Prometheus. LernAtlas der Anatomie. Kopf, Hals und Neuroanatomie, 2. Auflage

  • 83 1,234 4
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

I Thieme

Kopf, Hals und Neuroanatomie

PROMETHEUS LernAtlas der Anatomie

Michael Schünke Erik Schulte Udo Schumacher Illustrationen von Markus Voll Karl Wesker 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 1 565 Illustrationen 115 Tabellen

Georg Thieme Verlag Stuttgart · t~ew York

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek

1. deutsche Auflage 2005 1. Spanasche Auflage 2005

Oie Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

1. italienische Auflage 2005 !.englische Auflage 2006 1. niederländische Auflage 2007 !.griechische Auflage 2007 1. portugiesische Auflage 2007 1. polnische Auflage 2008 1. koreanische Auflage 2008 1. französische AuFlage 2009 !.Japanische Auflage 2009

Professor Dr. med. Or. rer. nat. Michael Schünke Anatomisches Institut der Christian-Albrechts-Universitär 7U Kiel Olshausenstraße 40 24098 Kiel Univ.~Professor

Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschalt ist die MediLin ständigen

Dr. med. Erik Schufte Institut für Anatomie und Zellbiologie Unlversrtätsmed•zin der johannes Gutenberg-Universität Mainz SS099Mainz

Entwicklungen unterworfen. Forschung und klinische (rfahrung erweitern unstr~ Erkenntnisse. insbesondere was Behandlung und medika· mentöse Therapie anbelangt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird. darf der Leser 1war darauf ver· trauen. dass Autoren. Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben. dass diese Angabe dem Wissensstand bei Fertigste ~ lung des Werkes entspricht.

Proressor Or. med. Udo Schumacher Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Für Angaben über Dosierungsanweisunqen und Applikationsformen

Markus Voll. München (Homepage: www.markus-voll.de) Karf Wesker. Berlin (Homepage: www.karfwesker.de)

kann vom Verlag jedoch keine Gewähr· übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten. durch sorgf.iltige Prüfung der Belpackzettel der verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Konsultalion eines Spe2ialisten fesuustellen. ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung Ist besonders wichtig bei selten verwendeten Pr;;paraten oder solchen. die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer. ihm etwa auffaltende Ungenauigkeiten dem Ver· lag mitzuteilen.

0 2006, 2009 Georg Thieme Ver1ag Rüdigerstraße 14 D--70469 Stuttgart Telefon: +49/0711/8931-0 Unsere Homepage: www.thieme.de Prometheus-Homepage: www.thleme.de/prometheus

kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also

Institut für Anatomie II

Experimentelle Morphologie Martinistraße 52 20246 Harnburg

Grafiker

Printed in Germany Umschfaggestaltung: Thieme Verlagsgruppe Satz und Layout: Gay&Sender. Bremen Druck: Firmengruppe APPL. aprinta druck. Wemdllg ISBN 978-3·13·139542-9

1 2 3 4 5 6

Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden ni cht besonders

nicht ge-schlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handele. Das Werk, einschließlich aller seiner Teile. ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Ver1.1ges unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervlelfältigungen. Übersetzungen. Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Prometheus in der 2. Auftage

Kopf und Hals. z"ei anatomische Regionen mit jeweils zahlreichen Strukturen auf engem Raum, zählen zu den anspruchsvollen Themen im Grundstudium der Medizin. Im vorliegenden Prometheus·Band wurden die bisher in zwei Bänden getrennt behandelten Themen. in einem Band zus-ammengeführt und integriert dargearates im Vordnrn:n d.hrr twangsläufig WiChtJges noch nocht von wenog ;iußeren Ohrs (Auris extema)......... • .........• 126 Au&eres Ohr: Ohrmuschetchenkette ......................... . 1)2 lnnenoh• (Auris intrrna): Übt>rsiCht ........ • ........ 1)4 Hororcj.ln ......... . ......... 136 Gleichgewichtsorgan •. .. ..... 138 Blutw,.orgung des Fel.enbetns .. . . . . . . . • • ........ 140 Auge: Rtgoo orbrtalrs, AUQoon ...... . . . .428 Vosuelles Sys!A>m: gtnikulörrr Anteil . .. .. .. • .. .............. 430 l;\sionen des gtnokul,lren Anteok und niCht genokul.lre l'rc'felChmackssonn..... .... .. .. ... .............. . 442 Geruchssinn .. ..... ... ... .. ...................... 444 limbi;ches System .. .. .. • .. .. ................ 446 Faserbahnen ... .................. 448 Kortexglocderung. AsSOllatoonsgcbocte ......•..• . .. . .450 Hemisphärendominan/ .. .. • • .. .. .. .. .. 452 Korrelation khmsc:her Symptome m1t neuroaoatom•schen Befundrn •.............•.. . 45~

Inhaltsverzeichnis - -

ZNS: Schaltpläne, Steckbriefe und Lerntabellen

Anhang

1

Glossar

Literaturverzeichnis ... ... .. ........... ... .. ... . . ... . so 1

1.1

1.2 1.3

Substantia grisea (graue Substanz) •. ••. .. . . •.••• ..... 458 Substantia alba (weiße Substanz) ..•. . ..... • . . ••.. •• • ,460 Sensibilitlit und Motorik; Übersicht Rückenmalic und RückenmarlSoziations· und Projektionsbahnen ...... . . . .. • . .•... 490

4

Le rntabellen

4.1

Unks-rechts·Verschaltungen •m ZNS:

4.2

Kerne im Diencephak>n und Kerngebiete des Thalamus ... 494

4.3

Kerne der Hirnnerven und vegetative Kerne . . ........ . . 496

Kommissuren und Kreuzungen . . .....•.•........ ..... 492

XV

Kopf und Hals Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • . . . • . • • . . • . . • 2

2

Knochen. Bänder und Gelenke . • . • . • • . • . • • 12

3

Systematik der Muskulatur. • . . . . . . . • . • . . • . • . . . . 62

4

Systematik der le•tungsbahnen . . . . . . . . . . • . . . . 78

5

Organe und ihre LeitungsbJhnen . . . . . . . . . . . . . . 126

6

TopogrJfie .........•......................• 204

7

Schilittbilder ... . ........................... 224

Kopf und Hofs - - 1. Übersicht

1.1

Regionen und tastbare Knochenpunkte

Reglo

Reglo

Regio

parietalis

frontalis

orbitalis

Regio temporalis Regio Z)'90mdtic.a

Rtgio na541lis

Regio .nfratemporatis

Reg;o inf._orbiti!lis

Regio oralis Rtgio mentah

Regio parotideo- ----"'~rql_-­

Trigontm

submandibulare

m~seterki

'---

fos.sJ retrr>-

- - - lrlgonum

Re9;o

submentale

mand,butaris

f - - - - --

cervicalis ~mterior

Trigon

All majo• __.!_~

Os zygomaticum

Conch.il na1oafis - -media

Concha nasalis inferlor

Foramen

infrclOI"bitale

Spill(! nasalis antel'ior

A Schädel von frontal (Norma facialis) ln dies('!" Ansicht wird die Ausdehnung des GeschU(Eingeweide-)sch

l'nagnum

foua crann pcxterior

0$ occipital~

• fOSS.l ctand

A Knochen an der Schädelbasis von innen

anterior

Zur Übe"icht mache man sich run~chst 111it den verschieden farbig markierlen Knochen vertraut.

Fossaerann media

~ossa crolnii

posteöot

St•mn~sen--

--

pfciler

vordtrc-r Quetbalken Flügctlort· wtzpfeller medianoC!'r L3ngsbollal~

B Schädelgruben (Fossae cranil) an der Schädelbasis a Ansicht von innen; b Mediansagittal) • A. s.upratrochlearis

A Knochen der rechten Augenhöhle (Orbita) Ansicht von frontal (a). lateral (b) und medial (c): laterale bzw. mediale Orbitawand in b u. c entfernt. Oie Augenhöhle wird von sieben verschiedenen Knochen ( hierfarbig markiert) gebildet: Os frontale. Os zygomaticum. Maxilla. Os ethmo-

24

ldale und Os sp henoidale (s. a bzw. c) sowie Os lacrimale und Os palatinum. die nur in der medialen Ansicht (s. b) zu erkennen sind. Diese Lerneinh.eit beha ndelt den knöchernen Aufbau der einzelnen Orbita. die folgende Lerneinheit die Nachbarschaftsbeziehungen beider Orbitae zueinander.

foramen

tygomaticoorbotale Cana1is n~ac~

matis

• N.zygomaticus

(aus N. v, )

• Ouclus nasolacrimalis

Kopf und Hals - - 2. Knochen, Bänder und Gelenke

lncisura frontaUs ForamE>n ~thmo­ id.1Je postCfius ~rtontale,

Foramen cthmoidale anterius

Pars orbitalis

~-+--;r--- Canalls optirus

Fo•amen zygo· maticoorbit.-.le

Osnnale

Fissoo orbitalls superior

Maxilla, Proc. frontans

Os zygomatk um Oslacrimale

Fissura Otbitalis

Os ethmQidale. Lamina orb1ta'ls

lnferiO< Slflcus infr.orbitalis

M.lxi.lla, Fades orbitalis



Foramen infraQ(b!tclle

Os f1ontale, F~re

Os l.xrimale

orbitalls M~xtlla;,

Proc. trontJiis

Forimetl ett.mo· idate anterius tdale posteriUs

Crista lacrimalls postcrior (Os bcriiThlle)

Os ethmoidale

Crista lacnmaHs

fofameo ethmo-

anteriOr (Maxilla) ~nJ!is optic.us

Fossa Witalis inferior

f dCICS Orbitafis

b

Os fron~'e•

-

;:..-- - Os $4ll>enoldale. Ala mioor

Canal ,~

inffaof'bitalts Assur.l orbitaUs

COIOöllis infrJorbllahs Fossa pterygopalatina

Hiittus mouulliris

Sinus max11lilns

roramtn IOffOIOfbitil'e

C Öltnungen für leitungsbahnen in einer rechten Orbita Ansicht von frontal (a . lateral (b) und medial (c); in b u. c sind die laterale bzw. mediale Q-bltawand entfernt. Folgende Öffnungen für Lei· tungsbahnen (s. dazu 8) sind zu erkennen: Canalis opticus (a. b); f issu-

nssura orb•talis ,..,.,J temporalontal verlaufende Siebplatte (Lamina cribrosa). Sie enthält Löcher. durch die R•echF.Iden von der Nasenhöhle in die vordere Schädelgrube zie· hen. Aufgrund dieser Durchlöcherung ist die Lamina cribrosa mechanisch schwach und bricht bei Traumen leicht. Klinisch erkennt man eine solche Fraktur daran, dass Liquor aus der Nase tropft. Der Pat;. ent klagt über Schnupfen I b Ansicht von frontal. Die Mittellinienstruktur (Lamina perpendicularis • Pendel wie bei einer Großvateruhr). die beide Nasenhöhlen trennt. ist zu sehen. Man erkennt die mrttfcre Muschel (Concha nasahs me·

dia). die ein Teil des Siebbeins ist (nur die untere Muschel ist ein eige· ner Knochen). und die Siebbeinzellen (Cellulae ethmoidales). die sich beiderseits der mittleren Muschel ausdehnen.

d

nasalis media

Lamif\cl perpendicutans

c Ansicht von links. Man erkennt die Lamina perpendicularis und die eröffneten vorderen Siebbeinzellen. Oie Orbita ist durch die Lamina orbitalis. eine dünne Knochenplaue. von den Siebbeinzellen getrennt.

d Ansicht von dorsal. Nur in dieser Ansicht erkennt man den Proc. uncinatus. der in situ fast vollständig von der mittleren Nasenmuschel verdeckt wird. Er verschließt teilweise den Eingang in die Kieferhöhle, den Hiatus semilunaris, und ist ein wichtiger Orientierungspunkt bei der endoskopiscnen Kiefemöhlencnirurgie. Die schmale Grube zwi· sehen Bulla ethmoldalls und Proc. uocinatus wird als lnfundibulum ethmoidale bezeichnet. ln diesen •Trichter· münden Sinus frontalis. Sinus maxlllaris und vordere Siebbcinzellen. Am dorsalen Siebbei· nende liegt die Concha nasalis Superior.

37

I

Kopf und Hals - - 2. Knochen, Bänder und Gelenke

2.14

H arter Gaumen (Palatl!lm durum)

Os spllenoid.a:lc

• A Einbau des harten Gaumens (Palatum durum) in die Schädelbasis Ansicht von kaudal.

Choanen

vomor 8 Knochen des harten Gaumens a Ansicht von kranial. Der harte Gaumen ist oinc horizontale Knochenplatte. die von Teilen der Maxilla und Teilen des Os palatlnum (Gaumenbein) gebildet wird. Er trennt Mund· und Nasenhöhle voneinander. ln dieser Ansicht blickt man auf den Boden der Nasenhöhle, an dessen Unterseite sich die Mundhöhle befindet. Der kraniale Teil der Maxilla wurde entfernt. Dorsal an das Os palatinum schlie&t sich das Os sphenoldale an. b Ansicht von kaudal. Am Hinterrand des harten Gaumens beginnen die Choanen, die hinteren Öffnungen der Nasenhöhle. c Harter Gaumen und Na.senhöhle. Ansicht von S(hräg·dorsal. ln dieser Ansicht er· kennt man die enge Beziehung ZWischen Mund· und Nasenhöhle. Beachte den Einbau des Proc. pyramidalis des Gaumenbeins ln die lamlna lateralis des Flügelfortsatzes des Keill>eins.

38

b

1---Choan.a

Os Sl)'llenOidate Os palatloom, Proc. pyramidalis


erftdalis

- - - A. aurlcul.ans posttrior

A. phndibul.ltrs

lippl

IMHiialer Ast: • A. pllaryngea ascendens (s 8)

L..,~

(

- R. slt!mOdcldomastol~ A.linguali>(> 0 ) - Rr.dor>ales ~nguae - A. submgu>irs

• Schdddrüst" • Kehlkopl

r

c Ursprung der A. pharyngea ascendens: Regellall und Varianten (nach lippert u. Pa~ I) a Im Regelfall (70%) geht die A. pharyngea ascendens aus der A. caro-

tis extcrna ab. b- d Varianten: b Abgang aus der A.occopltalls (20,); c aus der A.carotls Interna (St) und d aus der A.loteialis (2%).

- Rr. ph.!rynge.les

R.ch~nw~nd

- A. tympanla infetior A..meningea posterior

Mrttelohr.chlelmhaul Dura, hrntcre Sch~delgrube

Hintere Äste: • A. occrprtalis (s. A)

- Rr. OC:Ciprtales - R dcscenden
enhöhle, Muscheln Nasense1>tum

• A.transversa fac•ei

Gesichtswekhte•le unterhalb des Jochbogens

• Rr. frontalis und parietalis • A.zygomaticoorbitalis

Koplschwarte Sllm/Scheltel seitliche Orbitawand

Kopf und Hals - - 4. Systemati k der Leitungsbohnen

A.(dn.llis

ptorygoödel A. palalil\a dC1CendenS

b



R.pcttOSUS

C Au sgewählte, klinisch wichtige Äste der A. maxlllarls

- A.. ~t'flo­ palatina

a Rechte A.menlngca ml'CIIa, b linke A. infraorbitalis: c rechte A. sphe· nopalatin~ m1t Ihren Ästen, die d1e Nasenhöhle wrwrgen. Oie A. menlngea medla ZK'ht durch das Foramen sp1nosum in die mltt· lere Schädelgrube, S1e versorgt nicht nur (wie der Name sagt) dll' Hirn· haut, sondern auch dlt über dl'f H~rnhaut gelegene Kalotte "''' Blut. ~&t sil' be1 l'llll'm Schadd·l1im-Trauma ein. bildet sich eon epoduralt-s Harnatom (s. S. H4). OoC' A.• lnlr010rbiu lis ISt etn Ast der A. m.ax/llaros und dam1t der A.urotos oam, da auf diesem Wege Bakterien aus der Haut des Kopfes in die Hirnhäute einwandern können (Details s. S. 91). Der Hals wird durch mehrere Blätter der Halsfaszie 1n Räume unterteilt. Einen von Faszien umschlossenen Raum stellt die Vagina carollca dar, in der die V.jugularis Interna mit eingeschlossen ist. Die beiden anderen Jugularvenen liegen ganz oberflächlich und sind nicht von einem Faszienblatt umschlossen.

auch im Kopf-Hals-Bereich Verlauf und Kaliberstärke der Venen bis w einem gewissen Grad variabel. die größten Venenstämme ausgenommen. Untereinander bilden die Venen ausgedehnte Anastomosen, die z. T. b•s in die tiefen Venen reichen (s. A. Plexus pterygoldeus).

~ ln Bezug zu Holsf.men

(s. S.4) • Schädelinnere) (inkt. Gehirn!)

• ln.nerhc1lb der Vagina carotica

externa

• Kopf (obc•fläns •ntern.a

P'txiJ\ wnow., - --1'---vertt.'b r ial!~o

C Ven•n des Hlnterh.Jupts AnsKht \IOn dor~l ().e oberllds des Sinus führt): an den anderen Orten Ist e1nc baktcncllc Thrombose seltener 7U beobal



Pl~xus venosus

\'CrtebtJ"s

• V. em~S-"Sarii: ~toide:il



~nu1

• V. erm""""' conclyl>r"

• S.nu> ogmoidcus

6tf'll'nUS

91

Kopf und Hols - - 4. Systematik der Leitungs bahnen

4.8

Venen am Hals

8 Hauptvenen am Hals, Ihre Zußüsse und Ihre Anastomo~n Nebe-n den hier aufgelisteten Venen

ex1~Uert

noch eine Vlcl1ahl kleinerer Venen, die das Blut aus den ~nachbarten Strukturen dralnle· ren. Sie sind sehr variabelausgebildet und des· halb nicht aufgefuhrt. Oie Halsvenen srnd durch ausgedehnte Ana· stomosen (hier nicht alle dargestellt; z. T.. "•il ~le 1u klem \lnd). miteinander verbunden. so da>s es selbst bei der Unterbindung einet groBen Vene nocht zum Blutstau kommt. Wenn .Meigroßere Venen 1n emem Winkel von e"-• 90 auftonande,· stoßen. spricht man \1011 "" nubcbwlor ----1,. V..-wn..t

• V. hnguahs • V thyroide.l \Upt•.-ior • V. fcK.Idll\ - V. anqubm :- - - V.subdol\1~ \tfti'Stf'J

(An• • V,UlCU.tii\J»Molt"'iOJ

Kopf und Hals - - 4. Systematik der Leitungsbohnen

Sinus

slgmoidous

~-----

V rhy!o~toon"). dart m.tn dJe V.1ugul.lros lntcrn.l nur clnseotg unterbonden. ""'il sonst ein tödlitht >Chll>ttrho(t verd.dt) oder Tumoren (Lymphknoten meost schmmkn ..,dickt) im Einftuss· gebiet der lymphlnoten. Ooe oberfl.lchlichen Halslymphknoten stellen regiondJul• b

Nudeu\ n. oc:ulomotorii (I II: Aug(•nmu\krln) Nucleus n. trochlearis (IV: Auqenmuskeln) Nucl~us n. ;~bdu(tntis (VI; Aug~nmuskeln)

Nucleus n. hypoglo\SI (XIIlungeromuskulatuo) Nucl~us sp naloo n.acc~»onl (XI, Radix oponalls 5chultermu;kul•tur) VlszoroeiYerente Kerne (hol~ btw. dunkelblau) • Keme, doe zum Parasympathtkus qehdron (hellblau): Nukut..lur)

kt'l'n'"'~'~

(~be)

......... (UI'\j)rur"J''wnw mot ck>o /PIIton dPr •ftffontffl btw. momn.chtn r-rn. Mnks ln C) Somotoefteronto Kerne (rot)

som~t~fft,ent.C!

1'

medial Nudrus tr ----':'.:.....11 optka Chict~rna

opucum



b

C Auge. N.optirus. Chiasma opticum und Tractus opticus a Sicht auf die H~rnbasis: b Sicht von laterodorsal auf die linke Seite des Hirnstamms. Die Einmündung d('S Tractus opticus in das Corpus ge· niculatum laterale ist dargestellt. Der Sehnerv ist - w ie der N. olfactonus auch - kcm Nerv, sondern eine

Ausstülpung des Geh~rns. in diesem Fall des Diencephalon. Als Abschnitt des ZNS ist er von Meningen umhüllt (hier entfernt) und enthält ZNS·spezifosche Zellen (vgl. A); seine Afferenzen enden Im dlenzephalen Corpus geniculatum laterale, damit entfällt - wie beim N.olfactorius

Beochte: Da der Sehnerv ein Teil des Gehirns ist, kann m.Jn bei der klin~ sehen Untersuchung mit dem Augenspiegel direkt einen Gehirnanteil inspiZJeren. Dies ist bei VIelen neurologischen Erkrankungen diagnostisch wichtog (zum Augenspiegeln s. S. 155). Der Sehnerv zieht vom Augapfel on der Drbota durch den Canahs opticus in die mlttleo·e Schädelgrube (s. D). Er ist ein wichtiger Abschnitt der5ehbahn. von der äußerlich Auge. N.optocus. Chiasma opticum und Tractus optlcus zu sehen sind. Letzterer strahlt in das Corpus genicula· tum laterale ein (s. auch b).

auch - der klassische Hirnnervenkern.

"'ophthalmocus(V,) N.opttc.us

ChiMma opticurn

D Verlauf d es N. opticus in der rechten Orbita Ansicht von lateral. Der N. opticus ziehl durch den Canalis opticus aus der mittleren Schade~ grube in die Orbita. Im orbitalen Fettg~be (hier entfernt) zieht er von dorsal in den Aug· apfel. Oie übrigen Hirnnerven treten durch die

Cal\alrs ---ii.

Fissurae orbitales superior und inferior in die

opclcus

Orbita ein (hier nur V1 als Vertreter aller übr~ gen Hirnnerven dargestellt).

101

Kopf und Ho/s - - 4. Systematik der Leitungsbah1nen

4.13

Augenmuskelnerven: Nervu s oculomotorius (111), Nervus trochlearis (IV) und Nervus abducens (VI)

C.ura cerebri de!>

Aqu~eductus

Mesencephalons N.trOr

Superior

b1'3~ su~rk)(is

M.relis (Chorda tympan1) filr die vorderen zwei Oti ttel der Zunge a1t.

m inus crstrecken si bu10JP aur postganglionäre fasern um und 'v'(>(Wrgen: - Gl.lacrimalis, - kleine Orü.sen der Nas.enschleimhaut sowie des harten und '-

\

Rr.glandulares

GI. su1>mand1bular1s

C Parasympathische viszeraefferente und viszeraaffere nte fasern

(Geschmacksfasern) des N. facialis Oie präganglionären. parasympathischen. viszeraefferenten Neurone entstammen dem Nucleus salivatorius superior. Ihre Axone tret('n zusammen mit den viszeraafferenten Axonen als N. intermedius aus dem Pons aus bzw. ein und lagern sich dann den viszeroefferenten Fasern aus

dem Hauptkern (Nucleus n. facialis) an. Sie verlaufen zunächst im N. pe· trosus m.ajor. bevor sie sich im Canalis pterygoidcus mit den posrgongl1~

nören, sympothisch~n Fasern (• N. petrosus profundus) zum N. canalis pterygoidei vereonigen. Der N. canalis pterygoidei, der nun parasympOrgan. • d-e Radi)( coch!eoris aus dem Hörorgan. Seide Radices werden von einer gemeinsAmen SindegewebshUIIe umgeben; SI~ liehen vom Innenohr durch den Meatus .Jcusticus internus lUm Kleinhirnbrückenwlnkel. um dOf't in das Gehirn tNVutreten.

Klelnhtrn· brückenwinket

K~~ und Versorgungsgebiete, Gonglitn~

neurinom (Vtstibutaris-

• Roduc vt>Stibulorls: Im Gonglron vostJbulort befinden soch bipolare Ganghenzellen. deren Lentrale Fortsaue LU den Nudel wst1bulares (vier Kenlwk> E);

• somotoofferoot. Im Nudeus splnö~lis n. trigeminienden zentrale Fort· s&.le von pseudounipolaren Ganglienzellen. die im inttokroniolen GonqiJon suptrius oder im extrakranialen Ganglion in{Hius des N.glos-



b

sopharyngeus liegen. Oie per1pheren Fortsatze dteser Zellen stam-

men von: - hintet'em Zungendrittel, weichem Gaumen. Rachenschleimhaut

d

(

und TOllSillen (ARerenzen des Würgreflexes). s. b u.c - Schleimhaut von Pdvke•lllöhle und Tuba aud1tiva (Plexus tymJ>a-nicus). s.d - Haul des äußeren Ohres und des Gehorgangs (Abgren1ung vom lnneNatJonsgebiet des N.vagusunscharf defintert) sO\vie der inneren Oberfläche des Trommelfell< (TeWS tymi'J s.olitarii.

Pars ~n f('f'K)r

NuätLe der pse udounipolaren Ganglien7ellen aus dem Ganglion inferius: Geschmacksfa,sern und visteroafferente Fasern.

116

~litll vi~roe(feftt1t(branchiogen): Efferewen aus dem Nucleus ambiguus versOfgen: - Pharynxmu)kul.dlur (R. pharyngeus: bildet zusammcn mit N. glossopharyngekeln des weichen Gaumens (M.I("Valorvtii palatini. M.uvulae): - alle larynxmuskeln: der N. Llryngeus superiOf'den M. cricothyrcr ideus: der N.laryngeus recurrCI1S die übrigen Larynxmuskeln (zur Herkunft dtelngeweolare-n Ganglienzellen. die Im Ganglion supenU> ijugulare) d"' N.vaguslohlisiert ~nd. Die 1>eripheren Fasern stammen von: - der Himhaut in der hinteren S(hddclgrub~ (R. meningeus. s. Of). - einem kleinen Haut dre~t hinter dem Ohr (s. Ob) sowie dem außeum Gehörgang (R.auricularis. s. Oe). Der R. auri(ularis ist der einz,ge Hautast des N. vagus: • spezK!ilvJsz~roofttttnl: Im Nucleus tractus solitarii, Pars superior. endtm Ltntrale Fortsätze von pseudoun,polanm Ganghenzetlen aus dem Gangbon lnferius. deren penpherc Fortsatze die Geschmacksknospen auf der Epiglottis •ersorgen (s. Od); • ollgemein visNrooffeuyu: Oie Penk3rya d•eser Afferenzen liegen ebeoralls im Ganglion inferius: die zentralen fasern enden in der Pars inferior des Nucleus triictus ~oUtaril. d•E' peripheren versorge-n folgende Areale: - Schleimhaut des kaudalen Pharynx mot Übergang zum Oesophagus (s. Oa) - Larynxschleimhaut oberhalb {N.Iaryngeus superior) und unterhalb (N.I.!ryngeus recurrens) der Stimmritze {s.Oa) - Druckrezeptoren im Aortenbogen {>. Oe) .. Chernore7eploren im Glomus aortirum (s. Oe) - Brust· und Baucheingewcode (s. Og).



EntwiddungsCJe$chichttich ist der 1\. vagusder Nerv des 4. und 5. Kiemenbogens. Klinisch außerordentliCh wichtig ist der N.loryngeus ft"nnm>ns. def vint· romotorisch den emzigen Ößner der Stimmritze (M.cricoarytacnoideus pcxtefior) \lerrorgt: Aus seiner einseitigen Zerstörung resultiert Heiser keit. aus der beidseitjgen Atemnot.

K:opf und Hals - - 4. Systematik der Leitungsbohnen

- - -- -

.L.:lf-- N.laryngcus superiof

N,vagus

M.cncothyrQolc!eu~

N.l•'lf191'JS ---ih'tlt---',;,;,;.,..~1:-:~if-- N.laryngeus reoJnens recurrens sini}ter

dectet

M.cricothytoldeus b

Trunc:us bradlio· (X) :I) S.inU\ pt"ti'O\US 1ntenor

• N p.-H~ mnor(P*MY"'IP~ ~ lX 0

• N

A. t..,ll'lpolnl(l \llPMOf'

•u.~(XJ}

~ A .......ogo>•posl«1c
.us wnos~ uoalrS

N

n hypoglos\i

-

,,....

... - - !!!!!!!

• A. u. Vv l•hyrinthi

(l) N 1•chem Knorpel auf· gebauten Cartilago auriculae auf (blaugrau dargestellt). Die Muskeln des Ohres gehören zur mimischen Muskulatur und werden wie diese vom N. facialis innerviert. Sie sind beim Menschen star1c zurückgebildet und funktionslos.

D Arterielle Versorgung der rechten Ohrmuschel Ansicht von lateral (a) und von hinten (b). Die proximalen und medialen Teile der lateral gelegenen Vorderfläche des Ohre~ werden von den Aa.aurtculares anteriores versorgt. die aus der A.temporalis superficialis (s.S.85) e ntspringen. Die restlichen Abschnitte des Ohres werden von Ästen der A. auricularis posterior. einem Ast der A. carotis extema. versorgt. Oie Gefäße anastomosieren gut mit· einander. so dass Operationen in Bezug auf eine Blutmangelversorgung relativ unproblematisch sind. Die gut durchblutete Ohrmuschel trägt zur Temperaturregulation bei: Aufgrund dieser guten Durchblutung kann bei Weitstellung der Gefäße Wärme über die Hautoberfläche abgeführt werden. Da ein isolierendes Fettgewebe fehlt. kann es insbeson· dere im oberen Muscheldrittel zu Erfrierungen kommen. Lymphabßuss und Innervation der Ohrmuschel ~rden in der nächsten Lerneinheit besprochen.

127

Kopf und Hals - - 5. Organe und ihre Leitungsbohnen

5.2

Äußeres Ohr: Ohrmuschel (Auricula), äußerer Gehörgang (Meatus acusticus externus) und Trommelfell (Membrana tympanica)

hinterts

vorderes

Territ011um

Tern tonum

Meatus .lCuUICUS ---J~

....__ _ NU. p.arOtidet

exte-mus

Superficiales

Nil. mastoidei (retroauricutares)

A Ohrmuschel und äußerer c;ehörgang: lymphabfluss und regionale Lymphknotenstationen Rerofundi

unteres Territorium

V.jugularis Interna

- 4-1

-':-~1:---

Glandula parohde.t

der vorigen lernein·

heit besprochen. Ocr lymphabfluss der Ohr· muschel erfolgt über drei Territorien. die aber alle direkt oder indirekt in die seitlichen Hals· Iymphknoten entlang der V. jugularis intema drainieren (Nil. cervicales laterales). Das un· rere Territorium drainiert direkt in die lateralen

Halslymphknoten. das vordere zunächst in die parotidealen und das hintere zunächst in die mastoidalen Lymphknotcnstationen.

Nil. cervlc.ales _ __,_-

latendes

N. trigeminus.

- - - N.tngemlnus.

_ _.......__

N.f~dalis

N. auriculc;

N.ölurkulo-

temporaUs

temporalts

N . VtlgUS u.

N . v;~guu .

N.glosoo-

N.g!osw-

phary~us

pharyngeus

N. facral1s



Plexus cervicalis. Nn.occipitalis

mnlOr u. iurlcularis magnu.s

B Sensible Innervation der Ohrmuschel Re1 seine Wand durch elast•schen Knorpel ver· stärkt (Meatus acustlcus externus cartdagineus). im inneren T•ll wild die knöchern• Wand von der Pors tympanica ossis temporaiiS geb1ldet (Meatus acushcus •xtemus O»eus). Vor allem im knorpeligen AbschM 1

des •u8eren Gehörganges liegen unter dem ""rhomten mehrschichttgen Plattenepithelzahlreiche Talg· und leruminaldrüsen (GI I. sebaceae und ceruminosae). Oie Zeruminaldrüson prodoLleren e.n dünnflüssiges Sekret. das zusammen mit dem Talg und abgestoßenen EpithelleUen das sog .•Ohrschmalz" (Cerumen) b1ldet. Es client e1nerse1ts als Schutz (Eindringen von Fremdkörpern) und verhindert andererseits das Aus· trocknen des Epithels. Durch Aufquellen (Wasser Im Gehörgang nach dem Schwimmen) kann es den Gehörgong verstopfen (Cerumen obtur· ans). 01e Folge ist eine vor\Jbergchcnde SchworhörlO
er Stelle werden die Releptoren des Corti-Organs erregt, hier findet die Sig· n.altransduktion stalt. Um di~n Protes~ tu verstehen.•nu>~ man zu· nächst den Aufbau des Cnrli-Organs (• Hörorgan im engeren Sinne) kennen. der in der nächsten Abbildung geschildert wird.

Abscherung der Sterf!Olilien

StereOlihen

afftr~te

tamina

Hömervf.uem

basilaris

C CortH)rgan in Ruhe (a) und während des Ausschlags einer Wanderwelle (b) Die Wanderwelle wird durch die SOrusen)

Palpebra Wl~rior

fomb.

CornN

conj~nccivae

wpcrior Corpus cili.are

Conjuncliva bulbi

---- ConJuncthlcl

~ Palpebral lnfNior

'""I

(palpebr•e)

M.orbicul.uis oculi,

P•rs palpebrr.1 superior

Puncta tacnmalc

PaiPr;~

superius u. inferius

inferior

Oulacnmilis

_,.... /~

I Foramen 1nfraorb•ta~

A Tränenapparat Rechtl'S Auge. Ansicht von frontal; Septum orbitale teilweise entfernt. Ansatzsehne des M.levator palpebrae Superloris durchtrennt. Oie hase~ nussgroße Tränendruse (GI.Iacrimalls) liegt in der Fossa glandulae lac· rimalis des Stirnbeins und bildet die Hauptmenge der TränenRüsslgkeit. Darüber hinaus gibt es kleinere. akzessorische Tränendrüsen (Kraus~ oder Wolfring·Drüsen). Die Sehne des M.levator palpebrae unterteilt die Gl.lacrimalis. die normalerweise nicht sieht· und tastbar ist. in einen orbitalen (l!.) und einen polpebro/en Lappen (~). Oie sympathischen Fitsemzur Innervation der Trdnendrüse stammen aus dem Ganglion cervj.. cale superius und gefangen über die Arterien zur Tränendrüse; die poro.

144

Concha n~lis

inftrior

sympathische Innervation ist komplex (s. S. lll). Zum Verst;;ndnis des Tränenapparates verfolge man den Tr;inenfluss von schräg rechts oben nach schräg links unten: Die Tränenflüssigkeit gelangt übe1 die Tränen. pünkrchtn (Punctalacrimale superius und inferius) in die Tranenröhrchen (Canaliculi lacrimales superiorund inferior) und von dort in den Tränen. sock (Saccus lacrimalis). Schließlich wird sie durch den Trönen.NosenGong (Ductus nasolacrimalis) unter die untere Muschel der Nase (Con. cha nasalis inferior) drainiert. Wenn die untere Öffnung des Ductus nasolacrimalis verstopft ist (wie z. B. bei Schnupfen). triefen dadurch die Augen.

Kopf und Hals -

-

5. Organe und ihre Leitungsbahnen

-

-

na,.l

tempoql

/

S"'

HirmW'Ide

lhalami

Nuclti lntral~m inares

Nudcus lateralis pc>sterior

Thalamus

Nudeu!o vcntrdli~ - - - \-

--

Nud~•s CCfllJO·

medianus

anterlor

Synapse

Nudeus ventralis

lateralis Nurlet.s vent1alis

---'ll--

inter~us

Pulvinar

thalaml

Neuron M.Jck>us ~llt~th!o

postcrolatcral s Nudeuo, venlrali\ posteromedi.llis

Cofpus geni· culcuurn late-raJe

aufsttige-ndt Bo.hn

A Funktionelle Einordnung des Thalamus Fast alle Sinnesbahnen 'Werden im Thalamus umgcSSte Wahrnehmung erst durch die kortikale (: telenzephale) Ver· arbeitung zur bewussten Wahrnehmung. Eine Ausnahme bildet das olfaktorische System. dessen Bulbus olfactorius bereits eine Ausstülpung des Telencephalon darstellt. Beachte: Absteigende Bahnen aus dem (orte• ziehen im Allgemeinen nicht durch den Thai.. mus.

8 Räumliche Anordnung der Kerngruppen

Corpus geni· culatum med1.ale

Von den unspczifischcn Kernen sind hier nur

der Nucleus centromedianus (orange) und

des Thalamus

Ansicht des linken Thalamus von lateral und okzipital. etwas gedreht im Unterschied zu den Abbildungen auf S. 2841. Der Thalamus ist eine Ansammlung von etwa 120 Kemgebieten. die sensorische Informalionen verarbeiten. Man unterscheidet spezifische und unspe

4

ziftsche Thalamuskerne: Spenfische Kerne bzw. die von ihnen ausgehenden Fasern (Radiatio thalami. s. G) haben eine direkte Verbindung zu jeweils spezifischen Bereichen der Himrmde (• Pa~ lium oder Cortex cerebri) und werden daher auch als Palliothalamus bezeichnet. Unspezifische Kerne haben keine direkte Verbindung 1ur Hirnrinde, aber zum H;rn--

stomm (: Truncus encephali) und werden deshalb auch als Truncothalamus bezeich· net.

stellt (Näheres s. F). Die spezifischen Thalamus· kerne werden weiter in vier Gruppen unter-

teilt: Nuclci anteriores (gelb). Nuclei mediales (rot). Nuclei vcntrolatcralcs (grün) und Nuclei dorsales (blau). letLteren liegen die beiden Kniehöcker an. die Corpora geniculata mediale und laterale. ln ih· nen liegen die Nuclei corporis genicu/oti mecJj. olis bzw.loterolis. Diese beiden. unter dem Pols· ter des Thalamus (Pulvinar thalami) liejjcnden Kerngebiete werden zum Merorllolomus zu· sammengefasst; sie zählen wie das Pulvinar thalami cbrnfalls zu den spczifischrn Thala· muskemen.

C Nomenklatur der Thalamuskerne

N1me spezifische rhatamuskerne

Funkdon

Palliothalamus

Projet l. Neuron. das dann in den C.yrus postcentralls projiziert. Sei SchildKJung eh>< VPI kommt es lu kontr.. lateralen Störungen der Oberll•che"' 11nd II~ rensensibilität mit Minrmpfindungrn und .lbnormen Schwerenen führt zum Stimhimsyndrom. das durch Ver· Iust der Selbstrepräsentation gekennzeichnet ist (kindlich witzelnd. aber zu anderen Zeiten .auch misstrauisch. missmutig). Oie dorsale Kerngruppe wird durch das Polster (Pulvinar thalami) gebildet. Es ist der größte Kernlcom· plcx des Thalamus. Das Pulvinar thalami erh51t Afferenzen aus anderen thalamisehen Kerngc· bieten, insbesondere aus den intr.Jiaminären Kernen (nicht dargestellt). Seine Ellerenzen en· den ln den Assoziationsgebieten des Parietal· und Okzipitallappens. mit denen reziproke Verbindungen existieren. Das Corpus gcniculatum laterale als Teil der Sehbahn projiziert in den visuellen Cortex, das Corpus genkulatum me· diale als Te1l der Hörbahn in den auditOllsehen Cortex. Oie laterale Kerngruppe wird au~ dem Nucleus dorsalis lateralis und dem Nucleus 1.. teralis posterior gebildet. Sie stellen den dors.. len Abschnitt der ventrolateralen Kerngruppe dar und erhalten ihre AfTerenLen aus anderen Thalamuskernen (daher die Bezeichnung lnte· grationskeme. s. S. 288). Ihre Effercnzcn enden im Parietallappen.

0 Synopse einiger klinisch wichtiger Verbindungen der spezifischen Thalamuskerne Oie spezifischen Thalamuskerne projizieren i n die Hirnrinde. Die Her·

kunft der in ihnen endenden Bahnen. ihre Kerngebiete und Projektionsorte sind hier zusammengefasst. Kemgoblee Im Tholomus (AhkfirJUng) Corpus m.ammillare

Nudeus anteriOr

(Fasciculus me~mmilloLha lclmicus)

(NA)

Cerebellum. Nudeus ruber

Cyrus cingu1i (limbi>ches Syst~m)

Nudeus ventralis lat~ral 1";~

prä•notorischer Co1tcx

(Vl)

(1\rcac 6aa.. 6ap)

Hioterstraog. Scltcnsuang

Nudeus ventralisposterolater.Jhs

(Somatosensorik. Extremitäten und Rumpf)

(V1'l)

Gyrus postcentr•lis (sensonsMophillbl

Wachstumshormon soma to~ I torman

sooMtotrop (a)

Wirkung dos Hormons

~ti muliert ~I ängenwachstum; (infiu~s auf Kohlenhydrat· und Lipidstoff·

wer Axone der gr()o &n motorischen Bahn für den Rumpf und die Extremitäten auf die Gegenseite. b Ansicht von dorsal. Da das Kleinhirn entfemt wurde. erkennt man die Rautengrube (Fom rhomboldea). die den Boden des IV. Ventrikels bildet. Sie wird durch einige Hirnnervenkerne konturiert. die sich ln den IV. Ventrikel vorwölben. Das Kleinhirn ist beiderseits durch drei Kleinhirnstiefe (Pedunculi cerebe· ciculus slrionigralis); vorderer Hirnrind~ (fibrae corticonigrales): Pulamen und präzentraler Hirnrinde. Oie Axone aus der Pars compacta enden im Striatum, die der Pars ret~ culata im Thalamus. Oie Substantia nigra hat eine wichtige Startcrfunk· tion bei Bewegungen. fällt sie aus. treten Muskelstarre. Ruhetremor und mimisch~ Starr~ (Mask~ng~sicht) auf.

301

Neuroanatomie - - 6. Truncus encephali

6.3

Formatio reticularis

ophkht lt.aumooent~trung. t~bttqtOrdnrte ~el..ltNt'

IO)ord- der N.llwu~~gWufNhme

X:/-· _...,. /

troChbarten Vestobularlskerne werden die Impulse aus den Kleonhornkernen jedoch ge1iclt gehemmt. Dies sorgt für eonen koordinierten Ablauf der Be,..egungen. Wenn die Purklnje·Zellen lhrerseots durch die inhibi· torisehen

Zwisch~nneurone

Mnnt von Neuronen aus pontlnen Kernefl. Ro.Kio.rnon.lfk und

vcsr:.bubnskcrncn (punlOter~ und

\PflNt'•t"bt-U.i t &..hnen ..,.,,.v~

batlotn)

lntfflleurone- tn der

Rind"'

eln11gc cfferenoe lell"" der Hornrinde mit lnhtbltori\Chf'r Wifkung

gehemmt werden

(s.sch..orzen Pleil). werden die Impulse aus den KleinhimkNnen ungehemmt weitergeleitet. so dass die Bew.!gung...,bllufe gestört sind {sS.317)

313

Neuroanatomie - - 7. Cerebellum

7.3

Kleinhirnstiele und -bahnen

Pedunculus cerebellaris superior

P«!unculus Cefebellark infefior

Peiuch bei Kleinhlrnläslon. Der Patient word (bco geschlossenM Augen) gebeten, den Arm gegen Widerstand des Untersucher lU bewegen s. d. Lasst der Untersucher den Arm plötzlich los. erfolgt kräftiges .::uruckschlagen des Anncs (llypermetric).

d

317

Neuroanatomie - - 8. Blutgefäße des Gehirns

8.1

Zuführende Arterien und Circulus arteriosus

Karotissiphon

A.c.,rotis inttma. P.1rs p~tros.a

--~k--r'=;;..;.

__ A, c(>rebri postc1ior

A Arterielle Versorgung des Gehirns im Oberblick Ansicht von links. Oie Gehimanteile in der vorderen und mittleren Schtidelgrube wer·

Fi~--'--...--1---

r.--'~...._~,_

den durch Äste der A. carotis interna versorgt (I tenl1inalos). Man kann sie grob in zwei Gruppen aufteilen: Rr. terminales (cortlcales) Inferiores: umfas""' die Äste für die Rinde des TemporallaJ>pensund Rr.terminales (cottlcales) superiores: versorgen an der Hirnrinde front• und Parietallappcn. Doe rJefer hegenden Strukturen, doe durch doese Äste versorgt werden, Sind hoer noch! dargestellt (s. S. l22).

Awkl

postcenttil•s

R. tempottlltS

R. tempor01Jis

R. t('lllPOfoilfls

antenor

mt kur· zenund I.JOQo!n Ä~ten aus der A. ba1ilari1.

D

A.~brr.

Rt ponosbzw Rtp.itoimedi.itll

JV.Vrotn~

A.mfenor

posterior cerebelli

~ N.vagus A lnfetiOt lf'ftncH' hn

- - - A. spil\il!tS ollllenor und lä. p.Jramedtani a. Wf't(>bro.li!.

N hypoglossus

E Versorgungsgebiete der Arterlen im Bereich der Medulla oblongata Im Querschnitt Oie Blutversorgung Im Bereich der Medulla oblongata erfolgt aus Äslen der A. splnolls on· terior. aus der A. inlerior posrerior ccrcbclll (beide aus der A. vcrtcbralls) und aus der A.ln· ferior anterior cerebelli (1. gro(l(,r Ast aus A. b3 srlans).

325

Neuroanatomie - - 8. Blutgefäße des Gehirns

8.5

Sinus durae matris: Vorkommen und Aufbau

A Einbau der wichtigsten Sinus durae matrls in den Schädel

Ausschnitt

Falx cerebri

s.B

Ansicht von rechts dorsal (Gehirn entfernt und rechtes Tentorium cere--

belli gefenstert). Sinus durae matris sind starrwandige venöse Blutleiter, die das Blut aus den inneren und äußeren Hirnvenen. den Augenhöhlen sowie dem Schädeldach aufnehmen und :u den beiden Vv.jugulares internae leiten. Von einigen Ausnahmen abgesehen (Sinus sagitlalis inferior. Sinu> rectu>) erfolgt ihr Wandaufbau sowohl vom periostalen als auch vom meningealen Blatt der Dura mater encephali (s. C, S. 261). Innen sind die klappenlosen Sinus von Endothelausgekleidet und an eini· gen Stellen (v. a. im Sinus sagittalis superior) lakunenartig erweitert (La· cunac laterales. s. 8). Das System der Durasinus wird in eine obere und untere Gruppe gegliedert:

cavernosus Sinus ~pheno­

pariet(lli.S

'r;'::~n'::J-...!.......,,4L-JC..W~-

obere Gruppe: Sinus sagittalis superior. Sinus sagittalis inferior. Sinus rectus. Sinus occipitalis. Confluens sinuum. Sinus tranwersus und Si·

Sinus petrastß

inferior

nus sigmoideus; untere Gruppe: Sinus cavemosus mit Sinm intercavemosu~ anterior und posterior. Sinus 5phenoparietafis. Sinus petr~us superior und inferior.

rectus

Sinus pcuosus superklr

Sinus tre~nsversus

Über den Sinus marglnalis am Eingang des Foramen magnum und den Plexus basilaris auf dem Chvus sind die Sinus beider Gruppen mit den Venengenechten des Wirbelkanals verbunden (s. C).

Sinus sigmoideus

Tent~ium

cerebftr. V.jugularis intema

Dur~

mater encepha!i,

ptli OStut

-11 ~--_.;~.....,o.~.A:~::-;:,~-:

,..,.~~-"'-"-'~'r-J.f.tr-- t-xlra· kranicllc Vent'fl der Kopfhaut

Diploe

Vv. diplo•c;ae

I amina interna

2--- - Foveola gr.,nularis

Lar;una la terali~

mit Atachnoi~lzotten

(Paarietali~ CöM~mos.us

Sinus c.crvemosulo

antcrior

Pk>.xus wnosus Sinus petro·

forarrinis ovalis

squt~mOSulo

Sint..~s iru.er· GM!fflOSUS

V. n'leflingea media

pos.ttrior

Sinus

Plexus basllarb

petrosus superior

Sinus

FOtamen

petrMus

jugulare

inferior

-

Sinus

Vv. inferiolllauf der l1nken Seite entfernt. um eonen Blkk oiUf dte Oberseote des Kletnh•ms rM den w sui)C'rlot: hier be· finden sich die V(:getativen (sympathischen) Neurone (zu Ihrer Ungs· vcrtclfung s. C, 5.355).

.,...___ _ Zentralkanal

Aus den Deck- und Bodcnpl.!tten entstehen keone Neurone. ~n unter· scheidet im Rückenmark die um den Zentralk.!nalgelegene graue Subs· tanz und die d.von anloegende ~~~ Substaru. ln der grauen Substanz (Substantia grisea) liegen Zellle•ber 110n Neuronen, on der '''"lg.n Substanz (Substontia alba) ...,rtaufcn doe Axone. Funktionelf gleichartige Axone sind gebUndclt, doese Bündel nennt man (l.,tungs·)Bahncn (Trac· tus). Enden doe Bahnen im Geh im, nennt man sie ou{sttigende, afferente oder sensible Bahnen: stammen soe 110n dort und ziehen ins Rückenmark. nennt man sie obstPigendt. e{/trmte oder motorische Bahnen.

' f b ~d!ICU&iri.J r.clk•to pcn.leriori)

R.communi C.oiiU.IlbU)

dnterior R.(ommunl·

r11• r•dk'ularla r~kls int('riOfß

CiiiU

gnseus

B Aulbiou eines ROckenmarksegments Im Rückenmark \ind .Meo Bauprinzipien zu betiitapeh (s. C). die bestimmte Bereitlabbub- --;....---'c+.. ·-dungen) - Tractus spinothalamicus lateralis (Schmerz- und Temperaturempfir>dungen) Hinterstrangbahnen

- FJsciculus gracilis (feine Tast- und Berührungsinformationen. bewusste PropriOLeption der unteren Extremität) - Fasciculus cuneatus. wie Fasciculus gradlis. nurtür die obere Extremt-t5t Kleinhirnseitenstrangbahnen - Tractus spinocerebellaris anterior (unbewusste Propriozeplion zu.n

Kleinhirn) - Trac-tus spinocerebellaris posterior (unbewusste Propl'ioz.eplion lUm

Kleinhirn)

356

Vorderseitenstre~ngNhoen

Die Propriozeption dient der räumlichen Wahrnehmung der Lage der Extremitäten (.lagesinn"). So wissen wir auch bei geschlossenen Augen. ob sich unser Arm vor oder hinter dem Thorax befindet. Die lnformatihorns tu «arbeoten. Oieses rdumhche Sold ost notwtndog. t.m moderne Schnottboldrr onterpretieren und auf d.....,r Grundl~ge e vorne.

Neuroanatomie - - 10. Das Gehirn Im Schnittbild

Venttl. der dem Unter· hom des Seltenventnkels aufliegt (s. Cu. E). Da Kopf und Körper de• Nudeus caudatus dem Vorderhorn und der Pa" centrahs des ~itcnventrt. kels lateral anliegen. beschreibt der Nucleus caudatus etnen ahnliehen Bogen wie das Ventrtkl!tsystem (s. C). Oie Cauda nudei caudatl hegt somit ventral und lateral \'On Capur und Corpus. E 'erdeutlocht, dass e•n Frontalschnitt Im Bereich des Kauelatusschwanzes die okzlj)ir.llm Anteile des Puromen anschneidet oder. -nn der Sch"'tt nclch wette< olwpttal I egt. auch schon keine Kernanteile melv enthalten kann (s. B). Auch der zentr..e Tetl des Selterwentrikels ist deutlich enger ~m. bcdtngt

durch den darunter liegenden Tholomos, der hier mit seinen Kernen an· geschnitten ist. ln der Pars ce11tralls der Seltenventrikel ist erstmals der Plexus choroidtus sichtbar. der vom hier nicht angeschnittenen Foramen interventriculare bis Ins Unteihom reicht. Da das Foramen vor dem Thalamus liegt. kann der Piexu> erstauf Frontalschnitten auftauchen. wenn auch Thalamusstruktu,.n angeschnitten sind. Basal des Thalamus sind der Nucleus ruber und dte Subsron!lo mgro als wicht~ Mittelhirnstrukturen angeschnitten. dte SICh in das Dlencephalon vorwölben und fast bos an dte Höhe des Globus paltdus (hir nicht zu sehen) reichen (s. B). Am Boden des Unterhorns llle efSChetnt auf dem S.ld rechts

kotr~mtssuren-

---...;...;;""._

fa~n

B Frontalschnitt durch das Gehirn

376

A Horizontalschnitt durch das Gehirn I ln dieserobersten Him>eheibe sind okllpltal llegende telenzephale Struk· Luren angeschnitten: d1e beiden St'lttnwntrlkei. die beiderseits lateral an d1e Körper des Schwelfkems (Corpus nudei uudati) angrenzen. Medial v.erden d~ Seite"""ntnkel durch den Stamm des Balkens (Truncus ""!» m ca/losi) begrerot. Der Balken enth.llt Bahnen. die funktionelgleichaltlge Areale beider Hemspharen m•ttinander verbinden (sog. IWmmrssuronbohnn). Im Sdhnltt ISt der 8alken sche•nbar durch doe Ventrikel und den Schweifkern unterbrochen; d1e S..hncn des Corpus callosum ziehen aber um d""" Strukturen herum. Der Verlauf der S..hnen von und zum Balken , .. rd bei der BetrKhtung ttnes front.11sch01tts vemändlich (s. B). Das Corpus ullosum bildet das Dach der Se•tenventnket

Neuroanatomie - - 10. Dos Gehirn im Schnittbild

Laoos - frontalis

Ventriculusl.atera!is. Comu frontal-t

forceps - ---::

frontalis

Corpus uiiMul'n. - -----1 Genu Se~un1 ----,~-,.~~~.; -- --~-' pejlucidum

Corpus ullo~um. Truncus

---1--~~-'

Nudeus~.

Cauda

l--------.,..;::::::::_ _:=-JF-- - - fhsuralong;.. tudlnalis l'f-- Seiten-

ventrikel

c•udatus Pulamen

B Räumliche Beziehung zwischen Nucleus caudatus. Putamen, Thalamus und Seitenventrikeln

Ansicht von schräg vorne links.

Neuroanatomie -

-

10. Das Gehirn im Schnittbild

Nuclcus caudo11us. Caput

lnwb

Nudtus caucblus, C•ud.l '

Corpus U1losum. Sp.....,m

. ". --

(.-,p\ula lntem•. C1us pos-terius rlhu\ thcuoidet6 'o'Cfll/IICUii l.ilttßlts

...

v...,,

r~cw

a.t..o~;,.

(Oinu occtp.t.)lf>

uc.dprtollo

C Horizontalschnitt durch das Gehirn IV D•e schon 1n der 110rig~n Abbildung angeschnittenen KerngebiNe er· sche1nenali e1ne nilhelu kreisrunde Mo.sse in der M1tte des Geh,rns. Sie

wird \"On der gr.uen Substanz der H1mrinde ummanteit. so d;~

~

durch sym~thoe>fiol)

b

391

Neuroanatomie - - 11. Vegetatives Nervensystem

11 .3

Parasympathikus: Übersicht und Verschaltungen

A Ober~kht: Kranialer Teil des Parasympathikus Im Hirnstamm befinden sich vier

parasympathische Kerngebiete:



Nucl eu~ acces}()rius n. oculomotoril (Nutleus Cdingcr·Westphal).

Nutleus - - --

• Nuclcu~ SdliVdlOrius superior, • Nudeus sCJiivatolius inferior und

•c.c:~.uonu~

n.

·\

cxuiomotOtlt

--="'--- - - Gangl;on

• Nutleus do Lum Splnalnerv: das Penkaryon dieser NeuronC' lx>findel slch im Spinaigar>glion. Vorn Sprnalnerv ziehen die Neurone über d•e posterloochrt: Im Gegensatz zum efferenten ~·



tcm finden 1n den naziafferenten Fasem ''On

Sympathikus und Parasympathikus kerne Umschaltungen in den peripheren Ganglien

nalt. b Die Pcrlkarya der Sim sokro/"" Pa,.sympathlkus ln den sakralen Spinalgar>ghen 52 - 4 Ihre fol-.ern verlaufen parallel zu den efferent~n Vagusl•sern. Sie finden dann tentral Anschlu.s •n die schmerzverarbeittndtn Systeme

S2

Sl ~4

---"=-"-1-F" b

394

Spino~

ganglion

\ •

Neuroanatomie -

-----

-

11. Vegetatives Nervensystem

B Viszerakutaner Reflexbogen und Head· Zonen

tlt1'2

(Thl- 4)

- ~ (1h4 5)

~.':-".JI--- "'"~~""

(lhb 9)

Dünndarm (ThtO- ll)

Okkd...,ml (lhll LI) -

~14.:1t, Uodet! (ThiO- LI)

Man nimmt an. dJss SchmerzJßerenzen aus inneren Organen (viszcrole Schmerzen) und Schmerzen aus Dermatomen (somatische Schmerzen) an den sclbcn welterverarbe;. tonden Neuronen Im Hinterhorn des Rückenmarks enden. Durch diese Vermischung viszcro- und somatoaflerentcr Fasern (s. b) geht d1e stnkte Zuordnung von Sehrneuentstehung und SchmerLW•hrnehrnung verloren. Der Cortex ordnet dann z. 8. Schrnerl1mpulse aus dem Magen def S.uch"and ro. Oieses P!Wnomen bezeochntt man al1 weotergek-1teten Schmef7 (referred patn). 0. jedoch die SC'R priN';. pi. dort Umscholrung auf das J Neuron. dessen Axone tm G)'IU\ pouc~tr~lr\ enden

U.trem>tdl

fdsciculus

Oie AXOI'e des 2. Neuron~ kreu1en un ltiln\l.Jmm und ziehenals

• Vater.Pac:ul•· Körpen:hen

• Muoenreztptoren • Gelenkreh'1>to•rn • Hautre1eptoren

~~ 2. Neuton li~t •m Nucleus thoraci tiintethorn\ in der grauen Substanz; die: Axone des 2. Neurons vertaufen

D•• Axon• des l.N....-ons lte'htn durch den ~unculu~ crrrb'-"ll.m~ lnfrnOf' zum Wurm-

ontell des Spinocerebelluon (kein 3. Neuron I) (s. ouch S. 31 S)

nur ungell;rcuzt direkt zum Klem-

hlm (>. 5.350)

399

Neuroanatomie

12.2

-

12. Funktionelle Systeme und klinische Bezüge

Sensorisches System: Prinzipien der Reizverarbeitung H.larfolliLPJ..

Warmrueptor,

rezeptor

No.~:iLeptor

K.altrezeptOrthch (\Wiche

Bedeutung messe ich dem Schmerz bor1). Ncl>en d•esen xhmerzbal>nen. d1e •m Cortex endw'gung~n • hyperkrMtisc"" Störung. ' B. Chorea Huntington. Ausschnolhvergrößerung (Thalamus) Ist mit einem !Qstchen marlduslalk>s im BereiCh der Haut auf die je"-e~s geschädigte Wurzel ~hlossen wer· ck>n. Da das Segmmt C 1 nur motorische rasffll enth.ilt. g1bt es ke~n ent>Pdi• olis)

imfor\lmen

peripherer

lnnerv•tionsgebiet

inte~ebrale

Nerv

eines HautntM

j

HomliiCfV

Si>....~

ganghon

sympillthis.che.-

Grenz>mne Ober- ..nd \.JUIren). 7usätzfich kann es zu Teillähmungen der Strecker des [llcnbogengelenb sowie de1 Hand kommen. Typischerweise treten Sensibililät.sstörungen an der Außenseite des Ober· und Unterarmes auf: sie können jedoch auch fehlen. Häufige Ursache für eine obere Armplexuslähmung sind Geburtstraumon (prominentes Beispiel: Kaiser Wilhclm II.).

Symp;rtltilcus

Ganglion

c.ervic.ale supet-iuS

Tt~ntn·

und

SpetdK'Idrüsen Kopfgof.I&

P"'~e/Atrophien der lan9c< N. s.aphenus



KliMch omponierl bel dieser Usion der All>· (oll des N.11Ciuod1CUS mot seonen beiden Haupt· nerven N. tobialis und N. fibula1is. die natur· gem;ß gemeinsam betroffen sind. Damit Ia~ Jen die Plantarflexoren (N.llblalis. Zehengang unmöglich) sowie d•c Fuß. und Zehenextensoren aus (N. fibulorls, Steppergang: der PatJ. ent muss beim Gehen die Knie abnorm hoch· ziehen. un> den herunterfallenden Vorderfuß nicht auf dem Boden schle1fen zu lassen). Sensibolitatsstorungcn treten an der RUckseite von Oberschenkel. Unterschenk~ und Fuß auf. Kl• msch fallt ebenfalls die (051011 dn lv.gMtuS supeno< auf. so dass doe duPtion ..LKqtloJitfn

Th tO

E Syndrom der spinalen HalbseitenQhmung (Brown-Sequani-

Syndrom) am Beispiel einer Uslon in Höhe ThlO links Diese L~ konnmt zwar sehr selten vor (z. B. nach Stoch~tzung). ist aber dodakli.ch hervorragend gt«-ignet, um zu überprüfen. ob man die Funktion und den Verlauf der Bahnen im Rückenmark ~rstandcn hat. Auf der Seht gestört. Wenn die ~ympath ischen Nn splanchnici mot gesch;idlgt sind, kann es zu StO. rungen der Eingeweidemotorik bis hin feld

lieh~

efnl•ll

Impuls·

Asca

ron-

strlata

iettung



Chi~Sm.l

Meyer·

Sehstr•hlung rür

ophcum

Xhleife

obem Ge>ichtrleld

A Übersicht über die Sehbahn Ansicht von links. Die Sehbahn erstreckt sich vom Auge. einem vorgestülpten Teil des Oiencephalon. bis zum Okzipltalpol. Sie umfasst da-

mit fast die gesamte Längsachse des Gehirns. Oie wichtigsten Stationen sind: Retina (Netzhaut): in ihr liegen die ersten drei Neurone der Sehbahn (s. b): 1, Neuron: zugleich Stöbchen ulld Zapfen als Photorezeptoren. die an der dem lieht abgewandten Seite der Retinaliegen (Inversion der Re· tina).

2.Neuron: bipolare Zellen und 3. Neuron: Ganglienzellen. deren Axone sich lUm N. opticus zusam-

men lagern.

I

!.Neuron: Stibchen

und Zapfen Gennari· Strei(efl

c

b

das Chiasma opticum. das sich in die beiden Tractus oplici au(zwei.gt. die sich wiederum in eine Radix latcralis und medialis aufteilen. Corpus geniculatum laterale: 90%der Axone des 3. Neurons (• 90% der Fasern des N. opticus) enden im Corpus geniculatum laterale auf Neuronen, die in die Area stric1ta (Schrindc. s. u.) projizieren • gemkuiCirerAnrrt/ der Sehbohn (wird hier besprochell). Sie dient der bewussten Sehwahroehmung und wird über die Radix lateralis des Tractus opticus weitergeleitet. Oie restlichen 10% der Axone des J.Neurons der Schbahn enden nicht im Corpus geniculatum laterale = mcht genikularer Anteil der Sehbohn (mediale Wurzel, s. 8, S.433), ihre Impulse werden nicht bewusst. Sehstrahlung (Radiatio optica) ulld Sehrinde (Area strlata): Oie Seilstrahlung, die im Corpus geniculatum laterale beginnt. zieht bandförmlg um Unter- und Hinte