis, herpetiforme 168 Duodenalulkus 75 Duodenum, Schmerzcharakter 65 Dupuytren-Kontraktur 133 Durchblutungsstörungen, zerebrale 120 Dysästhesien 108 Dysarthrophonien 117 Dyschromie 162 Dysdiadochokinese 111 Dysmenorrhoe 82-83 Dysmetrie 111 Dyspepsie 66 Dysphagie 66 Charakteristika 66 Ursachen 66 Dysphonie 117
Dyspnoe 52, 170-171 - Bronchitis, chronische 62 - Lungenembolie 60 - Mitralklappenstenose 45 - Rekurrensparese 104 Dysurie 84 - Ausfluss, urethraler 81
E Eczema craquele 149 Effloreszenzen 146 - 147 Effluvium 162 Egophonie 59 Eigenreflexe 112 - 114 Einatmung 52 Eindellungen, Kopf/Gesicht 16 Einetagenerkrankung, pAVK 50 Eingrenzung, tageszeitliche, Dyspnoe 53 Ejection clicks 43 Ektropium 19 Ekzem 156 Ellenbogengelenk - Bursitis 130 - FunktionsprüfungiGelenkstabilität 130 Varus-Valgus-Stress-Test 130 embolischer Verschluss, akuter 35 emotionale Patienten, Anamnese 5 Empfindungsstörung, dissoziierte 109 Engpasssyndrome, Unterarm 131 Enophthalmus 18 Entropium 19 Entrundung, Pupillen 19 Entwicklung, Kindesalter 172-173 Entwicklungsverzögerungen, geistig-motorische 170 Entzündungen/Entzündungszeichen Bewegungsapparat 125 Haut 147 muskuloskelettale 126 Enuresis 84 Kindesalter 171 Enzephalopathie - Berufskrankheiten 8 - Lebererkrankungen 79 Epicondylitis lateralis/medialis lmmeri 131 Epikrise 10-11 epikritische Sensibilität 95 - Untersuchung 108 Epilepsie 120 Epiphora 19 Epispadie 86, 178 Epistaxis 23 Erb-Punkt, Herztöne 37 Erbrechen 66 - Kindesalter 170
Ereignisse, auslösende/verstärkende, Bauchschmerzen 65 Ergüsse, Synovialflüssigkeit 127 Ermüdungsfraktur 127 Ernährung(szustand) 15 Kindesalter 172 - Magen-Darm-Beschwerden 68 Erosio (Abschürfung) 146 Erreger, Pneumonie 61 Erscheinungsbild, allgemeines, Untersuchung, psychopathologische 184 Erstanamnese 10 Erysipel 152 Erythema chronicum migrans, Borreliose 152 exsudativum multiforme (EEM) 159 nodosum 159 Exanthemstadium, Masern 153 Excoriatio (Exkoriation) 146 Exophthalmus 16, 18 Exostosen 127 Exspiration 52 Exsudat, Aszites 70 extrapyramidale Bahnen 94 Extrasystolen, Pulsrhythmus 38 Extratöne, Herztöne 43 Extrauteringravidität (EUG) 82 Extremität - Lähmung, symmetrische 107 - obere, Untersuchung 128- 133 - untere, Untersuchung 134- 139 Exzem atopisches 156 seborrhoisches 156-157
F Facies abdominalis 68 - mitralis 45 Fallot-Tetralogie 48 falsche Freunde, kolorektales Karzinom 67 Familienanamnese 9 - Harnwege, ableitende 90 - Kindesalter 173 Neurologie 96 positive 9 psychiatrische 182 Farbe, Nase 23 Farbsehen, Überprüfung 21 Fassthorax 55 Fazialisparese 102 -1 03 - periphere 102 - zentrale 103 Fehlstellungen, Nase 23 Feigwarzen 153 Feinmowrik, Untersuchung 110
Female pattern, Alopezie 163 Fernsehprüfung 98 Fettstühle 67 Fibromyalgie-Syndrom 126 Fieber 15 Kindesalter 1'11 Finger-Boden-Abstand 141 Fingerdeformitäten, Arthritis, rheumatoide 142 Finger-Folge-Versuch 111 Fingergelenke - Arthrose 143 - Bewegungsprüfung 132 - Untersuchung 132 Fingermittelgelenke, Arthrose 143 Finger-Nase-Versuch 111 Finkelstein-Zeichen 133 Flachrücken 140 Flachwarzen 153 flapping tremor 97 Flaschenzeichen 132 Flatulenz 67 Fleck (Makula) 146 Fluor, zervikaler 82 Foetor ex ore 24 Follikulitis 163 Formulierungen, Fragen 4 FPI (Freiburger Persönlichkeitsinventar) 185 Fragen - Formulierungen 4 - geschlossene/offene 4 Frakturen 127 Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI) 185 Fremdanamnese 5 - Geriatrie 180 - Psychiatrie 183 Fremdkörper, Nase 23 Fremdkörpergefühl 25 Bindehaut 19 Fremdreflexe 114-115 Froment-Zeichen 133 Ulnarisläsion 133 FSME-Virus 152 Functio laesa 147 funktionelle Herzbeschwerden 33 funktionelle Störungen, Geschlechtsorgan, männliches 81 Funktionsprüfung Achillessehne 138 Arterien 40 Bewegungsapparatserkrankungen 125 Ellenbogengelenk 130 Fuß 139 Hand 132 Handgelenk 132 Hüftgelenk 134 Kniegelenk 136 - Kopf/Gesicht 17
- Schultergelenk 128 - Sprunggelenk 138 Venenerkrankungen 41 -Wirbelsäule 140-141 Furunkel, Haarfollikel 163 Fuß - Arthritis, rheumatoide 139 Funktionsprüfung 139 - Inspektion 139 - Neutral-Null-Methode 139 Palpation 139 Untersuchung 138 - 139 Fußgreifreflex 177 Fußklonus 112 Fußpilz 155 Fußrückenmykose 155
G Galaktosekonzentration im Blut, Kindesalter 179 Galant-Reflex 177 Gallenblase Schmerzcharakter 65 Untersuchung 72 Gallensteine, Ikterus 79 Gangbild, Untersuchung 110 Gangstörungen 110 gasuoduodenale Ulkuskrankheit 75 gasuointestinale Blutung, obere/untere 75 gasuointestinales System - bewusstloser Patient 119 Untersuchung, Kindesalter 176 Gaumen, N. glossopharyngeus 104 Geburten, vorausgegangene 88 Gedankenausbreitungl-eingebung 185 Gedankenentzug 185 Gefäße, periphere, Untersuchung 40 Gefäßgeräusche, abdominelle 71 Gefäßsystem, arterielles, Untersuchung 40 Gefäßzeichnung, Haut 149 Gefühl der Gefühllosigkeit 186 Gegenschultergriff, Schultergelenkuntersuchung 128 Gehirn 92 Gehör, N. vestibulocochlearis 103 Gehtest 40 Gelbfärbung, Ikterus 16, 79 Gelenkschmerzen 126 Gelenkstabilität, Ellenbogengelenk 130 Gelenkzerrungen 127 Genitale/Genitalorgane - Hautläsionen 81 - innere, Palpation, bimanuelle 88-89 - - Tastuntersuchung, bimanuelle 88 - männliche, funktionelle Störungen 81 Leitsymptome 86-87
ster
Register Schmerzen 80 weibliche, äußere, Untersuchung 88 - Anamnese 88 - innere, Untersuchung 88 - Leitsymptome 82 - Untersuchung 88 Genu recurvatum bzw. valgum/varum 136 Genussmittelkonsum, Abdominalerkrankungen 68 geriatrische Patienten Anamnese 180 Fremd-/Medikamentenanamnese 181 Symptome, unspezifische 180 Untersuchung 180-181 Gerstenkorn 19 Geruchswahrnehmung, N. olfactorius 98 Gesamteindruck 14 Geschlechtsorgane s. Genitale/ Genitalorgane Geschmack, N. glossopharyngeus 104 Geschwulst! Geschwür (Ulkus) 146 Gesicht - Inspektion/Palpation 16 - Untersuchung, körperliche 16 Gesichtsausdruck 5 Gesichtsfeldprüfung 20-21,98-99 Gesichtssensibilität, N. trigeminus 102 Gesprächsführung 10 Gestik 36 Gesundheitszustand, Magen-Darm-Beschwerden 68 Gewicht 11 Gewichtsverlust 66 Gicht(anfall) 90,142-143 Großzehengrundgelenk 139 Giemen 58 Glabella-Reflex 177 Glasgow-Coma-Scale 118 Glaskörperblutung, Visusverlust 18 Glasspatel 148 Glaukomanfall, Visusverlust 18 Gleichgewicht(sprüfung) 23, 110 - N. vestibulocochlearis 103 Globusgefühl 25, 66 Glossopharyngeusparese, Kulissenphänomen 104 Gnathophym 167 Golferellenbogen 131 Gonokokken, Ausfluss, urethraler 81 Gordon-Reflex 115 Graham-Steell-Geräusch 46 graue Substanz, Großhirn 92 Grey-Turner-Zeichen 68 Größe 11 Größenzunahme, Lymphknoten 28 Grosser-Klassifikation, Lungenembolie 60 Großhirn 92 Großzehengrundgelenk, Arthritis urica/Gichtanfall 139
Harnblase Palpation 90 Perkussion 91 - Schmerzcharakter 65 Harnblasenentzündungen 90 Harnblasenschmerzen 84 Harninkontinenz 84 Harnleiter, Schmerzcharakter 65 Harnstrahl, Veränderung 84 H Harnverhalt 84 Harnvolumen, pathologisches 85 Haarausfall 162 - 163 Harnwege, ableitende Haare Anamnese 90 - dystrophe 163 - Leitsympwme 84-85 - Infektionen 163 - Untersuchung 90 - Inspektion 162 Haut 36 - Wachstum, verstärktes 163 - Aufbau und Schichten 146 Haarfollikel, Furunkel/Karbunkel 163 -Beschaffenheit 15,148-149 Habitus 14 - bewusstloser Patient 119 Hackengang 110 - Effloreszenzen 146 Hämangiome 149 - Entzündungszeichen 147 Hämatemesis 66, 75 - Gefäßzeichnung 149 Hämatochezie 67, 75 Inspektion 148 Hämaturie 85 Intoleranzreaktionen 156-157 Hämoptyse 53 Morphologie 146 hämorrhagische Diathese 149 Mykosen 154-155 Hämorrhoiden 76 Palpation 150 Häutchen, letztes 151 - Pigmentierung 149 Hagelkorn 19 - Präkanzerosen 164 Halbseitenlähmung - Tumoren 164-165 - unvollständige 106 - Untersuchungen, spezielle 150 - vollständige 107 Hautblutungen 149 Halitosis 24 Hautdermatome 95 Hallux valgus/varus 138 Hauteffloreszenzen 147 Halluzinationen 184 Hauterkrankungen, akustische, optische bzw. Medikamenteneinnahme 148 zönästhetische 184 Hautfalten 150 Hals stehende 150 Hodgkin-Lymphom 26 Hautfarbe 40, 148-149 Lymphknotenschwellung 28 - Venenerkrankungen 41 HalsfisteIn 26 Hautinfektionen 152-155 Halsuntersuchung 26 - bakterielle 152 - Kindesalter 174-175 - virale 152-154 Halsvenen, Blutfüllung 26, 39 Hautkrebs, Berufskrankheiten 8 Haltetremor 97 Hautläsionen/-veränderungen Haltung 36 - Allgemeinzustand, reduzierter Hamburg-Wechsler-Intelligenz -Test 158-161 184-185 Brustdrüse 83 Hammerzehen 138 Genitale 81 Hand, Funktionsprüfung/Untersuchung Leichen 189 132 Penis 86 Handdeformitäten, Arthritis, rheumatoide Hauttrophik 40 142 Venenerkrankungen 41 Handgelenk Hautturgor, Kindesalter 175 Arthritis, rheumatoide 132 Head-Zonen, Abdominalschmerzen Neutral-Null-Methode 132 64 Untersuchung 132 Heberden·Arthrose/-Knoten 124, 143 Handgreifreflex 177 Hefemykosen/-pilze 155 Harn(analyse) 91 Heiserkeit 25 - chemische 91 Rekurrensparese 104 - Farbveränderung 85
Grundstimmung 96 Gummen 160 Guthrie-Test, Kindesalter 179 gynäkologische Untersuchung 88-89 Gynäkomastie 80 - Lebererkrankungen 79
Helicobacter pylori, Magen-Darm-Geschwür 75 Hemianopsie - bitemporale 99 - homonyme 99 - nasale 99 Hemiparese 106 - spastische, Gangbilder 111 Hemiplegie 106 Hepatitis, Ikterus 79 Hernien 78 Herpes - genitalis, labialis bzw. simplex 154 - zoster 154 Hertoghe-Zeichen 18 Herz Anamnese 36 Auskultation 37 Inspektion 36 - Palpation 36-37 - Perkussion 37 - Untersuchung 36 Herzbeschwerden, funktionelle 33 Herzbuckel 36 Herzfehler 178 Herzfrequenz 37 Herzgeräusche 37, 43 akzidentelle 43 funktionelle 43 - - Kindesalter 176 - Herzzyklus 43 - Klangcharakter 43 - Lautstärkegrade 43 - Lokalisation 43 - organisch bedingte 43 Kindesalter 176 Herzinfarkt 32 Herzinsuffizienz 50 NYHA-Klassifikation 33 Herzklappen, Auskultationspunkte 37 Herz-Kreislauf-/-Lungen-Reanimation 119
Herz-Kreislauf-System, bewusstloser Patient 119 Herzrasen 33 Herzrhythmus 37 Herzspitzenstoß 36 Mitralklappeninsuffizienz 45 Herzstolpern 33 Herztöne 37,42-43 - Auskultation 42 - Erb-Punkt 37 - Extratöne 43 Herzzyklus, Herzgeräusche 43 Heuschnupfen, Kindesalter 173 HilJ.Phänomen, Aortenklappeninsuffizienz 44 Himbeerzunge, Scharlach 152 Hinken 135
Hirnnerven 92-93, 97 - Konvergenzüberprüfung 100 Hirnstamm (Truncus encephali) 92 Hirmod 189 Hirsutismus 163 Hitzegefühl, Hamerkrankungen 148 Hitzepickel 166-167 Hoden - atrophische 87 - Schmerzen 80 - Schwellungen 80, 86 - Untersuchung 87 Hodenretention 87 Hodentorsion 80, 86 Prehn-Zeichen 87 Hodentumor 80 Hodgkin-Lymphom, Halsbereich 26 Höhenangst 186 Hörfähigkeit 22 Hörsturz 97 Hörtest 22 Hörweitenprüfung 22 Hoffrnann-Tinel-Zeichen 132 Hohlfuß 138 Hohlkreuz 140 Homann -Test!-Zeichen Beinvenenthrombose, tiefe 51 Phlebothrombose 51 Horner-Trias, Ptosis 101 Hornhaut (Kornea) - Farbveränderung 19 - Untersuchung 19 Hüftbeugekontraktur, Thomas-Handgriff 134 Hüftgelenk - Funktionsprüfung/Untersuchung 134 Neutral-Null-Methode 134 Hüftgelenksdysplasie 178 Hüfthinken 135 Hühnerauge 138 Hühnerbrust 55 Husten 53 - Kindesalter 171 HWS, Untersuchung 141 17-Hydroxyprogesteron-Konzentration im Blut, Kindesalter 179 Hydrozele 80 hygienischer Zustand 15 Hypästhesien 108 Hypalgesie 109 Hyperästhesien 108 Hyperalgesie 108 - 109 Hyperextensionstest, Wirbelsäule 141 Hyperkeratosen, Penis 86 Hypermenorrhoe 83 Hypermetrie 111 Hyperopie 98 Hyperpigmentierung 149 Hyperprolaktinämie, Gynäkomastie 80
204 I 205
Hyperthyreose 26 - Gesicht, charakteristisches 17 Hypertonie - arterielle 90 - Einteilung, Blutdruckwerte 39 - muskuläre 107 - Niereninsuffizienz, chronische 90 Hypertrichose 163 Hyperurikämie, Gicht 142 Hyperventilation 55 Hyperventilationstetanie, PfötchensteIlung 55 Hypokinese, Parkinson-Syndrom 122 Hypomenorrhö 83 Hypometrie 111 Hypopigmentierung 149 Hyposmie 98 Hypospadie 86, 178 Hypothalamus 92 Hypothyreose 26 - Gesicht, charakteristisches 17 Hypotonie, muskuläre 107
ICD 10 (International Classification of Disease) 185 Ich-Erleben, Störungen 184 Ichthyose/Ichthyosis vulgaris 168 ideomuskulärer Wulst, Leichenerscheinungen 189 Ikterus 79 - Gallensteine 79 - Gelbfärbung 16, 79 - Hautfarbe 148 - Hepatitis 79 Leberzirrhose 79 Schmerzsymptomatik 79 Ileus, mechanischer/paralytischer 78 Illusion/illusionäre Verkennung 184 Immunkomplex-Reaktion, Allergien 156 Impetigo contagiosa 152 Impfkalender/-status, Kindesalter 173 Impingement 128 Impotentia coeundil generandi 81 Infektionskrankheiten - Berufskrankheiten 8 Haare 163 Kindesalter 173 Inguinalregion, Lymphknoten 29 Injektionen, konjunktivalelziliare 19 Inspektion 12 Arterien 40 Augen 18 - bewusstloser Patient 118 Gesicht 16 Halsareal 26 Herz 36 Kopf 16
Register - Leber 72 - Lymphbahnen 28 - Magen-Darm-Beschwerden 68 - Mundraum 24 - Nase 23 -Ohren 22 - Rachenraum 24 - respiratorische Erkrankungen 54 - Schultergelenk 128 - Urologie 86 - Venen 41 Inspiration 52 Integration, soziale, Patient 8 Intelligenz 184 Intentionstremor 97 Interpretationsfragen 5 Intoleranzreaktionen, Haut 156-157
Jendrassik-Antwort 112 Juckreiz - Bindehaut 19 - Hauterkrankungen 148 Jugularvenendruckl-puls, Messung/Beurteilung 39
K Kältegefühl, Hauterkrankungen 148 Kallus 138 Karbunkel, Haarfollikel 163 kardiovaskuläre Erkrankungen, Leitsyrnptome 32-51 kardiovaskuläre Risikofaktoren 36 kardiovaskuläre Untersuchung 36-41 Kindesalter 176 Karpaltunne1syrldrom 132 Karzinom, spinozellu1äres 164 Katagenhaare 163 Katalogfragen 4 Katarakt, Visusverlust 18 Kaumuskulatur, N. trigeminus 102 Kavernitis 80 Kehr-Zeichen, Abdominalschmerzen 64 Keloide 164 Keratose, aktinische 164 Kernig-Zeichen 116 Kerzenfleck-Phänomen 151 Kindesalter - Abdomen, Untersuchung 176 - Allergien 173 - Altersdefinitionen 174 - Anamnese 5, 172 - Atembeschwerden 170 - Bauchschmerzen 170 - Entwicklung 173 Entwicklungsschritte 172
206 I 207 Erbrechen 170 Ernährung 172 - Familienanamnese 173 - Fieber 171 - gastrointestinales System, Untersuchung 176 - Hautturgor 175 Herzgeräusche 176 - Husten 171 Impfkalender 173 Impfstatus 173 Infektionskrankheiten 173 kardiovaskuläre Untersuchung 176 - Medikamentenanamnese 173 Misshandlungen 170 - Mund, Untersuchung 177 - Muskeltonus 175 - muskuloskelettales System, Untersuchung 177 - neurologische Untersuchung 177 - Ohren, Untersuchung 177 - Rachen, Untersuchung 177 - respiratorisches System, Untersuchung 176 Schnupfen 171 - Sozialanamnese 173 Untersuchung 172-179 urogenitales System 176-177 Verletzungen 170 Vitalparameter 179 - Vorerkrankungen 173 - Wachstum 173 Klappenöffnungston 43 Klaustrophobie 186 Klavus 138 Kleinhirn (Cerebellum) 92 Klonus 112 Klopfschall - gedämpfter 70 hypersonorer 63 tyrnpanitischer 70 Klopfunterlage, Perkussion 57 Klumpfuß 138, 178 Knickfuß 138 Knie-Ellenbogen-Lage, Untersuchung 70 Kniegelenk, Funktionsprüfung! Untersuchung 136 Kniegelenkerguss, intraartikulärer 136 Knie-Hacke-Versuch 111 Knipsreflex 113 Knötchen (Papula) 146 Knötchenflechte 169 Knotenstruma 27 knotige Veränderungen, Brustdrüse 83 Köbner-Phänomen 151 Körpergewicht/-größe 15 Körperhaltung 5 - Magen-Darm-Beschwerden 68 Körperkontakt 5 Körpermissempfindungen 184
Körperpilz 155 Kohabitationsblutungen 88 Koilonychie 162 kolorektales Karzinom, falsche Freunde 67 Koma 15, 118 Niereninsuffizienz, chronische 90 Kommunikation non-verbale 5 verbale 4-5 Kondylome 153 Konfrontationsfragen 4- 5 Konfrontationsversuch 99 konsensuelle Lichtreaktion 99 Konsistenzveränderungen, Nase 23 Konstitutionstypen nach Kretschmer 14 Kontaktaufnahme, Untersuchung, psychopathologische 184 Kontaktdermatitis, allergische/toxische 156 Konvergenzüberprüfung, Hirnnerven 100 Koordination, Untersuchung 110-111 Kopf, Lymphknotenschwellung 28 Kopf-Falltest, Parkinson-Syndrom 122 Kopfschmerzen 96 Kopfuntersuchung 16 - Kindesalter 174-175 Kopfzwangshaltung, Trochlearisparese 101 Koplik-Flecken, Masern 24, 153 Kornealreflex 102 Koronarinsuffizienz 32 Koronarsyndrom, akutes 32, 50 Korotkow-Geräusche 38 Korsakow-Psychose 121 Krämpfe, Kindesalter 171 Krallenzehen 138 Krampfaderleiden 51 Krankheitseinsicht/-gefühl, Psychiatrie 185 Kratzphänomene, Psoriasis 166 Kremasterreflex 114 Kreuzbänder, Prüfung 136 Kropf 26 Krümelnägel 162 Psoriasis 166 Kryptokokken 155 Kulissenphänomen, Glossopharyngeusparese 104 kulturelle Hintergründe 8 Kurzatmigkeit 54 Kurzsichtigkeit 98 Kussmaul-Atmung 55
Lähmungshinken 135 Lungenemphysem 63 Lähmungsschielen 100 - 101 - Bronchitis 62 Längenmessung 125 - Zwerchfellhochstand 57 Lärmschwerhörigkeit, Berufskrankheiten Lungenentzündung 61 8 Lungenerkrankungen 60-63 Lageempfinden 95 - chronisch-obstruktive 62 Lagerungsprobe nach Ratschow 41 Lungengrenzen 52 Lagesinn, Propriozeption 108-109 Atemverschieblichkeit 57 Lagophthalmus 18 Beurteilung 57 Landau-Reflex 177 Projektion 52 Landolt-Ringe 21 Luxationen (habituelle) 127 Langfinger, Beweglichkeitsmessung, LWS, Untersuchung 141 globale 133 Lyme-Krankheit 152 Lanz-Punkt, Appendizitis 74 Lymphbahnen, Inspektion 28 Laparoschisis 178 Lymphknoten, Untersuchung 28 - 29 LaTyrlgoskopie 25 Lymphknotenschwellung, Hals/Kopf 28 Lasegue-Test 141 Lasegue-Zeichen 116, 135 - Bandscheibenvorfall 145 Lebensgewohnheiten, Anamnese 8 Lebererkrankungen 78 -79 Magen-Darm-Beschwerden 68-69 - Schmerzcharakter 65 - Perkussion 70 - Untersuchung 72 Rechtsherzinsuffizienz 50 Leberzirrhose 79 Schmerzcharakter 65 Lederhaut (Sklera), Untersuchung 19 Magen-Darm-Geschwür, Helicobacter Leichenveränderungen 188-189 pylori 75 frühe 188-189 Major-Form, Erythema exsudativum späte 189 multiforme 159 Leistenhernien, (in)direkte 78 Makrohämaturie 85 Leistungsprüfungssystem 185 Makrozephalie 16 Leitsymptome 6 Makula (Fleck) 146 Lentigo maligna 164 Makuladegeneration, Visusverlust 18 leptosomer Körperbautyp 14 Male pattern, Alopezie 163 Leukenzephalopathie 120 malignes Melanom 165 Leukonychie 162 Mamillensekretion 83, 89 Leukoplakie 164 Marburg-Trias, Multiple Sklerose 122 Lhermitte-Zeichen 116 Marfan-Syndrom 46 Lichen ruber planus 150, 169 Marisken 73 Lichtreaktion, Prüfung 99 Masern 153 Lichtreflex, ausbleibender 99 - Exanthemstadium 153 Lichtscheu 19 - Koplik-Flecken 24, 153 Lidödem 19 Maskengesicht 16 Lidspalte, Paragraphenform 19 Masseterreflex 113 Lingua geographica 25 Mastitis 83 Linksherzinsuffizienz 50 Mastodynie 83 Auskultation 50 Mastoid, Perkussion 17 Mitralklappenstenose 45 Mastopathie 83 Linksverlagerung, Herzspitzenstoß 36 McArdle-Zeichen, Multiple Sklerose Lipomastie 80 122 Lippenbremse, Bronchitis, chronische McBurney-Punkt, Appendizitis 74 62 McMurray-Test 137 Livores 188 mechanischer Ileus 78 Loslassschmerz, Peritonitis 69 Mediastinum, Position 56 Lues 160 Medikamentenanamnese 6-7 Lumbalgien 126 - Abdominalerkrankungen 68 Lunge - Bauchschmerzen 65 - Auskultation 58 - Geriatrie 181 - Größe 52 Hauterkrankungen 148 - Untersuchung 52 Kindesalter 173 Lungenembolie, Grosser-Klassifikation 60 Neurologie 96
L Labordiagnostik, Normalwerte 193 Lachman-Test 136 Lähmung(en) 97, 107 - peripherelzentrale 106 -107
•
- respiratorische Erkrankungen 54 Urologie 86 Medikamenten-Compliance 7 medizinische Vorgeschichte 6, 182 neurologische Vorerkrankungen 96 Mees-Ouerbänder 162 Mehretagenerkrankung, pAVK 50 Meläna 67 Melanom, malignes - ABCD-Regel 165 - Augenlider 19 Melasma 168 Menarche 88 Meningismus-Zeichen 116 Meningokokkensepsis 158 Meningomyelozele 1'78 Menisken, Prüfung 136-137 MennelI-Test, Wirbelsäule 141 Menopause 88 Menorrhagie 83 Menstruationsrhythmik, Auffälligkeiten 88 Mesenterialgefaße, Schmerzcharakter 65 Mesosystolikum, Aortenisthmusstenose 44 Mesotheliom, Berufskrankheiten 8 Metamorphopsie 18 Meteorismus 66 Metrorrhagie 83 Meyer-Druckpunkte, Beinvenenthrombose, tiefe 51 Mikrohämaturie 85 Mikrozephalie 16 Miktionsstörungen 84 Miliaria 166-167 - cristallina 166 - rubra 166-167 Milz Palpation/Untersuchung 73 Schmerzcharakter 65 Vergrößerung, Lebererkrankungen 79 Mimik 36 - N. facialis 102-103 mimische Muskulatur, Prüfung 103-104 Minnesota multiphasic personality inventory (MMPI) 185 Minor-Form, Erythema exsudativum multiforme 159 Missbildungen 178 Misshandlungen, Kindesalter 170 Mitralklappe, Herzton, erster 42 Mitralklappenfehler, Auskultation 44-45 Mitralklappeninsuffizienz 45 Mitralklappenöffnungston (MÖT) 43 Mitralklappenprolaps (MKP) 46 Mitralklappenstenose, Auskultation 44-45 Mittelstrahlurin 91 MMPI (Minnesota multiphasic personality inventory) 185
Register MlvlST (Mini-Mental-State-Test), Demenzerkrankungen 121 mnestische Funktionen, Untersuchung, psychopathologische 184 Monoarthritis 124 Monokelhämatom 16 Moro-Reflex 177 Motorik 93 Untersuchung 106-107 motorische Bahnen 94 Mouches volantes (fliegende Mücken) 18 Multiinfarkt-Syndrom 120 Multiple Sklerose (MS) 122 Mundgeruch 24 Mundraum, Untersuchung 24 - Kindesalter 177 Murphy-Zeichen, Cholezystitis 72 Muskeldystrophien, Gangbilder 111 Muskelschmerzen 126 Muskeltonus - Kindesalter 175 - Prüfung 107 muskuläre Hypertonie 107 muskuläre Hypotonie 107 muskuloskelettale Schmerzen/ Schwellungen 126-127 Untersuchung 126 - Kindesalter 177 Musset-Zeichen 44 Muttermal 164 Myalgien 126 Mydriasis 101 Mye1ose, funikuläre 123 Mykoplasmen, Ausfluss, urethraler 81 Myogelosen 125 - Triggerpunkte 107 Myokardinfarkt 32 Myopie 98 Myotonie 107 Mysthenia gravis 107
Nachtröpfeln des Urins 84 Nackengriff, Schultergelenkuntersuchung 128 Nägel, Inspektion 162 Nävuszellnaevus 164 Nagelmykosen 162 Nagelpsoriasis 166 Nahrungsaufnahme, Bauchschmerzen 65 Nahsehprüfung 98 Nase - Farbe/Fehlstellungen 23 - Untersuchung 23 Nasenbluten 23 - Niereninsuffizienz, chronische 90 Nasenhaupthöhlen, Adenokarzinome, Berufskrankheiten 8
208 I 209 Nasennebenhöhlen Adenokarzinome, Berufskrankheiten 8 - Untersuchung 23 Nasenseptumdeviationen 23 Nebengeräusche, Atem 58 Nebenhoden - Schmerzen 80 Untersuchung 87 Neonatalzeit, Untersuchung 172 Nerven, periphere 93 Nervenaustrittspunkte, Gesicht, Palpation 17 Nervendehnungszeichen 116 Nervensystem - peripheres 92-93 - zentrales 92 Nervenwurzelsyndrome, lumbaleIzervikale 144 Nervus - abducens, Augenmotorik 101 - accessorius, Untersuchung 105 - facialis, Mimik 102-103 - giossopharyngeus, Gaumen/Geschmack 104 hypogiossus, Untersuchung 105 oculomotorius, Augenmotorik 100 olfactorius, Geruchswahrnehmung 98 opticus, Sehen 98 trigeminus, Gesichtssensibilitätl Kaumuskulatur 102 trochlearis, Augenmotorik 101 - vagus, Stimme 104 Vegetativum 104 - vestibulocochlearis, Gehör/Gleichgewicht 103 Nesselsucht 156-157 Netzhautablösung, Visusverlust 18 Neugeborene, Reifezeichen/ Untersuchung 178 Neurodermitis 156 - Kindesalter 173 Neurofibromatose 169 neurologische Anamnese 96 neurologische Symptome 92-97 alkohol-induzierte 121 - Kindesalter 177 - medizinische Vorgeschichte 96 neurologischer Status 11 neurologisches Screening 96-97 neuro muskuläre Erregbarkeit 103 neuromuskuläre Übertragungsstörungen, Lähmungen 107 Neuropathie, optische 123 Neutral-Null-Methode - Fuß 139 - Handgelenk 132 - Hüftgelenk 134 - Schultergelenk 128 Nieren - Palpation 90
- Schmerzcharakter 65 - Untersuchung 91 Nierenentzündungen 90 Niereninsuffizienz, chronische 90 Nierenlw1iken 90 Nierenlager, Perkussion 90-91 Nierenschmerzen 84 Nikolski-Phänomen 151 Nikotinabusus, Respirationstrakt 54 Normalwerte, Labordiagnostik 193 NYHA-Klassifikation, Herzinsuffizienz 33 Nykturie 34, 84 - Niereninsuffizienz, chronische 90 Nystagmus 23
O-Beine 136 Obstipation 67 Ödeme 85 Niereninsuffizienz, chronische 90 periorbitale 85 periphere 34, 85 Rechtsherzinsuffizienz 50 - Venenerkrankungen 41 - zentrale 85 Ölflecken, Psoriasis 166 Ösophagus, Schmerzcharakter 65 Ösophagusatresie 178 Ösophagusvarizen, Lebererkrankungen 79 Ohren, Untersuchung 22 Kindesalter 177 Ohrenschmerzen 22 Okulomotoriuslähmungl-Iäsion 100-101 Oligoarthritis 124 Oligomenorrhö 83 Oligurie 85 Omphalozele 178 Onychogryposis 162 Onycholyse 162 - Psoriasis 166 Onychomykose 155, 162 Onychorrhexis 162 Onychoschisis 162 Operationen, geburtshilfliche/ gynäkologische 88 Operationsnarben, Magen-DarmBeschwerden 68 Ophthalmoskopie, direkte/indirekte 21 Opisthotonus 116 Oppenheim-Reflex 115 Optikusneuritis, Visusverlust 18 Orchitis, Hoden, atrophische 87 Organe, Schmerzcharakteristika 65 Orthopnoe 33 Osteodystrophie, renale, Niereninsuffizienz, chronische 90
Ostiofollikulitis 163 Ostium-primum-/-secundum-Defekt (ASD !lII) 48 Otophym 167 Otoskopie 22 OU-Zeichen 141 Ovarialzysten (rupturierte) 82 ovarielle Funktionsstörungen 82 Ovarien, Schmerzcharakter 65
Pädiatrie 171-179 Leitsymptome 170-171 Painful Are 128 - 129 Pallanästhesie 108 Palmarerythem, Lebererkrankungen 79 Palpation 12 - Achillessehne 138 - Arterien 40 - Bewegungsapparatserkrankungen 125 bimanuelle, Geschlechtsorgane, innere 88-89 Blase 90 Brust 89 - Bulbus 20 - Ellenbogengelenk 130 - Fuß 139 - Gesicht 16 - Hand 132 - Handgelenk 132 - Harnwege, ableitende 90 Haut 150 Herz 36-37 Hüftgelenk 134 - Kniegelenk 136 - Kopf 16 - Leber 72 - Lymphknoten 28 - Magen-Darm-Beschwerden 68 - Milz 73 Nase 23 Nervenaustrittspunkte, Gesicht 17 Niere 90 -Ohren 22 - Penis 86 - Phlebothrombose 51 - Respirationstrakt 56 - Schilddrüse 27 - Schultergelenk 128 - Sprunggelenk 138 - tiefe, Magen-Darm-Beschwerden 69 - Urologie 86 - Venen 41 - Wirbelsäule 140 Palpitationen 33 Panaritium 162 Panikattacken/-störungen 186
Pankreas Schmerzcharakter 65 - Untersuchung 73 Pankreaskarzinom, Courvoisier-Zeichen
- Aszites 70 - Blase 91 - Bronchitis, chronische 62 Herz 37 72 Kopf/Gesicht 17 Papula (Knötchen, Papel) 146 - Leber 72 Parästhesien 108 Magen-Darm-Beschwerden 70 Paragraphenform, Lidspalte 19 - Mastoid 17 Paralyse 106 - Nierenlager 90-91 paralytischer Ileus 78 - Respirationstrakt 57 Parametrien, Untersuchung, rektovaginale - SChallqualitäten 57 88 - Spannungspneumothorax 60 Paraphimose 86 Peroneuslähmung, Gangbilder 111 Paraplegie 107 Persönlichkeitsstörungen 187 Parese 97, 106 Perthes-Test 41 - Armvorhalteversuch 106 - Varikose 51 Parkinson-Syndrom 122 Pes - Gangbilder 111 adductus 138 Gesichtsprofil 16 cavus 138 Paronychie 162 equinovarus/ equinus 138 Pastia-Zeichen, Scharlach 152 - planus 138 Patella, tanzende 136 - transversoplanus 138 Patellarklonus 112 - va1gus/varus 138 Patellarsehnenreflex (PSR) 114 Petechien 149 Pathologien, multiple, Geriatrie 180 Pfeifen 58 Patient Pflegebedürftigkeit, Einteilung 180 - Integration, soziale 8 Pflüger-Haken 21 Vorbereitung 2 PfötchensteIlung, Hyperventilationstetanie Patientenreaktionen, Glasgow-Coma-Scale 55 118 Pfortaderhochdruck, Lebererkrankungen Patientenvorstellung 11 79 Anamnese 11 Phänomen des letzten Häutchens 151 pAVK (periphere arterielle Phalen-Test 132 Verschlusskrankheit) 161 Phimose 86 Payr-Zeichen, Beinvenenthrombose, Phlebothrombose 51 tiefe/Phlebothrombose 51 Phobien 186 Pectus carinatum/excavatum 55 Phonationsstellung, Stimmlippen 25 pektanginöse Beschwerden, Photopsie 18 Mitralklappenstenose 45 Pigmentierung, Niereninsuffizienz, Penis chronische 90 Palpation 86 Pilonidalsinus 73 - Schmerzen 80 Pink puffer 55, 62 Perikarditis 33, 49 Pivot-shift-Test 136 - Auskultation 49 Plagiozephalus 175 - urämische, Niereninsuffizienz, Plattfuß 138 chronische 90 Plegie 97, 106 Perikard tamponade 49 Pleurareiben 59 - Auskultation 48 Plusgiäser 99 perimetrische Untersuchung 99 Pneumaturie 84 Perinatalzeit, Untersuchung 172 Pneumokokkenpneumonie 61 periphere Zyanose, Mitralklappenstenose Pneumonie 61 45 Pneumothorax 60 peritoneale Reizung 68 Podagra, Gicht 142 Peritoneum, Schmerzcharakter 65 Politzer-Versuch 22 Peritonitis 76 Pollakisurie 81, 85 Bauch, brettharter 69 Polyarthritis 124 Loslassschmerz 69 Polyglobulie, Rotblaufärbung 16 Perkussion 12 Polymenorrhö 83 Abdomen 70 Polyneuropathie (PNP) 122-123 Astlulla bronchiale 63 - axonale 122
ster
Register Berufskrankheiten 8 Gangbilder 111 periphere, Niereninsuffizienz, chronische 90 - Vitamin-DefIzit-Syndrome 123 Polypen, Nase 23 Polyurie 85 - Niereninsuffizienz, chronische 90 poslthrombotisches Syndrom 51 Präeklampsie 90 Präkanzerosen, Haut 164 Pränatalzeit, Untersuchung 172 präsuizidales Syndrom, Warnsymptome 183 Pratt-Warnvenen 51 Prehn-Zeichen, Hodentorsion 87 Presbyopie 98 Priapismus 81 Prick-Test 151 private pollution 54 Prolaps, Bandscheibe 144 Propriozeption - Lagesinn 108-109 - Untersuchung 108 - Vibration 108 propriozeptive Sensibilität 95 Prostata - Schmerzen 65, 80 - Untersuchung, rektale 87 Prostatahyperplasie, benigne (BPH) 80 Prostatakarzinom 80 Prostatitis 80 protopathische Sensibilität 95, 109 Protrusio, Bandscheibe 144 Pruritus, Niereninsuffizienz, chronische 90 Psoriasis 166 - arthropathica, pustulosa bzw. vulgaris 166 psychiatrische Diagnosen, triadisches System 185 psychiatrische Krankheitsbilder 185-187 psychiatrische Untersuchung 182 psychiatrische Vorgeschichte 182 psychische Symptome, Parkinson-Syndrom 122 Pterygium colli 26 Ptosis 101 Pubertät Tanner-Entwicklungsstadien 192 Verlauf 177 Pulmonalklappe, Herzton, zweiter 42 Pulmonalklappenfehler, Auskultation 46 Pulmonalklappeninsuffizienz/-stenose 46 Puls 11 Frequenz/Messung 38 systolischer 38 Pulsationen, Abdominalbereich 36 Pupillen - Entrundung 19,99
Erweiterung 19 - Leichenerscheinungen 189 - Untersuchung 19 - Verengung 19 Purpura - Schoenlein-Henoch 158 - senilis 149 Pustula (Pustel) 146 Pyelonephritis 90 Pykniker 14 Pyoderma/Pyodermien 152 gangraenosum 161 pyramidale Bahnen 94 Pyramidenbahnzeichen 115 Pyridoxinmangel 123
Quaddel (Urtica) 146, 156 Quaddelsucht 156-157 Querschnittslähmungen 107 de Quervain-Tendovaginitis 133 Quincke-Kapillarpuls, Aortenklappeninsuffizienz 44
Rachenraum, Untersuchung 24 Kindesalter 177 Radiusperiostreflex 113 Rash, Arzneimittelreaktionen 157 Rasselgeräusche 58-59 Ratschow-Lagerungsprobe 41 Reanimation (Algorithmus) 119 Rebound-Phänomen 110-111 Rechtsherzinsuffizienz 50 Rechtsseitenlage, Untersuchung 70 Recklingllausen-Syndrom 169 Reflexantwort 112 Reflexe 112-115 Befunde, pathologische 112 Dokumentation 112 frühkindliche 177 pathologische 115 Untersuchung 112 Reflexinkontinenz 84 Reflexzonen, verbreiterte 112 Reifezeichen, Neugeborene 178 Reiseanamnese 9 - respiratorische Erkrankungen 54 Reizeffekt, isomorpher, Psoriasis 166 rektale Untersuchung 73 rektovaginale Untersuchung 89 Rektum, Schmerzcharakter 65 Rektumprolaps 73 Rekurrensparese 104 religiöse Hintergründe 8 Respirationsstellung, Stimmlippen 25
Respirationstrakl - Nikotinkonsum 54 - Untersuchung 54- 59 respiratorische Erkrankungen - Anamnese 54 - Brustschmerz 53 - Leitsymptome 52-54 - Untersuchung, Kindesalter 176 Rheumafaktoren 142 Rheumaknoten 130 rheumatoide Arthritis 142 Rhinolalia aperta/clausa 23 Rhinophym 167 Rhinoskopie, vordere/hintere 23 Rhizarthrose 143 Riechfunktion, Überprüfung 23 Riechstoffe, Simulanten 98 Riesenzellarteriitis 17 Rigor 107 - mortis 188 - Parkinson-Syndrom 122 Rinne-Versuch 22-23 Röteln 154 Romberg-Versuch, Ataxie 110 Rorschach-Test 185 Rosacea 167 - erythematosa/papulopustulosa 167 Rotatorenmanschette(nruptur) - Drop-Arm-Test 129 - Untersuchung 129 Rotblaufärbung, Polyglobulie 16 Rubeola 154 Rubor 147 Rücken, Konfigurationen 140 Rückenmark 92-93 Rückenmarksbahnen, Lokalisation/Somatotopik 94 Rückenschmerzen 126 Ruhedyspnoe 33, 52 Ruheschmerz 124 Ruhetrernor 97 Rumpel-Leede-Test 149 Rundrücken 140
s Säuglingsalter, Traktionsversuch 175 Sammellinsen 99 Saugreflex 177 Scarlatina 152 Schädeldeformierungen 175 Schall hyper-/hyposonorer 57 sonorer/tympanitischer 57 Schallempfindungsstörung 22 Schallleitungsstörung 22 Schambehaarung, reduzierte, Lebererkrankungen 79 Scharlach 152
Schaufenslerkrankheil 35 Schenkelhernien 78 Scherengang, Spastik 111 Schiefhals 26 Schielen 100 Schilddrüse Auskultation 27 Untersuchung 26-27 Schilddrüsenüber-/-unterfunktion 26 Schimmelpilze 155 Schirmer-Test 20, 102 Schlaganfall 120 Schlüsselbeinfraktur 178 Schlüsselgriff 132 Schmerzcharakteristika - Bauchschmerzen 64 -Organe 65 Schmerzempfinden 95 - Gesichtssensibilität 102 Untersuchung 109 Schmerzen abdominelle 64 - Bewegungsapparatserkrankungen 124 - Genitalbereich 80 - Harnblase 84 - Harnleiter 84 - Hauterkrankungen 148 - Hoden 80 Ikterus 79 - Lymphknoten 28 muskuloskelettale 126 Nebenhoden 80 Nierenbereich 84 - Penis 80 - Prostata 80 - Respirationstrakt 56 - somatische, Bauchschmerzen 65 - viszerale, Bauchschmerzen 64 schmerzfreies Intervall, Bauchschmerzen 64 Schmerzhinken 135 Schmerzskala, visuelle, Bewegungsapparatserkrankungen 124 Schmetterlingserythem 16 Schnappatrnung 55 Schnupfen, Kindesalter 171 Schober-Zeichen 141 Schoenlein-Henoch-Purpura 158 Schreitreflex 177 Schubladentest 136 Schürzengriff, Schultergelenkuntersuchung 128 Schultergelenk Bogenzeichen 128-129 Neutral-Null-Methode 128 Untersuchung 128-129 Schuppenflechte 166 Schwangerschaft 90 Schweißbläschen 166-167
Schwellungen - Bewegungsapparatserkrankungen 125 - Hoden 80 - muskuloskelettale 126-127 - Nase 23 Schwiele 138 Schwindel 22, 96 Schwirren, präkordiales 37 seborrhoisches Ekzem 156-157 Sehbahn, Läsionen 99 Sehen, N. opticus 98 Sehnenruptur, traumatische, Achillessehne 138 Seiltänzergang 110-111 Selbstuntersuchung, Brust 89 Sensibilität - epikritische 95, 108 - propriozeptive 95, 108 - protopathische 95, 108-109 Untersuchung 108-109 Sensibilitätsstörungen 97, 108 sensible Bahnen 94-95 Sensorik 93 sensorische Symptome, Parkinson-Syndrom 122 Sepsis, Meningokokken 158 Serum-Harnsäure, Gicht 142 Sexual anamnese 9 - Psychiatrie 182 sexually transmitted disease (STD) 160 Sichelfuß 128 Siderophonie 59 Signalvenen 41 Silikose, Berufskrankheiten 8 Simpson-Test 107 Simulanten, Riechstoffe 98 Singultus, Ileus, paralytischer 78 Sinusitis frontalis/maxillaris 17 Sinus-venosus-Defekt 48 Situs inversus, Appendizitis 74 Skaphozephalus 175 Sklerophonie 59 Skoliose 140 Skrotalhernie 80 Skrotum - Druckschmerzhaftigkeit 87 - Untersuchung 87 SOAP-Verlaufsdokumentation 10 Sofortreaktion, Allergien 156 Somnolenz 14, 118 Sopor 15, 118 Sozialanamnese 8 Harnwege, ableitende 90 - Kindesalter 173 Neurologie 96 Respirationstrakt 54 soziales Umfeld 8 Spätreaktion, Allergien 156 Spannungspneumothorax 60
210 1211
Spastik 107 beidseitige, Gangbilder 111 Speicheldrüsen, Untersuchung 24 Speichelsteine 24 Spermatogramm 194 Spermatozele 80 Spider naevi 149 Lebererkrankungen 79 Spinaliom 164 Augenlider 19 Spinalnerv 93 spinozelluläres Karzinom 164 Spitzfuß 138 Spitzgriff 132 Splitterblutungen 162 Spontanpneumothorax 60 Sporotrichien 155 Spotting 83 Sprache 23, 96 Spreizfuß 128 Spreiz griff 132 Sprunggelenk - Funktionsprüfung 138 - Supinationstrauma 127 - Untersuchung 138 Sputum 53 Stab griff 132 Stauchungsschmerz, Wirbelsäule 140 Stauungspapille, Visusverlust 18 Stauungssyndrom, chronisch-venöses 161 Steatorrhö 67 Steinabgänge 90 Steinmann-Test 137 Steppergang, Peroneuslähmung 111 Stevens-]ohnson-Syndrom, Erythema exsudativum multiforme 159 Stimme, N. vagus 104 Stimmfremitus 56 Spannungspneumothorax 60 Stimmlippen, Phonations-/Respirationsstellung 25 Stimmungslage, Untersuchung, psychopathologische 184 Störungen, Ich-Erleben 184 Stoffwechseldefekte 179 Strabismus 100-101 - Abdecktest 100 Strahlenschäden, Berufskrankheiten 8 Strangurie 84 Stressinkontinenz 84 Stridor 25, 52 Stroke 120 Strümpel-Reflex 115 Struma (nodosa) 26-27 Stuhlunregelmäßigkeiten 67 Abdominalerkrankungen 68 - Divertikulose 74 Stupor 118 Subluxationen 127
Register Suchreflex 177 Suggestivfragen 4 Suizidalität, potentielle 183 Supinationstrauma, Sprunggelenk 127 Synkope 34 Synovialflüssigkeit, Ergüsse 127 Syphilid 160 Syphilis 160 Systemübersicht 6 Systolikum 43
T Tabaksbeutelfalten, Kindesalter 175 Tabaksbeutelgesäß 175 Tabaksbeutelmund 24 Tachykardie - Lungenembolie 60 - Pulsfrequenz 38 Tachypnoe 55 - Bronchitis, chronische 62 Tanner-Entwicklungsstadien, Pubertät 192 tanzende Patella 136 Taschenmesserphänomen 107 Tastempfinden feines 95 grobes 95 Tastuntersuchung bimanuelle, Geschlechtsorgane, innere 88 Herzspitzenstoß 36 Teerstuhl 67 Teleangiektasien 149 Telogenhaare 163 Temperatur 11 -Messung 15 Temperaturempfinden 95 - Untersuchung 109 Tendovaginitis de Quervain 133 Tennisellenbogen 131 Tetraplegie 107 Thalamus 92 Therapiemotivation, Psychiatrie 185 Thermanästhesie 109 Thermhypästhesie 109 Thomas-Handgriff, Hüftbeugekontraktur 134 Thompson-Test 138-139 Thoraxform 55 Thoraxschmerz s. Brustschmerz Thrombophlebitis 51 Tibialis-posterior-Reflex (TPR) 114 Tiefensensibilität, Cobalaminmangel 123 Tierphobie 186 Tinea capitis, corporis, manuum, pe dis bzw. unguium 155 Tinel-Test 131 Tinnitus 22, 97
212 Todesursachen 189 Todeszeichen 188 Todeszeitpunkt 189 Tonsillenveränderung, Untersuchung 25 Tortikollis 26 Totalerblindung 99 Totenflecken 188-189 Totenstarre 188-189 Totenstille, Ileus, paralytischer 78 Toynbee-Versuch 22 Trachea, Position 56 Tränenfluss, vermehrter 19 Tränenorgan, Untersuchung 19 Traktionsversuch, Säuglingsalter 175 Transsudat, Aszites 70 Tremor 97 - Parkinson-Syndrom 122 Trendelenburg-Test 41 - Varikose 51 Trendelenburg-Zeichen 135 triadisches System, psychiatrische Diagnosen 185 Trichogramm 162-163 Trichterbrust 55 Triggerpunkte, Myogelosen 107 Trigonozephalus 175 Trikuspidalklappe, Herzton, erster 42 Trikuspidalklappenfehler 46 - 47 Trikuspidalklappeninsuffizienz 46 -47 - Jugularvenenpuls 39 Trikuspidalklappenstenose 47 - Auskultation 47 Trizepssehnenreflex (TSR) 112-113 Trochlearisparese 101 Trömnerreflex 113 Trommelschlägelfinger 36, 55 TSH-Test, Kindesalter 179 Tuberkulose 90 Tüpfelnägel, Psoriasis 162, 166 Tumor 147
u Ul- U10 (Vorsorgeuntersuchungen im Kindesalter) 174,178-179 Übelkeit 66 Niereninsuffizienz, chronische 90 Überlaufinkontinenz 84 Überwässerung, Niereninsuffizienz, chronische 90 Uhrglasnägel 36, 55 Ulcus/Ulkus (Geschwulst, Geschwür) 146 - cruris 160 - durum 86, 160 - gastrodUOdenales 75 Ulnarisläsion, Froment-Zeichen 133 Ulzerationen, Penis 86 Umfangrnessung 125
Undulationsphänomen, Abdomen 70 Unterarm, Engpasssyndrome 131 Unterbauchschmerzen 82 Untersuchung - bettlägerige Patienten 181 dermatologische 148-151 - geriatrische 180-181 - gynäkologische 88-89 - kardiovaskuläre 36-41 - klinische 10-11 - - Kindesalter 173 - - Magen-Darm-Beschwerden 68 - körperliche 12-29 - - Ablauf 12 - - Ausrüstung 13 - bewusstloser Patient 118 - Gesicht 16 Kopf 16 Neugeborene 178 pädiatrische 172-179 - rektale 73 - - Prostata 87 - rektovaginale 89 - - Douglas-Raum 88 - - Parametrien 88 - urologische 86-87 - Verstorbene 188 Urämie, Niereninsuffizienz, chronische 90 Ureter-Schmerzen 84 Urethra, Ausfluss 81 Urethraöffnung, Position 86 Urethritis 81 Urge-Inkontinenz 84 Urinkultur/-teststreifen 91 Urogenitalerkrankungen, Leitsymptome 80-85 urologische Untersuchung 86-87 Kindesalter 176-177 Urtica (Quaddel) 146 Urtikaria 156-157 Uthoff-Zeichen, Multiple Sklerose 122
v Vaginalblutungen 82 Valsalva-Versuch 22 Varikose 51 Varikozele 80 Varizellen 154 Varizenstränge 41 Varus-Valgus-Stress-Test, Ellenbogengelenk 130 vegetative Symptome, Parkinson-Syndrom 122 Vegetativum, N. vagus 104 Venen, Untersuchung 41 Venen erkrankungen, Funktionstest 41 venöse Insuffizienz, chronische 161
Ventilmechanismus, Spannungspneumothorax 60 Ventrikelseptumdefekt (VSD) 48 Verkürzungshinken 135 Verlaufsdokumentation 10 Verletzungen, Kindesalter 170 Verrucae 153 - planae juveniles 153 - vulgares 138, 153 Versteifungshinken 135 Verstorbene, Untersuchung 188 -189 vertikale Divergenz, Augenmotorik 101 Verwirrtheit, Niereninsuffizienz, chronische 90 Vesikula (Bläschen) 146 Vestibularisparese 103 Vibrationsempfinden 95, 108 - Cobalaminmangel 123 Visusminderung 99 Visusprüfung 21, 98 Visusverlust 18 Vitalparameter 14 Kindesalter 174, 179 Vitamin-BdThiamin-)Mangel 123 Vitamin-Bo-(Pyridoxin-)Mangel 123 Vitamin-B 12-(Cobalamin-)Mangel 123 Vitamin-DefIzit-Syndrome, Polyneuropathie 123 Vitaminmangel 123 Vitiligo 168 Völlegefühl 66 Vorerkrankungen - abdominale 68 - Kindesalter 173 - respiratorische 54 Vorfußdeformität, Arthritis, rheumatoide 142 Vorgeschichte, medizinische 6 Vorhofflimmern - Jugularvenenpuls 39 - Pulsrhythmus 38
Vorhofseptumdefekt (ASD) 48 Vorwölbungen, knöcherne 127 Voussure 36
Wachstum, Kindesal1:er 173 wächserner Widerstand 107 Wahnwahrnehmung 184 Wahrnehmung 184 Wangenschleimhaut, Untersuchung 24 Warm-Kalt-Diskrimination 102 Warzen 153 Wasserhammerpuls 44 Wasserlassen, nächtliches, vermehrtes 34 Waterhouse-Friderichsen-Syndrom 158 Watschelgang 135 - Muskeldystrophie 111 Weber-Versuch 23 Weichteilschwellungen 127 weiße Substanz, Großhirn 92 Weitsichtigkeit 98 Wernicke-Aphasie 117 Wernicke-Enzephalopathie 123 Wernicke-Gang, Hemiparese, spastische 111 Widerstand, wächserner 107 Willensbeeinflussung 185 Windpocken 154 Windverhalt, Ileus, paralytischer 78 Wirbelsäule Beweglichkeitsprüfung 141 Hyperextensionstest 141 Mennell-Test 141 - Orientierung, topographische 140 - Stauchungsschmerz 140 -Untersuchung 140-141 Wohnsituation 8 - respiratorische Erkrankungen 54 Wood-Lampe 148 Wundrose 152
I 213
x Xanthelasmen 168 -169 Xanthome (tuberöse) 168 -169 X-Beine 136
z Zähne, Untersuchung 24 Zahlenschrift 109 Zahnerkrankungen, entzündliche 17 Zahnfleisch, Untersuchung 24 Zahnfleischbluten 24 Zahnfleischhyperplasie 24 Zahnradphänomen 107 Zehengang 110 Zehenstand 138 zellvermittelte Reaktion, Allergien 156 Zentralarterien-/-venenverschluss, Visusverlust 18 Zentralnervensystem 92 zerebrale Ischämien 120 Zervizitis 82 Zielbewegungen, Überprüfung 111 Zökum-Hochstand, Appendizitis 74 Zoophobie 186 Zoster 154 Zunge, Untersuchung 24 Zungendeviation 105 Zungenmotorik, N. hypoglossus 105 Zwei-Punkte-Diskrimination 109 Zwerchfellhochstand, Lungenemphysem 57 Zwischenhirn 92 Zwölffingerdarmgesc hwür 75 Zyanose 16,36 - Venenerkrankungen 41 Zyklusbeschwerden 82 zytotoxische Reaktion, Allergien 156